Darum ist Lufthansa immer noch eine gute Airline

Foto: Lufthansa

Es vergeht kein Tag, an dem Lufthansa hier auf dem Blog von Euch aber auch von uns kritisiert wird. Meist geschieht das zurecht, schließlich sollte man einiges vom selbsternannten Premium Carrier erwarten dürfen. Aus lauter Gewohnheit wollte ich schon in der Einleitung des Beitrags auf die zahlreichen Baustellen und Schattenseiten der Airline eingehen- gestattet es mir an dieser Stelle darauf zu verzichten. Hier geht es heute mal um die Stärken von Lufthansa:

Flugplan

Zahlreiche Metropolen, Wirtschafts- und Finanzzentren sowie wichtige Drehkreuze sind gut an Frankfurt und München angebunden. Viele Frequenzen gibt es nicht nur nach London, Paris & New York, auch kleinere Airports werden oft mehrfach täglich bedient. Frühe oder ganz späte Flüge werden häufig in beide Richtungen angeboten, dies kann nur durch einen entsprechenden Aufwand dargestellt werden.

Sicherheit

Ich habe bei keiner Fluggesellschaft in Europa ernsthafte Bedenken bei dem Thema, Standards und Richtlinien sind ziemlich hoch, die Vorschriften streng. Dennoch haben viele bei Lufthansa diesbezüglich ein besonders gutes Gefühl. Viele Leistungen wie Crewtraining und Wartung werden von anderen Airlines bei Lufthansa eingekauft, das Personal steht nicht unter Druck sparsam zu tanken oder einen Mindestumsatz zu erreichen.

Kulanz

Es gibt sicherlich viele Ausnahmen und gegenteilige Berichte, auch ich habe schonmal nach einer Flugplanänderung oder Annullierung in die Röhre geschaut und niemanden erreicht oder die vorgeschlagene Lösung nur zähneknirschend akzeptiert. Aber alleine diesen Sommer war ich drei Mal von schweren Unregelmäßigkeiten wie starkem Unwetter betroffen. Jedes Mal konnte ich selbstständig per App oder am Automaten umbuchen und dabei nicht nur auf die Group Airlines oder Star Alliance-Partner ausweichen. Einmal wurde mir sogar eine zusammenhängende Alternative mit Airlines aller Allianzen (British Airways, SWISS und Tarom) vorgeschlagen- Hotelübernachtung in Bukarest inklusive, obwohl höhere Gewalt die Ursache war.

Personality

Einige wissen mit dem Begriff Singapore Airlines-„Roboter“ etwas anzufangen, die Stewardessen der asiatischen Premiumairline haben in einem Punkt nicht den besten Ruf. Sie tragen die markanten Uniformen, bieten hochwertiges Catering und arbeiten in Flugzeugen mit guter Hardware- zu einem persönlichen Dialog oder angeregten Smalltalk kommt es aber höchst selten.

Natürlich gibt es auch bei Lufthansa reservierte oder gar unfreundliche Mitarbeiter. Gerade auf längeren Flügen, in der Business Class oder dem ein oder anderen Loungebesuch hatte ich aber schon zahlreiche gute Gespräche und nette Erlebnisse. So wurde vor ein paar Tagen ein Anliegen am Ticketschalter in München auf sehr charmante Art und Weise gelöst.

Konsistenz

Wer ein Business Class Ticket bucht, weiß was zu erwarten ist. Das Produkt ist zwar längst überholt und hinkt hinterher- in über 90 Prozent der Langstreckenmaschinen ist derzeit die bekannte Klasse zu finden. Lediglich auf vier Airbus A350 und auf fünf Boeing 787-9 ist ein abweichender (besserer) Sitz verbaut, da die sogenannten Sprinter Jets kurzfristig von anderen Airlines übernommen wurden. Dieser Zustand wird sich jedoch spätestens dann ändern, wenn die Umrüstung von Allegris in vollem Gang ist und die älteren Teilflotten die Bestuhlung behalten bzw. einen anderen Sitz erhalten, was im Airbus A380 passieren könnte.

