Mallorca wird noch voller: Jetzt will auch Air Canada direkt nach Palma

Foto: Air Canada

Mallorca ist längst das beliebteste Sommerziel der Deutschen, die Baleareninsel wird aber auch für Gäste aus Übersee immer interessanter. Mit United Airlines gibt es seit 2022 Nonstop-Flüge zwischen New York und Palma de Mallorca. Bald zieht Air Canada nach, ab dem 17. Juni 2026 fliegt die Airline viermal pro Woche von Montréal nach Palma und setzt dabei erstmals den neuen Airbus A321XLR ein. Doch nicht alle sind über diese Neuigkeit erfreut.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Erstflug für den neuen Air Canada Airbus A321XLR
💰 Einheimische befürchten noch mehr Touristen, die Nachfrage im Luxussegment steigt jedoch
🌍 Den klassischen Netzwerkern brechen umsteigende Gäste weg

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Premiere für die A321XLR bei Air Canada

Die Auslieferung der ersten von insgesamt 30 bestellten Airbus A321XLR beginnt Anfang 2026. Das Flugzeug ist für Air Canada ein Meilenstein, zum ersten Mal erhält die Gesellschaft der Star Alliance ein Schmalrumpfflugzeug mit einer Reichweite für Interkontinentalflüge. Die Maschine kommt in einer Zwei-Klassen-Konfiguration mit 14 Liegesitzen in der „Signature“ Business Class und 168 Sitzen in der Economy Class.

„Die A321XLR markiert die nächste Phase unseres internationalen Wachstums“, erklärte der Chief Commercial Officer von Air Canada in der Pressemitteilung. Mit der Nonstop-Verbindung nach Mallorca setzt der Carrier ein starkes Zeichen, Palma wird die erste neue Strecke überhaupt, die mit dem Flugzeugmuster eröffnet wird.

Flugplan und Eckdaten:

  • AC 924: Abflug Montréal (YUL) 18:45 Uhr – Ankunft Palma (PMI) 08:25 Uhr (+1 Tag), jeweils Mo., Mi., Fr., So.
  • AC 925: Abflug Palma (PMI) 12:15 Uhr – Ankunft Montréal (YUL) 15:10 Uhr, jeweils Mo., Di., Do., Sa.
  • Saison: 17. Juni 2026 bis 24. Oktober 2026
  • Flugzeit: Je nach Richtung 7 Stunden 40 Minuten bis 8 Stunden 55 Minuten
  • Preise: Je nach Richtung ab 705 Euro für den Roundtrip in Economy Class

Nicht alle sind begeistert

Schon heute fliegen 75 Airlines regelmäßig nach Mallorca. Eurowings spielt ganz vorne mit und bietet im Hochsommer rund 400 Flüge pro Woche an. Insgesamt verzeichnete der Flughafen Palma 2024 mehr als 33 Millionen Passagiere und ist damit größer als Berlin oder Düsseldorf. Viele Einheimische klagen aber über zu viele Touristen und eine überfüllte Insel.

Mit United Airlines und Air Canada wächst nun auch die Zahl der Gäste aus Nordamerika. Auf der Insel stellen die US-Gäste inzwischen eine der wichtigsten Kundengruppen im Luxussegment dar. Die 14 Business-Class-Sitze im neuen Air Canada A321XLR dürften wohl kaum ein Vermarktungsproblem haben.

Die Lufthansa ist über die Entscheidung wohl auch nicht begeistert, denn bisher fliegen die meisten Fluggäste der Star Alliance über die Drehkreuze Frankfurt, München oder Zürich. Mit der neuen Direktverbindung fällt ein Teil dieser Umsteige-Passagiere aber weg. Ein solches Szenario kennt man beim Kranich schon, da die Carrier aus Nordamerika in den letzten Jahren viele Nonstop-Verbindungen zu den beliebten Urlaubsregionen aufgenommen haben.

Amerikaner fliegen lieber direkt: Lufthansa brechen die Umsteiger weg

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Der Airbus A321LR und A321XLR könnten in den nächsten Jahren über dem Nordatlantik sehr stark an Bedeutung gewinnen. Das Flugzeug ist ideal für weniger nachfragestarke Routen bzw. zusätzliche Frequenzen. Air Canada fängt zunächst mit einer saisonalen Strecke an und fliegt mit dem neuen Schmalrumpfflugzeug nach Mallorca, weitere Ziele folgen.

