Auf Air India-Flug: Mann pinkelt auf Business Class Passagier und Crew ignoriert Vorfall

Eine Air India Boeing 787.

Wer sich über richtig schlechte Fluggesellschaften unterhält, landet schnell bei Air India. Und diesen Ruf hat das indische Star Alliance Mitglied gerade wieder bestätigt. Auf einem Air India Flug von New York nach Delhi kam es zu einem unglaublichen Vorfall. Und nicht nur der Vorfall an sich war schockierend, auch die Art und Weise, wie die Kabinenbesatzung damit umgegangen ist, lässt Air India in einem mehr als schlechten Licht stehen.

Was war passiert? Wie die „The Times of India“ berichtet, entblößte sich ein Passagier auf einem Flug von New York (JFK) nach Delhi (DEL) vor einer älteren Dame und urinierte auf sie. Der Vorfall ereignete sich bereits am 26. November 2022, wurde aber erst jetzt Publik, nachdem die Passagierin sich mit einem Beschwerdebrief an die Fluggesellschaft wendete.

In dem Brief berichtet die etwa 70-jährige Passagierin, dass Sie auf dem Flug AI-102 auf einem Gangplatz in der ausgebuchten Business Class saß. „Kurz nachdem das Mittagessen serviert und das Licht ausgeschaltet wurde, kam ein anderer Passagier völlig betrunken zu meinem Platz. Er öffnete seine Hose, erleichterte sich und entblößte weiterhin seine Geschlechtsteile“, lässt sich aus dem Brief übersetzen.

Die Situation konnte erst entschärft werden, als andere Fluggäste einschritten und den Täter aufforderten zu gehen. Das Opfer informierte daraufhin die Kabinenbesatzung, die den Uringeruch ebenfalls wahrgenommen hatten. Die betroffene Passagierin berichtet, dass Ihre Kleidung, Schuhe und Tasche komplett von Urin durchtränkt waren. Die Flugbeleiter reagierten zunächst nur so, dass sie Desinfektionsmittel auf Taschen und Schuhe sprühten.

Ein echtes Feuer hätte zumindest beim Trocknen der Kleidung geholfen.

Auf Air India-Flug: Mann pinkelt auf Business Class Passagier und Crew ignoriert Vorfall | Crewrest statt First Class

Erst nachdem sich die Passagierin in den Waschräumen gereinigt hatte, händigte man Ihr einen neuen Schlafanzug und Slipper aus. Völlig verstört weigerte sich die Passagierin zu Ihrem Sitz zurück zu kehren und harrte zunächst 20 Minuten stehend bei den Lavatories aus, ehe die Cabin Crew sie eine Stunde auf einem Jumpseat sitzen ließ. Doch da wollte die Crew sie dann irgendwann nicht weiter haben und forderte sie auf, zurück auf ihren Sitz zu kehren. Dieser war zwar mittlerweile mit Laken ausgelegt, roch laut dem Opfer aber immer noch deutlich nach Urin.

Laut Berichten haben sich die Flugbegleiter auch für den Rest des Fluges unprofessionell verhalten. Denn erst zwei Stunden später wurde der Dame wieder ein Crewseat angeboten, auf dem sie bis zum Ende des Fluges bleiben durfte. Und das obwohl angeblich in der First Class noch freie Sitze zur Verfügung gestanden hätten.

Doch das Martyrium der Frau soll nach ihren Berichten noch weiter gegangen sein: „Die Besatzung hatte eindeutig nicht das Gespür dafür, dass die Umsorgung eines notleidenden Passagiers Priorität hatte. Am Ende des Fluges sagte mir das Personal, sie würden mir einen Rollstuhl besorgen, um sicherzustellen, dass ich so früh wie möglich durch Zoll komme. Im Rollstuhl wurde ich jedoch in einem Wartebereich abgesetzt, wo ich 30 Minuten wartete und niemand kam, um mich abzuholen. Ich musste schließlich alleine durch den Zoll und das Gepäck selbst abholen – alles in Pyjama und Socken von Air India.“

Wer sich jetzt fragt, was mit dem betrunkenen Wildpinkler passiert ist… Der durfte das Flugzeug „verrichteter“ Dinge und zunächst ohne Konsequenzen verlassen. Aber Air India hat mittlerweile Fehler bei der Reaktion der Kabinenbesatzung eingeräumt. Der Täter wurde zunächst temporär für 30 Tage von Air India-Flügen ausgeschlossen und Polizei sowie Aufsichtsbehörden über den Vorfall in Kenntnis gesetzt.