Flugzeugtypen

Auch bei Lufthansa kommen verstärkt die modernen Zweistrahler in die Flotte, Dreamliner und Airbus A350 sind einfach effizient, modern, leise und zuverlässig. Der Kranich bietet mit den zahlreichen Vierstrahlern aber immer noch etwas für die Fans der entsprechenden Typen, dazu gehören fast 30 Boeing 747 Jumbo Jets und ungefähr genau so viele Airbus A340. Im Sommer wurde zudem beschlossen, alle verbliebenen Airbus A380 in den aktiven Dienst zurück zu holen.

Darum ist Lufthansa immer noch eine gute Airline | Frankfurtflyer Kommentar

Ich muss Lufthansa hier nicht in den Himmel loben (kann man das überhaupt?)- stelle aber immer wieder fest, dass es nicht unbedingt die beste aber wirklich auch nicht die schlechteste Fluggesellschaft ist. Wahrscheinlich hat der Kranich derzeit mehr Baustellen als sonst, hier ist man teilweise aber auch von einigen äußeren Faktoren abhängig. Dass Lufthansa keine 5-Sterne Airline ist, ist uns wohl allen klar. Der Kranich hat aber auch durchaus einige Qualitäten.

Was sind aus Eurer Sicht die Stärken von Lufthansa?

 

35 Kommentare

  1. Ein Grund für mich, mit LH zu flegen, ist unter anderem auch die Tatsache, daß LH mit der Boeing 747-8 nach wie vor auch auf Vierstrahler setzt, was gerade bei langen Flügen über Wasser, Wüsten- oder Polargebiete ein deutlich höherer Sicherheitsfaktor ist. Lufthansa stellt nunmal, was sehr korrekt ist, Sicherheit über Effizienz/Wirtschaftlichkeit und Pünktlickeit! Außerdem ist die Boeing 747-8 in Bezug auf Treibstoffverbrauch und Emission der effizienteste Vierstrahler, der sich auch vor Typen wie Dreamliner, A 330neo, A 350 und 777X nicht zu verstecken braucht und obendrein auch nicht an die ETOPS-Regeln gebunden ist.

    • „Lufthansa stellt nunmal, was sehr korrekt ist, Sicherheit über Effizienz/Wirtschaftlichkeit und Pünktlickeit!“

      Wo hast Du denn dieses Märchen her? Da geht es rein nach Kapazität und Auslastung. Wenn sie die 2strahler bekämen wie sie gern wollten wären die 4strahler längst weg.

      • Das ist KEIN Märchen, ich kann mich hier auf persönliche Erfahrungen berufen, so geschehen am 30.09.2000, als Lufthansa‘s Boeing 747-200 D-ABZE kurz nach dem Start als Flug LH 492 nach Vancouver wegen eines Triebwerkschadens wieder nach Frankfurt/Main zurückflog und der Flug am Morgen danach um 6 Uhr erneut angesetzt wurde, mit der Ersatzmaschine D-ABYQ, die schon am späten Nachmittag des selben Tages bereitstand, es aber neue Besatzung gab, das Standby-Reservoire war bereits aufgebraucht. Mit der selben Besatzung am selben Tag ging wegen der gesetzlichen Maximalarbeitszeiten und aus SICHERHEITSGRÜNDEN nicht! Für all das wurde vom verantwortlichen Kapitän um Entschuldigung und Verständnis gebeten, eben mit der Begründung, daß Sicherheit Vorrang vor Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Pünktlichkeit hat! Liegen also die Fakten klar auf dem Tisch; andere Vorkommnisse, bei denen sich die verantwortlichen Besatzungen genauso verhalten haben, bestätigen das. Die Besatzung meines damaligen Fluges hätte genauso gut die Maschine mit nur 3 Triebwerken bis zum Zielflughafen an der kanadischen Pazifikküste durchziehen können, hat aber – eben aus Gründen der Sicherheit – genau das nicht gemacht.

        • Man fliegt zurück, weil es sich zu Hause einfach besser reparieren lässt. Die Logistik für ne 747-8 gibts in Kanada nicht an jeder Ecke. Somit ist der Flieger schneller wieder einsatzbereit. Mit Sicherheitsgründen hat das nichts zu tun.

          Maximale Arbeitszeiten gelten übrigens nicht nur für LH Crews, somit fällt das als besonderes Sicherheitsmerkmal auch aus.

          Im übrigen widersprichst Du Dir gewaltig. Einerseits findest Du es toll, dass für die 4strahler keine ETOPS Regeln gelten, andererseits aber auch gut wenn man trotzdem umdreht.

