Review: Oneworld Lounge (Lounge No. 40) Amsterdam – Ein Meilenstein für den Flughafen Schiphol

Oneworld Lounge am Flughafen Amsterdam. Foto: Sebastian

Amsterdam Schiphol (AMS) ist eines der größten Drehkreuze Europas – und dennoch ist der Flughafen nur wenig auf Premium-Passagiere eingestellt. Es fehlt an allen Ecken an guten Flughafen-Lounges. Diesen Missstand hat auch die Oneworld Alliance erkannt und daher Anfang 2024 die Lounge No. 40 in Beschlag genommen. Seitdem bietet die Oneworld Lounge Amsterdam ein deutlich angenehmeres Erlebnis vor dem Abflug als bisher. Zumindest all den Fluggästen, die zu einem Ziel im Non-Schengen-Bereich fliegen. Ob die Lounge wirklich hält, was sie verspricht, das erfahrt Ihr in meiner Lounge-Bewertung der Oneworld Lounge Amsterdam.

Eingangsportal zur Oneworld Lounge im Non-Schengen-Bereich des Flughafens Amsterdam. Foto: Sebastian

Oneworld Lounge (Lounge No. 40) Amsterdam | Das Wichtigste im Überblick

Überblick
Name: Oneworld Lounge (Lounge No. 40)
Flughafen: Amsterdam (AMS)
Lage: Non-Schengen-Bereich zwischen Flugsteigen D und E
Anbieter Oneworld
Luftfahrtallianz: Oneworld
Pay-per-use (Preis): nein
Zugang mit Lounge-Pass: nein
Zugang mit Kreditkarte: nein
Barrierefrei: ja
Toiletten: ja
Duschen: ja
Restaurant: nein
Ruheraum: nein
Champagner: Bruno Roulot

 

American Express Platinum Card - StartguthabenTipp: Mit der American Express Platinum Kreditkarte könnt Ihr 2 Priority Pass Vollmitgliedschaften erhalten, welche inklusive einem Gast Zugang zu den Priority Pass Lounges ermöglichen. Dies ist wohl die beste Option für einen Priority Pass! >>Hier mit 75.000 Punkten beantragen<<

Lage, Öffnungszeiten und Zugang zur Oneworld Lounge Amsterdam

Der Flughafen von Amsterdam ist keine Reise allein wegen der Lounges wert. Er war es zumindest nie. Die KLM Lounges sind maximal mittelmäßig und die meisten unabhängigen Lounges platzen gerne aus allen Nähten. So auch die Aspire Lounge, die sich mit der Oneworld Lounge einen Eingang teilt. Und das kann beim Besuch der Oneworld Lounge Amsterdam schon zur ersten Herausforderung werden. Denn wer nicht gezielt den linken Zugangskanal ansteuert, kann schon mal in der Warteschlange landen. Doch lasst uns erstmal schauen, wo Ihr die Lounge überhaupt findet.

Die Lounge liegt hinter der Sicherheitskontrolle. Foto: Sebastian

Wo findet Ihr die Oneworld Lounge in Amsterdam (AMS)?

Es mehren sich mittlerweile die Geschichten von Gästen, die ihren Weg nicht zur Oneworld Lounge finden konnten, weil diese im Non-Schengen-Bereich liegt oder weil sie am Eingang mit ihrem Schengen-Bereich abgewiesen worden sind. Fakt ist jedoch, dass jeder mit einem europäischen oder anderweitig maschinenlesbaren Ausweis über die automatisierte Passkontrolle in den Non-Schengen-Bereich des Flughafen Amsterdam kommt (wie es wieder heraus geht, steht auf einem anderen Blatt Papier). Und ein weiterer Fakt ist, dass am Eingang der Lounge alle Oneworld Airlines aufgeführt werden. Also auch Finnair und Iberia, die ausschließlich Schengen-Flüge ab Amsterdam durchführen.

Die Lounges am Flughafen sind wirklich gut ausgeschildert. Foto: Sebastian

Ich war an dem Tag auf einem British Airways-Ticket nach London-Heathrow unterwegs, um sicher für den Lounge-Zugang berechtigt zu sein und mir vor Ort ein echtes Bild machen zu können. Angekommen war ich mit SWISS an einem der letzten B-Gates, die überhaupt möglich waren.

