Sonntag ist es Zeit für den Wochenrückblick, im Frankfurtflyer Coffeebreak servieren wir Euch einen Blick auf die zurückliegende Woche. Wir bringen auf dem Blog zwar viele News, Deals, Meinungen, Guides und Reviews, können aber bei weitem nicht über alles berichten. An gewohnter Stelle bringen wir Euch daher wieder eine knackige Zusammenfassung interessanter Kurznachrichten der vergangenen Tage. Der Frankfurtflyer Coffeebreak erscheint jeden Sonntagmorgen.
Neue Emirates Kooperation
Emirates wird mit der kolumbianischen Avianca zusammenarbeiten. Die Kooperation beinhaltet eine gegenseitige Codeshare-Partnerschaft, die mehrere Routen umfasst und ab dem kommenden Monat zum Tagen kommt. Dabei wird Emirates die Europa Ziele von Avianca mit einem AV-Code bedienen, Avianca trägt im Gegenzug eine zusätzliche EK-Nummer. An den Flughäfen Barcelona (BCN), Madrid (MAD) und London (LHR) können Passagiere von der einen auf die andere Gesellschaft umsteigen.
Turbulenzen: Schwere Verletzungen
Eine Boeing 777 der Singapore Airlines geriet in heftige Turbulenzen und musste außerplanmäßig zwischenlanden. Mehrere Passagiere wurden ernsthaft am Rückenmark, Wirbelsäule und Gehirn verletzt, ein Fluggast starb. Bei den Verletzten sei es noch zu früh um zu sagen, ob diese bleibende Schäden davontragen werden. Die Fluggesellschaft bedauerte den Vorfall und holte die Passagiere mit einer Sondermaschine ab.
Tragödie an Bord von Singapore Airlines-Flug SQ321: Ein Toter und mindestens 20 Verletzte
Neuer BDL Chef
Der Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hat einen neuen Präsidenten. Eurowings-Chef Jens Bischof tritt die Nachfolge des Münchener Flughafenchefs Jost Lammers an, die Amtszeit beträgt zwei Jahre. Im Verband sind verschiedene Airlines, die Deutsche Flugsicherung und weitere Leistungsanbieter aus dem Luftverkehr zur gemeinschaftlichen Interessenvertretung organisiert.
Meilen entwertet
Einige SkyTeam Vielflieger nutzen das Virgin Atlantic Programm Flying Club zum Sammeln von Prämienmeilen. Dies wurde vor wenigen Tagen für gewisse Einlösungen entwertet. So ist ANA All Nippon Airways an das Programm angeschlossen, obwohl der japanische Carrier in der Star Alliance ist. ANA Prämien galten als Buchung über Virgin Atlantic als besonders attraktiv, doch diese sind jetzt deutlich teurer. Ein oneway Flug zwischen Europa und Japan kostet inzwischen 60.000 (statt 47.500) Meilen in der Business Class.
Endlich Fernbahnanschluss?
Die Bahn hat erste Vorplanungen für den Bau einer Fernverkehrsstrecke von München nach Ingolstadt vorgestellt. Diese soll über den Flughafen München führen und würde den Airport endlich an das Fernverkehrsnetz anbinden. Die Planungen für neue Strecken ziehen sich meist aber sehr lange hin. Immerhin wird die jahrzehntealte Debatte gerade wiederbelebt.
Meilenschnäppchen im Juni
Vielflieger können in der Miles&More App wieder ein Ziel der kommen Meilenschnäppchen erraten. Die gesuchte Stadt liegt diesmal 120 Kilometer südlich der Pyrenäen und es wird gerne Paella gegessen. In der Metropole trifft Gotik auf Moderne, Antonio Gaudi begann hier die prägendsten Jahre seiner künstlerischen Laufbahn.
Kollision mit Flamingos
Eine Triple Seven der Emirates war auf dem Weg von Dubai nach Mumbai, kurz vor dem Ziel kollidierte der Jet mit mehreren Flamingos. Am Boden wurde die Boeing 777 untersucht, dabei wurden 36 tote Vögel gezählt werden. Der Vorfall ereignete sich am Montag, die Maschine konnte erst am vergangenen Freitag zurückkehren.
Das Titelbild vom ☕ Frankfurtflyer Coffeebreak stammt diese Woche aus diesem Beitrag:
Was die Entwertung der Meilen durch die Erhöhung des Zuschlags angeht:
Hat jemand ggf. bereits Informationen, ob diese Vorgehensweise der Lufthansa bzw. von Miles & More vor Gericht überprüft werden wird?
Klagt jemand?
Dass die Meilenwerte im Gegensatz zu (nahezu) allen anderen Vielfliegerprogrammen über viele Jahre konstant waren, ist mir klar. Und in Bezug auf die Erhöhung des Zuschlags wird man wahrscheinlich mit einem Nachholbedarf und über Jahre gestiegenen Kosten argumentieren. Und die Juristen des Konzerns sind zu einer Einschätzung gelangt und vorbereitet.
Darf aber ein derartiger „Treibstoffzuschlag“, der direkt an die Airline geht, letztlich ein reiner Fantasiezuschlag sein und keinen wirklichen Bezug mehr zum Kerosinpreis haben?
Ist diese Bezeichnung nicht irreführend?
Darf diese Erhöhung – und damit eine indirekte Entwertung der Meilen – ohne Ankündigung erfolgen?
Darf so vorgegangen werden, obwohl im Vorfeld erstmalig damit begonnen worden ist, Meilenpakete in großem Stil zu verkaufen und dadurch auf eine neue Art und Weise Erlöse zu generieren?
Den Ansatz am Zuschlag könnte man als eine Umgehungsstrategie ansehen, da man Änderungen bei den Meilenwerten gemäß Gerichtsurteil mit einem Vorlauf ankündigen muss. Eine Entwertung der Meilen – also der gleiche Effekt – erfolgt jetzt indirekt bzw. durch die Hintertür.
Nicht jedes fragwürdige, zweifelhafte, kundenunfreundliche oder unethische Verhalten ist justitiabel oder rechtswidrig.
Diese Vorgehensweise und die Bezeichnung des Zuschlags halte ich für dreist, und wer Geld für ein Meilenpaket ausgegeben hat, könnte sich „betrogen“ fühlen.
Ich finde, die gewählte Vorgehensweise sollte nicht sang- und klanglos von allen geschluckt werden, die über Prämienmeilen verfügen.
Auf die Idee, die Meilenwerte ebenfalls noch zu ändern (Begründung: Allegris) ist man mit Sicherheit bereits gekommen und wird meiner Ansicht nach mittelfristig auch noch an den Award Charts ansetzen.