How to date a frequent flyer – Die rätselhafte Welt der Vielflieger

Vor einer Woche habe ich schon über eines meiner ersten Dates mit Christoph geschrieben, bei dem er mich spontan, aber dafür sehr spektakulär zu einem unvergesslichen Trip nach Dubai entführt hat. Mit diesem Beitrag geht die Reihe weiter. Es geht vor allem um die rätselhafte Welt der Vielflieger. Vielflieger besitzen nicht nur eine komplett andere Sprache, die man erst mal verstehen muss – sie haben auch, so zumindest „mein“ Vielflieger, ein totales Faible für kleine farbige Karten. Um dieses Faible zu verstehen muss man natürlich erst mal verstehen, was an so einem Kärtchen alles dranhängt, aber dazu im Beitrag mehr.

Spontaneität ist alles – Typisch Vielflieger

Vielflieger ist nicht gleich Vielflieger. Einige von ihnen reisen dienstlich und wahrscheinlich geplant. Das ist in unserem Haushalt anders. Christoph fliegt meist sehr spontan, mit zwei Wochen bis wenigen Stunden Vorlauf weg. Diese Art sein Geld zu verdienen möchte ich hier überhaupt nicht werten, sondern in einem anderen Beitrag auf die Vor- und Nachteile aus meinen Augen eingehen.

Nicht nur dienstlich passiert bei ihm sehr viel spontan, auch bei privaten Reisen ist das so. Wir waren auch schon für ein verlängertes Wochenende in Dubai – nein, nicht das eingangs erwähnte Date. Die Flüge dazu haben wir einen Tag im Voraus gebucht und uns ebenso spontan dazu entschieden es zu tun.

Letztes Jahr im Februar wollten wir ganz entspannt nach Mauritius fliegen. Wir haben uns kurzfristig aus verschiedenen Gründen dagegen entschieden. Irgendwann, so ca. 2 Wochen vor dem eigentlichen Reiseantritt, habe ich Christoph gesagt, dass es mir egal ist wo es hingeht – Hauptsache warm! Und so hat er sehr spontan eine wunderbare Reise zusammengestellt. Das Spontane an der Geschichte war nicht nur die Reise selbst, sondern der Fakt, dass er den Rückflug erst einen Tag vor Abflug gebucht hatte. Zum Glück habe ich davon erst etwas im Flugzeug erfahren… Das meine ich mit Spontaneität. Vielflieger sind, wie der Name schon sagt viel geflogen und kennen dadurch auch viele verschiedene Airlines und Airports. Da geht es nicht einfach nur darum von A nach B zu kommen, sondern dies besonders schön, effizient oder kreativ zu machen. Auch die gesammelten Meilen will ein Vielflieger meist mit einem möglichst hohen Gegenwert einsetzen.

Christoph bucht, oder reserviert immer verfügbare Flüge, die uns schön und gemütlich von A nach B bringen. Ihm fallen aber dann in den Tagen vor den Reisen und während den Reisen noch bestimmt 20, in seinen Augen bessere Möglichkeiten ein, diesen Weg zu beschreiten.

Noch ein kleines Beispiel und privates Detail dazu am Rande: Anfang August wird aus uns auch auf dem Papier ein Paar. Die Reise, die im Anschluss dazu stattfinden soll, steht bisher nur in seinem Kopf… Jede Braut würde durchdrehen, aber ich kenne und liebe ihn nicht anders. Bisher ist alles immer glatt gelaufen und jeder Flug war entweder so wie bestellt, oder noch schöner. Also bin ich was das Thema angeht (noch) entspannt.

 

Vielfliegerisch – Eine ganz neue Sprache

 

Anders als man jetzt durch diese Überschrift erwarten würde blicke ich noch nicht komplett durch, was „Vielfliegerisch“ angeht, aber ich lerne jeden Tag etwas dazu.

Nur als kleines Beispiel: Christoph schreibt mir gerne über seine dienstlichen Reisen kurze Whatsapps, damit ich Bescheid weiß, wo er ist und wie er fliegt. Diese sehen z.B. wie folgt aus: „Ich fliege am XX von FRA mit LH nach MUC und zurück und dann mit LH in C nach SEA. Weiter geht es dann mit DL in Y nach LAX, von da aus mit VA in C nach BNE. Zwei Tage später fliege ich mit EY über AUH in C zurück nach FRA.“

Wie bitte?! Anfangs saß ich danach erstmal 15 Minuten am Handy um herauszufinden, wo er mit welcher Airline in welcher Reiseklasse hinfliegt. Mittlerweile kenne ich die gängigsten Airport- und Airline Codes, sowie einige Buchstaben für die Reiseklasse. Das ist wie ein Arzt – Patienten – Verhältnis. Der Arzt sagt bei der Visite ganz viele Dinge, die der Patient bejaht und trotzdem muss er anschließend Google konsultieren um rauszufinden, was der Arzt eigentlich von ihm wollte.