Es ist gut vorstellbar, dass dann auch wieder deutsche Flughäfen abseits der großen Hubs weitere Nordamerika-Verbindungen erhalten. In Berlin, Düsseldorf und Hamburg wünscht man sich schon lange weitere Nonstop-Flüge zu den Hubs in Kanada und den USA.

10 Kommentare

  1. Ich dachte Lufthansa und Air Canada haben ein Joint Venture für die Transatlantikflüge? Dann werden Gewinne und Verluste doch anteilig verrechnet. Die freigebliebenen Sitze der Montrealumsteiger kann man dann doch in Skandinavien oder sonstwo vermarkten.

    • Im Joint Venture sind natürlich nicht alle Routen, so wie bei United auch nicht.

      Ja, es sind nur ein paar Mallorca-Gäste die wegbrechen. Und ein paar nach Dubrovnik, Neapel, Nizza, Porto, Sizilien, Venedig und wo die Amerikaner inzwischen sonst noch direkt hinfliegen.

  2. Das ist ja eine undramatische Headline 🥳

    Ob die paar Kanadier nun die Insel überlaufen…? Ich bin unsicher.
    Mallorca ändert sich. Es wird mehr und mehr auf zahlungskräftiges Klientel gesetzt.

    Spannend ist, dass die LH damit wieder pro Flug ein paar Pax verlieren wird. United hat Mallorca auch im Programm. Dazu Catania. Wenn AA mit ihren 321XLR nachlegt, wird zumindest ein kleines Stück die Bedeutung der Hubs in FRA und MUC sinken.
    Bin gespannt, wann Emirates Palma anfliegen wird.

  3. Das fehlte gerade noch. Jetzt kommen im August auch noch die Kanadier zur Totalen Sonnenfinsternis nach Palma!
    Ich jedenfalls habe Flüge und Unterkunft gebucht, solange sie noch günstig zu haben sind.

  4. Die Nordamerikaner fliegen immer mehr nach Europa und verteuern hier weiter die Preise, denn der Hauptgrund der Reisen dürfte wohl bei den stark überteuerten Preisen in Nordamerika sein.

    • Naja…Venedig, Neapel (samt Amalfiküste / Sorrent), Nizza und in Teilen auch Mallorca (ausserhalb der Touristenhochburgen) gehören beispielsweise eher nicht zu den Niedrigpreisdestinationen. Da fliegt sicher kein knauseriger Nordamerikaner hin, um den lokalen Preisen zu entfliehen.

      Gibt heute halt viel effizientere Wege um “interessante“ Fernziele zu erkunden. Ich glaube nicht, dass es massiv mehr Amerikaner sind, die Reisen halt nur anders im Vergleich zu früher.

  5. Es sollten eigentlich ALLE Transatlantikstrecken Teil des Joint-Venture sein.
    Air Canada sagt auf ihrer Website zum Thema Joint-Venture-Partnerschaften ausdrücklich:
    “Mit der Lufthansa Group und United Airlines (A++) für alle Strecken zwischen Nord- oder Mittelamerika und Europa, dem Nahen Osten, Afrika und den Ländern des indischen Subkontinents”
    https://www.aircanada.com/de/de/aco/home/book/routes-and-partners/star-alliance-and-other-airline-partners.html#/

  6. Tja, man sieht, die amerikanischen Airlines decken sich mit Airbus A321XLR und LR ein und nutzen die ganzen Möglichkeiten, die die A320neo Familie so bietet, nur Lufthansa hält sich vornehm zurück und bestellt keine A321XLR oder auch nur A321LR. Und in ein paar Jahren kommt dann wieder das Gejammer von Lufthansa, dass man die Bestellung von A321LR und XLR leider verschlafen habe und daher keine weiteren point-to-point Verbindungen über den Atlantik anbieten kann. Wie unfair aber auch. Lufthansa ist nur noch ein last-follower, ich sehe keine Innovationen mehr.

    • Die LR und XLR wurden bei LH schon durchgekaut. Geeignete Kandidatin wäre zB. Brussels für die Afrika Routen, wobei die da viel Fracht haben und der A321 in allen Varianten ungeeignet ist.

      Problem dürften auch die fehlenden Ruhemöglichkeiten für die Crews sein.

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