Durch inoffiziellen LSG Streik fliegen Lufthansa Flüge ohne Catering

Lufthansa möchte die hauseigene Cateringgesellschaft LSG gerne verkaufen und dies stößt besonders bei den Beschäftigten auf Widerstand. Eine der deutlichsten Maßnahmen des Protestes ist ein kleiner inoffizieller Streik der LSG, bei welchem Lufthansa Flüge nicht mehr vollständig oder gar nicht beladen werden.

Der ein oder andere wird es vielleicht schon am eigenen Leib erfahren haben, dass nach dem Start auf einem Lufthansa Europa Flug die Durchsage gemacht wurde, dass man aufgrund einer „Betriebsversammlung“, „Krankheitsausfällen“ oder „Systemstörungen“ heute kein oder nur unzureichend beladen wurde. Hierbei habe ich dann schon die unterschiedlichsten Ausführungen erlebt.

Die „unzureichende Beladung“ ging von „wir haben heute leider keinen Sekt und Wein“ – was ich nicht als Problem ansehe (auch wenn man das bei Lufthansa erwarten kann) – zu „in der Business Class gibt es nur die Economy Class Sandwiches und wir haben nur Wasser und Cola an Bord“.

Was von Lufthansa immer als bedauerlicher Einzelfall heruntergespielt wurde scheint inzwischen eher die Regel, als die Ausnahme geworden zu sein, denn nicht nur ich habe dies schon mehrfach erlebt, auch unsere Leser schreiben uns regelmäßig von solchen Vorkommnissen.

Mir fehlt hier das Verständnis!

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass es für die Angestellten der LSG eine beunruhigende Situation ist, da man nicht weiß wie es weiter geht. Dennoch kann ich diesen „inoffiziellen Streik“ nicht nachvollziehen. Ich verstehe auch nicht, warum es im Lufthansa Konzern zur großen Mode wurde, dass Arbeitnehmer wegen unternehmerischen Entscheidungen streiken.

Gut, offiziell streikt bei der LSG niemand, man legt nur ab und an offensichtlich die Arbeit nieder und kann seine Leistungen nicht mehr erbringen. Auch sammelt man auf Unterschriftenlisten gerne Solidaritätsbekundungen von Lufthasaeaten ein. Dass die LSG nicht streikt kommt sicher nicht von ungefähr, denn schon die Pilotengewerkschaft Cockpit musste sehr schmerzlich von einen Gericht erklärt bekommen, dass es ein streikfernes Ziel ist, wenn der Streikgrund sich gegen eine unternehmerrische Entscheidung richtet. Und auch wenn es vielen nicht gefallen mag, eine Firma wird durch das Management geleitet und nicht durch Mehrheitsentscheide der Mitarbeiter!

Die Frage stellt sich daher, warum die LSG Mitarbeiter das Ganze machen? Da es kein offizieller Streik ist, kann man nur mutmaßen, denn es liegen ja keine Streikgründe vor. Teilweise will man sicher einfach seinen Unmut über die Situation zum Ausdruck bringen, allerdings vermute ich auch, dass man versucht ein möglichst schlechtes Ergebnis zu produzieren.

Auch wenn die LSG eine Lufthansa Tochter ist, wird Lufthansa die nicht erbrachten Leistungen nicht bezahlen und möglicherweise hier sogar einen Schadensersatz fordern. Das schmälert natürlich das Ergebnis der LSG und macht sie für einen möglichen Käufer unattraktiv.

Durch inoffiziellen LSG Streik fliegen Lufthansa Flüge ohne Catering | Frankfurtflyer Kommentar

Ich kann die Sorgen der LSG Mitarbeiter durchaus nachvollziehen. Selten ist es in der Branche ein gutes Zeichen, wenn man verkauft wird – insbesondere da dies meist mit drastischen Restrukturierungen einhergeht. Auch würden LSG Mitarbeiter ihre geliebten Mitarbieterrabatte bei Lufthansa verlieren, wenn LSG nicht mehr zum Lufthansa Konzern gehört.

