Flüge von den Malediven werden deutlich teurer: Staatliche Ticketabgaben steigen auf bis zu 960 USD

Lagoon Villen im Le Meridien auf den Malediven. Foto: Alexander

Die Malediven sind ein Traumziel für viele Reisende – doch der Urlaub auf den paradiesischen Inseln kann deutlich teurer werden, als es der erste Blick auf die Hotelpreise vermuten lässt. Neben hohen Kosten für Transfers, Verpflegung und Extras belasten auch steigende staatliche Gebühren die Reisekasse. Ab Dezember 2024 steigen die Abgaben für die Abreise von den Malediven drastisch.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Erhöhte Abreisegebühren: Bis zu 960 USD für die Abreise per Flugzeug ab Dezember 2024.
  • Details zu den Gebühren: Starke Anhebung der Departure Fee und Airport Development Fee je nach Reiseklasse.
  • Auswirkungen auf den Tourismus: Zusätzliche 100 Millionen Euro Einnahmen, aber auch Risiken für die Tourismusbranche.

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Suchen sich Urlauber die Malediven als Reiseziel aus, sollten sie sich bewusst sein, tief in die Tasche zu greifen. Wer sich vom reinen Zimmerpreis täuschen lässt, kann vor Ort die eine oder andere kostspielige Überraschung erleben. Mehrere hundert Dollar für den Transfer zum idyllischen Resort per Boot oder Wasserflugzeug, teure Flaschen Mineralwasser oder Wellness-Behandlungen mit exorbitanten Preisen sind nur einige Beispiele. Hotels lassen sich die Abgeschiedenheit und Abhängigkeit der Gäste teuer bezahlen.

Ankunft eines Eurowings Discover-Fluges auf den Malediven

Doch nicht nur die Resortbetreiber bitten Touristen zur Kasse. Auch der maledivische Staat hat das finanzielle Potenzial wohlhabender Urlauber erkannt und erhebt bei der Abreise gleich mehrere Gebühren. Möglich macht dies ein Erlass des Präsidenten der Malediven aus dem Juli 2021. Schon damals berichteten wir darüber, welche Auswirkungen die „Departure Tax“ und die „Airport Development Fee“ für Reisende haben. Beide Gebühren richten sich nach der Reiseklasse und fallen für Flüge ab Male (MLE) an.

Aktuelle Gebühren der Departure Fee:

  • Economy Class: 30 USD
  • Business Class: 60 USD
  • First Class: 90 USD
  • Privatjet: 120 USD

Aktuelle Gebühren der Airport Development Fee:

  • Economy Class: 30 USD
  • Business Class: 60 USD
  • First Class: 90 USD
  • Privatjet: 120 USD

Wer genau gelesen hat, dem ist sicher das Wort „bisher“ aufgefallen. Nur  zweieinhalb Jahre nach der Einführung der Departure Fee und der Airport Development Fee erhöhen die Malediven diese staatliche Touristenabzocke deutlich. Bis zu 167% mehr bezahlen Passagiere eines Linienfluges bei der Abreise vom Male International Airport. Da diese Erhöhung für beide Abgaben gilt, zahlen Urlauber zukünftig bis zu 480 USD nur dafür, die Malediven auf dem Luftweg wieder verlassen zu dürfen. Völlig maßlos. Doch das ist noch nicht die Spitze des Eisbergs, denn wer sich nicht zu den Geringverdienern in die First Class setzen möchte und alternativ auf das Privatflugzeug zurückgreift, zahlt für seinen Rückflug sage und schreibe insgesamt 960 USD. Das ist das vierfache der bisherigen Steuern und Gebühren.

Lediglich Staatsbürger der Malediven, Diplomaten und Kinder unter zwei Jahren sind von den Abgaben befreit. Wer lediglich zum Transit über Male reist, soll ebenfalls keine Gebühren entrichten müssen.

Die erhöhten Departure und Airport Development Fees werden für alle Flugtickets fällig, deren Ticket ab dem 1. Dezember 2024 ausgestellt wurden.

Neue Gebühren ab dem 1. Dezember 2024:

Departure Fee:

  • Economy Class: 50 USD (+67 %)
  • Business Class: 120 USD (+100 %)
  • First Class: 240 USD (+167 %)
  • Privatjet: 480 USD (+300 %)

Airport Development Fee:

  • Economy Class: 50 USD (+67 %)
  • Business Class: 120 USD (+100 %)
  • First Class: 240 USD (+167 %)
  • Privatjet: 480 USD (+300 %)

Das maledivische Finanzministerium erwartet durch die Erhöhungen zusätzliche Einnahmen von rund 100 Millionen Euro jährlich. Angesichts eines Bruttoinlandsprodukts von etwa 10 Milliarden Euro fällt dieser Betrag ins Gewicht. Dennoch birgt die Belastung des Tourismussektors durch steigende Gebühren ein Risiko. Zwar sind viele Malediven-Urlauber nicht besonders preissensibel, doch auch Unternehmen der Allgemeinen Luftfahrt äußern bereits Bedenken.

