
Ein Fluggast, der 19 Stunden in der First Class von Air India verbracht hat, war über sein schlechtes Erlebnis an Bord ziemlich schockiert. Sein Flug führte von Delhi nach Toronto, die Reise wurde durch einen planmäßigen Tankstopp in Wien verlängert. Doch der Aufenthalt in der Luxusklasse war alles andere als ein Vergnügen. Der Mann berichtete darüber auf den sozialen Medien, und dieser Bericht schlug hohe Wellen. Inzwischen reagierte Air India mit einer mickrigen Kompensation.
🪑 Kaputte Sitze & defekte Ausstattung: Air India-First-Class-Gast schwer enttäuscht.
🐜 Ungeziefer im Bett & Verletzungen durch defekte USB-Buchse.
💸 Airline bietet nur rund 100 € Entschädigung für den Vorfall an.
Kaputte Sitze, Verletzungen und Ungeziefer
Der Vorfall ereignete sich am 12. Oktober 2025, Air India setzte auf dem Flug AI187 von Delhi (DEL) nach Toronto (YYZ) eine Boeing 777-300ER ein. Der 16 Jahre alte Jet mit dem Kennzeichen VT-ALO ist zwar nicht taufrisch, was bei entsprechender Wartung aber in der Regel gar kein Problem ist.
Leider scheint die Kabine der Triple Seven aber nicht mehr in einem guten Zustand zu sein. Ein Passagier der First Class berichtete von einer ganzen Reihe gravierender Probleme. Demnach war der Sitz defekt und musste mehrfach während des Fluges manuell verstellt und repariert werden. Während des Fluges löste sich die Abdeckung einer Leselampe aus der Halterung und traf den Gast am Kopf.
Der Mann beklagte sich auch über zerrissene Bezüge, beschädigte Verkleidungen und deutlich sichtbaren Schmutz. Im Flug verletzte er sich leicht an den scharfen Kanten einer beschädigten USB-Buchse. Besonders alarmierend ist ein kurzes Video auf dem Portal X, auf dem Ungeziefer auf der Bettdecke zu erkennen ist.
Das Kabinenpersonal entschuldigte sich, dokumentierte den Vorfall und reichte einen Bericht über den Zustand des Flugzeugs ein. Der betroffene Fluggast forderte daraufhin eine vollständige Rückerstattung seines Tickets sowie eine Entschädigung für das misslungene Erlebnis in der Luxusklasse.
Ein altes Problem in neuer Verpackung
Seit der Privatisierung von Air India im Jahr 2022 durch die Tata Group hat die Airline mehrfach angekündigt, ihre Flotte zu modernisieren und den Service auf internationales Premium-Niveau zu heben. Doch die Realität an Bord vieler Langstreckenjets sieht offenbar noch anders aus.
Die neue Air India fliegt | Wie man jetzt auf das Level von Singapore Airlines kommen will
Trotz ambitionierter Pläne für neue Kabinen und Sitze, die bereits 2023 vorgestellt wurden, hat bislang kein einziger der großen Langstreckenjets ein vollständiges Retrofit erhalten. Verzögerungen sind in der Branche leider nichts Neues, am Zustand dieser Kabine kann man aber jahrelange und grundlegende Versäumnisse der Instandhaltung erkennen.
Leider mangelt es auch am Service, es gibt Berichte über fehlende Mahlzeiten, ausgeschaltetem W-LAN und defektem Entertainment-Programm. Offensichtlich nimmt man es auch mit der Reinigung der Kabinen und der Komfortartikel nicht so genau.
Nun berichten Portale wie AviationAtoZ über die Reaktion von Air India. Demnach hat man dem betroffenen Passagier lediglich eine Kompensation von rund 10.000 indischen Rupien angeboten. Dies sind umgerechnet lediglich 100 Euro…
Defekte Hardware & Ungeziefer in der First Class: Air India bietet lächerliche Kompensation | Frankfurtflyer Kommentar
Das ist wirklich alles andere als First Class! Hier handelt es sich aber nicht um einen Einzelfall, immer wieder hört man vom schlechten Zustand der Kabinen und der Lounges von Air India. Die Airline will eigentlich zur internationalen Spitzenklasse aufschließen und insbesondere in das Premiumprodukt investieren. Man wolle sich an den Premium-Carriern wie Singapore Airlines oder Emirates orientieren.
Solche und ähnliche Berichte über verschmutzte Kabinen, defekte Sitze oder mangelhaften Service zeigen aber, wie weit und steinig der Weg noch sein wird. Selbst wenn es zu Verzögerungen bei der Neuausstattung kommt, müssten regelmäßige Qualitätskontrollen dafür sorgen, dass sich solche Vorfälle vermeiden lassen.
Was sagt Ihr zu dem Vorfall und welche Kompensation findet Ihr gerechtfertigt?
Ist ja schon seit langer Zeit bekannt, AI wäre die letzte Airline, mit der ich fliegen würde. Da würde ich jedes Mal lieber in LH Y als ich AI C fliegen.
geht gar nicht.100 Prozent erstattung noetig.selbst bei Qatar Airways gib es site wo manuell nachgeholfen werden muss und bei Etihad habe ich mich schon 2 mal verletzt.
AI kann sich noch so sehr an SQ orientieren, erreichen wird sie deren Level NIE !
Total andere Kultur / Mentalität.
Rene, da bin ich mir nicht so sicher. Warst du schon mal in einem Oberoi-Hotel oder hättest mit Infosys zu tun? Beides hochklassige Unternehmen mit top notch Kundenservice. Warum sollte eine indische Airline das nicht hinbekommen? Nach der Entstaatlichung von AI braucht es Zeit, um die Airline auf Vordermann zu bringen …
AI ist immer noch viel besser als der marode Kranich
was ist eigentlich mit den „Pinkelvorfällen“?. Man hat nie wieder etwas davon gehört?
Auch um die ausgeschalteten Schalter für die Kerosin-Zufuhr beim letzten Absturz ist es verdächtig ruhig
defekte Sitze? na da braucht man doch gar nicht bis nach Induen schauen.
bei LHG wird man hier bekanntlich auch nur abgewimmelt.
Ich bin kürzlich mit der AI von Frankfurt nach Delhi in einer 787-9 in Business mit 1-2-1 Bestuhlung. Alles ok.
Wer mit AI fliegt ist selbst Schuld. Es gibt gewisse Airlines, die meidet man einfach. Eine Airline, die übrigens Airport Handling Rechnungen von bis zu über 1 Jahr offen hat.