Review: Moxy Dublin City Centre

Moxy Dublin City Centre - Ansicht

Dublin gilt gemeinhin als schwieriger Hotelmarkt – zumindest aus Perspektive der Gäste, denn ist gibt in der Stadt einfach zu wenige Hotels. Das macht sich gerade in den touristisch starken Sommermonaten bemerkbar, wenn die Preise deutlich anziehen. Marriott war bislang mit einem Renaissance (Shelbourne), einem Westin und einem Aloft vertreten. Seit Ende 2019 gesellt sich das Moxy Dublin City Centre dazu.

Moxy Dublin City Centre | Fakten & Lage

Das Moxy Dublin City Centre liegt aus meiner Sicht sehr günstig in der Nähe der Spire. Der Flughafenbus 747 (tolle Nummer für einen Flughafenbus) hält auf Hin- und Rückweg nur ca. 200m vom Hotel entfernt auf der O’Connell Street. Damit liegt die Haupteinkaufsstraße auch sehr nah dran.

Das Ausgehviertel Temple Bar erreicht man in ca. 10 Minuten zu Fuß auf der anderen Seite des Liffey. Viele Unternehmen, die inzwischen im ehem. Hafen residieren erreicht man in ca. 15 Minuten zu Fuß.

Direkt vor dem Hotel liegt die LUAS Red Line Station Marlborough. Leider wird diese das nachts gerne auch als Schlafplatz von ein paar Obdachlosen genutzt, aber man muss ja auch nicht auf dieser Straßenseite gehen.

Gegenüber vom Hotel befindet sich mit der Piper’s Corner ein Pub, in dem es sehr häufig abends Live Musik gibt. Neben dem Piper’s Corner ist noch ein Massagesalon. Weiter in dieser Richtung findet man auf der Abbey St Lower ein paar Supermärkte und auch weitere Kneipen.

Das Hotel hat sechs Stockwerke mit 157 Zimmern. Im Erdgeschoss befindet sich die Bar/der Frontdesk (ist in Moxys integriert), das Restaurant/die Lounge (ebenfalls alles ein wildes Neben- bzw. Durcheinander, je nachdem, wie man dem Konzept gegenübersteht). Dazu gibt es noch einen separaten Arbeitsraum und einen Meetingraum, die gegenüber den Aufzügen liegen.

In der Lounge gibt es u.a. Kühlschränke mit Sandwiches und Getränken (zum Kauf), einen Kickertisch und Schließfächer, in denen man nach dem Windhundprinzip Gepäck vor oder nach dem Aufenthalt im Hotel gratis einschließen kann.

Wie in Moxys üblich dominieren hier die Farben grau, schwarz und pink.

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Review: Moxy Dublin City Centre | Zimmer

Mir wurde ein Zimmer im 6. OG zugeteilt. Und obwohl das Moxy noch so neu ist, setzt es die Tradition vieler Hotels auf den britischen Inseln fort, ewig lange und verwinkelte Gänge zu haben. Spätestens dann bringt einen diese Mischung aus gewolltem millennial Hipster Vibe und dem „wir könnten auch ein altes Traditionshaus am Platz sein“-Gefühl zum Schmunzeln.

Endlich im Zimmer angekommen wurden meine Erwartungen übertroffen: ich hatte aus dem Fenster einen schönen Blick über Dublin (den hat man, solange das Haus gegenüber noch nicht fertiggestellt ist). Das Zimmer war geräumiger als gedacht, der auf den Fotos des Hotels abgebildete Schreibtisch fehlte hingegen. Was soll’s.

Im Bad war ich dann etwas irritiert, denn die Außenwand sah aus, wie eine übersprühte Glasscheibe. Direkt neben der Scheibe befindet sich dann die Toilette und die Dusche ist frontal zu der Fensterscheibe ausgerichtet. Da es draußen schon dunkel war, konnte ich mir keinen Eindruck verschaffen, wie blickdicht die Scheibe wohl wäre. Nach dieser kurzen Irritation beschloss ich, dass jeder der gucken würde dieses auf eigene Gefahr tun müsse. Es gäbe sicherlich schönere Anblicke als mich im Bad. Am nächsten Morgen konnte ich die Zweifel übrigens zerstreuen – die Scheibe ist vollständig blickdicht, aber noch leicht lichtdurchlässig. Alles in Ordnung.

Mein wirkliches Thema im Bad ist auch nicht die vermeintliche Fensterscheibe, sondern der Wasserdruck in der Dusche. Wer gerne das Gefühl eines warmen sommerlichen Nieselregens auf der Haut verspürt ist hier genau richtig. Wer sich eher gerne mit richtigem Wasserdruck „abkärchert“ wird hier nicht zufrieden sein. Die Spender mit Duschgel/Shampoo (kombiniert) und Conditioner sind ein wenig gewöhnungsbedürftig angebracht, aber das sollte kein Problem sein. Die Duschtür schließt auch fest, so dass nach der Dusche nicht das ganze Bad unter Wasser steht.

Neben dem dominanten Queen Size Bett bietet das Zimmer noch einen schön großen Fernseher, einen bequemen Ledersessel mit Fußhocker und ein „Wählscheibentelefon“. Irgendwie lustig, retro und sinnlos.

