Indonesien: Wurden über 9 Mio. ausländische Visa-Daten gehacked und verkauft?

Wer in den vergangenen Jahren ein Visum für Indonesien beantragt hat, muss sich um seine Daten fürchten. Foto: Sebastian

Müssen sich ausländische Touristen Sorgen machen, dass ihre indonesischen Visa-Daten verkauft wurden? Ja, wenn man der Aussage eines Hackers glaubt. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus, die indonesischen Behörden ermitteln jedoch.

Erst vor wenigen Tagen wurde Indonesien von einem Hackerangriff getroffen. Dabei seien einem Hacker namens Bjorka fast 35 Millionen indonesische Passdaten in die Hände geraten. Informationen wie Name, Passnummer, Foto, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Gültigkeits- und Ausstellungsdatum des Passes wurden „günstig“ im Dark Web angeboten. In einem Bericht von Liputan6 wird ein Preis von 150 Mio. IDR (10.000 USD) für die gesamten Daten genannt.

Nun untersucht das indonesische Ministerium für Kommunikation und Informatik (Kemenkominfo), ob auch Visa-Daten von Ausländern, die in den vergangenen Jahren Indonesien besucht haben, abgegeriffen wurden. Konkret soll es um 9 Millionen Daten von ausländischen Staatsbürgern gehen, die nach Indonesien eingereist sind.

Wieder taucht dabei der Name des Hackrs Bjorka auf, der in seinem eigenen Blog behauptet, in Besitz der Visa-Daten gelangt zu sein. Diese Datenbank enthält Ausländervisa für die Einreise nach Indonesien, die von der Generaldirektion für Einwanderung Indonesiens ausgestellt wurden“, so Bjorka (übersetzt mit Google Translate).

Der indonesische Generaldirektor für Pressearbeit des Ministeriums für Kommunikation und Informatik bestätigt, dass im Kemenkominfo die Information noch geprüft wird, aber noch kein abschließendes Ergebnis vorliegt. Er enthüllte jedoch, dass sich die Visadaten tatsächlich im selben System befanden wie das Immigration Management Information System (Simkim).

Wurden über 9 Mio. ausländische Visa-Daten gehacked und verkauft? | Frankfurtflyer Kommentar

Ein Hacker behauptet an mehrere Millionen Daten von ausländischen Staatsbürgern, die in den vergangenen Jahren nach Indonesien eingereist sind, gelangt zu sein. Noch bestätigt das zuständige indonesische Ministerium den Datenvorfall nicht. Und demnach gibt es derzeit auch noch keine Möglichkeit zu überprüfen, ob die eigenen Daten davon betroffen sind.

Wer in den vergangenen Jahren in Indonesien war und dort ein Visum (auch on arrival) beantragt hat, sollte sich zumindest weiter schlau machen, ob der Vorfall bestätigt wird und demnächst überprüfbar ist, ob die eigenen Visa-Daten betroffen sind.

 

Quelle: SuraSurabaya via Loyaltylobby

1 Kommentar

  1. Jeden Tag geben Millionen Menschen geradezu blind und fast schon in zwangsneurose Daten in irgendwelche Apps ein ohne nur ansatzweise zu wissen bzw schlimmstenfalls überhaupt darüber nachzudenken, was mit den Daten konkret passiert bzw auch passieren kann. Und nachher kommt dann die Ernüchterung. Keine Seite der Welt ist sicher. Weder die Elster-Seite des Finanzamts noch irgendeine Seite einer Regierung. Von daher muss jeder wissen, sobald er in (oftmals nichtsnutzige) Apps oder Datenerfassung etwas eingibt, kann bzw leider auch faktisch dies gegen einen verwendet werden. Spätestens die bereits lautstark diskutierte „digitale Identität“ wird für massive Ernüchterung sorgen. Von daher, jeder der Daten Preis gibt, muss damit leben auch einen Preis dafür zu zahlen.

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