Crew von Lufthansa A350 löst Alarm aus: Passagiere landen in Frankfurt statt Kanada

Es sollte kein echter Langstreckenflug werden: Bereits wenige Minuten nach Start der Lufthansa A350 am Flughafen München, muss das große Passagierflugzeug wieder landen. Doch was ist der Grund für diese jähe Landung am Flughafen Frankfurt? Wir berichten über die jüngsten Vorkommnisse.

Lufthansa A350 muss Flug nach Kanada abbrechen: Was ist der Grund?

Es dürfte für die meisten Passagiere ein Schock gewesen sein, als die Cockpit-Crew nach nicht mal einer halben Stunde bereits den Sinkflug einleitet. Der Grund dafür war ein eingegangener Alarm des Personals aus der Kabine. Scheinbar hatte man eine kurzzeitige lokale Rauchentwicklung festgestellt, berichtet der Kölner Stadt Anzeiger.

Als logische Folge, informierte die Crew umgehend das Cockpit und bat um eine schnelle Reaktion. In der Folge leitet der Kapitän und seine Co-Piloten direkt den Sinkflug gen Frankfurt ein. Ein – in diesem Fall – typisches Vorgehen und die richtige Handlung entsprechend der geltenden Richtlinien. Gerade eine Rauchentwicklung – wie in diesem beschriebenen Fall – in der Bordküche könnte schließlich weitreichende Folgen haben.

Airbus muss am Flughafen Frankfurt landen

Die 255 Passagiere sind gerade einmal eine Stunde in der Luft, da landen sie auch schon wieder am Flughafen Frankfurt. Mitsamt der zwölf Kabinenmitarbeiter und der Cockpitcrew, gelingt es ohne Verletzungen auf dem Boden anzukommen und sicher auszusteigen. Die Folge ist sicherlich einleuchtend: Das Flugzeug wird zunächst einem Sicherheitscheck unterzogen – für die Passagiere ist der Flug LH474 zunächst storniert.

Lufthansas erster Airbus A350 mit Allegris-Kabine. Foto: Lufthansa

Stattdessen werden die Passagiere auf andere Flüge in Richtung des ursprünglichen Ziels Montreal umgebucht und können so das Ziel mit (teils hoher) Verspätung dennoch erreichen. Eine Lufthansa Sprecherin erklärt in diesem Zusammenhang, dass auch der Retourflug aus Montreal in Richtung München storniert werden musste. Inzwischen sei das Flugzeug aber wieder ordnungsgemäß an den Standort München zurückgekehrt und im Betrieb.

Crew von Lufthansa A350 löst Alarm aus: Passagiere landen in Frankfurt statt Kanada | Frankfurtflyer Kommentar

Es hat doch immer etwas umberuhigendes, wenn man von derartigen Zwischenfällen hört. Gerade für Menschen, die weniger fliegen dürfte ein solches Szenario schlicht gruselig sein. Dennoch ist eins hervorzuheben: Die Crew der Lufthansa A350 auf dem Weg in Richtung Kanada hat genau nach Protokoll gehandelt. Nach allem was wir wissen, hat hier eine komplett ordnungsgemäßes Verhalten stattgefunden. Das beruhigt mich zumindest ungemein.

9 Kommentare

  1. Bei Brandgeruch besteht natürlich der Verdacht auf Feuer! Da erwarte ich von der Flugzeugbesatzung eine schnellstmögliche Landung. Alles richtig gemacht, auch wenn dadurch einige Reisepläne neu gestrickt werden mussten.

      • diese Frage wurde mehrfach gestellt. Und wie üblich, gibt es immer 2 mögliche Antworten. Im Simulator musste man feststellen, dass es nicht gereicht hätte. Die MD11 wäre zu schwer gewesen um auf der Landebahn Halifax sicher zu landen. Daher war das ablassen von Treibstoff das richtige Prozedere. Die Maschine wäre bei Direktanflug Halifax zwar gelandet, jedoch wäre sie über die Landebahn hinausgeschossen. Eine Explosion bzw ein Grossbrand wäre die wahrscheinliche Folgerung gewesen.

