Premiere für Alaska Airlines: Oneworld-Mitglied kommt ab 2026 nach Europa

Alaska Airlines plant erstmals eine Langstreckenverbindung nach Europa. CEO Ben Minicucci bestätigte das Vorhaben in einem Interview, dass ab 2026 eine Nonstop-Strecke von Seattle nach Europa aufgenommen wird. Es wird der erste Transatlantikflug in der Geschichte der US-amerikanischen Fluggesellschaft. Das Oneworld-Mitglied hat zwar über 300 Maschinen in der Flotte, darunter sind aber keine Langstreckenflugzeuge. Das notwendige Gerät stammt von der übernommenen Hawaiian Airlines.

Das Wichtigste auf einen Blick:

🌍 Erster Europa-Flug: Alaska Airlines plant für 2026 eine Nonstop-Verbindung ab Seattle.
✈️ Airbus A330: Übernahme von Hawaiian Airlines bringt Langstreckenjets.
🤝 Mehr Partner: Mit Philippine Airlines baut Alaska ihr internationales noch weiter Netzwerk aus.

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Mit der im September 2024 abgeschlossenen Übernahme von Hawaiian Airlines für 1,9 Milliarden US-Dollar hat sich Alaska Airlines die Grundlage für die interkontinentale Expansion geschaffen. Die Airline erhält damit Zugriff auf eine kleinere Langstreckenflotte der Hawaiianer. Dazu gehören Airbus A330-200 und Boeing 787-9. Die meisten Dreamliner werden noch ausgeliefert, von den zehn Exemplaren wurden bisher drei eingeflottet.

Hawaiian verbindet bereits den Heimatflughafen von Alaska Airlines mit einem entfernten Ziel. Die neue Strecke zwischen Seattle und Tokio-Narita wurde erst aufgenommen, ab September 2025 geht es nach Seoul-Incheon. Mit der kommenden Europa-Verbindung wagt sich Alaska Airlines in einen Markt, in dem sie bislang weder über eigene Erfahrung noch über Infrastrukturen verfügt. Dennoch zeigt sich CEO Minicucci überzeugt:

„Wir wissen, was Reisende aus Seattle wollen. Ich glaube, wir können mit einem gut gemachten Angebot die Nachfrage selbst stimulieren.“

Ausbaupläne bis 2030

Bis zum Jahr 2030 plant Alaska Airlines insgesamt zwölf neue Interkontinentalverbindungen ab Seattle. Der Manager bestätigte auch diese Pläne, die bisher angekündigten Ziele in Ostasien sollen durch weitere Transpazifik- und Transatlantikverbindungen ergänzt werden. Die Basis für den Ausbau bildet das Drehkreuz Seattle-Tacoma International Airport (SEA), das Alaska als wichtigste Plattform für internationale Langstrecken positionieren möchte.

Alaska Airlines geht dabei bewusst risikofreudiger vor als in der Vergangenheit. Während der Übernahme von Virgin America vor knapp zehn Jahren wurden Entscheidungen noch eher zögerlich getroffen. Das Management agiert Medienberichten zufolge unter Minicucci heute entschlossener. „Man muss manchmal etwas wagen und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch neue Wege gehen“, so der CEO.

Mögliche Ziele in Europa

Welches europäische Ziel konkret ab 2026 angeflogen werden soll, wurde noch nicht bekannt gegeben. Klar ist nur, dass es sich um einen Nonstop-Flug ab Seattle handeln wird. Die Boeing 787 Dreamliner sollen zunächst bei Hawaiian Airlines bleiben, Alaska wird also wohl zunächst mit den übernommenen Airbus A330 nach Europa kommen. Diese haben 278 Sitzplätze und eine Reichweite von etwa 13.400 Kilometern.

Aufgrund der geographischen Lage und der begrenzten Reichweite der derzeit verfügbaren A330-200 dürften westliche Ziele wie London, Dublin, Paris oder Frankfurt in Frage kommen. Für die Streckenplanung setzt man auf eine Kombination aus datenbasierter Analyse und Erfahrungswerten.

Parallel zur Expansion in Richtung Europa baut Alaska Airlines auch ihr internationales Partnernetz aus. Jüngst wurde Philippine Airlines als 32. globaler Partner aufgenommen. Die Mitglieder des Vielfliegerprogramms Mileage Plan können in Kürze Meilen mit der philippinischen Fluggesellschaft sammeln und einlösen.

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Mit der angekündigten Europa-Strecke sorgt Alaska Airlines für Wirbel. Der Carrier mausert sich vom reinen US-Inlandsanbieter hin zu einer interkontinental aufgestellten Netzwerkfluggesellschaft. Die Synergien aus der Hawaiian-Übernahme, die Aufnahme neuer Partner und der geplante Langstreckenausbau zeigen, dass man sich langfristig im internationalen Wettbewerb positionieren will.

Die neue Verbindung nach Europa ist dabei ein Meilenstein und bietet u.a. den Vielfliegenden der Oneworld-Allianz neue Optionen. Die größten Chancen hat wohl London, die Nachfrage dürfte groß sein, Partner British Airways sorgt für ausreichend Zubringerdienste. Heathrow ist allerdings auch stark slotbeschränkt und teuer, Gatwick könnte eine günstigere, aber weniger prestigeträchtige Alternative sein.

Weitere Kandidaten könnten Dublin, Paris und Madrid sein, Frankfurt ist ebenfalls nicht auszuschließen. Die Oneworld-Präsenz am größten deutschen Airport ist allerdings etwas beschränkt, das Netz der Zubringer könnte den Amerikanern also zu dünn sein.

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