Mein verrückter Status Run zum Oneworld Emerald: Wie ich zwei Mal den falschen Flug boardete und vor verschlossenen Türen stand

Dieses Mal wurde mein Status Run zum Oneworld Emerald mit Iberia Inlandsflügen richtig irre. Foto: Sebastian

Mehrere Monate habe ich Euch über meinen aktuellen Stand des Royal Jordanian Status Run im Unklaren gelassen. Doch nun wurde meine Jagd nach dem Oneworld Emerald Status nur durch Inlandsflüge mit Iberia noch verrückter. Denn bei meinem letzten Status Run bestieg ich gleich zwei Mal den falschen Flug und konnte auf meinem letzten Flugsegment nur einsteigen, weil die Türen des Gates und der Flug nochmals geöffnet wurden. Wie Ihr diesen paar Zeilen entnehmen könnt, gibt es viel zu berichten. Also genießt die folgenden Zeilen.

Ein Rückblick

Für alle Neueinsteiger an dieser Stelle ein kurzer Rückblick: Mein Abenteuer begann mit einer durchdachten Strategie, die vor allem auf innerspanischen Flügen mit Iberia basierte. Im ersten Status Run, den ich bereits auf Frankfurtflyer.de beschrieben habe, nutzte ich günstige Kurzstreckenverbindungen in Spanien, um zügig Flugsegmente zu sammeln. Innerhalb eines Jahres sollten so insgesamt 46 Segmente mit Iberia zusammenkommen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten optimierte ich meine Strategie – und wurde trotzdem zunehmend frustriert. Zwar plante ich zu Jahresbeginn 16 weitere Flüge ein, um den Fortschritt zu sichern, doch im Hintergrund wartete ich weiterhin auf die Gutschrift bereits absolvierter Flüge. Mit viel Geduld und konsequenter Nachverfolgung wurden diese schließlich größtenteils verbucht, was mir neue Motivation gab, weiterzumachen.

Dank weiterer Status Runs im März und April 2025 sollte ich eigentlich schon 38 Flüge auf meinem Royal Club-Konto haben, doch drei landeten durch einen Fehler bei den verrückten Kataris von Qatar Airways, wo Seine Exzellenz Badr Mohammed Al Meer noch immer nicht persönlich über die Deduktion meiner Flüge entschieden hat (mehr dazu im Kundenservice aus der Hölle). Fünf weitere Flüge hat mir Royal Jordanian trotz mehrmaligem Nachfassen bisher verweigert und es zuletzt auf peinliche IT-Probleme geschoben.

So ging mein Status Run im Sommer 2025 weiter

Der Sommerurlaub in Spanien stand an und plötzlich gab es ein Problem. Zeit war da, doch nahezu keine günstigen Trips mit Iberia über Wochen hinaus buchbar. Lediglich am 2. August 2025 fand ich eines der mittlerweile klassischen Flugroutings:

  • 4 Flüge: Valencia (VLC) – Ibiza (IBZ) – Palma de Mallorca (PMI) – Ibiza (IBZ) – Valencia (VLC)

Die hatten es aber diesmal in sich. Ich dachte eigentlich, auf meinen Trips mittlerweile alles erlebt zu haben, was man so erleben kann. Die Realität war jedoch eine andere, und dieser Tag sollte mir einige zusätzliche graue Haare bringen, obwohl alles total entspannt klang. Denn diese Reise sollte lediglich den Nachmittag und Abend in Anspruch nehmen. Etwas später als 15 Uhr war der Abflug in Valencia geplant und die Rückkehr sollte noch am selben Tag erfolgen.

Relativ schnell nach der Buchung informierte mich Iberia jedoch über eine Flugzeitänderung. Statt Rückkehr um 23:00 Uhr, sollte ich nun erst um 0:30 Uhr in Valencia ankommen. Ein kleiner Makel, der sich später als großer Glücksfall erweisen sollte.

Ein Start mit Hindernissen

Nach einem halben Tag am Pool ging es los Richtung Valencia. Mit ausreichend Zeitpuffer kam ich am Flughafen an, dessen Sicherheitskontrolle mal wieder äußerst schnell verlief. Keine fünf Minuten in der Joan Olivert Lounge vergingen, bis ich eine Info von Iberia erhielt, dass sich mein Gate geändert habe. Etwas versteckt gab es auch eine Boardingzeit in dieser E-Mail, die 16:30 Uhr lautete – weit nach der eigentlichen Abflugzeit. Die Abfluginformationsanzeige in der Lounge bestätigte: Verspätung – neue Abflugzeit 17 Uhr. Trotz nur wenig mehr als 20 Minuten tatsächlicher Flugzeit wurde mein Anschluss um 17:55 Uhr damit mehr als knapp.

Chillige Liegen im Sala VIP Joan Olivert in Valencia. Foto: Sebastian

Als ich gegen 16:30 Uhr zum Gate ging, war dort mein Fall bereits bekannt und wurde mit einer runzligen Stirn quittiert. Die Mitarbeiterin verriet mir, dass sich der Abflug auf 17:45 Uhr verzögern würde und man mich auf den Weiterflug nach Mallorca um 20:45 Uhr umbuchen würde. Obwohl das nicht im Einklang mit meinem Rückflug stand, der bereits um 21:30 Uhr starten sollte, sagte ich zu. Im Sommer ist das immer so ein Ding mit den Slots, und Verspätungen sind am PMI an der Tagesordnung.

