Lufthansa lässt CityLine schneller sterben

Die Abwicklung von Lufthansa CityLine nimmt konkrete Formen an, das Ende der Regionaltochter erfolgt wohl deutlich schneller als bisher angenommen. Die Gesellschaft sorgte jahrzehntelang mit überwiegend kleineren Flugzeugen für die wichtigen Zubringer an den Hubs Frankfurt und München. Als Ersatz wurde Lufthansa City Airlines ins Leben gerufen, mit der Neugründung sollen die Kosten gedrückt werden. Während City Airlines stark wächst, soll CityLine im Frühjahr 2027 Geschichte sein.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Lufthansa CityLine wird schneller abgewickelt
🛫 CRJ900 und Airbus A319 verschwinden bis spätestens Frühjahr 2027
👩‍✈️ Zukunft unklar: Crews können zu City Airlines wechseln, Bodenpersonal wird ausgegliedert.

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Die Zeichen bei der neuen City Airlines stehen auf Wachstum. Noch in diesem Jahr soll die Kranich-Tochter drei weitere Airbus A320neo erhalten. Die Maschinen sind nagelneu und entsprechend effizient, zusammen mit dem überwiegend neu rekrutierten Personal können die Betriebskosten gesenkt werden. Im kommenden Jahr will man eine weitere Basis aufbauen und die Jets in Frankfurt starten lassen, bis 2031 kommen noch 40 werksneue Airbus A220.

Foto: City Airlines

CityLine verliert CRJ und A319

Parallel lässt man die alte Regionaltochter CityLine ausbluten. Mit den betagten Regionaljets und den tarifierten Crews kann man bei den niedrigen Stückkosten nicht mithalten. Rückgrat der Flotte sind die 23 CRJ900, die zum Teil gut 15 Jahre alt sind. An Bord können maximal knapp 90 Passagiere mitfliegen, in den Airbus A320neo passen doppelt so viele.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft UFO bestätigte gegenüber aero.de, dass die markant langen Röhren schon Ende 2026 ausgeflottet werden sollen. Die CRJ würden damit rund ein Jahr früher als bisher erwartet von CityLine abgezogen. Die verbliebenen Airbus A319, die u.a. von Austrian Airlines kamen, sollen bis spätestens Ende des ersten Quartals 2027 folgen.

Sollten die Pläne so umgesetzt werden können, hätte CityLine dann im Sommer 2027 lediglich die vier Airbus A321F-Frachter in der Flotte. Eine Entscheidung zur Zukunft der Umbaufrachter wurde noch nicht getroffen.

Foto: Lufthansa

Unsichere Zukunft für Beschäftigte

Für die Beschäftigten der CityLine ist die Lage kritisch. Laut der Gewerkschaft gab es bisher keine Gespräche über Sozialpläne, da kein formaler Beschluss über eine Betriebsschließung vorliegt. Die Kabinencrews haben keine wirklich rosige Perspektive, diese können zwar zum Nachfolger wechseln, müssen aber die neuen Konditionen akzeptieren. Das Bodenpersonal soll in eine separate Gesellschaft ausgegliedert werden.

Lufthansa lässt CityLine schneller sterben | Frankfurtflyer Kommentar

Lufthansa beschleunigt das Ende von CityLine und überführt deren Aufgaben an City Airlines. Die Strategie ist klar, die Zubringerdienste sollen schlanker und günstiger organisiert werden. Für die Belegschaft von CityLine geht die Unsicherheit weiter, die Sozialpläne sind noch nicht verhandelt.

Laut aero.de werden aber immer mehr Wechselangebote wahrgenommen. In einer „Friss oder stirb“-Situation wohl auch die einzige Möglichkeit. In weniger als 2 Jahren wird CityLine dann wohl keine Passagierflotte mehr haben und verschwinden.

1 Kommentar

  1. ….und dann stellt man fest, das man keine kleinen Jets mehr hat, die für manche Strecken geeigneter sind. Das ist genauso falsch wie sich AUA doch wohl von ihren EMB trennen will. Der 320 ist halt zu groß für manche O&D.
    KLM/AF wird’s freuen wenn Kleine Regio Airports aus dem LH Flugplan gestrichen werden.

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