Fahrwerksproblem zwingt Lufthansa-Flug LH431 zum Fuel Dump über dem Lake Michigan

Eine Boeing 747-8 von Lufthansa. Symbolbild: Alex

Erneut ist ein Langstreckenflug der Lufthansa nicht an seinem geplanten Zielort angekommen. Flug LH431 von Chicago (ORD) nach Frankfurt (FRA) hatte am 13. August 2025 kurz nach dem Start die Reise abgebrochen. Doch bevor die eingesetzte Boeing 747-8 wieder nach Chicago zurückkehren konnte, musste sie Treibstoff über dem Lake Michigan ablassen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

🚨 Notumkehr: Lufthansa LH431 von Chicago nach Frankfurt wegen Fahrwerksproblemen abgebrochen.
💧 Fuel Dump: Treibstoffablassen über Lake Michigan in 6.000 Fuß Höhe.
🛬 Sicher gelandet: Maschine D-ABYH kehrte nach Chicago zurück und flog am Folgetag nach Frankfurt.

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Lufthansa-Vielflieger, die regelmäßig in die USA reisen, kennen meist das Flugnummernpaar LH430 und LH431. Unter diesen Nummern bringt die Königin der Lüfte täglich Passagiere von Frankfurt nach Chicago und wieder zurück. So war die Flugnummer LH431 auch am Mittwoch, dem 13. August 2025 für den Rückflug nach Hause geplant. Mit einer fast schon üblichen Verspätung von rund 50 Minuten startete die Boeing 747-8 mit der Registrierung D-ABYH über die Startbahn 09C in Richtung Deutschland.

Probleme mit dem Fahrwerk

Der Steigflug wurde jedoch frühzeitig auf einer Höhe von 6.000 Fuß (ca. 1.800 Meter) abgebrochen, da die Cockpitbesatzung ein Problem mit dem Fahrwerk erkannte. Beobachter am Boden berichten laut „The Aviation Herald“, dass sich das Fahrwerk nicht einfahren ließ. Die Cockpitcrew konnte das Problem in der Luft nicht lösen und entschied sich, den Flug abzubrechen und zurück nach Chicago zu kehren.

Zu diesem Zeitpunkt war das Flugzeug jedoch noch zu schwer. Daher musste ein eher umweltkritisches Manöver durchgeführt werden. Die 747 flog dafür ein eher rechteckiges Muster über den Lake Michigan, um auf 6.000 Fuß Höhe einen Teil des Kerosins abzulassen (Fuel Dump). Erst nach 75 Minuten konnte das Flugzeug sicher und mit weiterhin ausgefahrenem Fahrwerk auf der Landebahn 10C am Chicago O’Hare Airport landen.

Screenshot: Flightradar24.com

Dort blieb D-ABYH bis zum 14. August 2025 um 21:21 Uhr am Boden, ehe sie als Ersatzflug mit der Flugnummer LH9913 nach Frankfurt startete. Diesmal klappte alles. Das Flugzeug landete um 12:11 Uhr sicher in Frankfurt.

Fahrwerksproblem zwingt Lufthansa-Flug LH431 zum Fuel Dump über dem Lake Michigan | Frankfurtflyer Kommentar

Ein Fuel Dump in einem dicht besiedelten Wohngebiet ist eine eher unangenehme Angelegenheit, da damit immer auch eine gewisse Umweltbelastung einhergeht. Normalerweise geschieht das Ablassen von Treibstoff in größerer Höhe über 6.000 Fuß. Dies stand im Fall von LH431 jedoch im Konflikt zum ausgefahrenen Fahrwerk. Somit ist die Entscheidung in meinen Augen vertretbar.

Wie seht ihr diesen Vorfall, bei dem ein Lufthansa-Flug über dem Lake Michigan einen Fuel Dump durchgeführt hat? Hinterlasst gerne einen Kommentar.

Review: Lufthansa Economy Class Boeing 747-8i Chicago nach Frankfurt

3 Kommentare

  1. >> 6.000 Fuß (ca. 1.800 Meter) abgebrochen, da die Cockpitbesatzung ein Problem mit dem Fahrwerk erkannte<<, das verstehe ich nicht ganz. Das Fahrwerk wird nach erreichen von V2 eingefahren, das geschieht in 10 Metern Höhe. Ehrlicher wäre es zu sagen in 1800 Meter Höhe brach die Besatzung den Weiterflug ab, da das Fahrwerk sich nicht einfahren lässt. Das mit dem Fuel Dump geht dann schon in Ordnung, nur hätte die Maschine auch mit ausgefahrenen Fahrwerk auf 3000 Meter steigen können, damit wäre die Umweltbelastung minimiert worden.

    • Ich vermute, dass es kritisch gewesen wäre, wenn sie den Steigflug bei 10 Metern Höhe abgebrochen hätten. Unabhängig davon, dass solch ein Flugzeug in der Regel sehr schnell steigt und man sich wohl etwas Zeit für die Beurteilung der Situation lässt, ehe man den Steigflug abbricht. Das sind immer noch Menschen im Cockpit und keine KI-Bots.

  2. man bricht den Start nach erreichen von V1 nicht mehr ab, das ist der Point of no Return während des Starts, das ist noch auf der Startbahn. Danach erfolgt die Rotationsphase, man hebt ab und erreicht V2, hier wird die Triebwerksleistung gecheckt, der Befehl zum einfahren des Fahrwerks wird erteilt und hier entscheidet man, ob man den Start weiter fortsetzt. In 100 Metern sieht man dann spätestens ob das Fahrwerk eingefahren wurde, wenn nicht reduziert man die Steigrate und Geschwindigkeit auf V2min. man versucht das Fahrwerk erneuert ein zu fahren und zu veriegeln, sollte man keinen Erfolg haben, beschleunigt man lediglich auf Vle, also der Geschwindigkeit die für die Maschine mit ausgefahrenen Fahrwerk zugelassen ist. Die Steigrate wird entsprechend reduziert um auf auf eine sichere Flughöhe zu erreichen und weitere Maßnahmen einzuleiten. Das alles wird mit dem Fluglotsen koordiniert. Sollte die Crew erst in 1800 Metern bemerkt haben das Teile des Fahrwerks nicht eingefahren wurde, dann haben sie etwas verkehrt gemacht, was ich jedoch nicht glaube, man merkt das auch am Flugverhalten der Maschine. Man hat wohl in 1800 Metern die Erlaubnis zum Fuel Dump bekommen.

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