Mit einem Getränkevoucher und der neuen Bordkarte versorgt, ging ich zum Café und analysierte die Situation – ohne zunächst zu einer bahnbrechenden Erkenntnis zu kommen, die nichts mit „schauen wir mal“ zu tun hatte.

Ein Lichtblick

Erst als ich an Bord war, erhöhten sich meine Chancen auf einen besseren Tag. Auch der Weiterflug von Ibiza nach Palma verzögerte sich deutlich. Mit etwas Glück konnte ich mich vor Ort wieder auf den ursprünglichen Flug umbuchen lassen. Nach weiterer Zeit am Boden in Valencia blieb nach einem kurzen Flug aber kaum noch Zeit dafür. Ich informierte den Ramp-Agent über einen knappen Anschlussflug, indem ich ihm meine ursprüngliche Bordkarte und das dazu passende Flugzeug zeigte. Freundlich, wie immer in IBZ, wurde ich so direkt ins Terminal begleitet und konnte die Sicherheitskontrolle überspringen.

Dort blinkte auch schon der „Last Call“ – ausgerechnet am weit entfernten Gate 1 – auf. Alle Passagiere waren bereits eingestiegen, und so legte ich in der Hoffnung auf ein rotes Signal und eine Chance zur schnellen Klärung die alte Bordkarte auf den Scanner auf. Doch statt rot bestätigte ein grünes Signal, dass ich diesen Flug boarden konnte, obwohl ich auf den späteren Flug umgebucht war. Etwas mulmig war mir doch, aber mein Sitzplatz war noch frei. Der Tag war gerettet.

Nette Aussicht, aber falsches Gate. Zumindes zeitweise. Foto: Sebastian

Ein Anfängerfehler

Bis mir am Flughafen von Palma de Mallorca ein fast folgenschwerer Fehler unterlief. Es gingen mit kurzem Abstand abends noch zwei Flüge nach Ibiza raus. Ich hatte den späteren, doch der frühere Flug hatte ebenfalls einen Delay. Tatsächlich saß ich nach einem kurzen Lounge-Besuch zunächst auch am falschen Gate B33. Eine innere Stimme riet mir jedoch dazu, nochmals auf die Abfluginformationstafeln zu schauen. Und siehe da – es sollte von Gate B30 losgehen. Doch da war gar niemand, und es waren nicht viel mehr als 20 Minuten bis zur Abflugzeit.

Ich erkundigte mich und wurde beruhigt. Das Boarding hatte noch nicht begonnen, da das Flugzeug noch nicht da war. Kurz darauf trudelten auch die ersten Fluggäste am Gate ein. Ziemlich gebündelt, was mir hätte zu denken geben müssen. Da noch niemand vom Personal da war, konnte ich noch einen schnellen Gin Tonic in der neuen Lounge bei den B-Gates herunterspülen. Von dort hatte ich einigermaßen Sicht auf den Beginn des Boardings (m)eines Fluges.

Aber das war gar nicht mehr mein Flug. Ich stand plötzlich in der Boardinggruppe 1 für den anderen Flug nach Ibiza. Ich spurtete kurz zurück an die Anzeigetafeln. Tatsächlich hatte man die beiden Gates der Ibiza-Flüge nochmals getauscht. Ich hatte zwar zwischenzeitlich einen Sitzplatzwechsel erfahren, aber keine Info über eine Änderung des Abfluggates. Jetzt war es doch Gate B33, wo zum Glück auch noch eine Mitarbeiterin stand. Die zuckte jedoch nur mit den Schultern und teilte mir mit, dass der Flug mittlerweile geschlossen sei. Sollte ich jetzt aufgrund der Verspätungen tatsächlich eigenverantwortlich am PMI stranden? Das war die eine Situation, die ich vermeiden wollte.

Ein zweites Mal an diesem Tag versuchte ich mein Glück. Ich legte meine Bordkarte auf den Scanner des anderen Fluges nach Ibiza. Und dieses Mal bekam ich das rote Signal. Ich erklärte die Situation und bekam Unterstützung der Mitarbeiterin, die ich zuvor nach dem Boarding gefragt hatte. Auch ihre Kollegin vom Gate B33 kam unterstützend hinzu.

Ein bisschen klimpern auf der Tastatur, und ich hielt einen handgeschriebenen Zettel mit der Sitzplatznummer 1C in den Händen. Diese Art der Flexibilität hätte ich von Iberia nicht erwartet. Mein Tag war zum zweiten Mal gerettet.

