Review: SilkAir Business Class im Airbus A319 Koh Samui nach Singapur

Koh Samui ist ein Touristenhotspot und dennoch ist es erstaunlich schwer zu erreichen. Neben Bangkok Airways, fliegen nur noch Thai Airways und SilkAir nach Koh Samui. In unseren Reiseplan passte ein Flug in der SilkAir Business Class allerdings extrem gut, da wir sowieso nach Singapore weiterreisen wollten.

SilkAir beschreibt sich selbst als regionalen Flügel von Singapore Airlines, ist allerdings im Grunde genau das für Singapore Airlines, was Eurowings für Lufthansa ist. Eine kostengünstige Airline, mit welcher man abseits der Rennstrecken fliegt.

Ich war entsprechend neugierig, wie ein Flug in der SilkAir Business Class ablaufen würde, insbesondere auch im Vergleich zu Singapore Airlines.

SilkAir Business Class im Airbus A319 | Check-In und Boarding

Der Flughafen von Koh Samui ist deutlich anders, als die meisten Flughäfen, welche man kennt. Der gesamte Flughafen ist quasi ein Open Air Bereich, mit überdachten Bereichen als Gate. Auch der Check-In Schalter von SilkAir befindet sich nur unter einer Überdachung, welche zu allen Seiten hin offen ist.

Der eigentliche Check-In verlief wie bei jedem anderen Flug auch und war nach wenigen Minuten erledigt.

Nachdem wir die Stunde vor dem Abflug in der Blue Ribbon Lounge verbracht haben, sind wir zum Beginn des Boardings die wenigen Meter zum Gate gelaufen.

Die Gates in Koh Samui sind selbst schon fast wie eine Lounge gestaltet. Dabei gibt es neben schön gestalteten Sitzgruppen auch einen kleinen Counter, an welchem sich auch SilkAir Economy Class Passagiere kostenlose Getränke und Snacks holen können.

Zu Beginn des Boardings wurden Business Class Passagiere und Familien mit Kindern aufgerufen, welche mit dem ersten Bus zum Flugzeug gefahren werden sollten. Besonders „Familien mit Kindern“ bedeutet auf Koh Samui, dass sich über die Hälfte der Passagiere angesprochen fühlten.

Lustigerweise musste der Gate Agent einer deutschen Familie vor uns erklären, dass ein zehn Jahre altes Kind nicht für das Priority Boarding qualifiziert, was man offensichtlich nicht einsehen wollte.

Der große Vorteil eines Busboardings ist, dass man einen sehr guten Blick auf die Flugzüge am Flughafen bekommt. Hier stellte Koh Samui natürlich keine Ausnahme dar.

SilkAir Business Class im Airbus A319 | Kabine und Sitz

Die Business Class Kabine im Airbus A319 von SilkAir besteht lediglich aus acht Sitzen in zwei Reihen. Dabei handelt es sich um ähnliche regionale Business Class Sitze, wie man sie z.B. aus den USA kennt, allerdings war der Sitzabstand in der SilkAir Business Class etwas höher, als bei einem typischen Inlandsflug in den USA.

Ebenfalls verfügten die Business Class Sitze bei SilkAir auch über einen ausfahrbare Fußstütze, welche sich  allerdings nicht besonders weit ausklappen ließ, was den Effekt ein wenig zunichte macht.

Neben einem kleinen Kissen und einer Decke auf jedem Sitz, war das einzige nennenswerte Gimick des Sitzes ein kleiner, ausziehbarer Cocktailtisch in der Mittelarmlehne.

Der SilkAir Airbus A319 verfügt zwar über Monitore an der Decke, welche genutzt werden um die Sicherheitsanweisung zu zeigen, allerdings verfügen die Sitze selbst über keinen Audioausgang oder gar einen eigenen Monitor um Filme oder Serien zu schauen.

