Staatliche Touristen-Abzocke auf den Malediven

Neuer Gebührenhammer für Flugreisende von den Malediven.

Die Malediven sind ein teures Urlaubsziel und ziehen seit Jahren gut betuchte Urlauber an. Zahlreiche Resorts nutzen die besondere Lage, meist auf einsamen Inseln, schon lang, um Touristen selbst für Kleinigkeiten kräftig zur Kasse zu bitten. Da kann der obligatorische Transfer zum Resort schon mal mehrere Hundert US-Dollar oder die Pizza so viel wie anderer Orts Hummer kosten.

Von der Kaufkraft der Gäste will nun auch der Staat stärker profitieren. Mittel zum Zweck sind zwei neue Gebühren, welche die bisherige Airport Service Charge ab 2022 ersetzen werden. Neben einer Departure Tax, die für alle Flughäfen gilt, wird beim Verlassen der Malediven über den internationalen Flughafen Male (MLE) noch eine zusätzliche Airport Development Fee erhoben. Die Höhe beider Abgaben wird dann von der gebuchten Reiseklasse abhängig sein.

Der entsprechende Gesetzesentwurf „Airport Taxes and Fees Act (No. 29/2016)“ ist am 5. Juli 2021 vom Parlament der Malediven freigegeben und nur sechs Tage später vom Präsidenten unterzeichnet worden.

Tolle Möglichkeit für Punkte-Übernachtungen: Das Conrad Rangali Malediven. Foto: Robert

Staatliche Touristen-Abzocke auf den Malediven | Departure Fee

Direkt ab dem 1. Januar 2022 wird beim Verlassen der Malediven auf dem Luftweg die neue Departure Fee fällig. Diese Regelung gilt von allen Flughäfen der maledivischen Inseln. Sie wird sowohl auf Linienflügen als auch Privatflügen fällig.

Während es bisher eine pauschale Airport Service Charge gab, ist die Höhe der Departure Fee abhängig von der gebuchten Reiseklasse.

  • Economy Class: 30 USD
  • Business Class: 60 USD
  • First Class: 90 USD
  • Privatjet: 120 USD

Bürger der Malediven werden zumindest in der Economy Class entlastet und zahlen nur 12 USD. Kinder unter zwei Jahren, Transit-Passagiere und Diplomaten sind von der Departure Fee der Malediven befreit.

Staatliche Touristen-Abzocke auf den Malediven | Airport Development Fee

Die bisher bereits erhobene Airport Service Charge in Höhe von 12 USD für Bewohner der Malediven und 25 USD für Ausländer wird ab dem 1. Januar 2022 durch die Airport Development Fee ersetzt. Sie wird immer dann erhoben, wenn ein Flugreisender die Malediven über den Velana International Airport auf Male (MLE) verlässt. Auch hier richtet sich die Gebühr zukünftig nach der gebuchten Reiseklasse:

  • Economy Class: 30 USD
  • Business Class: 60 USD
  • First Class: 90 USD
  • Privatjet: 120 USD

Die reduzierte Gebühr für Bürger der Malediven bleibt zumindest in der Economy Class bestehen. In allen höheren Reiseklasse oder bei Privatflügen gilt für Einheimische der gleiche Tarif wie für Ausländer.

Erhoben wird die Airport Development Fee, genauso wie die Departure Tax, durch die Fluggesellschaft. Damit werden die Steuern und Gebühren zukünftig direkt ins Ticket eingepreist.

Staatliche Touristen-Abzocke auf den Malediven | Frankfurtflyer Kommentar

Die Malediven sind ein exklusives Reiseziel. Wer hier denkt mit einem Meilenticket und ein paar Punkte-Nächten einen günstigen Urlaub verbringen zu können, wird schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Schnell summieren sich die Ausgaben für Transfers, Essen und Getränke. Wer kann es den Resorts jedoch verübeln, dass sie sich die meisten Leistungen vergolden lassen.

Dass die Regierung der Malediven da noch einen drauf setzt, ist dann doch zumindest fragwürdig. Nun sind Departure Fees keine alleinige Erfindung der Malediven, aber gefühlt verloren sie in den letzten Jahren an Bedeutung. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Länder weiter in dieser Art und Weise am Tourismus mitverdienen wollen. Aber gleich zwei Steuern, die abhängig von der Reiseklasse sind, das ist mehr als frech.

