Ein Sitz am Notausgang ist meist der beliebteste im ganzen Flieger, denn hier haben die Passagiere mehr Beinfreiheit als auf meist allen anderen Sitzen. Gerade in Flugzeugen wie dem Airbus A320 hat man in der Exit Row meist mehr Beinfreiheit als in der Business Class, weshalb Vielflieger sie auch gerne etwas scherzhaft als „die First Class des armen Mannes“ bezeichnen.
Nun ist aber Platz im Flugzeug so ziemlich das teuerste Gut und entsprechend kämpfen Airlines und Hersteller um jeden Zentimeter oder zusätzliche Einnahmequellen. Die meisten Airlines sind nun dazu über gegangen, eine Gebühr für diese sehr beliebten Sitze am Notausgang zu verlangen, aber der deutsche Sitzhersteller RECARO hat hier nun eine neue Lösung vorgestellt, mit welcher man den Extra Legroom aus der Exit Row nehmen und so mehr Sitze im Flugzeug unterbringen kann.
Die sogenannten X-Tend Sitze von RECARO sind aktuell für den Airbus A320 zugelassen und durch sie erhöht sich die Passagierkapazität einer A320 von 190 auf 194 Passagiere und zwar nur indem man den Extra Legroom in der Exit Row einspart.
Hierfür ist es gut zu wissen, warum man am Notausgang überhaupt extra Sitzabstand bekommt, denn dies ist keine Belohnung dafür, dass man der Crew im Notfall hilft. Vielmehr ist es eine EASA- und FAA-Anforderung, dass der Durchgang an den Notausgängen mindestens 13″ breit ist.
Dadurch dass RECARO bei den X-Tend Sitzen nun die Sitzfläche klappbar macht, kann man die Druchgangsbreite im Notfall von 13″ beibehalten und kann den Sitzabstand deutlich verringern. Hierdurch kann man eine ganze Reihe zusätzlicher Sitze im Heck des Airbus A320 einbauen.
Dr. Mark Hiller, CEO RECARO Aircraft Seating und RECARO Holding:
Der X-Tend Sitz ist eine großartige Ergänzung unserer Produktpalette. RECARO hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Kunden ein wertvolles und innovatives Portfolio an Sitzlösungen anzubieten. Diese Zusammenarbeit mit Airbus ist einzigartig auf dem Markt und war ein wichtiger Schritt für unsere Partnerschaft.
Neues Sitzdesign: RECARO nimmt den Extra Legroom aus der Exit Row | Frankfurtflyer Kommentar
Grundsätzlich ist dies ein sehr cleveres Design von RECARO und man kann hier sicher die Effizienz im Flugzeug erhöhen. Für die Freunde der Exit Row sind es aber wieder schlechte Nachrichten, denn vermutlich muss man diese mit diesem Sitz sogar als Low comfort Sitze kennzeichnen, auch wenn RECARO aufgrund des Klappsitzes keine Beeinträchtigung im Komfort sieht.
Vermutlich wird dies aber zumindest bei den Low Cost Airlines die Zukunft sein, denn vier zusätzliche Passagiere werden mehr Umsatz bringen, als die extra Einnahmen aus der Exit Row. Ich bin schon jetzt gespannt, wer die erste Airline sein wird, die diesen Sitz einsetzt!
Der X-Tend Seat verringert den Sitzabstand von 38“ auf 33“. 33“ sind im Vergleich zu den 28“, welche in der restlichen Kabine möglich sind, immer noch sehr komfortabel und werden ggf weiter extra Kosten.
Wenn das so kommt werde ich die Airline die denSitz hat meiden.Es ist schon schlimm genug wenn man mehr als 2 Stunden schmalrumpf fliegt.
Ob das der Rekordhalter im Concorde fliegen auch so sieht 🤔. 718 Flüge in diesem doch recht schmalen Jet müssten ja dann der Horror gewesen sein 😮.
Ich habe einen Mitarbeiter, der wesentlich größer als 2m ist. Wie soll ich ihn denn dann in ein Flugzeug setzen können, wenn nicht mehr Platz in der Notausgangsreihe zukaufbar ist? Bei normalen Sitzen ist sein Oberschenkel einfach länger, als der Abstand zum Vordersitz, so dass er ziemlich würdelos zusammengefaltet sitzen muss.