Lufthansa hat ersten Boeing 787-9 Dreamliner offiziell übernommen

Foto: Lufthansa

Die Boeing 787-9 wird bei Lufthansa und auch bei den Vielfliegern der Airline schon seit über einem Jahr sehnlichst erwartet. Nun war es endlich soweit und Lufthansa hat im Boeing Werk bei Seattle die erste Boeing 787-9 offiziell übernommen und das Flugzeug gehört nun zur Kranich Flotte. Damit ist Lufthansa jetzt der neuste Dreamliner Betreiber der Welt.

Nachdem Lufthansa nun die erste Boeing 787-9 offiziell übernommen hat, wird das Flugzeug mit der Registrierung D-ABPA am Montag um 16:00 Uhr Ortszeit auf dem Pain Airfield mit der Flugnummer LH9921 nach Frankfurt starten und man erwartet die Landung am neuen Hub am Dienstag Vormittag um 11 Uhr.

Für Lufthansa ist die Boeing 787 ein sehr wichtiger Meilenstein in der Erneuerung der Langstreckenflotte, denn mit dem Flugzeug hat man dann auch in Frankfurt einen kleineren Zweistrahler, welcher über eine enorme Reichweite verfügt und damit auch Strecken bedienen kann, welche mit dem Airbus A330-300 nicht machbar sind.

Eigentlich sollten die Flugzeuge schon im letzten Jahr kommen, aber der Lieferstopp bei Boeing hat dies verzögert. Nun darf der Dreamliner wieder ausgeliefert werden. Bei den ersten fünf Boeing 787-9 für Lufthansa handelt es sich um sogenannte white tails, welche von einer anderen Airline bestellt wurden, aber nie abgenommen wurden. Lufthansa hat diese Jets nun übernommen und insgesamt wird man 32 Boeing 787-9 bekommen.

Dabei sind die fünf ersten Boeing 787-9 Dreamliner für Lufthansa auch so interessant, da sie eine neue aufgewertete Business Class bekommen sollen. Hierbei handelt es sich aber nicht um die neue Lufthansa Business Class, welche ab 2023 mit einem Airbus A350-900 vorgestellt werden soll, sondern um ein Zwischenprodukt. Wir konnten nun von mit der Materie vertrauten Personen bei Lufthansa detailliert erfahren, wie die Dreamliner ausgestattet werden.

Die neue Lufthansa Business Class wird mit den ersten Boeing 787 noch nicht kommen! Foto: Lufthansa

Wir wissen inzwischen auch, um welche Boeing 787-9 es sich bei den ersten Dreamliner für Lufthansa handelt. Die Flugzeuge wurden für die chinesischen HNA Gruppe gebaut und waren für Hainan Airlines sowie Suparna Airlines vorgesehen. Nachdem HNA schwere finanzielle Probleme hatte, konnte man die fünf Flugzeuge nicht übernehmen. Die indische Vistara sollte vier der fünf Flugzeuge übernehmen, allerdings ist auch dieser Deal aufgrund der Corona Krise geplatzt.

Lufthansa wird hierbei die Bestuhlung übernehmen, welche von Suparna Airlines vorgesehen war, weshalb wir schon sehr detailliert zeigen können, wie die Kabine der ersten fünf Dreamliner aussehen wird. Dabei wird man keine nennenswerten Veränderungen an den Sitzen und der Kabine vornehmen, lediglich die Sitzbezüge und Teile der Wandverkleidung werden überarbeitet, um die Lufthansa Farben zu tragen.

Es wurde uns bestätigt, dass man die neue Kabine von Hainan Airlines noch in den Flugzeugen verbaut hat und diese wird von Lufthansa übernommen. Das ist ein massives Upgrade gegenüber dem aktuellen Sitzprodukt von Lufthansa.

