Emirates schafft die Bordkarte ab – In diesen Fällen bekommt Ihr noch einen Boarding Pass auf Papier

Nur noch digital: Die Bordkarte bei Emirates. Foto: Emirates

Emirates verabschiedet sich von der Bordkarte auf Papier. Für fast alle Emirates Fluggäste, die Ihre Reise in Dubai (DXB) antreten, gibt es ab Mai 2023 die Pflicht Euren Boarding Pass digital mit Euch zu führen. Doch es gibt Ausnahmen, bei denen Euch die Fluggesellschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten weiterhin eine Bordkarte ausdruckt. In diesem Artikel erklären wir was das für Eure Reisen bedeutet und wie Ihr im Zweifelsfall doch an eine Papier-Bordkarte kommt.

Für viele Fluggäste bedeutet die Abschaffung des ausgedruckten Boarding Pass bei Emirates keine große Umstellung. Gerade auf Kurzstrecken innerhalb Europas und wer sowieso online eincheckt, weiß häufig das digitale Dokument auf dem Smartphone zu schätzen. Auf der Langstrecke ist das, was die arabische Fluggesellschaft macht, jedoch neu und kann auch noch nicht in allen Situationen durchgesetzt werden.

Grundsätzlich gilt die Pflicht zur digitalen Bordkarte zunächst auch nur auf allen Abflügen von Dubai. Konkret wenn Ihr im Terminal 3 des Dubai International Airport (DXB) eincheckt.

Über folgende Kanäle stellt Euch Emirates auch beim Check-In am Flughafen die digitale Bordkarte zur Verfügung:

  • per E-Mail
  • per SMS

Neben dem klassischen Barcode über einen SMS-Link oder in der E-Mail könnt Ihr die Bordkarte natürlich auch in der Emirates App für iOS und Android sowie in der Apple Wallet und Google Wallet abspeichern.

Flughafen Dubai. Foto: Sebastian

Doch nicht jeder Fluggast kann ausschließlich die digitale Bordkarte nutzen und manche können auch nur mit einer ausgedruckten Bordkarte fliegen. Dafür weist Emirates auf einige Ausnahmen hin.

In diesen Fällen bekommt Ihr weiterhin eine physische Bordkarte ausgedruckt:

  • Ihr reist mit Kleinkindern oder Minderjährige reisen ohne Euch
  • Ihr seid Reisende, die besondere Unterstützung benötigen
  • Auf dem Weiterflug wechselt Ihr auf eine andere Fluggesellschaft
  • Euer Flug geht in die USA

In diesen Fällen drucken Euch die Mitarbeiter am Emirates Check-In auf Anfrage noch Bordkarten auf Papier aus:

  • Ihr gehört zu den Exoten, die kein Smartphone besitzen
  • Euer Ladekabel liegt noch auf dem Hotel-Zimmer, aus dem Ihr gerade ausgecheckt habt und der Smartphone-Akku ist leer
  • Ihr habt Eure Dubai SIM-Karte schon die Toilette runter gespült und das WLAN im Flughafen will gerade auch nicht so, wie ihr das wollt

Emirates schafft die Bordkarte ab | Frankfurtflyer Kommentar

Emirates cancelt mal so von heute auf morgen für die meisten Fluggäste die Papier-Bordkarte. Damit will die Airline zum einen Papier sparen, aber auch das Reisen sicherer machen. Und das macht total Sinn. Ein verlorener Boarding Pass in den falschen Händen kann ein deutliches Sicherheitsrisiko für Euch und Eure Weiterreise sein.

Die Änderung kommt jedoch sehr kurzfristig. Daher wird es spannend, die Reaktion der Emirates Fluggäste auf die Neuerung zu beobachten. Beruhigend ist auf jeden Fall, dass das Wifi im Flughafen Dubai meist gut verfügbar und leicht verbunden ist.

Wie geht Ihr mit der Abschaffung der Bordkarte bei Emirates um? Seid Ihr eher der Papiertyp oder nutzt Ihr schon jetzt fast ausschließlich den Boarding Pass auf dem Smartphone?

