Miles&More führt nächstes Jahr dynamische Preise bei Prämienflügen ein

Foto: Robert

Miles&More wird die Preise für Prämienflüge dynamisch gestalten, was bedeutet, dass man nicht mehr einen fixen Meilenwert für ein Ticket hat, sondern je nach Auslastung des Flugzeuges gehen die Meilenpreise für ein Prämienflug hoch oder runter. Dass so ein System kommen soll, darüber wurde schon lange spekuliert und nun ist klar, dass es nächstes Jahr soweit sein wird.

Fast in einem Nebensatz hat Miles&More auf einem virtuellen Event für HON Circle Member bestätigt, dass man im Herbst oder Winter 2023 eine dynamische Preisgestaltung für Prämienflüge einführen will. Auch wenn hier noch keine Details bekannt sind, kann man schon recht genau absehen, was man hier bei Miles&More vor hat.

So hat Miles&More hier schon versehentlich etwas auf der Webseite vor einigen Tagen online gestellt, was darauf hindeutet, dass man für mehr Meilen bessere Verfügbarkeit bekommen kann.

So konnte man kurzzeitig auf der Miles&More Webseite Prämienflüge zum doppelten Meilenpreis finden. Diese wurden als Business Season flight awards bezeichnet und damit waren auch Prämienflüge an Tagen verfügbar, an welchen es keine gab. Im gezeigten Beispiel geht es um einen Flug in der Business Class nach Fernost Asien, welcher als oneway 71.000 Meilen kosten sollte und als „Business Season flight award“ dann für 142.000 Meilen zu haben ist.

Die Award Chart wird nicht abgeschafft

Sicher ist, dass Miles&More die Award Chart für Prämienflüge nicht abschafft und hier auch nicht die Preise erhöhen wird, zumindest nicht bei Einführung der dynamischen Preise für Prämienflüge. Diese Änderung im Programm müsste man bereits angekündigt haben, wenn man sie im kommenden Jahr einführen wollte.

Man darf also davon ausgehen, dass dynamische Preise für Prämienflüge eine neue Option werden um Prämienflüge bei Miles&More zu buchen und man wird hier für mehr Prämienmeilen auch mehr Prämienflüge verfügbar bekommen.

Dies sei auch die Intention hinter dieser Neuerung, denn man will es damit quasi schaffen, dass an jedem Tag ein Prämienflug auf jedem Flug verfügbar ist, aber im Fall der Fälle für mehr Prämienmeilen.

HON Circle Buchungsgarantie und SEN Warteliste davon vorerst nicht betroffen

Nachdem Änderungen für 2023 (auch wenn sie erst Ende des Jahres kommen) bereits in 2021 angekündigt worden sein müssten, ist auch klar, dass die HON Circle Buchungsgarantie für Prämienflüge und auch die Senator Warteliste von dieser Änderung nicht betroffen sind.

So wird es HON Circle Membern auch weiterhin (mindestens bis 2025) möglich sein jeden noch käuflich verfügbaren Sitz in einem Flugzeug der Lufthansa Gruppe in der Economy Class, Premium Economy Class und Business Class auch auf Meilen zu buchen, wenn man mindestens 14 Tage vor Abflug bucht. Hier gelten die normalen Meilenpreise nach der Award Chart von Miles&More.

Auch die Senator Warteliste, bei welcher Senatoren einen Prämienflug anfragen können und hier bessere Verfügbarkeit freigeschaltet bekommen, wird weiterhin bestehen bleiben. Zumindest bis 2025, aber Änderungen müssten mindestens ein volles Jahr vorher angekündigt werden.

Miles&More führt nächstes Jahr dynamische Preise bei Prämienflüge ein | Frankfurtflyer Kommentar

Nun ist es also klar, ab kommendem Jahr kommen dynamische Preise für Prämienflüge bei Miles&More. Dabei wird die spannende Frage sein, wie dynamisch die Preise werden und vor allem wie teuer ein Prämienflug hier werden kann.

Ich bin sehr gespannt, wie man es im Detail umsetzen wird, aber es könnte ein spannendes ad on zum Meilenprogramm werden, wenn man hier auch immer aufpassen muss, dass man keine absurd teuren Prämienflüge im System hat, wie es z.B. Delta Airlines oder Air France gerne mal schaffen, wo man ganz dynamisch auch mal deutlich über eine Millionen Meilen für einen Business Class Prämienflug ausgeben soll.

26 Kommentare

  1. Das ist der echte Tiefschlag, nicht die Statusänderungen. Aber es war ja abzusehen, da das die gesamte Konkurrenz inzwischen auch macht. Spannend ist dann immer, wie mit Star Alliance Awards umgegangen wird, aber im Fall von Miles and More werden die ja sowieso extrem ungern angezeigt. Da wird das Thema nicht so groß sein.