Auf Air India-Flug: Mann pinkelt auf Business Class Passagier und Crew ignoriert Vorfall | Frankfurtflyer Kommentar

Immer dann, wenn irgendwo in einer Geschichte der Sacherhalt aufkommt, dass es auf einem (sonst) ausgebuchten Flugzeug nur noch freie Plätze in der First Class gab, würde ich behaupten „hier stinkt etwas gewaltig“. Und damit meine ich in dem Fall nicht den Urin, den der betrunkene Passagier über eine Passagierin in der Business Class verteilt hat.

Fragen die sich aufdrängen: Warum hat kein anderer Passagier die ältere Dame bei einer Lösung unterstützt? Warum ist sie nicht selbst durch das Flugzeug gelaufen, um sich nach einem freien Platz umzuschauen (von der Business Class kommt man immer in die Eco)? Können Air India Flugbegleiter wirklich so strunzdumm sein und das Cockpit bei solch einem Vorfall nicht informieren? Wieso durfte der Täter einfach so das Flugzeug verlassen?

Allerdings hat Air India den Vorfall ja scheinbar selbst eingeräumt. Also muss an der Geschichte ja doch einiges an Wahrheit dran zu sein. Zumindest soweit Air India nicht einfach noch weitere schlechte Presse vermeiden wollte.

In Summe passt dieser Vorfall aber perfekt zum Image von Air India. Und wäre der Name der Fluggesellschaft nicht genannt worden, hätte man vermutlich nicht lange raten müssen…

Was haltet Ihr von diesem Vorfall auf dem Air India Flug von New York?

Quellen: The Times of India via aerotelegraph.com und OMAAT

13 Kommentare

  1. ich hatte bei Delta mal ein upgrade von (war eine op-Up von Y, FD Error-fare) nach First weil in meinem Sitz ein Kaugummi klebte. D

    Nachdem was die Amis sich alles an Drogen rein pfeifen, vermute ich eher, dass der Kerl das Döschen mit den Schlafpillen und dem Party-Extacy verwechselt hat? – hätte man nicht den Typen seine eigene Pisse sizten lassen können?

    • Ich würde einen US Anwalt einschalten, dann sind 1-2 Millionen drinnen und das zu Recht. Entwürdigender geht es nicht! Vollgepinkelt, nicht duschen können, im Schlafanzug in einem Crewsitz, und das Schwein von Pinkler fläzte sich in seinem Sitz.

      • Das war in der Tat auch mein erster Gedanke. Aber umso mehr ich über die Story nachdenke, desto mehr zweifle ich.
        Unabhängig davon hat man aber vermutlich eine gute Chance, wenn sich Air India schon jetzt offiziell dazu äussert.

      • Vorausgesetzt, die Geschichte stimmt so, wie aus einer einzigen Quelle berichtet.
        Die Geschichte mit den amerikanischen Klagen – würde bei Air India vermutlich sowieso nicht gehen – ist nicht so einfach. Sobald so eine Klage wegen „Kaffeebecher heiß und das stand nicht drauf“ gegen eine Firma eingeht, kommt stehenden Fußes die Gegenklage wegen Geschäftsschädigung. Das kann seeehr teuer werden.

  2. Bin echt jetzt am überlegen, ob wir unseren Flug von Delhi nach Frankfurt im März mit Air India nicht umbuchen auf LH. Diese schlimme Airline will ich dann doch nicht unterstützen… Wäre mein erster Flug mir denen. Daher auch gebucht zum ausprobieren…

  3. Wenn die Star Alliance solche Fluggesellschaften aufnimmt, sitzt sie selbst im Boot des Imageverlustes. Da muss man überlegen, ob solche Mitglieder noch Geschäft bringen oder besser rausgeschmissen gehören.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.