18 Kommentare

  1. Ich bin immer wieder begeistert, wie Digital man in Dubai ist. Die Frage ob da jemand kein Smart Phone haben könnte, stellt man sich nicht, denn ohne kommt man in der Stadt eigentlich nicht weit.

    Teilweise braucht man in Dubai ja auch gar keine Bordkarte, weder auf Papier, noch Digital, denn man arbeitet mit Gesichtserkennung. „Hello Tomorrow“

    • Ist eher erschreckend wie zurück die Deutschen da sind. Sei es so etwas oder Stichwort „Bargeld“. Fällt dann doch im Ausland immer wieder auf. Da reicht schon ein Hops zu unseren niederländischen Freunden

    • Ja, so digital, dass man z.B. für die Rechnung der Wohnung noch Schecks an die Hausverwaltung gibt… hier undenkbar. Live gesehen bei meinem Kollegen im März. Daueraufträge und Onlinebanking ist da nicht so verbreitet.

      Ich konnte es kaum glauben…

      • Man hat da beim Zahlen ein US System und ja Schecks sind in den UAE noch sehr verbreitet. Ist aber im Grunde nichts anderes als eine Einzugsermächtigung.

        Aber auf einer Behörde in Dubai machst du nichts ohne Smart Phone. Du bekommst deine Wartemarke digital, Deine Belege, und deine Bescheide. Das ganze geht dann auch entsprechend schnell.

        • Ja, aber ich habe seit 20 Jahren keinen Übwerweisungsträger mehr ausgefüllt. Das mit den Behörden ist auch ok, aber man muss dort hin laufen (hat mir mein Kollegen auch gesagt). Ich finde andere Länder wie Estland z.B. mehr digital.

          Im Taxi z.B. geht auch mal schnell der Kartenleser „kaputt“. Ja, Dubai ist mehr digital als Deutschland, aber nicht alles ist weiter.

          • Alles nicht und vielleicht sollte man sich auch nicht mit einem Digitalen Entwicklungsland vergleichen, aber man muss bei weitem nicht für alles zu den Behörden fahren, da geht auch manches Digital.

            Und beim Zahlungsverkehr ist man in Dubai aber noch recht old school man man liebt dort auch Cash, wie in der ganzen Arabischen Welt.

            BTW wenn du deinem Vermieter eine Einzugsermächtigung gibts, musst du ihm die auch (zumindest offiziell) unterschrieben auf Papier geben. Wie weit da ne Mail akzeptiert wird kann ich nicht sagen, aber eigenhändig unterschrieben muss sie schon sein.

    • Finde ich gar nicht immer so toll. In den USA dürfen Amerikaner Opt-out wählen, Ausländer nicht. Und so ganz fehlerfrei arbeitet das dann auch nicht.

      Sieht man auch sehr schön an den E-Gates. Da gibt es auch immer mal wieder Probleme.

      Und zu Zahlungen, ich nutze viel Karte, aber ich finde trotzdem, dass es die Möglichkeit von Bargeld sehr wohl geben sollte.

      Zu Emirates: Ich werde mir bestimmt nicht für jede Airline eine App laden. Dann ist halt mein Akku leer.

  2. Ist schon sehr gedankenlos, alles gleich als Verbesserung zu feiern.
    Und überall Sicherheitsbedenken zu suchen, nur nicht bei digital 😉
    Oh nein, eine gefährliche Bordkarte… Natürlich wird Umwelschutz auch gleich aufgeführt, nach dem 14 Stunden Fernstreckenflug und 2 Tages-Luxusescape in DXB verzichten wir aus Umweltschutzgründen auf die Bordkarte. Vorbildlich!
    Feiert in Zukunft lieber eine richtige Zukunft, nämlich eine die Wahlfreiheit bietet!

    • Man kann auch überall das Haar in der Suppe suchen. Wenn man sich überlegt, dass über 100.000 Passagiere am Tag mit Emirates fliegen, kommen da Tonnen an Papier zusammen. Und ja, die Airline will hier sicher auch Geld sparen, aber warum nicht.