SilkAir bietet allerdings die Möglichkeit, an Bord der Flugzeuge kostenlos Filme und Serien zu streamen. Hierfür muss man sich allerdings noch vor dem Start die SilkAir Studio App herunterladen. Die Auswahl an Filmen und Serien war für den kurzen Flug ok, allerdings bei weitem nicht vergleichbar mit Singapore Airlines und ihrem KrisWorld Entertainment System.

SilkAir Business Class im Airbus A319 | Service

Noch vor dem Start wurden Willkommensgetränke und ein heißes Tuch in der Business Class gereicht. Hier gab es neben Wasser auch Orangensaft und Apfelsaft. Champagner serviert SilkAir nicht am Boden, da man sonst Steuern auf den Alkohol bezahlen müsste, was die Airline vermeiden möchte. Am Ende des Tages ist man doch eine eher günstige Airline.

Ebenfalls wird vor dem Start von einer Flugbegleiterin abgefragt, was man gerne essen und trinken möchte. Hierfür wird interessanterweise nicht jedem Passagier eine Speisekarte ausgehändigt, sondern man präsentiert dem Passagier eine Karte, welche man nach der Bestellung wieder mitnimmt um sie dem nächsten Gast zu überreichen.

Der Start in Koh Samui war dann nicht sonderlich spektakulär und wir hatten noch einen letzten Blick auf die Insel.

Etwa 15 Minuten nach dem Start wurden vom Piloten die Anschnallzeichen ausgeschaltet und die Crew begann mit Ihrem Service. Wir hatten auf diesem Flug übrigens sechs Flugbegleiter an Bord, von denen sich zwei ausschließlich um die Business Class kümmerten. Allerdings muss man hier sagen, dass zwei der sechs Flugbegleiter „Trainees“ waren, also noch in der Ausbildung. Dennoch sind auch vier Flugbegleiter auf einem Airbus A319 eine recht große Crew.

Das Essen wurde einzeln auf Tablets aus der Galley serviert. Dabei wurden sofort Vorspeise, Hauptgang und Dessert serviert. Nachdem immer ein Sitzpaar bedient wurde, wurde auch ein Brotkorb gereicht, welcher mit dem von Singapore Airlines identisch war.

Das Essen war für einen Kurzstreckenflug absolut in Ordnung, hat aber nicht meinen Geschmack getroffen.

Was mich bei SilkAir ein wenig überrascht hat war, dass man auch hier wieder nur Wasser und Wein zum Essen angeboten hat. Wir haben uns andere Getränke aus der Karte bestellt, welche erst gebracht wurden, als wir schon fast fertig mit dem Essen waren.

Die Präsentation der Getränke hat mir dann allerdings sehr gut gefallen und sie wurden bis zur Landung in Singapore auch mehrfach unaufgefordert aufgefüllt.

Alles im allem würde ich die Crew durchaus als freundlich und bemüht beschreiben, nur während des Essenservice war man sehr in den vorgegebenen Serviceprozessen von SilkAir gefangen. Bei zwei Flugbegleitern für acht Passagiere hätte man sicher auch etwas individueller arbeiten können.

SilkAir Business Class im Airbus A319 | Frankfurtflyer Kommentar

Grundsätzlich hat mir mein Flug in der SilkAir Business Class von Koh Samui nach Singapur gefallen und war deutlich angenehmer, als noch der Flug mit Thai Airways einige Tage zuvor. Allerdings ist SilkAir trotz des mehrfachen betonen, dass man Teil von Singapore Airlines sei (In den Bordansagen wurde mindestens so oft Singapore Airlines gesagt, wie SilkAir), nicht auf dem Level von Singapore Airlines selbst.

SilkAir fliegt auch einige Strecken, welche von Singapore Airlines parallel geflogen werden. Hier würde ich immer Singapore Airlines selbst vorziehen, zumindest wenn die Preise vergleichbar sind.


Hier findet Ihr die anderen Teile dieses Tripreports:

1 Kommentar

  1. Kleine Info am Rande: Singapore Airlines plant die volle Integration von Silkair und wird die Marke vollständig verschwinden lassen. Vorher soll das Kabinenprodukt auf das Niveau von Singapore Airlines angehoben werden.

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