Daher orientierte ich mich zunächst in Richtung D-Gates, von wo mein British Airways-Flug abgehen sollte. Die Schlange an der Passkontrolle zum Non-Schengen-Bereich war frustrierend. Mir wurde schnell klar, warum

der Name „Schiphol“ gar nicht so weit von „Shithole“ entfernt ist. Aber motivierend war für mich, dass bereits vor der Passkontrolle die Lounges 40 und 41 ausgeschildert waren.

Diese Treppen führen zu der Etage, auf der sich auch der Zugang zur Oneworld Lounge befindet. Foto: Sebastian

Es hilft in Amsterdam jederzeit, sich anhand der entsprechenden Nummer der Lounge zu orientieren. Im Fall der Oneworld Lounge ist das No. 40.

Der Wegweiser sagt Gästen im Non-Schengen-Bereich irgendwann zwischen den D- und E-Gates, dass man die Rolltreppe eine Etage hoch soll und sich dann noch durch den gastronomischen Bereich schlagen muss. In der Ecke hinten rechts führen dann Treppen und Fahrstühle nach oben zu einem Zugangsbereich, den sich Aspire und Oneworld Lounge teilen.

Der Zugang zur Lounge ist etwas versteckt. Man findet sie jedoch, wenn man sich strikt an die Beschilderung hält. Foto: Sebastian

Lasst Euch bitte nicht von der Warteschlange beirren und mogelt Euch links daran vorbei. Die warten alle auf freie Kapazitäten in der Aspire Lounge und in der Oneworld Lounge empfängt man Euch gerne.

Wenn es zu einer Warteschlange kommt, geht einfach daran vorbei. Die meisten Gäste warten für die Aspire Lounge. Foto: Sebastian

Wie sind die Öffnungszeiten der Oneworld Lounge in Amsterdam?

  • Montag 05:30 bis 22:00 Uhr
  • Dienstag 05:30 bis 22:00 Uhr
  • Mittwoch 05:30 bis 22:00 Uhr
  • Donnerstag 05:30 bis 22:00 Uhr
  • Freitag 05:30 bis 22:00 Uhr
  • Samstag 05:30 bis 22:00 Uhr
  • Sonntag 05:30 bis 22:00 Uhr
Fluggäste aller Oneworld Airlines sind willkommen. Foto: Sebastian

Wer hat Zutritt zur Oneworld Lounge in Amsterdam?

  • Fluggäste der Business und First Class aller Oneworld Alliance Fluggesellschaften, wie z.B. British Airways, American Airlines, Cathay Pacific und Qatar Airways
  • Oneworld Emerald und Sapphire Mitglieder mit einem Oneworld-Flug am selben Tag unabhängig von der Reiseklasse

Weitere Details findet Ihr auf der Webseite der Oneworld Alliance.

Der Zugang ist ab Sapphire Status oder mit einem Business Class-Ticket möglich. Foto: Sebastian

Das erwartet Gäste in der Oneworld Lounge Amsterdam

Ich kannte bereits die Bilder von der Eröffnung der Lounge vor mehr als einem Jahr. Die weißen Akzente, die besonders an den Wänden und am Eingangsportal ersichtlich werden, spiegeln natürlich das Design der Oneworld Alliance dar. Das bietet jedoch nur die Grundlage für ein futuristisches Design aus Ledersesseln, beleuchteten Raumteilern und Separees, die durchaus auch in verspiegelter Verkleidung für Privatsphäre(!?) sorgen sollen.

Die Bar ist zentrale Anlaufstelle der Lounge. Foto: Sebastian

Es dominieren bei den bequemen Polstermöbeln die Farben blau und grau, die in perfekter Kombination zu den Teppichen bestehen. Und obwohl die Lounge nun über eineinhalb Jahre auf dem Buckel hat, sind die Verschleißerscheinungen doch noch gering.

