Emirates macht Tempo bei der Reaktivierung des Airbus A380

Foto: Emirates

Der Airbus A380 feiert ein Comeback, Emirates und British Airways wollen alle ihre Riesenjumbos wieder reaktivieren. Selbst bei Lufthansa wird eine Rückkehr durchgerechnet, eine Entscheidung soll im Juli fallen. Hintergrund ist die starke Ticketnachfrage, mit den großen Jets können auf den entsprechenden Routen teilweise über 600 Passagiere befördert werden.

Klare Worte von Emirates Chef Tim Clark auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin, alle 119 Doppelstöcker der Airline sollen bald wieder in der Luft sein. Emirates betreibt die mit Abstand größte A380 Flotte der Welt. Derzeit sind etwa 70 Exemplare im aktiven Liniendienst. Die limitierten Ausbildungskapazitäten für Piloten und Kabinencrews bremsen das ambitionierte Vorhaben aus, bis zu 50 Flugzeugführer haben noch keine gültige Lizenz.

Gleichzeitig bemüht sich der Nahost-Carrier um zusätzliche Landerechte in Deutschland, schon seit Jahren ist Berlin im Visier von Emirates. Die Airline darf vier deutsche Flughäfen bedienen und ist neben Frankfurt und München auch in Düsseldorf und Hamburg erfolgreich. Tim Clark schließt aus, sich von anderen Airports zurückzuziehen um nach Berlin zu dürfen. Man wolle für zusätzliches Angebot sorgen und niemandem schaden:

„Warum sollte man einen großartigen neuen Flughafen bauen und niemanden reinlassen?“

Unter den Besuchern der ILA Eröffnung war auch Bundeskanzler Olaf Scholz, begleitet wurde er von Verkehrsminister Volker Wissing und anderen Politikern.

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Auch British Airways hat im Herbst 2021 einige Exemplare aus dem Deep Storage geholt und will ihre komplette Teilflotte wieder einsetzen. Die Briten haben 12 der markanten Riesenjumbos, derzeit sind fünf im Einsatz. Im Gegensatz zu anderen Gesellschaften wie Air France oder Lufthansa hat BA nie ausgeschlossen den A380 wieder an den Start schicken sobald die Nachfrage wieder steigen werde.

Emirates macht Tempo bei der Reaktivierung des Airbus A380 | Frankfurtflyer Kommentar

Emirates bleibt kaum eine andere Wahl als sich zum Airbus A380 zu bekennen und diesen auf den nachfragestarken Routen einzusetzen. Letztes Jahr wurde der letzte Jet der Baureihe gefertigt und nach Dubai ausgeliefert, die arabische Airline zeigte sich stolz. Es gab aber auch immer wieder Kritik an der Bauart und fehlenden Modifikationen.

Andere „große“ Betreiber wie Lufthansa, BA, Qantas oder Air France haben (oder hatten) zusammengerechnet nicht einmal halb so viele Maschinen. Die Entscheidung die Riesenjets stillzulegen oder gar auszuflotten war da im Vergleich kein allzu großer Act. Alle konzentrieren sich verstärkt auf ihre spritsparenden A350 oder B787.

Wie sich gerade abzeichnet, könnte der Airbus A380 Emirates dieses Jahr in die Karten spielen. Die Araber können damit die verspätete Auslieferung neuer Flugzeuge gut kompensieren und werden der steigenden Nachfrage besser gerecht.

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