Lufthansa verkauft auch wieder billigere Buchungsklassen

Es ging wie ein lauter Aufschrei durch die Presse, als Lufthansa vor knapp einer Woche verkünden musste, dass man nur noch die teuersten Buchungsklassen für neue Buchungen und Umbuchungen zur Verfügung stellte. „Jetzt können nur noch die Reichen mit Lufthansa fliegen“ war die Headline einer großen deutschen Tageszeitung. Zum Glück ist der Spuk nun vorbei und Lufthansa verkauft auch wieder die billigen Buchungsklassen auf allen Flügen, was nicht bedeutet, dass Fliegen wieder billig geworden ist.

Bei aller berechtigten Empörung, dass Lufthansa nur noch die aller teuersten Tickets im Verkauft hatte, es war am Ende des Tages eine Verzweiflungstat, um das komplette Zusammenbrechen des Flugbetriebes zu verhindern. Alternativ hätte Lufthansa auch einfach den kompletten Verkauf aussetzen können, was z.B. KLM schon machen musste. Wirklich geholfen hätte es wohl niemandem, denn so konnten die Passagiere, welche wirklich fliegen mussten, wenigstens noch Tickets buchen, wenn auch zu exorbitanten Preisen.

Seit Mittwoch, dem 6. Juli stehen nun grundsätzlich wieder alle Buchungsklassen auf allen Lufthansa Flügen zur Verfügung, allerdings sind die Flüge weiterhin so gut ausgelastet, dass oft die günstigsten Buchungsklassen bereits nicht mehr verkauft werden, sprich die Ticketpreise sind nach wie vor hoch, wenn auch nicht so absurd hoch wie letzte Woche.

Für Lufthansa war dieser Schritt allerdings nötig um Passagiere, deren Flüge gestrichen waren umzubuchen und an anderen Tagen an das Ziel zu bringen. Hierbei war es immer so, dass Lufthansa dies als kurzfristige Lösung angekündigt hat und nicht als dauerhaften Schritt.

Lufthansa verkauft auch wieder billigere Buchungsklassen | Frankfurtflyer Kommentar

Das Chaos, welches wir diesen Sommer an den Flughäfen erleben ist unvergleichlich und ich habe so etwas in 15 Jahren Vielfliegerei noch nicht erlebt. Dass man nach einer Flugstreichung Tage auf den nächsten verfügbaren Flug warten soll ist sicherlich außergewöhnlich, aber kommt aktuell sehr regelmäßig vor.

Das System steht einfach so unter Druck, dass man keine Zwischenfälle wie Flugstreichungen mehr ausgleichen kann, obwohl es hiervon erschreckend viele gibt. Daher war der Schritt von Lufthansa vermutlich sogar der richtige, um das System etwas zu entlasten, allerdings hoffe ich doch sehr, dass er nicht wiederholt werden muss.

2 Kommentare

  1. Bei Flug am nächsten Tag ist man gut bedient. Bin letzte Woche in MAN gestrandet mit ca. 100 anderen Leuten. EW hat uns einen Ersatzflug 3!!! Tage später angeboten inkl. der erforderlichen Übernachtungen. Ich nenne das Freiheitsberaubung. Habe einen KLM Flug am nächsten Tag gebucht nach AMS und dann mit dem Zug nach Hause. 1.438,00Euro Zusatzkosten. Liegt jetzt beim Firmenanwalt.

  2. Es war sicherlich der richtige Schritt, den Verkauf der verfügbaren Kapazitäten einzuschränken. Ich bin aber nicht der Meinung, dass das schröpfen der Kunden, nämlich ausschließlich die teuersten Buchungsklassen zu verkaufen das Mittel der Wahl war. Sicherlich nicht nur ich hatte den Eindruck hier über Gebühr maßlos abkassiert zu werden.

    Ende August geht es für mich beruflich nach Bangkok, ich werde dieses Mal zum ersten Mal überhaupt die Lufthansa und ihre Töchter bewusst vermeiden. Zum Vergleich: Lufthansa, bzw. Austrian oder Swiss in der Premium Eco nach Bangkok hin und zurück zu 2.7k €, Vietnam Airlines in der Premium Eco hin und zurück mit Gulf Air in der anerkannt guten Business Class für 2.1k €. Würde die Lufthansa hierfür zumindest ein gutes, zuverlässiges Produkt anbieten, wäre ich wie in der Vergangenheit bereit gewesen, den Mehrpreis zu bezahlen. In der aktuellen Situation und vor allem beim aktuellen Service Niveau bin ich es definitiv nicht mehr.

    Wirklich aufrichtig leid tun mir alle fleißigen Mitarbeiter der Firma, die den Kopf für dieses Schlamassel hinhalten und bis zum umfallen arbeiten müssen. Dennoch geht meine Solidarität mit Ihnen nicht mehr soweit, dass ich das aktuelle Niveau zu akzeptieren bereit wäre.

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