Noch ein paar Bemerkungen zum Bett: ich fand die Kissen und die Decke vollkommen in Ordnung. Nur an der Matratze werden sich die Geister scheiden. Kennt Ihr die Hotelmatratzen, die an der „Ausstiegsseite“ schon eine tiefe Delle haben weil Leute dort einfach lange sitzen? Das wird den Matratzen im Moxy nicht passieren. Die sind nämlich außergewöhnlich hart. Sehr überspitzt würde ich sagen, die federn so gut wie ne Europalette. Für einen kurzen Aufenthalt ist das für mich noch in Ordnung, einen richtigen Urlaub würde ich hier nicht schlafen wollen.

 

Moxy Dublin City Centre | Frühstück

Das Frühstück hat mich positiv überrascht. Es gibt eine große Auswahl und es schmeckte mir sehr gut. Aus meiner Sicht kann man das Frühstück auch so gestalten, dass man dann einen schönen Tag voller Sightseeing starten kann, ohne nach 10 Minuten unterwegs schon wieder ans Mittagessen zu denken.

Es gibt Obstsalat, weiteres geschnittenes Obst, Joghurt, verschiedene Wurst-, Käse- und Brotsorten. Außerdem gibt es Muffins, Teilchen und eine Auswahl an Produkten einer großen amerikanischen Frühstücksmarke. Zu trinken gibt es Apfelsaft, Orangensaft, Tee und Kaffee. Nach Wasser habe ich nicht gefragt.

 

Moxy Dublin City Centre | Check-In und Elite Recognition

Für ein so hippes und social Media fokussiertes Hotel war der Check-In überraschend analog, langsam und einfach nur schlecht. Das Mädel am Front Desk hat einfach nichts auf die Reihe bekommen. Dann hat mal dieses, mal jenes nicht funktioniert und sie brachte noch nicht mal ein „Sorry“ raus. Das will im angelsächsischen Raum schon was heißen.

Dass sie keinen Unterschied zwischen Titanium und Platinum machte – geschenkt. Als sie mir dann ein Gratisfrühstück als Elite Benefit empfahl (bei einer Rate mit Frühstück) ließ mich dann doch den Kopf schütteln. Dann hatte ich noch die Auswahl zwischen 500 Punkten oder einem Bar Guthaben von 10 Euro. Das Reicht z.B. für ein Guiness und eine Cola. Oder ein Sandwich aus dem Kühlschrank und ein Softdrink. Außerdem gibt es noch den obligatorischen Moxy Cocktail gratis an der Bar.

Late Check-Out gab es nur auf Nachfrage, dann aber anstandslos bis 16 Uhr. Toll.

Achtung: Wer nicht direkt über Marriott.com gebucht hat, sollte sich nicht für die Punkte entscheiden. Die werden nämlich nicht gutgeschrieben. Das Barguthaben erhält man jedoch sofort und kann es dann einfach verbrauchen.

Moxy Dublin City Centre | Mobile Key

Endlich durfte ich mal einen Mobile Key ausprobieren. Dabei wird der Schlüssel in der Bonvoy App auf dem Smartphone hinterlegt und man erhält keine Plastikkarte mehr. Das ist in der Theorie ganz praktisch, allerdings brauch man im Augenblick aus meiner Sicht noch zu viele Klicks, um zum Schlüssel zu gelangen. Ich mag das Konzept und freue mich schon darauf, wenn es technisch ausgereifter (bequemer) wird und auch mit einer Smartwatch funktioniert.

 

Moxy Dublin City Centre | Dies & Das

Im Aufzug gibt es eine tägliche Challenge, mit der man Freigetränke gewinnen kann. Dafür muss man dann z.B. am Frontdesk den Titelsong vom Fresh Prince of Bel Air rappen. Als Reward darf man dann ein Getränk aus dem Kühlschrank nehmen, jedoch keinen Prosecco oder Champagner. Ist irgendwie ganz witzig, wird wohl aber nicht so oft in Anspruch genommen. Aber ich musste es als gewissenhafter Reviewer natürlich ausprobieren. Es funktioniert.

Direkt an der Fassade wird man übrigens auch mit der dunkleren Vergangenheit Irlands konfrontiert.

Moxy Dublin City Centre – Dunkle Vergangenheit der Gegend

Moxy Dublin City Centre | Frankfurtflyer Kommentar

Ich schätze Moxys für günstige und unkomplizierte Kurzaufenthalte. Ich kann Punkte sammeln und erhalte ein überwiegend homogenes Produkt. Dieses ganze hippe Millenialgedöns spricht mich emotional nicht so stark an. Ich fühle mich weder besonders trendy wenn ich im Moxy wohne, noch geht mir das auf den Keks. Ich nehme das einfach als gegeben hin.

Die Lage ist hervorragend, das Zimmer solide und das Frühstück relativ gesehen toll (für Kurzaufenthalte, irgendwann wird’s langweilig). Daher kann ich das Hotel empfehlen.

1 Kommentar

  1. Ich habe mit Moxy kein Problem. Wenn man nur eine Übernachtung braucht, ohne viel Schnickschnack, ist das absolut in Ordnung.

    Aber anscheinend hat man das Design wieder aufgepeppt. Kannte ich noch gar nicht mit dem Stuhl. Das Bad gefällt mir, viel besser als die vorherigen Versionen. Sieht auch geräumiger aus.

    Den Check-in finde ich die Schwachstelle in den meisten Moxy Hotels. Was ich da schon alles erlebt habe, du meine Güte. Die Orte, wo das reibungslos und schnell lief, kann ich an einer Hand abzählen. Wahrscheinlich gibts aber im Moxy eh bald diese neuen Automaten, da wird sich dann wohl kaum was ändern.

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