Hertz bestellt 100.000 Tesla Model 3 Elektroautos

Elektroautos haben viele Vorteile, aber gerade bei Autovermietungen findet man sie bisher kaum. Sixt hat hier einige Zeit lang mit Jaguar e-pace und Audi e-tron experimentiert und diese an ausgewählten Stellen vermietet. Für Sixt gab es mit den Elektroautos zu viele Hindernisse für die Kunden, insbesondere beim teils komplizierten Ladenetzwerk. Daher ist es durchaus überraschend, dass der Autovermieter Hertz nun gleich 100.000 Elektroautos bei Tesla bestellt hat.

Die insgesamt 100.000 Tesla Model 3 sollen ab November 2021 an Herz ausgeliefert sein und ab Ende 2022 das dominierende Auto bei Herz in Nordamerika und ausgewählten Märken in Europa sein. Dabei werden 100.000 Tesla Model 3 etwa 20 Prozent der weltweiten Flotte des Autovermieters ausmachen.

Hertz selbst begründet diese Entscheidung damit, dass die Nachfrage nach Elektroautos immer weiter steigt und inzwischen 40% aller Kunden ein Elektroauto in Betracht ziehen. Die Bestellung von 100.000 Tesla Model 3 ist nicht nur die größte Bestellung in der Geschichte von Tesla, sondern auch die größte Order eines einzigen Autotyps eines Autovermieters in der Geschichte.

Wenn man bedenkt, dass Tesla in 2020 nur etwas über 600.000 Fahrzeuge ausgeliefert hat, wird auch klar, welche Dimension diese Order für den Autobauer aus den USA hat. Für Tesla selbst ist diese Entscheidung von Hertz natürlich ein extrem gutes Marketing und man darf davon ausgehen, dass Hertz hier auch einen sehr guten Preis für die Autos erhalten hat.

Ob Tesla wirklich in der Lage sein wird, diese enorme Menge an zusätzlichen Autos zu liefern, wird sich aber erst noch zeigen. Zwar baut man gerade auf der ganzen Welt, neue Produktionsstätten, jedoch hat Tesla das Luxusproblem, dass der Absatz nicht von der Nachfrage, sondern von den Produktionskapazitäten begrenzt wird.

Grundsätzlich bieten Elektroautos für Mietwagenfirmen große Vorteile, denn sie sind bei weitem nicht so wartungsintensiv wie herkömmliche Verbrenner mit Diesel oder Benzin Motor. Auch mit Hinblick auf eine CO2 Befreiung und die immer bedeutender werdenden ESG Kriterien an den Finanzmärkten, machen eine 20 Prozentig Elektroflotte für Hertz sicherlich sehr attraktiv.

Das Tesla Model 3 bietet als voll vernetztes Auto auch den Vorteil, dass man es als Autovermieter vollkommen digital anbieten kann. So kann man das Auto über eine App mieten und mit dieser auch direkt öffnen, denn das Smartphone ist bei einem Tesla der Autoschlüssel.

Mit den Tesla Model 3 von Hertz, können die Kunden auch auf das Tesla Supercharger Netzwerk zugreifen, welches das weltweit überlegene Ladenetzwerk mit 3.000 Schnellladepunkten ist. Zusätzlich will Hertz noch an seinen Stationen Destination Charger installieren, sodass man hier immer voll geladene Tesla Model 3 erhält.

Spannend wird noch sein, wie das Super Charger Laden abgerechnet wird. Hierbei zeichnet sich dieses insbesondere dadurch aus, dass man sich nicht mit RFID Karten oder Apps aufwändig authentifizieren muss, sondern man quasi über das Auto abrechnet. Entweder kommen nach Ende der Mietdauer die Ladung an Super Chartern einfach auf die Rechnung oder es wird sogar einen besondern Deal geben, bei welchem Super Charger kostenlos sind. Auszuschließen ist dies sicherlich nicht, auf jeden Fall wird eine Fahrt mit einem Tesla wohl günstiger sein, als in einem vergleichbaren Verbrenner.

