Bundesregierung: Inlandsflüge feiern Comeback

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Inlandsflüge waren über einige Zeit verpönt. Sogar Wünsche nach einem Verbot kamen auf. Doch die Bundesregierung zeigt mittlerweile selbst die Notwendigkeit von innerdeutschen Flügen auf. Die Anzahl an Dienstreisen in mit dem Flugzeug hat sich in den Ministerien deutlich gesteigert. Hier erfahrt Ihr, welche Flugstrecke dabei besonders beliebt ist.

Gerade erst sorgte ein Interview mit Lufthansa-Vertriebschef Frank Naeve für Aufruhr. Darin wurde ein höherer Bedarf an Inlandsflügen festgestellt und das Lufthansa dies natürlich in der Streckenplanung berücksichtige. Das Feedback auf das Interview kam sofort. Social Media war außer sich und ein Lufthansa-Sprecher relativierte die Aussage gegenüber dem Branchenmagazin aero.de.

Dabei hat Lufthansa doch guten Grund diesen Ansatz zu verfolgen. Denn auf Anfrage der Linksfraktion an das Finanzministerium stellte sich nun heraus, dass die Mitarbeiter in den Ministerien deutlich mehr innerdeutsch fliegen, als noch im Jahr zu vor. Wie derspiegel.de berichtet, buchten die Mitarbeiter des Bundeskanzleramtes, Bundespresseamtes und der Kulturstaatsministerin im Jahr 2022 insgesamt 5.330 Inlandsflüge. In 2021 waren es hingegen nur 4009 Flüge innerhalb Deutschlands.

Das erhöhte Flugaufkommen lag 2022 damit mehr als 30% über dem Vorjahr. 1,3 Mio. Euro kostete das den Steuerzahler. Und auch das Flugaufkommen im Jahr 2023 weist darauf hin, dass die Renaissance von Inlandsflügen anhält. Bis Mitte Juni diesen Jahres wurden demnach bereits 3114 Flüge innerhalb der Landesgrenzen gebucht.

Die Lieblingsverbindung der Bundesregierung? Das ist die Strecke zwischen dem Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg (BER) und dem Flughafen Köln/Bonn (CGN). Der Grund? In der Regel unterhalten die Ministerien noch eine Dependance in der alten Bundeshauptstadt Bonn.

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Die Bundesregierung fliegt so viel innerdeutsch, wie lange nicht mehr. Im Jahr 2022 waren das insgesamt über 30% mehr als im Vorjahr. In 2023 wird dieser wert aller Voraussicht nach noch einmal deutlich überschritten. Und was lernen wir daraus?

Zum einen scheint die Digitalisierung noch nicht in unserer Regierung angekommen zu sein. Während viele Unternehmen bereits auf Videokonferenzen setzen, hat man dieses Meetingformat in den Ministerien nach Covid-19 scheinbar wieder vergessen.

Und scheinbar sind Kurzstreckenflüge im Kampf gegen den „Klimawandel“ nicht so wichtig, als dass man darauf verzichten sollte.

Quelle: derspiegel.de

21 Kommentare

  1. Wasser predigen, Wein saufen. Ich flieg auch lieber FRA-DUS als die Bahn zu nehmen und werde diesen Zubringer nun noch intensiver nutzen. Und meiner Meinung nach sollte LH endlich mal auf diese grünen Spinner pfeifen und neue Inlandsstrecken auflegen. Sonst macht es irgendwann jemand anderes.

    • Also wenn ich in Deutschland verreise mache ich das normalerweise mit der DB und im ICE in der 1.Klasse. Habe ich eine Umsteigeverbindung vom BER aus nach Europa oder Außereuropa fliege ich grundsätzlich alle Strecken!

        • Ziele wie Amsterdam, Paris oder Budapest habe ich momentan nicht in der Überlegung für Reisen…. diese Ziele sind mir fast schon zu weit weg um Bahn zu fahren.
          Ich fliege demnächst BER – LHR – GIB …. da spielt ganz einfach die Entfernung eine Rolle!

          • Für mich spielt das Paket die entscheidende Rolle. Wenn ich mit der Bahn zu meinem Anschluss nach z.B. Amsterdam fliege und den wegen einer Zugverspätung verpasse ist das der Bahn egal, mein Problem. Habe ich die ganze Verbibdung mit Zubringerflügen auf einer Buchung muss sich bei einer Verspätung die Fluggesellschaft um meinen Weiterflug kümmern. Und das ist für mich der entscheidende Punkt!

          • oh Mann, es geht darum dass FRA-AMS genauso kurz ist wie FRA-BER letzter per Zug gemacht werden soll, erster are ohne schlechtes Gewissen per Flugzeug!

  2. Finde ich vollkommen in Ordnung, denn es stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland!

    Das ist wiedermal ein Politikum der Grünen an der Realität vorbei.

  3. Tja, ich arbeite leider in einem zu modernen Unternehmen, ich kann alles per Teams machen. Meine Kunden sind auch nicht mehr im Büro, keine Dienstreisen mehr. In der IT leider ziemlich die Regel.

    • nicht korrekt. Ebenfalls in der IT und bei uns sind persönliche Kontakte mit den Teams wichtiger denn je. Regelmäßige Reisen selbstverständlich. Agile Teams arbeiten auch besser Colocated.

