Darum stoppt Asiana den Verkauf von Notausgang-Sitzen

Die Füße ausstrecken und etwas mehr Beinfreiheit genießen. Wem die Business Class zu teuer ist, der kann sich über einen Sitplatz am Notausgang zumindest das kleine Extra an Komfort sichern. Jedoch nicht mehr uneingeschränkt bei allen Fluggesellschaften, denn die koreanische Fluggesellschaft Asiana stoppt den Verkauf von bestimmten Notausgang-Sitzen. Der Grund ist kurios und zugleich beunruhigend.

Asiana Airlines hat sich nach einem Vorfall auf dem Flug OZ8124 am Freitag (26. Mai 2023) zu dieser Veränderung bei der Sitzplatzreservierung entschieden. Auf dem koreanischen Inlands-Flug von Jeju (CJU) nach Daegu (TAE) hat ein Fluggast noch im Landeanflug die Notausgang-Tür des Airbus A321 geöffnet. Ein Video in den sozialen Medien zeigt, was die Passagiere an Bord erlebt haben:

Wie das Luftfahrt-Portal aerotelegraph.com berichtet, haben alle 194 Passagiere und Crew-Mitglieder den Vorfall überlebt. Auch der Fluggast, der den Emergency-Exit geöffnet hatte, konnte am Boden aus dem A321 aussteigen. Nur einige Menschen mussten wegen Atemproblemen in ein Krankenhaus gebracht werden.

Direkt nach der Landung wurde ein Passagier, bei dem es sich laut der Nachrichtenagentur KBS News um einen 33-jährigen Mann handelte, festgenommen. Die südkoreanische Polizei berichtete später, dass der Mann „psychisch angeschlagen“ sei. Er hatte erst kurz zuvor seinen Job verloren und während des Vorfalls unter erheblichem Stress gestanden. Selbstmordabsichten habe der vermeintliche Täter jedoch nicht gehabt. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtet, war stattdessen ein Gefühl der Atemnot Grund für ihn, die Notausgangstür zu öffnen. Als Höchststrafe für diese Tat drohen dem 33-jährigen nun bis zu zehn Jahr Haft.

Das koreanische Star Alliance-Mitglied Asiana hat aus diesem Vorfall nun Konsequenzen gezogen. In den Airbus A321 der Airline werden bestimmte Notausgang-Sitze nun nicht mehr vergeben. Dabei handelt es sich unter anderem um Sitz 26A in einer Version des A321 mit 174 Sitzen.

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Ich habe mal gelernt, dass sich die Türen am Notausgang nicht in der Luft öffnen lassen und war zunächst verwundert, wie es dazu kommen konnte. Denn der Druck, der beim Öffnen der Türen auf Reiseflughöhe überwunden werden muss, ist zu stark, als dass Menschen dagegen ankämpfen könnten.  In diesem Fall war der Airbus A321 allerdings schon im Landeanflug und die Tür wurde erst 213 Meter über dem Boden geöffnet. Auf dieser Höhe ist der Druck natürlich schon deutlich niedriger.

Aber warum sperrt Asiana nur einzelne Notausgang- Sitze für den Verkauf? Der Airbus A321 hält neben den typischen Notausgang-Luken teilweise auch echte Türen für den Notausstieg bereit. Vielleicht habt Ihr das schon einmal bemerkt, dass im Airbus A321 gerne mal ein Sitz an diesen emergency exit doors fehlt, um die Tür zugänglich zu machen und auch das Aussteigen im Notfall zu beschleunigen. Demnach ist es in den meisten Fällen im A321 nicht möglich direkt an der Notausgang-Tür zu sitzen. Die Sitze, die sich aber an den größten Notausgang-Türen befinden, hat Asiana nun geblockt.

Quelle: aerotelegraph.com

1 Kommentar

  1. Typisch Asiana, die haben einen Knall! Man kann auch 3 Reihen weiter entfernt sich abschnallen und zur Tür gehen. Asiana sollte das mit der Fliegerei einfach ganz lassen, davon haben die keine Ahnung. Und das Ghosting beim Customer Service hat inzwischen immense Ausmaße angenommen.

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