Bunt illuminiert ist der Eingangsbereich der Lounge. Foto: Sebastian

Die Ausstattung im Überblick:

  • Abfluginformationsanzeigen
  • Kostenloses WLAN
  • Speisen vom Buffet
  • Alkoholische Getränke inklusive Champagner an der Bar
  • Softdrinks und Weine zur Selbstbedienung
  • Arbeitsbereich
  • Zeitungen und Zeitschriften
  • Toiletten
  • Duschen
Abfluginformationsanzeigen in der Lounge. Foto: Sebastian

Das Prunkstück in der gesamten Oneworld Lounge Amsterdam ist sicher die zentrale Bar, die sich direkt im Eingangsbereich befindet. Von hier werden sowohl leckere Cocktails als auch Barista-Kaffees gezaubert. Gar nicht so weit entfernt können sich Gäste in einer der beiden Telefonkabinen für einen Videocall zurückziehen.

Glücklicherweise verfügt die Oneworld Lounge auch über eigene Toiletten, die während meines Besuchs hervorragend gepflegt waren. Außerdem gibt es zwei Duschen, die ich jedoch nicht getestet habe. Nach einem rund einstündigen Flug von Zürich nach Amsterdam schien mir das doch etwas zu viel des Guten.

So sieht die Verpflegung in der Oneworld Lounge mit Speisen und Getränken aus

Die meisten Besucher der Oneworld Lounge Amsterdam müssen eigentlich nur durch das Eingangsportal gehen und haben das Wichtigste bereits vor sich. Ein Mitarbeiter in einer kleinen ovalen Bar versorgt Gäste mit alkoholischen wie auch alkoholfreien Getränken. Besonders hoch war die Nachfrage nach dem Bruno Roulot Champagner, doch auch Cocktails werden hier gemixt. Die Nachfrage war jedoch nicht besonders hoch, da es auf der Bar keine Getränkekarte gibt. Den Espresso Martini, den ich mir mehrfach bestellte, ahmten dann jedoch gleich mehrere Mitstreiter nach. Der Kaffee dafür wird übrigens in einer professionellen Siebträgermaschine zubereitet. Entsprechend war auch die Nachfrage nach anderen Kaffeespezialitäten groß.

Direkt rechts ums Eck befindet sich das Büfett, an dem morgens ein umfangreiches Frühstück angeboten wird. Das bestand natürlich aus Klassikern, wie Joghurt und Aufschnitt. Doch auch warme Gerichte, wie Röstis, Omelette und pikante hart gekochte Eier gab es. Mir war besonders das echt gute Brot und die Salatbar, welche auch Wakame-Algensalat umfasste, aufgefallen.

Ab mittags wurde dann auf ein umfangreicheres Salatbüfett umgeschaltet, welches jedoch nur Beiwerk zu den warmen Gerichten war. An diesem Tag umfasste die Auswahl Fleischbällchen, Hähnchenwürfel und ein hervorragendes koreanisches Hähnchengericht. Als Beilagen standen Rosmarinkartoffeln und Grillgemüse bereit. Vegetarier konnten sich immerhin über ein Linsencurry freuen.

Chips, Popcorn, Süßigkeiten und herzhafte Snacks gab es den gesamten Tag über. Für Softdrinks stand ein eigener Kühlschrank bereit und auch Wein war frei verfügbar. Wer ein Glas Wasser trinken wollte, konnte sich an einem der Spender bedienen, bei denen leider dauerhaft die Kohlensäure aus war. Das vermittelte leider den Eindruck, dass die Geräte insgesamt außer Betrieb sind.

Süßigkeiten und andere Snacks gbt es jederzeit. Foto: Sebastian

An beiden Enden der Lounge sind Kaffee- und Teestationen aufgebaut.

Die Grundversorgung war durch Espresso Martini gesichert. Foto: Sebastian

Wie verhielt sich der Service in der Lounge?