Das galt nicht für andere Personen dieses Fluges, die stehen gelassen wurden, weil Iberia „ihr Ticket verloren“ habe. Was das bedeutete und wie es dazu kam, habe ich nie erfahren, aber eine Person aus der Reisegruppe telefonierte hektisch mit Iberia, diskutierte mit den Flugbegleitern und wollte am Samstagabend mit einem Manager sprechen. Keine tolle Situation, denn die Dame begleitete ein Kind, welches mittlerweile ziemlich verstört wirkte, und die nicht eingeladenen Passagiere hatten wohl ebenfalls ein kleines Kind dabei. Die hätten mein Glück wohl besser gebrauchen können.

Eine unangenehme Überraschung

Es wurde dadurch sehr spät, und die Flugzeitverschiebung meines Anschlussfluges wirkte sich plötzlich positiv aus. Nach so viel Glück war ich mir aber mittlerweile total sicher. Daher spulte ich bei der Ankunft in Ibiza auch das Standardprogramm ab und bat um einen Airside-Transit. Auch der Wunsch wurde mir wieder freundlich erfüllt. Ich musste allerdings noch bis zum Ende des Boardings warten. Aber 20 Minuten bis zum Weiterflug sind ja extrem viel Zeit.

Mit entspannten 2 Minuten bis zum Schließen der Türen meines Fluges kam ich an meinem Abfluggate an. Doch warum war die Tür zu, und keine Passagiere scherten sich um den Schalter? Ich fragte, ob das Boarding schon begonnen habe – hatte es. Es hatte sogar schon geendet. Aber warum ohne mich? Ich war doch noch pünktlich. Der Gate-Agent klärte mich auf, dass alle Passagiere den Flug geboardet haben. Mir wurde klar, dass die ganze Umbuchungs-Flugtausch-Aktion nun endgültig mein Ticket zerschossen hatte.

Trotzdem zeigte ich meine Bordkarte vor und erklärte, dass ich auf diesem Flug gebucht sei. Wieder hämmerte jemand in die Tastatur des Terminals. Plötzlich bemerkte ich, wie am Scanner „Flight open“ aufblinkte. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Scannen musste ich meine Bordkarte nicht mehr. So ging es in Begleitung zu einem Busgate. Ein extra Bus wurde nochmals für mich angefordert. Endlich sollte es nach Hause gehen.

Ein Bus ganz für mich allein. Foto: Sebastian

Da ich nicht davon ausgehe, dass mehr als der erste Flug mir gutgeschrieben wird, belasse ich den Zähler zunächst einmal auf:

[██████████████———-] 30/46 (65%)

Mein Status Run zum Oneworld Emerald | Frankfurtflyer Kommentar

Zu den frustrierenden Gutschriften der bereits geleisteten Flüge kamen nun auch noch Flugunregelmäßigkeiten bei der sonst so pünktlichen Iberia hinzu. Zwei falsche Flüge zu boarden und dann auch noch einen bereits geschlossenen Flug nochmals geöffnet zu bekommen – das habe ich noch nicht erlebt und möchte ich nicht nochmals erleben.

Mittlerweile komme ich in die Phase der Abwägung, in der ich mir nicht mehr sicher bin, ob der Aufwand es wirklich wert ist. Auf der anderen Seite habe ich jetzt schon zu viel investiert, um aufzugeben. Vielleicht ist ein Strategiewechsel angesagt.

Was würdet Ihr mir raten?

6 Kommentare

  1. so eine sinnlose Fliegerei… das soll noch Ambition sein? in gute Restaurants gehen vor dem Flug ist doch günstiger als diese vielen Tickets. nur damit man mit Status prahlen kann? ich würde mich echt schämen angesichts der erwiesenden kommenden Klimakatastrophe.

    aber vermutlich hat die Wissenschaft ja Unrecht.

    viel Spass weiterhin beim sinnbefreiten Buchen von Flügen..der heilige Status wird dich belohnen.

    • Ach Wolfgang, hast Du Deine Vierteljährliche Corona-Impfung verpasst oder was ist da los? Achtung, Tagesschau ist vorbei. Jetzt aber zack zack, die Wärmepumpe anschmeißen und das E-Lastenrad laden. Vorher aber noch etwas Geld für die Ukraine spenden und für ein freies Palästina auf die Straße.

      • Kritik nicht erwünscht. habe verstanden.

        dennoch muss man nicht beleidigend werden. Corona, Ukraine usw. Nachdenken erlaubt, auch bei Super-Fliegern.

  2. super Kommentar. Einfach weiter fliegen, der Status muss gewahrt bleiben. scheinbar wirklich wichtig, egal wofür und was der kostet.

    wann lese ich hier das nächste mal

    über Kaviar in der First von Airline

    XY? Das ist hier ja auch besonders wichtig. Und das wichtige Thema wie die Kabine in First aussieht.

    sorry, aber all das ist so unwichtig..

  3. abschließend: du wirfst mir quasi vor, Grün zu wählen (ist ja chic in diesen Zeiten… man hat sein Feindbild), für Flüchtlinge zu spenden und kennst meine Meinung zu Palästina.

    grossartig.

    bloß weil ich es gewagt habe dein privates Flugverhalten als absurd zu bezeichnen.

    denk mal nach und lass diese Beleidigungen. kommt international als Vielflieger nicht so gut an.

    viel Spaß beim Fliegen morgen

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