
Austrian Airlines hat eine Reihe von Strecken, auf denen die Nachfrage so gering ist, dass man hier Regionalflugzeuge einsetzen sollte. Jahrelang ist man mit Dash 8-400 geflogen, aber die „Heuwender“ sind inzwischen aus der Flotte verschwunden. Die 17 Embraer 195 mit 120 Sitzen sind aktuell die kleinsten Flugzeuge der Flotte und sollen Austrian Airlines nun aber schon ab Ende 2025 nach und nach verlassen.
✈️ Erneuter Umbruch: Austrian Airlines gibt 13 Embraer 195 an Air Dolomiti ab.
🇮🇹 Air Dolomiti wächst: Flotte steigt auf 30 Embraer-Regionaljets.
📉 Weniger Flugzeuge: Austrian ersetzt 17 Embraer nur durch 6 Airbus A320neo.
Dass die Embraer 195 die Flotte verlassen, war bereits bekannt, allerdings nicht, dass sie größtenteils in der Lufthansa Gruppe nur zur Air Dolomiti wechseln, welche bereits 17 Embraer 195 in der Flotte hat, neben 9 Exemplaren der kleineren Embraer 190. Von Austrian Airlines wird Air Dolomiti 13 der 17 Embraer 195 übernehmen, womit die Flottenstärke bei den Italienern auf 30 Exemplare ansteigt.
Mit dem Wechsel zu Air Dolomiti werden die Embraer 195 voraussichtlich auch weiter regelmäßig in Wien starten, denn es ist auch bekannt, dass Air Dolomiti zukünftig als Wet-Leasing-Partner für Austrian Airlines fliegen soll. Dies bedeutet, Air Dolomiti betreibt die Embraer 195 mit Crew und Wartung, führt aber Flüge im Auftrag von Austrian Airlines durch, was in der Lufthansa Gruppe inzwischen auch gang und gäbe ist.
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Die Flotte von Austrian Airlines wird durch den Wegfall der Embraer 195 aber deutlich kleiner, zumindest wenn man über die reine Anzahl der Flugzeuge spricht. So will man in Wien bei Austrian Airlines mittelfristig nur noch Airbus-A320-Family-Flugzeuge und Boeing 787-9 Dreamliner einsetzen. Hierbei werden die 17 Embraer 195 aber nur durch 6 neue Airbus A320neo ersetzt, was eine Reduzierung der Kapazität bedeutet.
Die Austrian-Airlines-Flotte soll somit in einigen Jahren aus 12 Boeing 787-9 und 46 Airbus A320/A321 Flugzeugen bestehen. Diese reduzierte Kapazität, vor allem auf der Kurzstrecke, wird man durch den Einsatz der Air-Dolomiti-Embraer-195 ab Wien auffangen.
Flottenroulett: Austrian Airlines gibt Embraer 195 an Air Dolomiti ab | Frankfurtflyer Kommentar
Lufthansa strukturiert gerade den kompletten Konzern um, und hierzu gehört auch einiges an Umverteilung der Flotte. Es macht durchaus Sinn, dass man die Flotten bei den einzelnen Airlines der Gruppe so einfach und konsistent wie möglich hält, und hier passt die Embraer 195 wohl wirklich nicht mehr in die Flotte von Austrian Airlines.
Allerdings wird sie faktisch nicht wegfallen, sondern vor allem durch Air Dolomiti betrieben, welche in der Lufthansa Gruppe langfristig dann der einzige Betreiber der Embraer 195 sein wird und sich hiermit klar als der „Experte“ in der Gruppe für die Regionaljets positioniert. Dieser Fokus macht auch durchaus Sinn, und Air Dolomiti kann die Embraer so vermutlich auch günstiger betreiben als Austrian Airlines selbst.
Der einzige Nachteil dieser vielen Airlines im Wet-Leasing innerhalb der Gruppe ist, dass die Passagiere natürlich durch die Flut an Marken verwirrt sind. Man hat Austrian Airlines gebucht und fliegt zum Beispiel von Wien nach Stuttgart, aber an Bord von Air Dolomiti und möglicherweise auch mit einer italienischen Crew.
Danke: Aerotelegraph
Die italienische Crew ist irrelevant, entscheidend ist aber, dass sich die LH und Austrian damit den Verpflichtungen der Star Alliance Status Kunden entzieht, eine üble Masche!
Das sehe ich auch so – immer mehr non StarAlliance Flüge in der LHG – geht am Servicegedanken vorbei
Das kleinste Flugzeug in der Flotte von Austrian wird in Zukunft also ein 180-Sitzer sein. Es zeigt sich immer mehr, dass die Entwicklung aus den USA auch bei uns Einzug hält. Die Mainline-Fluggesellschaften fliegen nur noch größere Maschinen, während die Zubringerstrecken durch Wet-Lease-Partner abgedeckt werden. Allerdings fliegen die Regionalgesellschaften in den USA in den Farben und mit Uniformen der Mainlinegesellschaften. Dort dürfte dem Durchschnittskunden somit nicht bewusst sein, dass er nicht mit der Mainline fliegt, sondern mit einer Regionalgesellschaft. Bei uns hingegen – und da gebe ich Herrn Kühne mit seiner diesbezüglichen Kritik Recht – wird das Bord- und Flugerlebnis durch die vielen Marken und Produkte immer mehr verwässert.
Es wäre mir egal als Kunde, wenn denn der Status überall gleich gelten würde. Aber genau das ist ja dann bei LH nicht der Fall,wenn man den Status nicht bei M&M hat.
Das stimmt so nicht, wenn es wet lease ist. Wenn man die Ableger im Codeshare fliegen lässt, ist das allerdings ein Problem.
Ich buche Austrian und möchte gefälligst auch mit dieser Airline fliegen.Wenn ich einen Mercedes kaufe dann möchte ich auch mit einem Mercedes fahren und nicht mit irgendeinem Vehikel.