Zunächst einmal wichtig: Das komplette Personal ist äußerst freundlich und aufmerksam. Dass mich die Mitarbeiterin am Empfang direkt auf Holländisch herausforderte, bestärkte meinen Gedanken, dass ich scheinbar wie der Durchschnittseuropäer aussehe. Die Dame an der Bar machte ihren Job besonders gut und auch die Service-Mitarbeiter erkundigten sich immer sehr freundlich, ob sie denn abräumen dürfen. Das war allerdings auch die Schwachstelle. Es war vermutlich nur eine Person dafür eingeteilt und auf vielen Tischen gammelten benutzte Teller und Gläser oft lange vor sich hin, ehe sie abgeräumt wurden. Da passte die Menge an eingesetztem Personal nicht. Ich will deutlich anmerken, dass die Mitarbeiter sich keinen gemütlichen Tag gemacht haben.

Das kostenlose Wifi in der Lounge reichte völlig aus, um ohne Unterbrechung im Web zu surfen. Der eine oder andere Gast konnte auch einwandfrei Videotelefonate führen oder Filme anschauen. Dafür reichte die Bandbreite aus.

Die Toiletten waren während meines Aufenthalts ordentlich gepflegt und niemand sollte die Nase rümpfen, wenn er die Waschräume nutzen musste. Wie der Zustand der beiden Duschen aussieht, davon konnte ich mir leider kein Bild machen.

Oneworld Lounge (Lounge No. 40) Amsterdam Schiphol | Frankfurtflyer Kommentar

Eine Oneworld Lounge am verkehrsstarken Flughafen von Amsterdam. Das hat definitiv gefehlt. An einem Besuch hat mich bisher die Lage im Non-Schengen-Bereich gehindert. Doch auch Fluggäste von Finnair oder Iberia können die Lounge theoretisch nutzen. Praktisch ist die Passkontrolle gerne sehr zeitaufwändig. Da ist Schiphol halt leider weiter ein Shithole.

Die Lounge schlägt sich aber extrem gut. Auch nach über eineinhalb Jahren gibt es nur geringfügige Abnutzungserscheinungen. Und im Vergleich zur Aspire Lounge ist sie ein Hort der Ruhe. Die Qualität des Essens ist völlig in Ordnung, die Bar mixt leckere Cocktails und dass es Champagner gibt, hat mich doch überrascht.

Ich würde die Oneworld Lounge Amsterdam in etwa auf dem Level der Iberia Lounge Madrid bewerten. Unter dem Niveau der Lounges im Terminal 3 am Flughafen Heathrow und der Finnair Business Lounge im Non-Schengen-Bereich Helsinki (wo ich gerade diese Review schreibe):

Seid Ihr schon einmal in der Oneworld Lounge Amsterdam gewesen? Wie ist Eure Bewertung? Ich freue mich auf Euren Kommentar.

Review: Star Alliance Lounge Amsterdam

4 Kommentare

  1. Leer und ruhig ist die Lounge leider nicht immer. Es gibt Zeiten, da ist sie einfach zu klein. Und wenn das Catering jetzt besser ist, wäre das nur zu begrüßen. Was da kurz nach der Eröffnung angeboten wurde, war mehr als enttäuschend. Dagegen serviert Iberia ein Festmahl.
    Zu AMS ist alles gesagt, muss man nicht unbedingt gemacht haben.

  2. Ich verstehe die Kriik an AMS nicht – ich war öfters schon in beiden KLM-Lounges sowie in der Star-Alliance Lounge. Überall gab es sowohl ein ruhiges Plätzchen, gutes Angebot an Essen und Drinken und sogar noch die Rooftop-Bar.

    • Die KLM Lounges sind meist überfüllt, der Flughafen hat irrsinnig lange Wege, die Schilder sind eine Katastrophe (wer kennt schon eine Lounge 41 oder 55??), die lahme Passkontrolle eine Frechheit. Dazu müffelt es wie fast in ganz Holland nach fettigen Fritten, nein danke.

  3. Sehrinteressanter Bericht, das hatte ich nicht im Blick für AMS. Ich fliege meistens über LHR und da ist CX mit der OW Emerald/CX First der Platzhirsch. Alternativ über HEL und da gibt es die wunderbare Platinum Lounge. Jedenfalls gut zu wissen dass AMS jetzt auch etwas mehr OW tauglich ist.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..