Dennoch verstehe ich nicht, warum dieser inoffizielle LSG Streik das Mittel der Wahl ist, da ich mir nicht vorstellen kann, dass man hierdurch wirklich eine Lösung herbeiführt. Lufthansa wird sich hier sicher nur all zu ungerne erpressen lassen. Zumindest der Versuch schient im Konzern inzwischen zur Mode geworden zu sein. Ebenso kann ich nicht nachvollziehen, dass Lufthansa dies einfach so umkommentiert lässt, insbesondere gegenüber den Passagieren. Auch wenn es für Lufthansa wohl fast unmöglich zu planen ist welche Flüge hier betroffen sind, sollte man sich hier dringend Alternativen ausdenken. Wie wäre es z.B. mit Restaurantgutscheinen, zumindest für Business Class Passagiere?

17 Kommentare

  1. Liebe Leser, ich finde es sehr traurig wie sich hier einige Leser äußern . Auch der populistischen Artikel des Autors, zeigt mir, dass er sich mit der Lsg auseinandersetzen hat oder mit den der sozialen Verantwortung von Arbeitgebern. Ich glaube sogar, dass hier bewusst Stimmung macht wird gegen die Beschäftigten der Lsg und das der Artikel von der LH Vorständen beauftragt wurde. Ich schreibe bewusst LH Vorstände, da diese mit der Geschichte Lufthansa nichts zu tun haben. Aber nun gut. Die Lsg ist 1965 gegründete worden und ist Teil der Familie der LH sie hat die Mutter seht’s Wirtschaftlich und loyal in guten aber besonders in kreisen Zeiten zur Seite gestanden. Dies war nur möglich, da die Beschäftigen zum Wohl der LH zahlreiche Zugeständnisse gemacht haben. Diese Beschäftigen identifizieren sich mit Ihrer Lufthansa. Tausende von Ihnen arbeiten schon mehr als 25 Jahren, hunderte sogar bis zu 40 Jahren für Lufthansa. Auch wen es aus rechtlicher Sicht legal ist, das der Eigentümer mit seinem eigenen machen kann was er will, muß er aber auch die Konsequenz tragen. Und eine ist, das die Beschäftigen sich belogen und betrogen fühlen die physisch Belastung der Beschäftigen schlägt sich auf die Gesundheit aus. Des halb ist hier nicht von Streik zu sprechen sonder von unerträglichen Arbeitsbedingungen. Diese allein haben die Lufthansa Vorstände zu verantworten. Ein Streik liebe Leser, ist noch nicht in Sicht. Sollte dieser aber eintreten, dann wird’s heftig. Die Beschäftigen sind entschlossen für Ihre Arbeitsbedingungen, Arbeitsplätze und Tarifverträge zu kämpfen. Mit Lufthansa oder ohne, das sollten auch die Käuferwissen.

    • Hallo Sam,

      Dieser Artikel wurde definitiv nicht von Lufthansa beauftragt oder in irgend einer Art von Lufthansa befürwortet noch wurde hierauf Einfluss genommen. Lufthansa hatte von der Erstellung des Beitrages keine Kenntnis.

      LG
      Christoph

    • Vom LH-Vorstand unterstützt und populistisch soll der Bericht sein? Mit so einer Aussage hast du dich selber disqualifiziert.
      Der Autor versteht eure Ängste und ich glaube der Autor wäre der letzte, der vom Vorstand beauftragt wird einen solchen Bericht zu schreiben.
      Ihr solltet mal eure Kommentare hinterfragen, die werfen ein schlechtes Bild auf die LSG. Beim Bericht vom Autor hatte man weingstens noch Sympathie mit euch!

      P.S. Sollte euer Arbeitgeber euch belügen und schlecht mit euch umgehen, sucht nach einem neuen fairen Arbeitgeber. Das gilt für alle Arbeitnehmer!

  2. Diese ganzen grundlosen Streiks bei Lufthansa sind einfach widerlich und ekelerregend. Streikende müssen grundlos gekündigt werden und sämtliche Ansprüche auf Sozialleistungen verlieren. Zudem müssen sie für alle zivilrechtlichen Schäden haftbar gemacht werden. Es gibt keinen einzigen Grund für Streik. Wem der Job nicht passt der soll kündigen. Widerlich!

