Emirates will von Hamburg nach New York fliegen

Emirates Airbus A380

Hamburg hat letztes Jahr seine einzige transatlantische Langstrecke nach Newark verloren, denn für United war dieser Flug nicht erfolgreich genug. Dies bedeutet nicht, dass man hiermit kein Geld verdient hätte. Seither ist Emirates die einzige Airline, die mit ihren zwei Flügen nach Dubai pro Tag noch Langstrecken ab Hamburg anbietet. Nun gibt es Gerüchte, dass Emirates wieder von Hamburg nach New York fliegen will.

Diese Strecke ist Emirates übrigens schon einmal geflogen, denn von 2006 bis 2014 stoppte ein Airbus A340-500 von Emirates auf dem Weg nach New York in Hamburg. Dabei handelte es sich um einen „fifth freedom flight“, was bedeutet, dass man in Hamburg Passagiere und Fracht aufnehmen durfte und so Passagiere auch nur die Strecke Hamburg – New York und zurück fliegen konnten.

Jetzt werden Spekulationen angeheizt, dass Emirates diesen Flug wieder aufnehmen könnte, nicht zuletzt, da gerade Hamburgs Bürgermeister, Peter Tschentscher, mit seiner Delegation in Dubai bei Emirates zu Besuch war und ein Gespräch mit dem CEO Tim Clark geführt hat.

Hamburg selbst ist sehr interessiert daran, dass man wieder Transatlantikflüge ab der Hansestadt anbieten kann und auch für Emirates scheint die Strecke sehr interessant zu sein. So sagt Emirates selbst, dass man in der Lage sei, diese Strecke profitabel zu bedienen.

Für Emirates wäre es auch ein leichtes, einen täglichen Flug von Hamburg nach New York anzubieten. Hier würde man einfach einen der beiden täglichen Flüge von Dubai nach Hamburg weiter nach New York (JFK) führen.

Die zwei Flüge nach Hamburg  werden mit einem Airbus A380 und einer Boeing 777-300er durchgeführt. Vermutlich würde es Sinn machen, den frühen Boeing 777-300er Flug weiter nach New York zu führen, nicht zuletzt, da ich nicht glaube, dass man die Kapazitäten eines Airbus A380 auf dieser Strecke benötigt. United ist zuletzt nur mit einer Boeing 757-200 geflogen, welche weniger als die Hälfte der Sitzplätze einer Boeing 777-300 besitzt.

Die nach Hamburg eingesetzte Boeing 777-300er verfügt übrigens über die neue Emirates First Class und vielleicht sehen wir diese dann bald endlich einmal über dem Atlantik.

Genehmigung der Behörden könnte ein Stolperstein werden

Auch wenn es Emirates selbst nicht schwer fallen würde, einen Flug von Hamburg nach New York aufzunehmen und Hamburg hiervon sehr begeistert wäre, könnten die Genehmigungen der zuständigen Behörden zu einem Stolperstein für dieses Projekt werden.

Nicht nur der deutsche Staat ist sehr protektionistisch bei Fifth Freedom Flügen aus Deutschland, sondern auch die US Regierung möchte keine neuen Flüge mehr von Europa nach Nordamerika von den Golf Airlines genehmigen, denn man wirft Emirates, Etihad und Qatar Airways illegale staatliche Subventionen vor.

Auch unser nationaler Champion, die deutsche Lufthansa, wird sicher gegen die Aufnahme dieser Flüge in Berlin lobbyieren, denn man möchte Emirates nicht als Konkurrent auf den wertvollen Transatlantikflügen haben.

Emirates will von Hamburg nach New York fliegen | Frankfurtflyer Kommentar

Für Emirates und Hamburg wäre dieser neue Flug eine sehr sinnvolle Strecke und Emirates hat diesen Flug bereits einmal betrieben, sodass es „nur“ eine Wiederaufnahme und kein wirklich neuer Flug wäre.

Mich würde es sehr begeistern, insbesondere wenn Emirates hier die neue First Class einsetzen würde. Hier könnte man diese dann endlich auf einem langen Flug von Dubai über Hamburg nach New York fliegen, wo sie sich auch wirklich lohnen würde.