        Swissair hatte einst sehr viel in die Aufklärung investiert. Auch MD11 Piloten anderer Airlines, unter anderem Lufthansa, wurden von Aviatikexperten um eine Einschätzung gebeten.

        Gänsehautmoment; die Captains und Ausbildner des MD11 Musters zollten den Piloten von SR111 ihren vollen Respekt für ihr professionelles Handeln im Cockpit. Sie hätten die richtigen Entscheidungen getroffen.

        Swissair hatte einen exzellenten Ruf was die Sicherheit und die Pilotenausbildung betraf. Diese Professionalität hat die Crew von SR111 in einem tragischen Kontext bewiesen.

        Einige Kreise haben bemängelt, dass die Swissair Crew derart penibel die Checkliste abgearbeitet habe. So sei wertvolle Zeit flöten gegangen. Nun, als sicherste Fluggesellschaft der Welt waren solche Prozedere in der DNA von Swissair verankert und daher nicht grundlegend falsch. Schliesslich versucht man in einer solchen Situation das Feuer zu lokalisieren in den verschiedene Systeme step by step deaktiviert werden.

        Zu Guter letzt haben die Piloten von SR111 meinen allergrössten Respekt. Sie waren bis zum Zeitpunkt des Absturzes ruhig und bedacht. Sie haben zusammen alles versucht um die Maschine und die Menschen zu retten. Sie funkten trotz Feuer und Hitze ruhig und konzentriert. Es war keine Panik oder Hektik hörbar. Auch diese Tatsache zeigt mir, dass hier zwei Profis im Cockpit waren und kämpften.

        RIP Cpt Zimmermann
        RIP First Officer Löw
        RIP SR111

  2. In der Küche sollte man aber schon mal vorher prüfen, ob nicht nur das Essen angebrannt ist, bevor man eine Notlandung durchführt. Offenbar war das hier ja der Fall, denn es hat sich nach der Landung herausgestellt, dass das Flugzeug in Ordnung war. Vielleicht hätte sich einer der Piloten mal selbst zur Inspektion nach hinten begeben sollen und sich nicht blind auf eine hysterische Stewardess verlassen sollen. Ich wäre als Passagier bedient gewesen.

    • Sorry aber nein! Feuer ist wohl so ziemlich das gefährlichste was du in der Kabine haben kannst und da ist keine Zeit (auch beim Verdacht) zu sagen „Ach ich schaue erst mal“.

      Und in der Luftfahrt gilt: Wenn einer ein schlechtes Gefühl hat, dann wird das ernst genommen und nicht diskutiert. Dass sorgt auch dafür, dass die Luftfahrt so sicher ist. Auch im Cockpit gilt bei der Landung, dass ALLE Piloten sich sicher sein müssen zu landen. Wenn einer sich nicht wohl dabei fühlt (z.B. bei Nebel), dann wird erstmal durchgestartet und hinterher geschaut was die Gründe waren.

      Aber du hättest als Passagier natürlich dem Piloten sagen können wie uncool du das fandest. Aber bereite dich da mal auf ne nicht ganz entspannte Aussage vor. Zu recht BTW.

    • Dem kann ich mich nur anschließen! Die Úberschrift ist nur dumm und nicht einmal die Bildzeitung würde sie so veröffentlichen. Die Crew schlägt Alarm und dann wird der Flieger von Kanada nach Frankfurt gebeamt, oder wie?

      „LH-Flug nach Kanada dreht kurz nach Start in Frankfurt wieder um.“
      Bitte, gerne!

  3. Leider scheinen sich in letzter Zeit nach meinem Gefühl der Nachrichten div. Zwischenfälle bei LH zu häufen. Von ander3n Airlines hört man da nicht so viel. Ob es auch an den Sparmaßnahmen liegt ? Auch die Landung in LA vor ein paar Tagen sah auch nicht so prickelnd aus

    • Jein. Wir hatten das Thema schon mal auf diesem Blog. Mir kam das eine Zeit lang auch so vor. Auf der anderen Seite muss man natürlich auch erklären, dass wir über einen Vorfall bei Lufthansa eher schreiben als bei Air Newzealand, weil es für unsere Leser näher und damit relevanter ist.

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