          • Wir reden hier von der -200, nicht von der -8!
            Maximale Arbeitszeiten für Crews sind Bestandteil der internationalen Vorschriften!
            Ob ETOPS oder nicht: Jeder Flugzeugtyp fliegt in einer solchen Situation zurück, auch Zwei- und Dreistrahler!
            Und nicht zu vergessen: SICHERHEIT HAT ABSOLUTEN VORRANG VOR PÜNKTLICHKEIT UND EFFIZIENZ!

  2. ihr solltet parallel auch einen Fred aufmachen mit, was nicht so gut läuft, vielleicht liest ja einer von LH Social Media team hier mit?

    2 Sachen ärgern mich extrem: die mangelhafte IT (und keine Verbesserung in Sicht) und ein völlig falsches Verständnis von Preis-Leistung, wenn man Tickets für 400-700€ in Y immer noch in „Light“ verkaufen muss.

    Beides kann man lösen, aber speziell beim 2ten Punkt krigen die Controller wohl ihren Hals nicht voll mit „Zusatzeinnahmen“…?

  3. Objection – ich habe SQ crews erlebt die alles andere als Roboter waren. LH soll konsistent sein – im Leben nicht. Die Crews sind teilweise launisch, diskutieren in den Galleys laut über ihre privaten Probleme, etc. das braucht kein Mensch. Wir sollten aufhören pauschal mit Stereotypen zu argumentieren für „pro LH“. Es gibt bei LH und SQ super Flugbegleiter aber auch andere. Beide haben gemeinsam das sie im jeweiligen Gefüge arbeiten die ihnen das Management vorgibt … Sitzquali, Foodquali etc. da haben es die SQ Flugbegleiter schon einfacher – sie haben einfach ein besseres Produkt in dem / mit dem sie arbeiten

    • Stimmt, vielleicht ist den Flugbegleitern gar nicht bewusst wie hellhörig die Galleys sind und dass man teilweise bis in die 4.-5. Business Class Reihe alles hört was sie so bequatschen.

    • Auch Flugbegleiter sind nun mal Menschen und haben persönliche Probleme oder mal nen schlechten Tag. Na klar sollte der Gast das möglichst nicht merken, aber funktioniert auch in anderen Branchen nicht immer. Selbst im Kundenservice.

      Bei LH weiß ich aber dennoch, dass ich da gut ausgebildete Leute sitzen habe, denen ich auch im Notfall vertraue. Das tue ich auch bei SQ Crews, aber nicht zwingend bei Ryanair.

      Und in der Mehrheit erlebe ich bei LH auch am Verhalten der Flugbegleiter, dass die meisten ihren Job gern machen.

      • Bzgl. Ryanair fällt mir da ein Fernsehbericht ein. Für die Verkaufsausbildung von Bordprodukten wurde mehr Zeit als für für die Sicherheitsausbildung investiert bzw. diese fiel bei einigen zugunsten des Verkaufs gleich ganz aus!

  4. @Pete: Das Gleiche sollte dann aber auch „Contra LH“ gelten. Und um es nochmal klar zu sagen: LH ist nicht perfekt und SQ eine sehr gute Fluggesellschaft {die ich im direkten Vergleich auch bevorzugen würde), aber die Qualitätsunterschiede sind in meinen Augen bei Weitem nicht so groß wie sie von manchen hier im Forum dargestellt werden.

  5. @ Max und Mike: Unbestritten kommen die BC-Sitze und der Bordservice der LH (und fast aller europäischen Airlines) im Europa-Verkehr nicht an das Produkt vieler asiatischer Airlines heran. Aber mal Butter bei die Fische: ist dies wirklich erforderlich? Geschätzt 90% aller LH-Europaflüge ab FRA und MUC haben eine Flugzeit von 1 bis max. 2 Stunden. Wenn man 45 Minuten für Start und Landung (bis die Anschnallzeichen erloschen bzw. eingeschaltet werden) abzieht, bleiben 15-75 Minuten in denen sich der Vorteil eines „echten“ BC-Sitzes bzw. eines besseren Services bemerkbar machen. Viel zu wenig, um den Mehraufwand und die zusätzliche Komplexität zu rechtfertigen bzw. absolut annehmbar für die überwiegende Mehrzahl der Passagiere.