Danke: OMAAT

 

7 Kommentare

  1. Eine 777-300 ER mit 360 Sitzplätzen für eine vermutliche Punkt zu Punkt Verbindung zwischen Hamburg und New York ist für mich schwer vorstellbar.
    Dagegen spricht:
    – Emirates unterhält keinen Hub in New York
    – EK 60 wird nicht vor 17:30 h in New York eintreffen, Anschlussflüge dürften somit erst ab ca. 20 h starten. Endziele werden erst ab 22 h erreicht.
    – späte Abflugzeit in Hamburg gegen 15 h
    – EK 60 / EK 61 benötigt für den Umlauf DXB-HAM-New York-HAM-DXB insgesamt 4 Crews, somit sehr hohe Kosten
    – es werden 3 Flugzeuge für den Umlauf dieser Strecke benötigt.
    – Emirates entstehen weitere Kosten, weil das DB Rail&Fly Ticket im Flugpreis inkludiert ist
    Dafür spricht:
    – sehr gutes Produkt und bester Service in allen Klassen
    – Rail&Fly Ticket für Kunden
    – Emirates Lounge
    – Service- und Dienstleistungen am besten Regional Airport in Europa
    Wie funktionierte der Emirates Hamburg New York Flug in der Zeit von 2006 bis Ostern 2008?
    Die Tickets wurden zu Dumpingpreisen verkauft. Emirates erlaubte zeitweilig allen Kunden in der 1. Klasse der Bahn mit DB Loungezugang mit dem Rail&Fly Ticket nach Hamburg anzureisen. Auch der Airport Bus war im Ticketpreis enthalten (es gab noch keine Flughafen S-Bahn). Emirates stand stets im Wettbewerb mit Continental, die einen täglichen Flug vormittags von Hamburg nach Newark mit einer 757-200 mit 170 Plätzen durchführte. Vor 2 Jahren entnahm ich einer Pressemeldung, daß ca. 48 % aller heutigen United Fluggäste in Newark umsteigen. Somit hatte seinerzeit Continental stets immer die Nase vorn, was die Flugpreismarche betrifft, weil sie einen Umsteigehub zur besten Uhrzeit anbieten konnten. Emirates konnte nur eine Punkt zu Punkt Verbindung anbieten und bot in der A340-500 insgesamt 256 Sitzplätze an.
    Der Flughafen Hamburg spricht von einer hervorragenden Langstrecken Chance, wenn kleinere Schmalrumpfflugzeuge, wie die A321 LR in den Markt eintreten. … und jetzt will Emirates mit einem doppelt so großen Flugzeug von Hamburg über den großen Teich fliegen. Ich glaube nicht an einen Erfolg! Selbst wenn Emirates eine Partnerairline für Anschlussflüge findet, so gestaltet sich die späte Ankunftszeit in New York als kompliziert.

    • Es gibt bereits eine Partnerairline in den USA. JetBlue fliegt schon jetzt für Emirates als CS einige Linien. Das müsste auch für Ham-Jfk gehen. Auch könnte man nach Hamburg Zubringer etablieren (für Emirates-Interessenten, die nicht direkt angeflogen werden).
      Am Ende müssen Scheuer und Altmaier zustimmen. Und Emirates muss es versuchen. Aufgrund des starken Standings der Marke (inzwischen), halte ich es aber für denkbar, dass die Route klappt. Gegenüber United war klar, dass Hamburger dann lieber erst nach Frankfurt fliegen (wg. diverser Vorkommnisse nach Überbuchung). Aber mit einem Emirates-Direktflug in einer B777 wird Frankfurt uninteressant.

  2. Emirates steuert Terminal 4 in JFK an. Somit müssen Umsteiger ins Terminal 5 wechseln. Das könnte etwas umständlich werden, zumal nur der Skytrain diese beiden Terminals miteinander verbindet. Im Terminal 5 gibt es einen internationalen Ankunftsbereich mit Pass- und Zollkontrolle, aber kann dieser Bereich eine 777-300 ER abfertigen? Wenn Passagiere im Terminal 4 ankommen, dann stellt sich die Frage, wie deren Gepäck ins Terminal 5 kommt? Ein neuer Gepäck Check In im Terminal 5 erscheint mir sehr umständlich. Gepäck Trolleys in JFK sind nicht kostenfrei und dürfen nicht mit in den Skytrain genommen werden. Hinzu kommt, daß Jet Blue eher eine Lowcost Airline ist. Business Class bietet diese Airline lediglich auf Transcontinental Flügen ab JFK an.
    Der Emirates Flug von Hamburg nach JFK von 2006 bis 2008 war bei Dänen aus Jytland sehr beliebt. Mittlerweile werden aber zahlreiche Umsteigeverbindungen ab Billund angeboten. Dies gilt auch für Hannover! Ab Berlin gibt es im Sommer 2 Flüge nach New York. Ab Düsseldorf fliegt Eurowings. Das Einzugsgebiet für einen Emirates Flug ab Hamburg schätze ich bei einem Radius von 250 km. Berliner nutzen das Rail&Fly Angebot für Emirates Flüge ab Hamburg nur eingeschränkt, obwohl in Berlin der Wettbewerber Air Berlin mit seinen Abu Dhabi Flügen weggebrochen ist. Somit benötigt Emirates Feeder Flüge nach Hamburg um 360 Sitze voll zu bekommen.

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