Gut, dass jeder Tourist für sich entscheiden kann, ob er das mitmachen will oder nicht. Wobei man auch da realistisch sein darf: Wer sich einen Privatjet-Flug auf die Malediven gönnt, der lacht über 240 USD.

Was haltet Ihr davon, wie die Malediven Ihre Gäste abkassieren? Beeinflusst das Eure Reiseplanung?

Dank an thepointsguy.co.uk und meilenoptimieren.com

7 Kommentare

  1. Da gibt es auf diese Touristen Abzocke nur eine Antwort: Einfach nicht mehr hin fliege! Es gibt noch viele andere schöne Ort auf der Welt.

    Aber diese High Class der Touristen merken diese paar Dollar bei der Einreise überhaupt nicht. Würde deshalb für dieses „Paradies“ zukünftig noch mehr Dollar von den Touristen abzocken!

  2. Na ja, wenn man da hin will, dann wird einem das bei zig tausenden EURs nicht abschrecken, aber es ist halt klassische Wegelagerei und als Regierung haette man das auch smarter verpacken koennen, z.B. Touristeuer, Hotelsteuer erhoehen, etc. wenn man da von 7,3 auf 7,6% geht (fiktives Beispiel) haette da kein Hahn nach gekraeht….
    Erinnert mich ein bischen an die Departure Tax, die Thailand in den 2000ern mal eingefuehrt hat, die musste man Anfangs in BAR und in BATH am Flughafen bezahlen…. war auch so eine Abzocke, da die meisten Touris dann erst mal am ATM fuer USD 10 Gebuehr die 500 Bath abheben mussten…. nach eine paar Monaten war es dann in den Tickets verwurschtelt. Auch so ein schoenes Beispiel, wie man Leute doppelt veraergern kann….

  3. Die Malediven leben von ihrem Image als exklusives, luxuriöses Traumziel, welches wenigen, finanziell potenten Gästen vorbehalten ist. Alles, wirklich alles muss aufwändig importiert werden, was natürlich entsprechend teuer ist. Man denke dann noch an die Energie-, Wasser- und Abwasserversorgung, die durch die enormen Entfernungen teure Logistik u.s.w. Ferner operiert der Flughafen in Malé zu Peakzeiten an der Kapazitätsgrenze und lässt sich kaum noch erweitern. Soll heißen: das Leben auf den Malediven ist sehr teuer. Ich persönlich kenne Malé, also die Inselhauptstadt aus meiner Vertriebszeit recht gut, war einige Male dort und weiß daher auch ein wenig, wie die Einheimischen bzw. die Ansässigen dort ticken. Mit Blick auf die Reiserichtlinie meines damaligen Arbeitgebers bin ich zu Kundenbesuchen meist morgens von Colombo aus an- und am Abend dann wieder dorthin abgereist – das war deutlich günstiger und problemlos möglich.

    Das Allerletzte, was man dort möchte sind Party- und Budgettouristen, zumal die Malediven ein muslimisch geprägter Staat sind und u.a. in Malé Alkoholverbot gilt. In den Resorts wird Alkohol zwar toleriert, aber auch entsprechend besteuert. Daher interpretiere ich diese Gebühren als weitere Abschreckung eben jener Zielgruppen mit einem positiven monetären Nebeneffekt. Gäste, die bspw. für >2k €/Tag im Soneva oder Jumeirah Resort absteigen, wird es egal sein.

    Meine Meinung: begreift man die Malediven als Marke, dann ist der Schritt logisch, nachvollziehbar und richtig.

  4. Naja, ich fands auf der Insel vor 25 Jahren vor Allem langweilig, nur das Tauchen hats einigermaßen interessant gemacht…hab im März 2022 3 Wochen für 123 Euro/Nacht AI !!!!!!! einen Beachbungalow buchen können…dort ist wenigstens eine etwas größere Nachbarinsel, die man besuchen kann…Die doppelte staatliche Abzocke ist aber mal wieder typisch…auf den Malediven bekommt man den Hals einfach nicht voll….

  5. Das ist jetzt nicht euer Ernst, dass ihr euch hier über eine Abflugsteuer auf den Malediven aufregt, oder?

    Definiere „First World Problems“…

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