NATO Manöver führt zu Flugverlegungen (TuiFly und andere)

Die NATO wird vom 12. bis zum 23. Juni in Deutschland ein Luftkampfmanöver („Air Defender 2023“) abhalten. Dabei werden im deutschen Luftraum verschiedene Übungen durchgeführt, die mögliche Szenarien in einem Beistandsfall simulieren sollen. Die Durchführung der Übungen führt immer wieder zu teilweisen Schließungen des deutschen Luftraums für Zivilflugzeuge. Als eine der ersten Airlines hat TuiFly nun reagiert.

Hintergrund zum Air Defender Manöver

Mit dem Manöver startet die NATO für ca. zwei Wochen die größte Übung im deutschen Luftraum und die größte Luftverlegeübung seit ihrer Gründung. Insgesamt nehmen 25 Nationen teil, die USA verlegen z.B. F-35 und A-10 nach Deutschland. Die Flughöhe soll dabei in der Regel 2.500m nicht unterschreiten. Wer also auf tanzende Kaffeetassen im Schrank spekuliert hat, könnte demnach enttäuscht werden. Weitere Informationen stellt beispielsweise die Bundeswehr zur Verfügung.

 

Auswirkungen auf den zivilen Luftverkehr

Auch wenn alle ausgewiesenen Übungsräume nicht zeitgleich genutzt werden, wird es immer wieder Gebiete geben, die stundenweise gesperrt sind. Und damit werden zivile Luftfahrzeuge diese Bereiche meiden müssen. Je nach Route kann das zu Verspätungen führen oder die Durchführung von bestimmten Flügen komplett unmöglich machen.

TuiFly verlegt Flüge von und nach Frankfurt

Der Urlaubsflieger TuiFly hat auf die erwarteten Einschränkungen reagiert und bekanntgegeben, dass einige Flüge von und nach Frankfurt verlegt werden. Anstatt Deutschlands größten Flughafen zu nutzen, werden die Flüge nach Paderborn verlegt.

Eine genaue Aufstellung findet Ihr hier.

Als wäre das nicht schon unangenehm genug, handelt es sich ausnahmslos um Flüge mit frühen Abflügen (04:45 bis 05:30 Uhr). Paderborn liegt ja nicht gerade um die Ecke und so starten die von TuiFly bereitgestellten Shuttlebusse sieben (!) Stunden vor Abflug in Paderborn vom Parkplatz P36 in Frankfurt. Das bedeutet, dass Passagiere bereits die Nacht vor ihrem frühen Abflug im Bus verbringen dürfen.

TuiFly hat FAQ bereitgestellt, die aufreizend wenig auf die entstandene Situation eingehen. Informationen wann man sich vor Abfahrt am Bus in Frankfurt einfinden soll sucht man dort vergeblich. Wer wissen möchte, ob eine eigene Anreise nach Paderborn möglich ist und ob es hierfür sogar eine Entschädigungsleistung gibt, erfährt man nicht. Auch nicht, sich die Flugvorverlegung (unter Einbeziehung der anfänglichen Busfahrt) auf etwaige Rücktrittsmöglichkeiten oder Minderungsansprüche auswirkt. Das Gleiche gilt spiegelbildlich für die wahrscheinlich deutlich verspätete Ankunft in Frankfurt auf der Rückreise.

 

NATO Manöver führt zu Flugverlegungen (TuiFly und andere)| Frankfurtflyer Kommentar

Mit TuiFly ist jetzt wahrscheinlich nur die erste Airline aus der Deckung gekommen. Weitere werden in den nächsten Tagen folgen. Zum Beispiel hält sich das Gerücht hartnäckig, dass auch Eurowings an einem angepassten Flugplan tüftelt.

Was den Ausweichflughafen angeht, hat Paderborn anscheinend Kassel-Calden ausgestochen. So kommt der Flughafen in der westfälischen Provinz im Juni zu einem überraschend hohen Flugaufkommen.

9 Kommentare

  1. Super Timing!!
    Einen optimaleren Zeitpunkt als während der Sommerferien hätte man wohl kaum finden können.
    BRAVO und ein Hoch an die NATO !!

  2. Man schiebt die Schuöd aufs Militär und die Leute glauben es?

    Hier geht es vorwiegend um Abflüge früh morgens Richtung Mittelmeer sowie um Ankünfte spät abends aus Richtung Kanaren bzw. Ägypten. Der einzige Übungsraum, der da im Weg sein könnte, ist Süd, und der wird 13-17 Uhr gesperrt. Wo liegt da jetzt der Zusammenhang?

    • Der Zusammenhang dürfte ganz einfach darin liegen, dass der Flughafen Frankfurt (oder soll ich das GRÜN besetzte Verkehrsministerium in Hessen sagen) NICHT darauf reagiert hat und die Nachtflugbeschränkungen für die Dauer dieser NATO-Übung entsprechend gelockert hat. Anders als z.B. der Flughafen Stuttgart.
      Also lieber GEPLANT und organisiert per Bus direkt von/nach Paderborn als UNGEPLANT, weil man wegen Verspätung nicht mehr in Frankfurt landen kann und dann deswegen auf einem anderen Flughafen ohne Nachtflugverbot strandet (Köln, Hahn, Paderborn, Hannover oder Leipzig).

  3. Bereits am 25. Mai nach 22.00 h war der Luftraum über dem Nordatlantik gesperrt.
    Flug MUC – KEF dauerte daher ca 30 Minuten länger, da ein Umweg via Norddeutschland, Dänemark und Norwegen geflogen werden musste.

    • Während TuiFly bestimmte Spät-Flüge nach Paderborn (!) anstelle Frankfurt umleitet, werden auf den Buchunsportalen weiterhin diese Spät-Zeiten für Ankunft Frankfurt angeboten – ohne eine entsprechende Warnung!
      Das betrifft u.a. Lufthansa, British Airways oder auch die Urlaubsportale der TUI.

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