Passagier wird in Frankfurt wegen „Bomben Witz“ verhaftet

Foto: Frankfurt Airport

Es gibt Witze, die sollte man einfach nicht machen, auch wenn man sie für unglaublich lustig hält. Genau dies bekam nun ein 74-jähriger Mann in Frankfurt deutlich zu spüren, als er an der Sicherheitskontrolle einen Witz darüber machte, dass er eine Bombe im Handgepäck hätte. Der Spaß endete für ihn mit einer Verhaftung.

Der Passagier hat bei der Sicherheitskontrolle am Frankfurter Flughafen gegenüber dem Personal die Angabe gemacht, dass er in der Sohle seiner Schuhe eine Bombe versteckt hätte. Was er wohl als Witz gemeint hat, wurde (und musste) von dem Personal an der Sicherheitskontrolle ernst genommen und die Bundespolizei wurde zur Hilfe gerufen.

Gegenüber den Beamten hat der Herr seine Aussage dann relativiert und beteuert, dass er nur einen Witz machen wollte, während die Routinekontrolle durchgeführt wurde. Die Bundespolizei hat den Mann weiter befragt, sein Gepäck und ihn selbst durchsucht und hierbei keine explosiven Stoffe feststellen können. Es handelte sich demnach also wirklich um einen vermeintlichen Witz des Passagiers.

Die Bundespolizei hat den Passagier dennoch verhaftet und man hat ihn wegen der falschen Behauptung, er würde eine Bombe mit sich führen, angezeigt. Falsche Angaben an der Sicherheitskontrolle werden als Störung der öffentlichen Ordnung angesehen und sind, selbst wenn sie als Witz gemeint waren, in Deutschland strafbar. Potenziell kann hierauf eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren verhängt werden.

Passagier wird in Frankfurt wegen „Bomben Witz“ verhaftet | Frankfurtflyer Kommentar

An der Sicherheitskontrolle oder am Flughafen generell Witze über Bomben, Waffen oder Flugzeugentführungen zu machen ist grundsätzlich eine extrem dumme Idee, denn in den meisten Fällen wird dies vom Personal und der Bundespolizei ganz spaßbefreit sehr ernst genommen und hat dann auch die Folgen einer realistischen Drohung, selbst wenn sie lachend und mit einem Augenzwinkern erzählt wird.

Ich kann mich noch an einen Schüleraustausch in die USA aus meiner Schulzeit erinnern, als ein Schüler eine Geige mitführte und beim Check-In auf die Frage was in dem Geigenkasten sei mit „ein Maschinengewehr“ antwortete. Der junge Mann ist darauf hin nicht in die USA geflogen und die Airline hat den Transport verweigert, obwohl der Sachverhalt sehr schnell relativiert wurde.

Danke: Simpleflying

11 Kommentare

  1. Ja, selbst wahrheitsgemäße Angaben können kleine diplomatische Verwicklungen nach sich ziehen. Habe bei der Einreise in die USA auf Nachfrage wahrheitsgemäß geantwortet, dass ich eine Konferenz zum Thema „Nuclear Magnetic Resonance“ besuchen möchte.
    Au wei, da war das falsche Stichwort enthalten.
    Das war leicht aufzuklären, gab aber trotzdem eine kleine SDonderbehandlung in einem Nebenraum.

    • Solange du deine Unterhose noch anlassen durftest ist da alles noch im Rahmen bei den Amerikanern……. Ich war mal beim Zoll in den USA, bin aus Asien gekommen und es war eine Feder vom Hotelkissen irgendwie im Koffer.

      Der Beamte meinte „Bird Flu“ offenkundig als Witz und mir ging der Ars&% auf Grundeis, war natürlich 2013….. Damals dann weiter ohne Folgen.

  2. Die Störung der öffentlichen Ordnung ist kein Straftatbestand sondern gegebenenfalls eine Ordnungswidrigkeit (zB aggressives Betteln).

