Nur ein Anfang? | Condor versorgt nun Korean Air mit innerdeutschen Zubringer

Foto: Condor

Korean Air kann ihre Anbindung im deutschen Markt ausbauen, die südkoreanische Fluggesellschaft kooperiert nun mit Condor. Am 29. September startete zunächst ein Interline-Abkommen, welches demnächst ausgebaut werden soll. Damit können Reisende innerdeutsche Zubringerflüge auf einem durchgehenden Ticket mit Korean Air nutzen. Das Angebot des deutschen Ferienfliegers könnten bald auch andere Konkurrenten der Lufthansa nutzen, die Frankfurt bedienen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

🤝 Condor und Korean Air starten ein Interline-Abkommen mit Zubringerflügen nach Frankfurt.
✈️ Passagiere profitieren von durchgehenden Tickets und Gepäckabfertigung bis Seoul-Incheon.
📈 Ausbau geplant: Ab Winterflugplan 2025/26 sollen weitere Verbindungen folgen.

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Condor baut eigenes Zubringernetz auf

Nachdem die Lufthansa lieber den eigenen Ferienflieger Discover Airlines die Passagiere zufüttert, hat man der Condor die Kooperation gekündigt. Die kleinere Konkurrentin ist gerichtlich dagegen vorgegangen, musste aber eine Niederlage einstecken. Inzwischen hat sich Condor ein eigenes kleines Zubringernetz geschaffen, seit März sind Berlin, Hamburg und München an deren Heimatflughafen Frankfurt angebunden.

Condor muss die Flugzeuge dafür an anderer Stelle abziehen, statt auf der Kurz- und Mittelstrecke zu wachsen, konzentriert man sich auf den Ausbau der Zubringer. Inzwischen kamen weitere Destinationen wie Mailand, Paris, Prag, Rom, Wien und Zürich dazu, bald sollen die Frequenzen erhöht werden. Im nächsten Jahr folgen neue Routen wie Barcelona, Budapest und Venedig, man erhofft sich, nicht nur umsteigende Fluggäste sondern auch Geschäftskunden anzulocken.

Condor bietet kostenloses Entertainment-Programm auf der Kurzstrecke. Foto: Sebastian

Neue Chancen für Korean Air in Deutschland

Die Verantwortlichen sind mit den Flügen größtenteils zufrieden, die Auslastung sei aber noch ausbaufähig. Mit dem neuen Abkommen zwischen Condor und Korean Air könnten zusätzliche Passagiere einsteigen, die von Frankfurt zum Korean Air Drehkreuz Incheon in Seoul und darüber hinaus reisen. Auch in Gegenrichtung profitieren Passagiere von durchgehender Gepäckabfertigung und einem einzigen Ticket für die gesamte Reise.

Damit wird die Reichweite von Korean Air im deutschen Markt deutlich erhöht. Die Integration ins Streckennetz soll auch nicht beim aktuellen Startumfang bleiben. Korean Air kündigt an, die Netzanbindung im Laufe des Winterflugplans 2025/26 schrittweise zu erweitern, um noch bessere Umsteigeverbindungen zu ermöglichen. Erste Details hierzu könnten bereits Mitte Oktober folgen, wenn die beiden Airlines ihre konkreten Planungen vorstellen.

Foto: Korean Air

Nur ein Anfang? Condor versorgt nun Korean Air mit innerdeutschen Zubringer | Frankfurtflyer Kommentar

Das Interlining könnte also nur der Anfang sein. Ein solches Abkommen deutet zunächst nicht auf eine tiefgründige Partnerschaft, es könnte aber der erste Schritt davon sein. Die kommerzielle Zusammenarbeit könnte hier schon bald vertieft werden, Durchgangstarife und die Anbindung an das Vielfliegerprogramm von Korean Air wären möglich.

Idealerweise entsteht hier eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Korean Air kann das Netz erweitern, Condor bekommt zusätzliche Passagiere und die Fluggäste haben eine größere Auswahl. Condor will bald auch Düsseldorf mit Frankfurt verbinden, nächstes Jahr kommen dann u.a. Barcelona und Venedig dazu, interessante Märkte nicht nur für die Koreaner.

Das Abkommen könnte Schule machen, Condor würde sicher gerne demnächst mit weiteren Airlines zusammenarbeiten, denen in Frankfurt die Partner fehlen.

 

8 Kommentare

  1. Toll und schön zu lesen wie Condor aus der Not eine Tugend macht. Auch haben sie mittlerweile ein tolles Produkt. Es funktioniert also, hoffentlich wachsen sie weiter.
    Von einem anderem deutschen Carrier liest man ja nur von Problemen, Stellenanbau, Verzögerungen etc.

    • @Matthias, da übertreiben Sie etwas. Auf der Kurzstrecke weiß man nicht mehr, welche Airline überhaupt fliegen wird, da das gerne nach der Buchung noch mal geändert wird.
      Condor auf der Langstrecke ist eigentlich nur in Business gut. Versuche zu vergleichen:
      Business: Condor’s Business Class auf Langstrecke im A330neo kommt in Tests gut weg und entsprechende Features sind überzeugend.
      Premium Economy ist keine wirkliche: Obwohl Condor viele Features verspricht und einige Verbesserungen bietet, zeigen Nutzer, dass der Unterschied zur normalen Economy oft nicht dramatisch ist, es sind immer nur Economy Sitze.
      Economy bei Lufthansa besser (alleine die Getränke): Lufthansa hat in allen Longhaul Economy-Tarifen inklusive Getränke (selbst Liköre), bessere Bestuhlung, zuverlässigeren Service. Bei Condor hängt das stärker vom Tarif ab. Bei LH selbst in Economy bald 3 Wahlmahlzeiten.

      • Eine Allianz Mitgliedschaft wäre ein großer Wurf für Condor und ich hoffe sehr, dass dies in der Zukunft kommt.

        Ein eigenes Vielfliegerprogramm wäre für Condor in der Tat wichtig und ich denke dass hier auch etwas kommt. Dass wird aber erst wirklich interessant, wenn man hier auch mehr Partner anbieten kann zum sammeln und einlösen.

        • Sollte Attestor seine Anteile an Condor an AirFrance/KLM oder an IAG verkaufen bzw an eine andere SkyTeam oder OneWorld Gesellschaft würde eine Übernahme des jeweiligen Vielfliegerprogramms eher Sinn machen. beide Varianten dürften keine Probleme bei der EU Kommission und dem Kartellamt machen

    • Sie wissen aber schon, wie klein Condor ist. Und wie kostenintensiv das neue Zubringernetz ist. Es wäre sinnvoller die Maschinen auf lukrativen Mittelstrecken einzusetzen, als beispielsweise zwischen Düsseldorf und Frankfurt. Bislang schreibt man nur Verluste und auch die City Verbindungen sind von der Auslastung eher unterdurchschnittlich erfolgreich.

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