    • leider hast Du vergessen, dass diese „Eurobusiness“ auch auf Flügen von 3, 4 oder gar 5h eingesetzt wird. Eine absolute Zumutung. Wenn dann noch 40 Leute dort platziert werden kann von Service selbst bei der engagiertesten Crew nicht die Rede sein.

      In SOA liegen die großen Rennstrecke mit BKK, SIN, HKG, DPS, KUL … alle so im 2-3h Bereich, Dort gibts ne richtige Business mit echtem Service und in der Eco warmes Essen zur Auswahl. Irgendwie scheint sich das ja zu rechnen.
      Den Europäern wurden solche Wünsche wohl erfolgreich aberzogen…

      • Einige Male SIN-BKK und BKK-HKG in Biz geflogen. Wer das nicht selbst erlebt hat, was das für einen Unterschied macht, der darf gerne weiter Euro-BIZ für gut halten.

      • @Mike: Ich gebe Dir ja recht, dass bei längeren Flügen in Europa und in angrenzende Länder (Nordafrika, Naher Osten) eine echte BC angebracht wäre. Diese Flüge machen aber eben nur einen kleinen Prozentsatz aus. Für diese Strecken eine eigenen Sitzkonfiguration mit einer aufgewerteten BC vorzuhalten wäre sicherlich „nice to have“ für die Passagiere, ist aus betriebswirtschaftlicher Sinn für die LH aber wenig sinnvoll.

        • „…aus betriebswirtschaftlicher Sinn für die LH aber wenig sinnvoll..“ weil es leider zu viele Leute gibt, die glauben, dieses Denken verinnerlichen zu müssen. Man will es nicht anbieten sondern Gewinnmaximierung. Punkt. Darauf basieren die Boni, nicht auf Kundenzufriedenheit.

          Warum funktioniert es denn betriebswirtschaftlich in Asien? Und jetzt bitte nicht das Märchen, SIN, HKG, TPE, NRT/HNE oder ICN wären Billiglohngebiete bzw. die dortigen Airlines würden mit Öl$$$ unterstützt.

          • @Mike: Ich verstehe ja deinen Wunsch (und Frust), aber die Diskussion dreht sich doch im Kreise. Der Kunde möchte möglichst viel Gegenleistung für sein Geld, die Fluggesellschaft versucht ihren Gewinn zu optimieren. Wenn der Wunsch UND die Bereitschaft hierfür entsprechend zu zahlen bei genügend Passagieren vorhanden wäre, würden LH und Co. doch sicherlich entsprechende Angebote bereitstellen. Das Erstere ist aber offensichtlich nicht der Fall. Somit wirst Du (und alle anderen die ähnlich denken) den Zustand akzeptieren müssen oder bereit sein, ein Zeichen zu setzen (z.B. Flug mit TK über IST). Wenn genügend Passagiere dies machen, wird ja eventuell ein Umdenken bei LH (AF, BA, KL etc.) stattfinden.

  6. Ich kann die negativen Kommentare nicht nachvollziehen. OK , Lounge.
    Ja geht besser. Siehe United Polaris. Aber siehe auch United Club.
    Bin erst diese Woche mit LH 402 in C nach Newark geflogen. Essen vorbestellt , hat super geklappt.
    Einen super Steward gehabt der mir jeden Wunsch erfüllt hat. Eine Purserin die mir sogar ein Business Shirt organisiert hat , obwohl nicht verfügbar auf diesem Flug
    Im guten Stüble auf 11D gesessen und viel Platz in der 747-8. Sichtschutz eher nicht , aber Platz.
    Bin mit Türkisch in der 787 geflogen und muss sagen , privater ja , aber auch viel enger.
    Lufthansa ist und bleibt ein verläßliches Produkt. Deutsch halt. Nix besonderes aber man kann sich auf den Standard verlassen.
    und das macht es aus.
    Und ein Tip. Als ich vor 30 Jahren Business geflogen bin , war das Standart Premium Economy heute. Nur ohne Bildschirm und Internet.
    Vielleicht das auch Mal bedenken.

