Austrian Airlines führt Preisgarantie ein – Auf weniger kundenfreundliche Art

Austrian Airlines führt eine Preisgarantieoption ein. Foto: Austrian Airlines

Lufthansa hat sie bereits vor einiger Zeit eingeführt, bei Austiran Airlines gab es sie bisher noch nicht. Die Rede ist von einer Preisgarantie, mit der Ihr Euch den Flugpreis über einen gewissen Zeitraum gegen Preissteigerungen absichern könnt. Im Vergleich zu anderen Preisgarantien ist die Austrian Airlines-Version jedoch ziemlich kundenunfreundlich.

Das Prinzip einer Preisgarantie bei Flugtickets ist einfach. Ihr zahlt einen einmaligen Betrag und könnt Euch damit Bedenkzeit erkaufen. Bedenkzeit, bis Ihr den Flug final bucht, ohne dass der Preis steigt. Sinnvoll zum Beispiel wenn Ihr vorab Visa-Angelegenheiten klären oder den Partner fragen müsst. Innerhalb einer Frist könnt Ihr die Buchung dann abschließen, indem Ihr den vollen Kaufpreis bezahlt. Tut Ihr das nicht, verfällt die Reservierung.

Die Umsetzung von Preisgarantien bei Fluggesellschaften ist jedoch seht unterschiedlich. Manchmal habt Ihr einen kurzen festen Zeitraum, über den ihr den Preis absichern könnt. Manchmal könnt Ihr Euch den Preis für mehrere Wochen garantieren lassen. In einigen Fällen zahlt Ihr einen pauschalen Betrag und in anderen wiederum wird der Preis individuell festgelegt. Bei kulanten Regelungen wird Euch der Betrag bei der finalen Buchung auf den Ticketpreis angerechnet.

Das Konzept, welches Austrian Airlines nun umsetzt, ähnelt (oder gleicht sogar) der Lufthansa-Preisgarantie. Dabei könnt Ihr Euch 48 Stunden lang Euren Flugpreis absichern. Bezahlt Ihr innerhalb der 48 Stunden den Flugpreis, wird Euer Ticket final ausgestellt. Zwölf Stunden vor dem Ende der Frist erhaltet Ihr nochmals eine Erinnerung. Unternehmt Ihr auch danach nichts, verfällt die Reservierung einfach und Eure Reservierungsgebühr ist futsch.

Leider ist diese Variante im Vergleich zu vielen anderen Preisgarantien die eher kundenunfreundliche Variante. Denn die Kosten für das Absichern des Preises erfahrt Ihr erst nach Eingabe der Passagierdaten und nicht schon mit der Auswahl des Fluges. Dementsprechend variiert der Preis für die Absicherung auch. Ab 7 Euro sollt Ihr Euch laut Austrian Airlines den Preis fixieren lassen. Das funktioniert so auch für Flüge, die weit in der Zukunft stattfinden und bei denen eine Preissteigerung nicht wahrscheinlich ist. Bei kurzfristigen Flügen in der kommenden Woche haben wir auch Gebühren von 35 Euro für ein Oneway Business Class-Ticket in den kommenden Tagen in die USA gefunden. An den Gebühren der Preisgarantie könnt ihr also schon erkennen, wie wahrscheinlich ein Ansteigen des Ticketpreises ist.

Ebenfalls wenig kundenfreundlich ist der Aspekt, dass die Kosten für die Preisgarantie bei Buchung nicht mit dem Ticketpreis verrechnet werden. Das machen Fluggesellschaften wie Turkish Airlines anders. Dort zahlt Ihr am Ende des Tages nur noch die Differenz zum eigentlichen Flugpreis.

Austrian Airlines führt Preisgarantie ein | Frankfurtflyer Kommentar

Preisgarantien können sehr sinnvoll sein, denn Flugpreise sind sehr volatil. Die Art und Weise, wie Fluggesellschaften diese umsetzen, sind sehr unterschiedlich. Austrian Airlines hat sich nun für eine Variate entschieden, die weniger kundenfreundlich ist, als bei anderen Fluggesellschaften. Trotzdem kann es sinnvoll sein, sich den Flugpreis für 48 Stunden abzusichern. Aber Euch sollte auch klar sein, dass eine Absicherung zum Preis von 7 Euro vermutlich rausgeworfenes Geld ist, denn die Chance, dass der Flugpreis in dem Fall steigt, sind äußerst gering. Aber das Risiko muss natürlich jeder selbst abschätzen.

Hier könnt Ihr Austrian Airlines-Flüge mit oder ohne Preisgarantie buchen.

2 Kommentare

  1. ich glaube wirklich da sitzen studierte BWLer bei der LHG, die sich in langen Workshops ausgedacht haben, wie man mit allerlei Psychotricks Geld einsammeln kann, ohne großen Aufwand zu verursachen.

    Das ging los mit dem Light Tarif (und den Problemen die daraus – angeblich? – für den operativen Betrieb enstanden sind: Verzögerung beim Boarding, „böse“ Kunden die sparen wollen), natürlich den Sitzplatzgebühren oder noch schlimmer die 35€ für die Änderung der Zwangszuweisung beim Checkin.

    Und jetzt also „dynamische“ Gebühren für eine sinnlose 48h (!!) Fixierung der Premiumpreise dieser Airlinegruppe!

    Es wird immer schlimmer und alle diese Regelung schreien praktisch nach Reguliereung wie im Bankensektor – bald hoffentlich!

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