Er ist auch in diversen Whatsapp-Gruppen, die sich ums Fliegen drehen, in denen eigentlich nur Vielflieger sind. Wenn sein Smartphone in meinem Blickfeld liegt, linse ich schon ab und zu mal drauf. Mittlerweile habe ich es jedoch aufgegeben, da ich sowieso nur 10% verstehe.

Trotzdem kann ich mich mittlerweile mit ihm in dieser Sprache einigermaßen unterhalten. Dennoch fallen mir immer wieder Begriffe oder Abkürzungen auf, die ich noch nicht kenne. Ich frage mich immer wieder, ob es auch für langjährige Vielflieger Begriffe in Vielfliegerisch gibt, die sie noch nicht kennen… Oder kennt wirklich jeder Vielflieger z.B. die Airports CHM, GSO oder RDU direkt und kann sie aus dem FF benennen?

Karten über Karten – Ein Quartett der etwas anderen Art

Jeder, der einen Vielflieger kennt, weiß wie wichtig diese kleinen Plastikteile sind. Natürlich ist es ein totales Statussymbol, aber man hat für diese Karten ja auch ganz schön viel Zeit und Nerven an anderen Orten dieser Welt und vor allem im Flugzeug gelassen. Christoph hat ein ganzes Paket davon… nicht nur verschiedene Status bei Airlines, es kommen noch Kreditkarten, Karten von Hotelketten und Autovermietungen dazu.

Es ist immer wieder interessant, wie sich die Gesichter der Damen und Herren hinter Tresen und Rezeptionen verändern, wenn so eine Karte vor ihrer Nase landet. Genauso, wie ich die Welt des Fliegens eines Vielfliegers nicht kannte, waren mir die Vorteile des Punktesammelns nicht bewusst. Klar, ich kenne Payback und weiß, dass man die Punkte irgendwann für Prämien einlösen kann (nach einer wirklich langen Zeit, wenn man nur einkauft). Dass das aber auch bei Hotelketten so ist, war mir neu. Ebenso wie der Fakt, dass man gar keine Punkte einlösen muss um Vorteile zu bekommen. So waren wir z.B. noch nie in einem Hilton, ohne ein Upgrade zu bekommen. Ja klar, so sollte es laut Regeln ab einem bestimmten Status sein, aber dass das doch immer funktioniert, fasziniert mich jedes Mal aufs Neue.

Relativ bald nach unserem Zusammenkommen durfte auch ich in den Genuss einer solchen Karte kommen und habe auch erst dann verstanden, wie toll das wirklich ist. An unserem ersten Valentinstag bekam ich ein kleines weißes Päckchen. Christoph hat mich zu seiner Senatorin gemacht <3. Jeder HON darf einer Partnerkarte vergeben, die ich in diesem Fall bekommen habe. Im ersten Moment konnte ich nicht besonders viel damit anfangen, weil ich auch meistens mit ihm fliege und wir die Karte dann gar nicht benötigen. Irgendwann habe ich mich damit beschäftigt und herausgefunden wie lange manche Leute an so einem Senator basteln und wie viel Geld sie investieren um ihn zu erreichen. Wieder einmal habe ich mich sehr geehrt gefühl und hatte auch ein schlechtes Gewissen, ein doch so großes Geschenk anzunehmen. Mittlerweile war ich ein paar Mal alleine, oder mit Freundinnen unterwegs und immer ein wenig stolz alleine in die Lounge zu kommen. Auch, wenn kleiner Senatorlounges natürlich nicht wirklich mit z.B. dem First Class Terminal vergleichbar sind.

 

Die rätselhafte Welt der Vielflieger – Fazit

Einen Vielflieger als Partner zu haben, oder zu bekommen setzt eine gewisse Flexibilität vorraus. Bei uns funktioniert das wunderbar, auch weil ich oft Schichtdienst habe und selbst Flexibilität von meinem Partner erwarte.

Vielfliegerisch muss man nicht lernen. Aber mich hat es sehr interessiert, das Gesprochene oder Geschriebene möglichst gut zu verstehen, um mich in dieser Geschichte etwas auf das Niveau von Christoph zu heben.

Im nächsten Beitrag gehe ich auf alle Vor- und Nachteile beim Leben mit einem Vielflieger ein.

Danke fürs Lesen und bis bald 🙂

2 Kommentare

    • Hallo David,
      Danke für die liebe Rückmeldung! Ja, selbstverständlich ist es nicht, aber wir ergänzen uns im Allgemeinen schon sehr gut und auch er muss oft wegen meinem Schichtdienst zurückstecken, was genauso wenig selbstverständlich ist.
      Liebe Grüße
      Nicole

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