      • @Jürgen: Vor 30-40 Jahren waren die günstigsten Flugpreise in Eco 2-3 mal höher als heute (netto, d.h. ohne Steuern und Gebühren, die damals „Peanuts“ waren, fällt der Unterschied noch größer aus!). Habe gerade ein altes Ticket gefunden: HAM-PDX im Jugendtarif für DM 2.302 – inflationsbereinigt sind dies heute fast EURO 3.000! Dafür fliegst Du heute in der Business, nicht in der Premium Eco. Finde den Fehler in deinem System, Jürgen!

  7. Man hört ja von Blogger und echten HONs, mit Umbuchen im Falle von Irrops klappe das bei der Spohrhansa. Hatte auch schon passende Umbuchuchungen mit LH, wie man es von denen eigentlich auch erwarten kann. Aber oft genug schon das genaue Gegenteil. Allein dieses Jahr hätte mich LH schon zweimal stehenlassen, weil Fremdairline oder anderes Routing die einzige Alternative war. Mehr Antwort als „machen wir nicht“ gabs nicht. Gut, selber gebucht und hinterher eingereicht. Teurer und mehr Aufwand für alle Beteiligten, aber die Spohrer lernen es nur so. Aber hier fehlt deutlich Konsistenz, also Lob fehl am Platz.

    • wird das denn anstandslos durchgewunken mit den Neubuchen? Du lehnst die EU261 Erstattung ab und sagst denen „ich buche selber von A-B auf Fremdmetall“ und reichst dann die Rechnung zur Erstattung ein mit Bezug auf EU261?

      Müsste man nicht zuerst das Eingeständnis haben, dass die EU261 anerkennen für den Fall? Tage vom voraus ist das einfach, aber am Tag der Reise, könnten sie ja irgendwas ausserordentliches geltend machen?

        • wichtig ist halt: NICHT erstatten lassen, sonst akzeptierst du ja die EU261 in dieser Form. Also stehen lassen und zunächst drauf pochen, dass Rückflug nicht storniert wird?

          (wie läuft das eigentlich, wenn ein leg annuliert wurde und mamn keine umbuchung akzpeptiert, wäre der Rückflug im System ja automatisch storniert?)

          Dann oneway hinwärts auf eigene Kosten buchen und diese Rechung anhand EU261 einreichen zur Erstattung. Rückwärts die hoffentlich nicht stornierte PNR aus dem existierenden Orginalticket nutzen?

  8. Danke Sebastian, ein wohltuender Artikel.
    Wenn man hier manche Foristen liest, muss es ja eine Höllenstrafe sein mit LH fliegen zu müssen.
    Unbestritten ist auch bei LH nicht alles Gold was glänzt.
    Ich habe in 40 Jahren auf LH-Flügen (von ECO bis FC) von der Crew nie unprofessionalität sondern ein stetiges Bemühen erlebt. Danke dafür.
    Was ich allerdings von Seiten der Passagiere an Negativen miterlebt habe: Meine „Professionalität“ wäre geringer gewesen. Definitiv.
    Ansonsten: LH muss weltweit konkurieren, aber überwiegend zu deutschen Preisen produzieren.
    Deutsche Arbeitsverträge und -verhältnisse sind mir jedenfalls lieber als die von „billigstheimer“ Airlines.
    Auch die vielfällstige staatliche Unterstützung mancher Airline ist ein Thema.
    Niemand hat etwas zu verschenken.
    Ich jedenfalls bin glücklich hier zu leben.
    Was geht es uns gut.