Flüge von den Malediven werden deutlich teurer | Frankfurtflyer Kommentar

Die Malediven locken mit Traumstränden und exklusiven Resorts, doch die drastische Erhöhung der Abreisegebühren könnte den paradiesischen Urlaubserlebnissen einen bitteren Nachgeschmack verleihen. Insbesondere bei der General Aviation regt sich Widerstand, doch auch für klassische Touristen dürfte die Preiserhöhung nicht unbemerkt bleiben. Die maledivische Regierung sollte langfristig vorsichtig agieren, um ihren wichtigsten Wirtschaftszweig nicht zu gefährden.

Dank an LoyaltyLobby.com

14 Kommentare

  1. Warum sprecht ihr jetzt genau von „Abzocke“?

    Und warum genau sollte der Urlaub für wohlhabende Ausländer auf den Malediven billig sein? Schlimm genug, dass Länder wie Ägypten, Türkei und co das mit sich machen lassen…

    Man beachte, dass ein Großteil des gezahlten Geldes für solche Reisen in den Taschen westlicher Touristikkonzerne landet und nur ein kleiner Teil im Land selbst verbleibt. Von daher denke ich, dass das letztendlich eine kluge Politik ist.

    Vg

      • …was nicht überrascht, wenn es westliche Touristikkonzerne sind, die die Ressorts betreiben. Das sind schließlich keine NGOs, sondern gewinnorientierte Unternehmen.

        Der Staat hingegen hat durchaus ein Interesse daran, dass auch Geld bei seinen Bürgern ankommt. Ich kann daher aber auch keine Abzocke erkennen. Andere Länder erheben eine Einreisegebühr. Die ist hier eben über die Landung abgegolten. Gerade weil die einheimische Bevölkerung nur „mickrige Durchschnittseinkommen“ hat, ist es doch fair, dass wir die Infrastruktur etc. selbst zahlen und nicht die Bewohner der Malediven über ihre Steuern alles finanzieren lassen.

        Der Großteil dürfte Eco fliegen. 20 USD pro Richtung dürften bei so einem teuren Urlaub nicht groß in die Waagschale fallen. Für wen $ 40 den Unterschied machen, der sollte evtl. ein anderes Ziel suchen.
        Klar: $ 960 p. P. sind da schon deutlich mehr. Aber auch da: Der Flug ist viel teurer, die Unterkunft vermutlich auch. Groß ins Gewicht dürfte die Summe nicht fallen. Es ist aber ja auch niemand gezwungen, auf den Malediven Urlaub zu machen.

  2. Wann haben die Kanadier die „airport improvement fee“ erfunden? Ist doch schon eine ganze Anzahl an Wochen her.
    Bei reinen Tagesgebühren dürfte Bhutan führend sein. Finde ich nicht einmal schlecht. Man muss zweimal nachdenken, ob man wirklich dorthin reisen möchte. Das vermeidet Situationen wie in Amsterdam, Venedig, Dubrovnik,…

  3. Mich wundert, dass gerade die General Aviation sich hier geäußert haben. Bei Preisen für GA Flüge, die leicht im meist niedrigen 5-stelligen Bereich pro Person liegen, werden doch USD 480 nicht ausschlaggebend für eine Entscheidung sein, auf die Malediven zu fliegen oder nicht. Das halte ich für ziemlich weit hergeholt.

    • Es sind ja 2x 480 USD. Also 960 USD. Und tatsächlich kenne ich Menschen, die privat fliegen, aber schon sehr genau auf Ihr Geld achten. Wenn das nicht sogar die Mehrheit ist.

  4. Ganz einfach… Malediven meiden. es gibt tolle Alternativen zum Bruchteil der Abzockerpreise in den Resorts und für An-Abreisen…angesichts der Korallenbleiche ist das Tauchen eh uninteressant.

  5. Wenn dann keiner mehr kommt, ist das Gejammer auf den Malediven groß. Würde da zu den Preisen nicht hinfliegen, jetzt schon zu teuer für das was es bietet. Wenn schon teuer dann richtig exklusiv auf Bora Bora , Tahiti und Co, viel schöner als diese Sandbänke der Malediven und viel weniger Touris.

  6. Gefühlt ist die „Abzocke“ und Gebührenerfindungen in den USA Hotels noch grösser als die auf den Malediven, wo es zumeist auch ohne All – In das Wasser bei vielen Resorts noch kostenlos gibt.

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