Lufthansa fliegt weniger innerdeutsch, da Abgaben zu hoch sind

Lufthansa

Innerdeutsche Flüge sind politisch nicht gewollt und dies merkt nun auch Lufthansa deutlich und reduziert daher das Angebot auf Inlandsflügen. Dabei begründet der CEO der Airline es damit, dass Flüge innerhalb Deutschlands für Lufthansa nicht rentabel genug sind, da die Steuern und Abgaben, welche hierzulande zu leisten sind, einfach zu hoch sind.

Lufthansa will aber nicht grundsätzlich weniger fliegen, vielmehr sieht man die Flugzeuge besser auf internationalen Flügen innerhalb Europas eingesetzt, wo sie profitabler sind. Viele Passagiere von innerdeutschen Flügen sollen das Angebot der Deutschen Bahn nutzen und Lufthansa will die Kooperation noch weiter ausbauen.

So sagte Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa Gruppe, der Deutschen Presse Agentur:

Ein weiterer Grund sind die hohen Gebühren, die unsere Gäste sowohl am Start- als auch am Zielflughafen in Deutschland bezahlen müssen. Daher setzen wir unsere Flugzeuge zunehmend effizienter und profitabler auf anderen europäischen Strecken ein.

Lufthansa setzt schon jetzt auf vielen innerdeutschen Strecken parallel zu den eigenen Flügen auf ein Codeshare Abkommen mit der Deutschen Bahn, bei welchem die Passagiere einen sogenannten „AirRail Zug“ nutzen, welcher aber im Lufthansa System wie ein Flug gewertet wird.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine Statistik des Flughafenverbands ADV, welche sehr deutlich zeigt, dass der innerdeutsche Flugverkehr sich deutlich langsamer aus der Corona Krise heraus berappelt, als der europäische Luftverkehr insgesamt.

So gab es im September gerade einmal 1,9 Millionen Passagiere auf Inlandsflügen und damit liegt man bei etwa 49% der Passagiere, welche man im Vergleichzeitraum 2019 hatte. Zum Vergleich, innerhalb von Europa ist man bereits wieder bei 80% der Passagierzahlen wie vor Corona angekommen.

Glaubt man Lufthansa, werden sich die innerdeutschen Flüge wohl nicht all zu schnell oder sogar gar nicht mehr auf das Niveau von 2019 begeben. Dabei sei aber auch erwähnt, dass es Lufthansa durch das verknappte Angebot auf innerdeutschen Flügen geschafft hat, die Preise hier im Schnitt um 25% zu erhöhen.

Lufthansa fliegt weniger innerdeutsch, da Abgaben zu hoch sind | Frankfurtflyer Kommentar

Über den Sinn und Unsinn von innerdeutschen Flügen kann man vortrefflich streiten, allerdings ist auch klar, dass solche Flüge eigentlich von den Passagieren gewünscht sind und auch, dass es ein Wettbewerbsnachteil sein kann, wenn man sie nicht anbietet.

Viele Passagiere wollen an ihrem nächstgelegenen Flughafen in ein Flugzeug einsteigen und nicht erst mit der Bahn nach Frankfurt fahren. Hier muss das System der AirRail Züge wohl noch etwas verbessert werden, bis solch eine Zugfahrt wirklich attraktiver erscheint, als ein Umstieg in Amsterdam, Paris oder London.

Danke: aero.de

2 Kommentare

  1. Wir werden im Januar einen Praxistest machen und den Rückweg von FRA nach HAM mit der Bahn machen. Wir sind dann früher zu Hause, als wenn wir den Anschlussflug von FRA aus nehmen würden. Wir haben dann die Strecke EZE-FRA (BC) hinter uns und haben keine Lust noch einige Stunden auf dem Flughafen FRA herumzulaufen(auch nicht in der Lounge). Mal sehen, wie uns das gefällt und wie es mit dem Gepäck in der 1.Klasse der Bahn klappt. Die Bahn(LH 3718) ist übrigens in unserem Fall deutlich billiger als der Flug. Vielleicht ist die Bahn jetzt eine Alternative zum Flug. Ich bin rd. vier Jahre mit dem ICE wöchentlich zur Arbeit nach Ffm gefahren und damals hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Mit Familie wie bei Hasan ist die Bahn aber m.E. noch sehr weit davon entfernt eine Alternative zu sein.

    • Was passiert eigentlich bei folgender Konstellation?

      Flug kommt zwar pünktlich in FRA an, aber dann gibts lange Wartezeit am Gepäckband (ist ja heutzutage nichts außergewöhnliches). Oder aber der Zoll hats zufällig auf einen abgesehen und durchsucht in Seelenruhe jeden Koffer. Der Zug ist jedenfalls weg.

      Worst case ist dann im nächste Zug die 1. Klasse ausgebucht (oder auch der ganze Zug) und man darf den übernächsten nehmen oder stehen.

      Man kommt also Stunden später am Ziel an, aber mit Entschädigung nach Fluggastrechten dürfte nichts sein denn Flug und Zug waren ja pünktlich.

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