  9. Letzten Sa sollte meine 68-jh. Mutter, schon krank und schwächlich, um 6 Uhr morgens mit der Frühmaschine von NUE über FRA nach LAX fliegen.
    Erst am Vorabend, nach 20 Uhr, cancelte LH diesen Zubringer Flug. Eine gute halbe Stunde später kommt, gleichfalls per E-Mail, ein DB-Code zur ersatzweisen Bahn Beförderung (Selbstbuchung) bis FRA. Keiner hat’s mitgekriegt, denn alle lagen schon im Bett um auszuschlafen um morgens zeitig aufzustehen und das Muttchen samt Gepäck rechtzeitig zum Check-in am Flughafen Nürnberg zu begleiten.
    Deswegen habe ich kurzerhand einen Bekannten um 4 Uhr morgens geweckt und diesen gebeten, Mutter samt Gepäck und in Begleitung per PrivatPKW nach FRA zu chauffieren.
    So ist es geschehen und nach dreimal anstellen am verkehrten Schalter (der von LH gecancelte Flug musste zunächst mühsam vom Reiseplan herausgenommen werden, da im System sonst Sperre wegen noshow…) konnte Mama endlich per Golfcart zum Boarding gebracht werden.
    Viel Ärger und Aufregung, aber soweit eigentlich ein klarer Fall für EU-Passagierrechte. Ich wurde nach telefonischer Anfrage denn auch gleich an die Beschwerdemöglichkeit auf der LH Webseite verwiesen und eine Erstattung der für den ausgefallenen Flug bezahlten Steuern erfolgte durch den Telefonkontakt innerhalb von 2 Tagen.
    Auf der Beschwerdeseite musste ich alle Daten eintragen und Fotos von Boardingpass etc. samt der selbst erstellten Aufstellung der nötigen Kosten (Fahrkilometer, Fahrerlohn, Parkgebühren in FRA), insgesamt ca 600 €, hochladen.
    Bereits am selbigen Tag lehnte eine Email, zusammengesetzt offenbar aus vorgefertigten Textbausteinen ohne konkreten Bezug zum vorgetragenen Sachverhalt, jeglichen Anspruch ab. Begründung lautete, dass keine qualifizierten Rechnungen eingereicht wurden. Auf meine Nachfrage hin, welche Rechnungen denn genau für den geschilderten und tatsächlich so vorgefallenen Ablauf eingereicht werden sollten, kam nochmals ein tief bedauerndes Antwort Schreiben samt Entschuldigung des Tenors, man habe den gesamten Vorgang erneut geprüft, jedoch käme es dennoch zu keiner anderen Beurteilung. Am Folgetag erreichte mich dann noch eine dritte Email, vollkommen wortgleich und ebenfalls mit dem Resümee, damit sei der Fall abgeschlossen.
    Jede der 3 E-Mails war mit einem anderen indisch klingendem Absender unterzeichnet.
    Dieser Umstand, neben den schablonenhaft aneinander gereihten Textbausteinen, weckt in mir die Vermutung, dass es LH gar nicht um Schadensausgleich geht. Vielmehr wird der Anspruchsteller „Beschwerdemanagement“ eines wahrscheinlich indischen Callcanters frech nach Vorgabe abgebürstet, auch wenn es allen gesetzlichen Ansprüchen zuwider läuft.
    Solches an Betrug grenzendes Gebahren hätte ich eher bei einem der berüchtigten Billigflieger verortet und nicht von einer alteingesessenen Fluglinie mit dem Renommee der Lufthansa. Hat hier jemand sonst entsprechend Erfahrungen gemacht und wie ging es weiter?
    Ich würde mich freuen, wenn hier einer der vielen Luftfahrt Experten einen kurzen Beitrag mit Vorschlägen postet, wie ich diesen Stinkestiefeln im LH Management beikommen könnte. Für zweckdienliche Hinweise/die Schilderung eigener Erfahrungen, bedanke ich mich im Voraus.

    • die ist schon klar, dass dein Fall ein EU261 ist und du neben den entstandenen Kosten noch 600€ Kompensation bekommst.

      wieso streichen die eigentlich dauernd NUE-FRA?

        • nachdem LH hier wohl auf Tauchstation geht würde ich folgendes machen:
          erstmal alles dokumentieren und speichern. An die SÖP wenden, das ist kostenlos. Hier wirds wohl vor allem darum gehen, ob die Anreise per Bahn überhaupt zeitlich ausgereicht hätte und weiterhin für die Mutter zumutbar bzw. allein durchführbar gewesen wäre. Auch ist es fraglich, ob man für Abflüge 6:00 noch nach 20:00 seine EMails checken muss.
          Das Ergebnis wird dann ein paar Wochen / Monate auf sich warten lassen. Wenn es zu einer Einigung (beide Seiten müssen zustimmen) kommt ist der Fall dann abgeschlossen, wenn nicht dann ab zum Anwalt. Mit Rechtschutzversicherung such Dir einen fähigen aus, ohne würde ich eins der einschlägigen Portale wählen (schau vorher nach der prozentualen Erfolgsbeteiligung, was LH bis dahin bereits gezahlt hat gleich von der Forderung abziehen).

          Wichtig ist, dranzubleiben und nicht aufzugeben, auch wenns dauert.

