New York für 129€ | French Bee plant fast 500 Sitze in den Airbus A350 zu bauen

Foto: Frenchbee

Die noch junge Fluggesellschaft French Bee wurde vor etwa fünf Jahren als French Blue in Frankreich gegründet. Zu Beginn war unter anderem auch ein Airbus A330 in der Flotte, der inzwischen an die Schwestergesellschaft Air Caraibes abgegeben wurde. Seitdem betreibt der in Paris-Orly ansässige Carrier eine reine A350-900 Flotte. Noch im Laufe diesen Jahres werden zwei größere A350-1000 angemietet. Für den Neuzugang haben die Franzosen einen ambitionierten Plan.

Foto: Frenchbee

French Bee plant fast 500 Sitze in den Airbus A350 zu bauen

Die Airline richtet sich hauptsächlich an Urlauber, Familien und preissensible Kunden. An Bord der A350-900 befinden sich 411 Sitze, die zum größten Teil in die reguläre Economy Class fallen. Im vorderen Bereich sind noch 35 Premium-Economy-Sessel angeordnet.

Foto: Frenchbee Premium Economy

Die Neuzugänge will French Bee ebenfalls in einer 2-Klassen-Version konfigurieren. Die Airline will in den etwa sieben Meter längeren A350-1000 insgesamt 488 Sitze verbauen!

Foto: Frenchbee

Der Erstkunde des Airbus A350-1000 ist Qatar Airways. Dort sind – ähnlich wie bei anderen klassischen Netzwerkairlines – über 150 weniger Plätze an Bord. Dies liegt in erster Linie an deren platzintensiven Business Class, die es bei French Bee gar nicht gibt.

Eine Business Class nimmt zwar viel Raum ein, sorgt aber auch für höhere Margen bei den Ticketerlösen. French Bee verfolgt aber andere Ziele und richtet sich nicht an Geschäftsreisende. Der Carrier ist eher als Lowcoster zu betrachten.  Im Unterschied zu Ryanair, easyJet & Co bedient French Bee allerdings nur Langstrecken- ein Gebiet auf dem Lowcoster bisher regelmäßig scheiterten.

Neben der engen Bestuhlung werden weitere Erfolgsfaktoren der Billigflieger übernommen. Fluggäste können zahlreiche Extras hinzubuchen um den Komfort zu steigern. Die Macher zeigen sich dabei sehr kreativ und haben sich einiges einfallen lassen. So gibt es Leistungen wie „Line-Jump“, „Priority-Baggage“ oder auch Loungezugang.

Foto: Frenchbee

Weitere Zutat für das Erfolgsrezept bietet der Airbus A350, eines der sparsamsten und zuverlässigsten Flugzeuge derzeit. Weitere Synergien entstehen durch die die Reinheit der Flotte. Ersatzteile, Technik und Crewtraining lassen sich wesentlich günstiger beschaffen als bei einer Mischflotte.

Paris – New York für 129€

Auf der Website der Gesellschaft gibt es zahlreiche Angebote, die auch als oneway buchbar sind. So ergeben sich reine nur-Flug Preise von 129€ für New York oder 167€ für San Francisco. Weitere Ziele sind Reunion für 258€ oder Tahiti ab 501€. 

Gepäck lässt sich im Vorfeld ab 35€ hinzubuchen, am Airport sind jedoch mindestens 75€ pro Flugstrecke fällig. Weitere buchbare Serviceoptionen sind Sitze mit mehr Beinfreiheit, Fensterplätze werden als „Sea-View“ gegen Aufpreis vermarktet. Hinzu kommen Snacks & Getränke während des Fluges, Wifi, Priority Boarding, sogar eine Lounge vor dem Flug wird für 30€ angeboten.

Auch das Priority-Tag für den Koffer lässt sich mit dem Ticket kaufen, der Service kostet allerdings mindestens 15€ pro Strecke. Wenn man bedenkt, dass 500 Koffer auf dem Gepäckband ausgeliefert werden, könnte sich die Investition für Ungeduldige lohnen.

New York für 129€ | French Bee plant fast 500 Sitze in den Airbus A350 zu bauen | Frankfurtflyer Kommentar

Kampfpreise auf der Langstrecke. Zum Scheitern verurteilt oder durch das Konzept von French Bee möglich? Die enge Bestuhlung und das effiziente Fluggerät sind dabei genauso unverzichtbar wie das Angebot von Zusatzleistungen. Mit einem eigenen Check-in Schalter, Lounge, Priority Boarding, Sitzplatzreservierung mit mehr Beinfreiheit, Menu mit Champagner und bevorzugter Gepäckausgabe lässt sich ein komfortables Flugerlebnis zusammenstellen.