      Sicherheit kann man bei Digitalen Medien auch viel besser gewährleisten, als bei Papier.

      Und auch wenn alles andere in deinem Argument natürlich „Whatabouttisem“ vom feinsten ist, kommt mir beim letzten Satz immer etwas in den Sinn, was ein Freund in Dubai zu mir gesagt hat (Übriges Deutscher Pass):

      „In Deutschland redet Ihr den ganzen Tag über Politik, seit unglücklich und beschwert Euch. In Dubai reden wir nie über Politik und sind glücklich “

      Man kann ja eine Monarchie ablehnen, aber das macht sie nicht unredlich und vor allen sieht man hier auch durchaus Vorteile. Wenn ich mir gerade vorstelle wo Dubai in 10 Jahren sein wird und wie es wohl in Deutschland in 10 Jahren sein wird….. Naja lassen wir das.

      • Oh, Zukunftsspekulationen sind schwierig. Dubai hat nur das Öl. Anders als Saudi-Arabien, die haben Fläche, die sie wohl für eine Wasserstoffwirtschaft nutzen werden. Klar, Spekulation. Zumindest bisher sehen die in meinen Augen erfolgversprechender aus, als Dubais Versuch, sich für die Zeit nach dem Öl als Millionärsoase zu positionieren.

        • Naja schon jetzt ist der größte Wirtschaftszweig in den UAE der Tourismus und nicht mehr das Öl. Man hat aber natürlich die Öl und Petrochemie, aber es gibt auch eine große Aluminium und Zement Industrie.

          Was Dubai/ die UAE aber geschafft hat ist, sich wie (einst Hongkong oder) Singapur in Asien als „Sicherer Hafen“ in der Region zu positionieren, was dazu führt, dass man sehr viel Handel und eine erfolgreiche Bankenwelt dort hat. Banken in den UAE sind auch noch durchaus im „Money making Business“ und nicht wie hier nur im „Money ledning Business“ 😉

          Warten wir mal ab wie es sich weiter entwickelt. Aktuell scheint man zumindest auf einem guten Weg zu sein.

    • Sehr gut formuliert und treffend auf den Punkt gebracht. Ich habe nix gegen Neuerungen aber man sollte die Wahl haben und nicht nur noch im Ausnahmefall.

  3. Alles aufs Smartphone? Und dann ist einfach nur der Akku leer und das Boarding entfällt dann halt.
    So richtig toll ist das bei der 2-Faktor-Authentifizierung. Wer die heute – ja ich weiß, leider aus gutem Grund – verlangt! Und dann installiert man auf seinem Gerät die Spiderapp forte und schon steht man recht dumm und ziemlich bald ohne Geld da. Immerhin manchmal darf man den zweiten Faktor auf mehreren Geräten installieren, sofern man ein organisierter Mensch ist, und daran denkt.
    Einigermaßen gut hat das nur google gelöst.

    Keine Ahnung, wo das hinführen soll.

    • Bordkarten auf dem Smart Phone sind ja nichts neues und es gibt dafür funktionierende Technik.

      Wenn der Akku leer ist oder man die Papier Bordkarte verloren hat, kann man ja immer noch mit dem Pass Boarden. Habe ich auch schon alles gemacht und wird auch bei Emirates weiter funktionieren.

  4. So wie es Emirates macht, klingt es sehr sinnvoll. Ich arbeite selber bei einem IT-Dienstleister und es ist einfach wichtig, auch die Leute mitzunehmen, die noch „analog“ sind. Solange man bei Emirates immer sagen kann, „ich hätte gerne eine auf Papier“, finde ich das gut. Alles nur digital abzubilden ist bei der aktuellen Altersstruktur schlicht nicht möglich. Da gibt es zu viele die sich verweigern oft auch aus verständlichen Gründen.

  5. Es ist für mich schrecklich zu sehen, dass man durch die Hintertür versucht, alle zu einem digatel Menschen zu machen. Ich habe kein vernetztes Smartphone und werde mich mit allem dagegen wehren dazu gezwungen zu werden.

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