    • Das ist schon ein krasser Beitrag. Wenn es einen offiziellen Streik gibt (was hier nicht der Fall ist), dann bin ich froh, dass die Leute streiken dürfen und streiken, auch wenn es mich selbst betrifft. Ich bin sehr froh, dass wir in Deutschland ein Arbeitskampfrecht haben. Die Aussage „wem das nicht passt der soll kündigen“ ist ungefähr so als würde man sagen „wem das fehlende Frauenwahlrecht in Land xy nicht passt der soll doch auswandern“. Das ist glaub ich der schlimmste Kommentar den ich je hier gelesen hab.

      • # Klaus, Das eine sagen aber inhaltlich anders schreiben Ist schon fraglich. Das mit dem anderen Arbeitgeber suchen, pass genau wie ich Sie einschätze. Ihren Wohlstand haben Sie genau den Menschen zu verdanken, die dies genau nicht tun und sich für Arbeitnehmer rechte Einsätzen. Außerdem hat das auch nichts mehr mit Loyalität dem Arbeitergeber gegen über zutun. Flucht ist nicht die Lösung, in einer sozialen Marktwirtschaft, wenn’s die nachgeben soll. Das mit der Insel gilt nicht nur für Franz sondern auch für Sie. Würde mich Interessieren wie lange das gut geht bei Ihrer Einstellung.

  3. Das wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie und Enkelkindern auch, wobei ich glaube das Sie keine Partnerin haben oder findenden sich mit Ihnen zu vermehren möchte. Es gibt auf dieser Welt noch so viele einsame Inseln wo sie sich selbst versorgen können um Dienstleistungen von anderen nicht mehr zu beanspruchen. Tun Sie sich selbst den Gefallen um zur Ruhe zu kommen. Vielleicht entwickeln Sie auch nach einiger Zeit, die Wertschätzung für Menschen die für Ihre, anderer und sich selbst eintreten.

    • Was soll sowas? Warum müssen die Kommentare von LSG Mitarbeitern oder Sympathisanten immer so schnell persönlich angreifend und sogar beleidigend werden?

      Wer so eine Diskussion führt tut sich selbst damit keinen Gefallen, denn selbst wenn man ein Argument hat, schwächt man es mit so einem Verhalten dramatisch!

    • # Sam: Besuchen Sie lieber eine einsame Insel, um über Ihre Kommentare nachzudenken. Christoph hat diese Seite eröffnet, weil die Fliegerei sein Hobby ist und er seine Erfahrungen/Tricks gerne weitergibt. Es steht kein Konzern wie die Lufthansa oder Mediakonzerne wie Springer hinter dieser Seite, sondern ‚Privatpersonen‘, die diese Seite in ihrer Freizeit betreiben. Der Autor, Christoph, hat mehrfach explizit erwähnt, dass er die Sorgen der LSG-Beschäftigen nachvollziehen kann. Jedoch seine Empathie nicht unendlich ist und Ihn dieses Thema beschäftigt.
      Hoffentlich war das Ihr letzter Kommentar, denn jemanden persönlich zu beleidigen ist unter aller Sau!

  4. Der Verkauf der LSG ist nur ein untergeordneter Grund.
    Unabhängig davon sollen 25% der Stellen in Frankfurt abgebaut werden. Dafür ging im tschechischen Bor bereits eine Großküche in Betrieb, das Catering wird gekühlt 380 km nach Frankfurt gefahren.
    Die LSG rühmt sich dort 60% über dem Mindestlohn zu zahlen. Dieser ist zum Unmut der LSG gerade stark gestiegen und liegt bei 3,11€ pro Stunde, die LSG zahlt also etwa 5,00€ pro Stunde.
    Dennoch wird darüber geklagt, dass nicht genügend Arbeitskräfte gefunden werden. Deshalb sollen bis 2020 ca. 400 Mitarbeiter aus den Philippinen verpflichtet werden.
    Unternehmerische Freiheit hin oder her, das Vorgehen der LSG schädigt die eigenen Arbeitnehmer, es schädigt die heimische Wirtschaft, den sozialen Frieden und die Umwelt.

  5. Ich denke man bräuchte wirksame Sanktionen, die auch wirklich bei den inoffiziell streikenden Mitarbeitern ankommen. Wir haben in der BRD sehr umfangreiche Streik- und Arbeitnehmerrechte, diese eigenmächtig ohne demokratische Legitimierung zu ändern oder zu umgehen, zeugt von einem ewig gestrigen Demokratieverständnis und ggf geschlossen totalitären Weltbild. Die Lufthansa Group sollte den LSG Mitarbeitern hier helfen und Schulungen bzgl Demokratie und Zivilgesellschaft anbieten. Eventuell lassen sich so einige zurückholen.