    • Nachdem es kein Star Alliance einheitliches System gibt für dynamische Verfügbarkeiten, wird man hier bei den normalen Preisen bleiben. Und ja bei Partner Awards ruft man oft besser an.

  2. Wow. Es ist zwar schick, dass man immer Prämienflüge finden kann, aber das man das doppelte hinlegen muss ist eine Hausnummer.

    Klingt aber nicht so heftig wie bei FlyingBlue, wo man 1 Million Meilen für einen Flug nach Asien hinlegen muss – je nach Auslastung.

    Ich bin Mal gespannt, wie das dann in der Realität aussehen wird!

    Gruß
    Alex

    • Bei dem doppelten bin ich noch dabei, wenn man dafür quasi jeden Platz bekommen kann….. Aber wenn man bei der Konkurrenz schaut ist es oft eher das drei bis zehnfache. Mal schauen wie es M&M genau umsetzt. Die Award Chart wird ja vorerst bleiben (müssen).

  3. Hab ich auch zu Kenntnis genommen! 👎 Siehe diese Entwicklung allerdings äußerst kritisch!
    Transparenz & Einfach soll das Leitprinzip der Änderungen des Systems der Statusvergabe sein.
    Ein Lichtblick gegenüber andere VFPs war die statische -schwarz auf weiß- Awardstabelle von M&M.
    Transparenter bzw. einfacher geht‘s nicht.

    • Aus Sicht von LH wäre das transparenteste wohl, dass eine Prämeinmeile 0,3 Cent wert ist und man damit dann einfach auf LH.com Flüge buchen kann.

      Ich bin gespannt wohin sich das entwickelt. Es muss nicht nur schlecht sein und die Award Chart muss ja auch erst mal bleiben. Bis man die einstampfen darf, dauert es noch etwas und spätestens für Partner wird man sie noch Jahre brauchen.

      • Das ist dann aber aus Sicht des Kunden wiederum doof, und damit belohnt man eigentlich nur diejenigen, die unnötige Flüge von z.B. Düsseldorf nach Berlin in der Economy machen. So bräuchte man am Ende ca. 500k Meilen (Angenommen der Flug kostet regulär 15k) für einen First Class Flug statt eben 110k.

      • Nicht immer alles gleich schwarz sehen, bevor man Details kennt! So macht das Leben doch keinen Spaß mehr…. Dann fliegt man halt mit ANA First nach Japan zu den aktuellen Preisen und nicht mehr mit LH, where ist the Problem?

        Und vielleicht gibt es ja auch positive Überraschungen… bei den US Airlines gab es dann plötzlich auch Tickets für 5.000 Meilen, dass kann sich dann wieder lohnen. Wait and see.

        • Meine Güte, die Anzahl an User die denken sie seien Nostradamus mit LH Gewand ist schon verblüffend. Jede Neuigkeit wird gleich mit dem Ende von M&M bezeugt. Dabei scheint sich in erster Linie NICHTS zu ändern, ausser dass etwas HINZU kommt. Flugprämien-Preise werden (erstmal und voraussichtlich) nicht erhöht. Stattdessen werden Sitze in Flügen die heutzutage nicht mit Meilen zu haben sind in der Zukunft mit erhöhtem Meilen-Preis zu haben sein. Wem das nicht gefällt kann – genauso wie HEUTE! – das Ticket einfach nicht mit Meilen kaufen und die Situation betrachten als gäbe es kein Prämienticket mehr. Ich will M&M hier nicht verteidigen, aber neutral gesehen können wir unsere Mistgabeln erstmal wieder an die Hand hängen.

  4. Auf vielfachen Kundenwunsch erleichtern wir unseren Kunden ihre Meilen leichter loszuwerden 🙂
    Da bin ich mal gespannt, wenn ich etwas buchen will, und auf einmal reichen die Meilen doch nicht, und das nicht nur an einem Tag sondern vielleicht wochenlang……weil ja Saison…und ja *A Verfügbarkeiten online zu sehen, fast unmöglich

  5. Ob jemand für einen Biz-Returnflug nach Asien 242.000 Meilen plus ca. EUR 600 an Steuern und Gebühren zahlen will sei mal dahingestellt. Ich würde dies nie machen.

    • Da wird es Leute geben… Wenn es einem 8.000 Euro Flug gegenüber steht, why not?

      Aber klar mal schauen wie teuer es wird. Ich habe Befürchtungen, aber aufregen lohnt erst wenn man Details und Preise kennt. Just my 2 cents.