Hertz bestellt 100.000 Tesla Model 3 Elektroautos | Frankfurtflyer Kommentar

Hertz ist mit diesen 100.000 Tesla Model 3 nun der erste große Auto Vermieter, welcher wirklich massiv in die E- Mobilität investiert und dies zu einem neuen Standard in der Flotte entwickeln will. Hierbei ist ein Tesla wohl auch aktuell das einzige Elektroauto, welches für die Kunden so unkompliziert ist, dass es als Mietwagen auch Sinn macht, was vor allem mit den Super Charger Netzwerk zusammen hängt.

Ich bin sehr gespannt, wie die Tesla bei Hertz angekommen werden und vor allem auch ob Tesla es wirklich schafft, binnen einem Jahr die 100.000 Fahrzeuge an Hertz zu liefern. Verspätungen sind bei Tesla nichts Ungewöhnliches.

Sowohl für Hertz, aber besonders für Tesla ist dieser Deal wohl auch ein enormer Marketing Coup. So werden die 100.000 Autos von diversen Kunden gefahren und viele werden hier wohl auch die erste Berührung mit der E-Mobilität haben, was man nicht unterschätzen sollte. Ganz nebenbei drückt man durch diesen Deal aber auch im Handumdrehend eine enorme Anzahl an Autos in den Markt.

Der Deal mit Hertz ist übrigens 4,4 Milliarden Dollar wert, die Tesla Aktie stieg aber nach der Bekanntgabe um etwa 100 Milliarden Dollar, was die Marktkapitalisierung von Tesla erstmalig über 1 Billionen gehobnen hat. Verrückte Welt!

4 Kommentare

  1. Es ist m.E. keinesfalls überraschend, dass Hertz Tesla Fahrzeuge kauft. Im Unterschied zu allen anderen Herstellern hat Tesla von Anfang an eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur bereitgestellt. So können Tesla Fahrer weitaus entspannter als andere Autofahrer unterwegs sein. Mag die Verarbeitung der Tesla Fahrzeuge amerikanisch-nachlässig sein (wir haben schon bei einem Cadillac Mietwagen schuldige verarbeitete Ledersitzbezüge gehabt), aber das Killerkriterium Reichweite und Ladeinfrastruktur für E-Autos hat Tesla am besten im Griff.

    • Ach die Verarbeitung ist bei den neuen Tesla echt deutlich besser geworden. Da steht man auch EU Herstellern in nichts mehr nach. Das der Innenraum sehr Puristisch ist, mag nicht jedem gefallen, insbesondere wenn man ein deutsches Premium Auto mit vielen Monitoren, Knöpfen und Co. gewohnt ist.

      Durch das unkomplizierte Laden und dem Auto, welches selbst die Lader heraussucht, ist Tesla wohl das einzige E- Auto, was aktuell für solch eine Aktion in frage kommt. Das gleich 100k geordert werden hat mich aber schon überrascht.

  2. Eine sehr gute Entscheidung! Wir fahren seit August diesen Jahres ebenfalls ein solches Auto von Tesla und sind in diesen bis heute sehr zufrieden damit. Die Verarbeitung ist zwar nicht auf dem Niveau unseres Volvo V70, das ist sicherlich richtig, steht aber beispielsweise einem Opel oder VW in nichts nach. Der Tesla ist absolut durchdacht und sehr innovativ. Darüber hinaus bereitet enorm viel Fahrspaß und kommt, sparsam gefahren, bei uns auf knapp über 400 km Reichweite ohne nachzuladen. Die Wartung binnen zwei Jahren beschränkt sich auf den Wechsel der Bremsflüssigkeit sowie des Pollenfilter. Ferner wird empfohlen, einmal pro Jahr nach der Wintersaison die Bremssättel reinigen und fetten zu lassen. Das ist alles! Also kein Ölwechsel zum Literpreis von mehr als 50 € oder ähnliches. Nachladen am Tesla Quick Charger von 20 auf 80 % kommt auf etwa 18 €, Das sind auf 100 km gerechnet ca. 5.-€. Zum Vergleich: unser V 70 Diesel verbraucht etwa 7 l auf 100 km zum Preis von derzeit 1,50 € = 10,50 €. Ich kann dieses Auto daher jedem sehr empfehlen.

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