    • Ihr habt nichts verstandenen, lebt weiter in euer rosaroten Welt. Ich kann nur für euch hoffen das Ihr nie in die Situation der Lsg Beschäftigen kommt. Ach eins noch, wenn man mit dem Finger auf die Beschäftigten in einer Art und weise zeigt die man Unsozial oder anders nennt ist das für Euch Ok. Aber wenn man auf dem gleichen Niveau Antwortet fühlen sich die Herrschaften auf den Schlips getreten. Ich wünsche Euch noch viel Spaß mit Eurer Seite, helfen könnt und wollt ihr den Beschäftigten eh nicht.

  6. Ich bin mittelmäßig entsetzt über die Art der Diskussion. Frankfurt Flyer ist ein Portal von Vielfliegern für alle, die gerne etwas über schönes Fliegen, insbesondere mit Meilen, erfahren und sich austauschen wollen – viele davon ebenfalls Vielflieger. Dabei gibt es unterschiedliche Meinungen, das ist normal und macht Spaß. Aber solche Angriffe auf Menschen wie Christoph, der in seiner Freizeit für uns diese ganzen Dinge aufbereitet, sind wirklich unverständlich. Allerdings scheint die Diskussionskultur in unserem Land ja generell eine erschreckende Wandlung zum Aggressiven zu machen – da ist es die Aufgabe von jedem vernünftigen Menschen ruhig und sachlich zu bleiben sowie die anderen zu einem solchen Umgang zu motivieren. In diesem Sinne liebe Landsleute, die sich hier im Ton vergriffen haben: Geht in Euch und entschuldigt Euch für solche Kommentare. Hier kann kontrovers diskutiert werden und man muss auch nicht Die Meinung des Autors oder anderer Kommentare teilen und kann dies auch Kund tun, aber bitte über der Gürtellinie.

  7. Mir schreibt die LH heute:

    seit Anfang Juli kommt es bei der Catering-Beladung auf Lufthansa Flügen zu Einschränkungen. Betroffen sind innerdeutsche sowie Mittelstreckenflüge. Wir können Ihnen daher leider nicht immer die gewohnte Auswahl an Getränken und Mahlzeiten anbieten. Für diese Unannehmlichkeiten möchten wir Sie um Entschuldigung bitten.

    Auslöser sind anhaltende Personalengpässe bei LSG Sky Chefs in Frankfurt und München. Unser Catering-Tochterunternehmen unternimmt zusammen mit dem Lufthansa Flugbetrieb größte Anstrengungen, um die Auswirkungen auf den Service an Bord und damit auf Ihr Kundenerlebnis so gering wie möglich zu halten. Trotzdem sind wir teils gezwungen, die Catering-Konzepte anzupassen. Leider müssen wir davon ausgehen, dass die Situation noch weitere Wochen anhalten kann.

  8. Also ich würde auch gern mal was sagen. Ich bin kein LSG Mitarbeiter und auch kein Sympathisant, aber ich bin gegen die grossen Firmen die nur sparen wollen z. B. Die Arbeit ins Ausland verlagern und damit die Arbeitslosigkeit in Deutschland steigert oder die grossen Chefs sich einfach mehr Geld in die Taschen stecken wollen. Und am meisten ärgert mich, das der Deutsche Staat sowas überhaupt zulässt. Die Lufthansa Technik wird teils nach Bulgarien verlargert. Die LSG muss in Tschechien die Mahlzeiten produzieren und die Politiker und Frau Merkel schauen einfach zu. Und es sind noch viele andere Firmen die den Weg gehen. Es sind bei der LSG viele Mitarbeiter die schon über 50 Jahre alt sind und 30 Jahre schon bei der LSG arbeiten. Wo sollen die noch hin in dem Alter?? Macht euch mal darüber Gedanken und nicht weil es mal über 2 Wochen kein Essen mehr gibt im Flieger. Kauf dir am Terminal ein Sandwich und gut ist. Bevor man ein Beitrag befassen tut, bitte sich erstmal näher befassen mit dem Thema. Mfg

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