        • Wenn man solche Angebote nutzen kann ist es wunderbar, wenn man aber keinen langen Aufenthalt hat und kurzfristig bucht, kommt man in der J klasse durchaus auf solche Preise. Die Airlines nennen sowas dann Vollzahler, also das ist der Preis den man eigentlich gerne für das Produkt sehen will.

  6. Der Anfang vom Ende von Miles&More – nach meinen Erfahrungen ist es aktuell schon verdammt schwer Verfügbarkeiten in der Business Class auf der Langstrecke zu finden (egal ob bei den Meilenschnäppchen oder bei den regulären Meilenflügen). Und das gilt nur für Flüge bei Airlines der LH-Gruppe. Bei Partnerairlines findet sich oft nicht ein einziger Flug innerhalb eines mehrmonatigen Zeitraums (Bsp.: Flüge in BC mit ANA nach HND oder NRT)! Wenn jetzt „…auf vielfachen Kundenwunsch…“ die variablen Preise kommen, wird es bestimmt zu jedem Zeitpunkt Prämienflüge geben, allerdings zu grotesken Meilenwerten die sich für den Großteil der Meilensammler hier (mich eingeschlossen) nicht mehr lohnen werden. Gleichzeitig werden sich die eh schon miserablen Verfügbarkeiten bei den fixen Meilenwerten (inkl. Meilenschnäppchen, sofern es die langfristig in unveränderter Form überhaupt noch geben wird) weiter verschlechtern. Das variable Meilenwerte unter dem Strich nichts anderes als eine massive Verschlechterung sind, sieht man ja an den Bsp. United oder KLM/AF. Bei letzteren habe ich früher ebenfalls Meilen gesammelt und für meine verbliebenen Meilen ewig gebraucht, um sie noch halbwegs sinnvoll einzusetzen. Konsequenz für mich: Ich werde schauen das ich meine verbliebenen M&M-Meilen asap einlöse und nur noch die Meilen sammle, die es „nebenher“, ohne großen Aufwand und vorallem ohne Kosten (Stichwort Zeitungsabos, teure Kreditkarten wie die AmEx PLatin etc.) bekomme.

    • Kurzschluss Reaktionen ohne die Details zu kennen sind selten eine gute Idee. Aktuell ist gerade nach Asien die Verfügbarkeit schlecht, dass gilt aber auch für Cash Tickes. Die Situation wird sich auch wieder entspannen.

      • Gilt leider nicht nur für Asien, ich hatte noch nach CPT sowie NYC geschaut. Für das erstgenannte Ziel habe ich vor ein paar Wochen nicht einen BC-Flug mit LH für die kommenden 12 Monate gefunden. NYC sah etwas besser aus, aber die Auswahl war auch da schon deutlich größer.

        Du hast natürlich recht, keiner von uns kennst die Details. Aber wenn ich meine ganz persönlichen Erfahrungen mit Flying Blue und den Umstieg auf variable Meilenwerte als Grundlage nehme für eine Prognose nehme, dann sehe ich das Thema eben äußerst kritisch. Und sind wir mal ehrlich, es wäre das erste Mal bei LH bzw. M&M das sich etwas deutlich für die Kunden bzw. Meilensammler durch eine großangelegte Veränderung – die natürlich wie alles Vorangegangene nur auf Kundenwunsch erfolgte – verbessert!

        • Kapstadt ist auch sehr schwer online zu finden. Hier ist es am einfachsten nach Johannesburg zu schauen und dann mit South African einen Anschluss zu buchen. Das geht online wohl nicht und South African Awards sind durch die Insolvenz auch nicht ganz so einfach gerade.

          Flüge nach NYC sollten eigentlich kein Problem sein, da sehe ich in der ersten Jahreshälfte 2023 duzende Flüge mit 9 Prämienplätzen in der Business Class.

      • Hallo Christoph,

        fand deine Positon immer ganz spannend, aber gerade hörst du dich wie die Pressesprecher der Lufthansa an 😂 Ich denke man muss die Sorgen der User schon ernst nehmen.

        Viele Grüße
        Kai

  7. Solange die Meilenschnäppchen bleiben will ich fürs erste nicht meckern… 😉 Wenn aber die Meilenschnäppchen irgendwann weg sein sollten, bin ich’s auch…

  8. Jetzt kann man das in Europa irgendwie alles vergessen … KLM ruft auf ohne Ende, BA erhöht (seit der Umstellung finde ich keine Flüge mehr zu den Aviospreisen zu denen ich sonst immer gebucht hatte) und jetzt noch M&M …

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