    Hier könnte eventuell eine Androhung der Störung des öffentlichen Friedens, gem 126 StGB gemeint sein, die tatsächlich bis zu drei Jahre Freiheitsentzug vorsieht. Ob die simple Behauptung eine Bombe im Schuh zu haben (ohne Erkennbarmachung einer Explosionsabsicht), diesen Tatbestand erfüllt ist jedoch sehr fraglich.

    Auch eine Verhaftung muss ja einen Grund haben. Lag hier Flucht- oder Verdunklungsgefahr vor? Eine konkrete Gefährdungssituation?

    Ich glaub da stimmt vorn und hinten was nicht bei der Story.

    • Das ist ein guter Einwand. Wahrscheinlich ist die Festnahme mit der Gewahrsamsname im Sinne der Gefahrenabwehr verwechselt worden.
      Die Anzeige kann sich in dem geschilderten Fall aber auf das Vortäuschen einer Straftat beziehen.

      • Ein Witz muss keine solche Folgen haben.Wird immer schlimmer in Frankfurt. Ich musste mich im Terminal 2 nach Scanner und untersuchung auch noch ausziehen bei dehnen mit 3Fach rotem punkt.Kontrolle dauert ewig.Was machen die wenn es Sommer ist und alle verreisen?Handy auf Bombe kontrolliert. Das volle Programm .Wartebereich total voll obwohl nur ein oder 2Abfluege.Alle Elektronik mit blitzgeraet u.s.w rauslassen.Die riesen schlange hat keinen interessiert. Auch anderes was im Handgepäck war wurde nachgefragt.Dachte Fraport macht das jetzt selbst und es wird besser. Im Terminal 2 wuerde ich mindestens 90 Minuten fuer sekurity einplanen wenn nichts los ist.In Zukunft muss ich jedes wort da überlegen.Viel Spass in den Ferien am Fraport

    • Grundsätzlich ist dies mit möglicherweise auch als „gefährlicher Eingriff in den Flugverkehr“ zu werten, was ebenfalls eine Straftat ist. Was genau in der Anzeige stand, kann ich tatsächlich nicht sagen, weil sie mir nicht vorliegt, aber es ist natürlich an der Staatsanwaltschaft dies alles nun zu ermitteln.

  3. Da fragt man sich natürlich, wie blöd man denn sein muss um so etwas zu machen.

    Dennoch hat kein Polizist in Deutschland das Recht, jemanden vor Ort Kraft eigener Entscheidung zu verhaften (auch wenn das gängige Film- und Fernsehsprache ist). Der Beschuldigte wird vorläufig festgenommen, der Haftbefehl kommt dann ggf. unter bestimmten Voraussetzungen vom Gericht.

    • Ja er wurde „in Gewahrsam genommen“, im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man dies auch „Verhaften“ und das geht natürlich unter bestimmten Umständen, wie dem Verdacht auf gewisse Straftaten auch vorläufig ohne Richterlichen Haftbefehl. Die Vorführung vor dem Haftrichter muss spätestens einem Tag nach der Verhaftung stattfinden und hier wird entschieden ob die Person in Haft bleibt oder ob und unter welchen Bedingungen man wieder auf freien Fuß gelassen wird.

  4. Bin in den frühen 1990ern nach Israel geflogen von Frankfurt. Gegen diese Sicherheitsvorkehrungen ist alles andere Kinder Geburtstag . Aber auch notwendig und der Erfolg gibt Ihnen Recht. Im Übrigen von dem Rentner extrem blöde und überhaupt nicht lustig.

    • In Ben Gurion war das früher (80er Jahre) sehr langwierig, bin einmal mit einem Golf direkt zur Maschine gefahren worden. Bei El Al ab FRA benötigte man generell viel Geduld, dafür fand ich den Service immer sehr angenehm. Später mit Lufthansa bzw. Türkisch recht entspannt. Freue mich auf den Flug in der Business der El Al im September, bin gespannt wie die Befragung in FRA abläuft.

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