        • Streichung wegen geringer Auslastung ist ja eindeutig EU261, aber das geben die niemals zu! Angenommen es waren nur 10 Personen gebucht: flug kostet geschätzt 20.000€ – also ist Annulieren der bessere Weg: von den 10 Pax sind 5 aus dem Ausland, die wissen nichts von EU261. Von den übrigen 5, melden sich 3 in Indien. Dort wird abgewimmelt und behauptet mit dem Zug hätte man seine Pflicht erfüllt. Von der 3 klagt einer (!!) und dann bezahlt LH dem nach Klageerhebung 600€ + Auslagen (egal wieviel nur Belege müssen halt da sein) + Gerichts/Anwaltskosten. 20.000€ gespart, z.B. 2000€ Kosten – da lacht der Spohr!

          LH versteht nur Klageinreichung, das rumeiern mit Schlichtungsstelle und Rechstschutz ist unsinnig. In so eindeutigen Fällen (Storno weniger als 12h vor Abreise) rennen die die EU261 Portale doch die Türe ein (20% Abzug vom EU261 Betrag also statt 600€ gibt’s nur 480€).

          Frag einen Anwalt was es kostet, eine Klageschrift zu verfassen? Wenn er ein guter Anwalt ist, weiss er dass er hierfür seine Kosten nach Gebührenordnung in die Klage aufnehmen kann. Klage beim AG Köln einreichen, Gerichtmarke 170€ per Kreditkarte bezahlen und wetten: 1 Woche später kommt die Antwort: alles wird bezahlt! Gerichtskosten kommen in Teilbeträgen zurück (über den Anwalt)

    • Hinweise was tun wäre:

      die Callcenter in Indien sind zum Abwimmeln, first level, wird später besser, wenn dein Fall nach oben geht!

      Vergiss die Formulare: email an imprint@lufthansa.com und BCC an einen Freund. Parallel kannst du inhaltlich den Text von der Email in das Formularsystem kopieren und dort parallel schicken.​

      1. EU 261 Claim einreichen mit Fristsetzung 14 Tage Zahlung 600€,
      2. Schadenersatz für das Selbstfahren Nürnberg-FRA 0,3€/km plus Parkgebühren, Essen etc. – Beleg notwendig (nicht für die 0,3€/km Pauschale) ebenfalls Zahlung innerhaln 14 Tagen.

      Bei Nichtzahlung Anwalt einschalten (sofern einer Zeit hat) und Klage einreichen (kostet dich ca. 170€ Vorschuss), dann bezahlt LH in 99% der Fälle sofort.

  10. Ich habe erst gestern ein Bericht gelesen über LH vom Personal, fand ich sehr interessant und spiegelt meinen Eindruck wieder.
    Fast jeder Flug ist minus 1 unterwegs und die meisten sogar mit minus 3, was bedeutet, es sind weniger Mitarbeiter auf dem Flug als geplant. Sie beschweren sich beim Management, es passiert aber nichts.
    Vor allem auf der Langstrecke ist es scheinbar so.
    Jetzt versteh ich auch die Launen vom Personal, wen viel zu wenig Personal an Bord ist und die ganze Arbeit leisten muss. Da bleibt der Service und die Qualität auf der Strecke.
    Glückwunsch LH, euch ist der Kunde wichtig und Ihr kümmert euch ums Personal.

    • jetzt komm: es zeigt sich, dass jahrelang durch unnötiges Personal, unnötige Kosten entstanden. Die müssen endlich lernen mit weniger Kosten den Flugbetrieb zu managen. Die 0,77€/y-Pax (Snack, Getränke) machen da nicht viel aus

      Deine Aussagen kommen von Gewerkschaftlern, die jeglichen Handgriff extra gerne (nach REFA falls das noch wer kennt?) auch extra bezahlt sehen wollen, bzw. die „zu wenig Personal“ als Argument sehen, das Management zu kritisieren.

      Langstrecke ist doch wirklich lächerlich, hier von „soviel Arbeit“ zu sprechen ausser in C und F, sitzen sich die FA doch die Füssen in den Bauch bei 10-12h Flug. Dann habe die LH-FA (nicht die von LX oder OS) noch 2 Nächte am Zielort wo sich vergnügen können (Koksparties incl.!)

      Das ganz ist Jammern auf ganz hohen Niveau!

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