Austrian Airlines testet AIRail-Gepäckaufgabe im Zug

Foto Austrian Airlines

Die Bahn wird immer mehr als Zubringer von Fluggästen an die Drehkreuze der großen Airlines genutzt. Ähnlich wie bei uns in Deutschland verschwinden auch in Österreich allmählich einzelne Flugverbindungen, welche vom Zug ersetzt werden. Stellenweise werden manche Routen gar nicht mehr mit dem Flugzeug angeboten.

Nicht alle Städte sind optimal mit der Bahn erreichbar, einige Passagiere ziehen aus mehreren Gründen eine Anreise mit dem Flugzeug vor. Fluggesellschaften wie die Lufthansa versuchen den Zug zum Flug mit verschiedenen Maßnahmen attraktiver zu machen.

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So werden Frequenzen erhöht, die Fahrzeiten verkürzt oder Annehmlichkeiten wie eine eigene Priority-Lane für AIRail-Gäste am Flughafen Frankfurt angeboten. Die Airlines behandeln die Bahnfahrt wie einen Flug, die Fahrten haben eine Codeshare-Flugnummer, bei einer Verspätung wird umgebucht und es gibt eine Meilengutschrift.

Das Gepäck und dessen Transport ist und bleibt problematisch. Aktuell müssen sich die Fahrgäste selbst darum kümmern und dieses am Startflughafen gesondert einchecken. Bei der Ankunft muss dies wiederum vom Kofferband geholt und zum Zug gebracht werden. Es gab bereits mehrere Ideen und Ansätze diese Angelegenheit zu erleichtern.

So waren vor einigen Jahren am Hauptbahnhof in Köln eigene Check-in Schalter mit Gepäckaufgabe verfügbar. In Frankfurt hat man die Möglichkeit Koffer und Taschen in der Nähe der Gleise abzugeben. Die Ausgabe soll inzwischen auch direkt am Fernbahnhof erfolgen. Wartezeiten und das Schleppen bleiben dennoch nicht aus.

Baggage Tags werden während der Fahrt angebracht

Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines startet in der kommenden Woche einen neuen Versuch. Dann soll in Kooperation mit den ÖBB die Gepäckaufgabe direkt im Zug möglich sein. Das mitgeführte Gepäck kann während der Testphase vom 23. August bis zum 31. Oktober 2021 im Railjet für die gesamte Reise eingecheckt werden. Es wird dabei schon im Zug mit einem Baggage Tag zur Zieldestination versehen und entsprechend weitertransportiert.

Austrian AIRail - ÖBB
Foto: Austrian

Nach Ankunft am Flughafen Wien können sich AIRail-Gäste ohne Umwege zu ihrem Gate begeben. Der Test findet auf den AIRail-Strecken von Salzburg und Linz zum Flughafen Wien auf jeweils zwei täglichen Verbindungen statt. Die CEOs der beiden involvierten Unternehmen zeigen sich erwartungsgemäß erfreut:

„Eine engere Verzahnung mit der Bahn ist ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie. Mit der AIRail-Gepäckaufgabe im Zug können wir einen wesentlichen Nachteil einer Zubringer-Zugfahrt gegenüber einem Zubringer-Flug beseitigen. So wollen wir immer mehr AIRail-Passagiere bequem mit dem Zug zu unserem Drehkreuz in Wien und dann mit dem Flugzeug in die Welt bringen“

Soweit Austrian Airlines CEO Alexis von Hoensbroech über die Testung des neuen Service-Angebotes der heimischen Airline. ÖBB CEO Andreas Matthä fügt hinzu:

„Mit AIRail bieten wir unseren Kund:innen bei ihrer Reise eine durchgehende Mobilitätskette. So gelangen sie in Zügen der ÖBB bequem und schnell vom Salzburger bzw. Linzer Stadtzentrum direkt zum Flughafen Wien. Die Gepäckaufgabe in ausgewählten Zügen soll die Anreise künftig noch unbeschwerter machen und damit noch mehr Menschen überzeugen, die Bahn zu wählen“

AUA-Kunden mit einem Bahn-Zubringer erhalten übrigens auch einen Catering-Voucher für das Railjet-Restaurant, Business Class Passagiere reisen im Zug in der 1. Klasse und haben zudem freien Zugang zur ÖBB Lounge vor der Abfahrt.

Austrian Airlines testet AIRail-Gepäckaufgabe im Zug | Frankfurtflyer Kommentar

Seit Jahren, ja beinahe schon Jahrzehnten wird an dem Service schon herumgedoktert, das Optimum ist noch lange nicht erreicht. Austrian bemüht sich den AIRail attraktiver zu machen, schließlich sollen Inlandsflüge – ähnlich wie in Frankreich – stärker besteuert werden.

Die Gepäckaufgabe im Zug ist kein Meilenstein, kann aber zumindest vor dem Abflug den Komfort steigern. Ob das Gepäck in der Bahn verbleibt oder am Gleis erneut entgegengenommen werden muss geht aus der Pressemitteilung nicht genau hervor, airliners.de berichtet von einem gesonderten Regal im Zug.

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