      • Da beneide ich Dich dann, denn hier gibt es kaum noch Dienstreisen mehr, leider. Leider funktioniert auch so alles, mehr interessiert hier niemanden.

        Habe ich aber auch schon von anderen Firmen gehört.

  4. Also wenn ich in Deutschland verreise mache ich das normalerweise mit der DB und im ICE in der 1.Klasse. Habe ich eine Umsteigeverbindung vom BER aus nach Europa oder Außereuropa fliege ich grundsätzlich alle Strecken!

  5. diese Diskussionen nerven weil offensichtlich für viele Grüne Politiker das Problem Fliegen immer noch an der Grenze aufhört.

    Wieso soll AMS-FRA, STR-ZRH oder CDG-FRA erlaubt bleiben, wenn MUC-BER, STR-FRA, DUS-FRA verboten sein soll?

    Diese dummen Politiker verstehen die Zusammenhänge nicht und glauben immer noch dass sie mit ihren deutschland-begrenzten Massnahmen die Welt retten können!

    • Ganz meine Meinung. Mein Abflughafen ist MUC. Internationale Verbindungen gehen oft über FRA. Wenn es keine Flüge mehr zwischen MUC und FRA geben würde, würde ich eben über Paris, Amsterdam, London usw. weiterfliegen.
      Es sei denn die Zugfahrt nach FRA wäre wie der Flug (Einchecken mit Kofferabgabe im Zug bis zum Endziel, Haftung bei Verspätung), das fände ich sehr attraktiv (Taxifahrt zum Hbf i.d.R. günstiger u. schneller als zum Flughafen, man spart sich die Sicherheitskontrolle, das Einchecken könnte während der Zugfahrt erledigt werden…)

  6. Schon zu Zeiten der großen Koalition wurde geplant, den Komplettumzug von Bonn nach Berlin zu vollziehen. Doch leider waren es nur folgenlose Ankündigungen.
    So lange das nicht realisiert wird, wird es weiter Innerdeutsche Flüge zwischen Bonn und Berlin geben. Dieses Empörungsgeschrei ist daher verlogene Heuchelei.

    • Köln – Berlin ist wirklich kein HUB Verbindung und könnte natürlich per Anweisung vom Olaf verboten werden! Aber der schläft ja lieber weiter…

      Um es nochmals klar zu sagen: unsere Regierung blendet aus ideologischen Gründen regionale/globale Zusammenhänge aus, denkt wenn Deutschland klimaneutral wäre, würde die Welt gerettet.

      Dass es Nachbarn gibt, die aus diesem Quark ihren Vorteil ziehen werden, wird vergessen bzw. darf nicht angesprochen werden.

  7. Schöne Diskussion. Wasser predigen und Wein Saufen trifft es komplett! Da aktuell alle Parteien bis auf eine einzige, die Story vom massiven Klimawandel rauf und runter beten, würde mich persönlich ganz besonders interessieren, welche Parteien hier auf Inlandsflüge setzen. Bin ganz sicher, dass hier jede Menge von der Regierung dabei sind. Sind wahrscheinlich auch dieselben, die Leute zu E-Autos zwingen wollen aber selbst das Zeug als Dienstwagen verweigern.

    • wenn ich mich recht erinnere, sind gerade die Grünen schon immer gern und am meisten geflogen, während das Volk die Bahn nehmen soll. Ich erinnere da gern an Hofreiters Aussage als die Rennstrecke Berlin – München eröffnet war und der Hofreiter sich dann im Flugzeug TXL – MUC ablichten ließ.
      Daneben erinnere ich auch gern an Baerbocks Gesichtsausdruck, als sie erstmalig den Regierungsflieger nach Paris bestieg.
      Jaja Wasser predigen und Wein saufen.

  8. Es wäre interessant zu wissen in welchem Verhältnis die einzelnen Parteien hier an den Flügen beteiligt sind – zumindest was Politiker wie MdB, parlamentarische Staatssekretär und Minister angeht. Bei den Beamten wüsste ich gerne, aus welcher Behörde oder welchem Ministerium sie stammen.

  9. Tja, die jetzige Bundesregierung (Minister) reisen ja generell sehr gerne – weltweit!

    Gefühlt sind sie „nur“ noch unterwegs – vieles sicherlich nicht nötig!!

    Und „Grün“ fliegt inzw. ja auch sehr gerne, generell „abgehoben“ ;-)!

  10. Wir sollten hier meiner Meinung nach eher über die komplett unzuverlässige Bahn meckern, als über Politiker irgendeiner Couleur. Wenn die Alternative auf der Schiene funktionierte, wäre die Thematik gelöst.

    • Die Bahn ist genau das Problem. Vor drei Wochen am Samstag Abend hat der ICE ab FFM Fernbahnhof bis Nürnberg 67 min Verspätung aufgebaut. Im November wollen wir ab FFM in den Urlaub fliegen, also zwecks Rail & Fly eine Übernachtung in FFM gebucht. Jahre hat man nichts investiert und jetzt geht alles zugrunde. Und das ist nicht nur im Verkehrssektor so. Landesverteidigung, Bildung. Gesundheit usw…

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