Die Verfügbarkeit der Schnäppchen war bei unserem Test sehr gut, mit den Extras kann man den Preis eines Return-Fluges allerdings leicht verdoppeln. Wenn es nur um den Preis geht, steht es jedem frei auf den restlichen Schnickschnack zu verzichten.

Das Konzept könnte aufgehen, die günstigen Preise könnten die Massen locken. Und diese sind ein weiterer extrem wichtiger Faktor, damit die Rechnung aufgeht. Wie bei allen Lowcostern ist ein hoher Sitzladefaktor entscheidend.

 

12 Kommentare

    • French Bee zielt ja hauptsaechlich auf Emigranten aus den franzoesischen Ueberseegebieten (den modernen ‚Billig-Lohn-Sklaven‘) und ‚arm aber sexy‘ Billigflugtouristen.

      Die muss man ja nicht so gut behandeln, da zaehlt nur der Preis.

      Ausserdem passen soviele Sitze nicht nur wegen der nicht vorhandenen Businees Class rein, sondern vor allem weil French Bee 10 Sitze pro Reihe verbaut im Gegensatz zu 9 bei normalen Airlines. Das allein macht mal eben 11% Unterschied pro Reihe aus.

      • Das Publikum ist sicher vielschichtig. Der Preis lässt auch einige extra dafür nach Orly reisen um den Flug wahrnehmen zu können.

        Irgendwo müssen 150 Sitze ja herkommen. 1 mehr pro Reihe macht da schon viel aus. Im Vergleich hat Frenchbee zwischen den Türen 1 und 2 insgesamt 85 Sitze! Obwohl die Premium Eco darunter fällt.

        Bei Qatar ist dort die Business Class mit gerade mal 24 Business Sitzen untergebracht- ein gewaltiger Unterschied.

  1. Sind vor 2 Jahren mit French Bee nach Tahiti (Franz. Polynesien) zu viert, hat alles gut geklappt. Wenn es auf solchen Strecken ein Problem gibt,z.B. mechanisch, dann dauert es halt. Mit Billigflugtourismus hat das bei AB 1000 Euro Hin- und Zurück nicht wirklich zu tun, zu viert ein Batzen (Inlandsflüge vor Ort kommen noch dazu). Für die Bewohner z.B. Tahitis eine Klasse Sache, Familienbesuche nach Frankreich sind jetzt erschwinglich. Außerdem bringt es Touristen mit. Und die hat Franz. Polynesien nötig. Viele sind es so oder so nicht.

  2. French Bee ist in Ordnung.
    Einmal von Orly nach Saint Denis
    mit denen geflogen. Hat seinen Zweck
    erfüllt. Immerhin gab es in der Eco
    ne Decke. Und die Ziele von denen und der Partner Airline Air Caraibes sind wesentlich interessanter als zB die Kanaren, Balearen oder griechischen Inseln.

  3. Die Preise sind gut, aber wahrscheinlich wie immer gestaffelt, aber auch nicht extrem weit von angeboten anderer Anbieter auf den transatlantischen Strecken entfernt. Gibt ja öfter irgendwas um die 300€ über den Teich. Ggf. Mit 1-2cm mehr Beinfreiheit bei anderen Anbietern.
    Ryanair wirbt ja auch für 9,99 für Flüge. Die Preise gelten dann aber auch für genau zwei erste Tickets…
    Wenn ich mir die Preise von Ryanair von Frankfurt nach Spanien ansehe und für Familie hochrechne. Ist des öfteren Lufthansa billiger, und ich kann noch paar Meilen abstauben.

  4. Als ich die Fotos gesehen habe dachte ich mir, dass das gar nicht so schlecht aussieht. Bis ich gelesen habe, dass das die Premium Eco ist…… Und auch logisch, dass die Eco nur von hinten gezeigt wird. Die Sitze müssen definitiv noch schmaler sein, als bei einer 777 im 3-4-3 Layout und jene sind bereits sehr eng. Für mich wäre das nichts. +10h in einer solchen Sardinenbüchse können für mich auch niedrige Preise nicht aufwiegen. Wie das in Post-Corona Zeiten funktioniert, bleibt abzuwarten. Aber gut, der Markt dürfte vorhanden sein.

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