So wären in diesem Fall 26 Business Class Sessel in einer Reverse Herringbone Anordnung verbaut, welche bei Vielfliegern sehr beliebt ist. Die Bilder zeigen die Business Class von Suparna Airlines und die Farbgebung wird anders sein. Die Sitze werden in blau bezogen.

Hinter der Business Class ist eine eigene Premium Economy Class Kabine mit 21 Sitzen in einer 2-3-2 Bestuhlung verbaut. Dabei wird die Premium Economy Class auch wieder eine eigene Kabine sein, was ebenfalls ein Upgrade gegenüber anderen Lufthansa Flugzeugen ist.

Der Sitz wird so auch von anderen Star Alliance Airlines wie United Airlines eingesetzt und ist sehr bequem.

Auch in der Economy Class sind 247 Sitze in der üblichen 3-3-3 Anordnung verbaut. Der Sitzabstand liegt ebenfalls bei 79 Zentimetern und alle Sitze haben eigene Strom- und USB Anschlüsse, ein persönliches IFE und eine verstellbare Kopfstütze.

Lufthansa setzt damit beim Dreamliner auf eine sehr kleine Business Class und eine sehr große Economy Class. Ob man dies auch bei weiteren Flugzeugen macht, welche nach den ersten fünf Boeing 787 geliefert werden, bleibt abzuwarten.

Lufthansa hat ersten Boeing 787-9 Dreamliner offiziell übernommen | Frankfurtflyer Kommentar

Endlich ist es soweit und Lufthansa kann den neuen Dreamliner übernehmen! Ich freue mich schon sehr auf dieses Flugzeug und bin gespannt, wann ich hiermit zum ersten Mal fliegen kann. Dabei wird die neue Business Class ein sehr großer Fortschritt für die Passagiere sein.

Zu Beginn soll das Flugzeug nun noch bei Lufthansa Technik für den Einsatz vorbereitet werden und es bleibt abzuwarten wie lange dies dauert. Danach sind Testflüge mit Passagieren zum Training der Crew innerhalb Deutschlands geplant, bevor es auf die Langstrecke geht. Welche Langstreckenziele es dann wirklich werden ist noch nicht bekannt.

Die zweite Boeing 787-9, die D-ABPD, ist ebenfalls schon für die Übernahme bereit und vermutlich wird diese nun auch bald an Lufthansa übergeben. Es könnte nun also wirklich schnell voran gehen.

4 Kommentare

  1. Ich persönlich hätte mich ja mehr über A330neo bei der LH gefreut..:)
    Erstes internationales Ziel ist mit Toronto ja bereits bestätigt.
    Bin gespannt ob die weiteren Dreamliner ebenfalls zunächst Kanada-Routen bedienen werden oder ob man aus Gründen der Wirtschaftlichkeit die mitunter längsten A343 Strecken wie SJO/BOG übernimmt…

    • Die Kanada-Routen fliegt man ja auch ex MUC mit den neuen A359. Dies hat den Grund, dass man auf dieser Strecke einen kompletten Umlauf unter 24 Stunden hinbekommt. Somit kann man die Teilflotte auf in einer Streckenregion halten und dort ein konsistentes Produkt anbeten und die entpsrechenden Sitze verkaufen Das senkt das Risiko, dass man bei einem AC Switch eine andere Konfiguration mit abweichenden Sitzanzahlen hat und Passagiere Downgraden oder im zweifel stehen lassen muss.
      Auf laengere Streken wird man die 789 erst schicken, wenn die Teilflotte groesser ist.

      • Bei de 350er mit verbesserter Business Class ab München tut man sich aber auch schwer mit festen Strecken und es kommt immer wider zu kurzfristigen Änderungen (was bei der 787 komplizierter ist). Für den Winter will man jetzt wohl vorrangig ab München nach Indien und Denver fliegen.

    • Man wird als neuer Betreiber des Dreamliner Destinations wählen die in Umlauf <24 Stunden haben und wo am Zielflughafen möglichst eine Dreamliner Technik Crew ist. Da eignen sich AC Flughäfen.

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