Review: Waldorf Astoria Berlin

Natürlich wären wir auch dieses Jahr wieder bei der ITB in Berlin am Start gewesen. Kein Geheimnis ist, dass diese wie viele andere Veranstaltungen auch sehr früh der Coronakrise zum Opfer gefallen ist. Da zu dem Zeitpunkt die Lage noch sehr entspannt war und rund um die ITB noch weitere Termine in Berlin anstanden, sind wir trotzdem nach Berlin geflogen. Diesmal wollten wir das Flaggschiff der Hilton Kette in der Hauptstadt, das Waldorf Astoria Berlin, testen.

Wir haben uns extrem auf den Stay in diesem Hotel gefreut und wurden ziemlich enttäuscht. Aber der Reihe nach…

Waldorf Astoria Berlin | Lage, Check-In und Buchung

Das Waldorf Astoria Berlin liegt direkt am Tiergarten und hat so eine perfekte Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel. Dies war auch mit ein Hauptgrund, warum wir uns für das Hotel entschieden haben. Gebucht haben wir ein Zimmer mit View wie immer über die Website von Hilton, da man nur hier Hilton Punkte sammeln kann und Statusvorteile erhält.

Am Abend unseres Anreisetages, kamen wir gegen 20 Uhr in der Lobby an und wurden freundlich begrüßt. Schnell waren alle Formalitäten erledigt. Als HiltonHonors Diamond Member bekommt man in der Regel ein Upgrade, sofern es die Verfügbarkeit zulässt. In einem Nebensatz erfuhren wir sehr schnell, dass die Auslastung des Hotels aufgrund der Absage bei nur etwa 35% lag. Entsprechend wurde uns ein Upgrade auf eine Suite zugewiesen, allerdings leider ohne View. Eine für uns wirklich eigenartige Upgradepolitik, dass man den Wechsel von einem explizit mit View gebuchten Zimmer auf eine Suite ohne View als „tolles und extrem zuvorkommendes Upgrade“ verkauft.

Diesen Umstand fand ich mehr als schade und fragte, ob es nicht möglich wäre, den View beizubehalten. Entsprechende Suiten waren frei und so wurde uns ein weiteres Upgrade für 40€ pro Nacht angeboten – die Zimmerrate betrug bereits 350€ pro Nacht. Christoph ärgerte sich darüber extrem, aber ich wollte auf den View nicht verzichten, also sagte ich die Kostenübernahme zu.

Waldorf Astoria Berlin | Zimmer / Suite

Durch die 40€, welche wir nun zusätzlich pro Nacht zahlen sollten, bekamen wir ein schönes Zimmer mit Blick auf den Tiergarten und die Gedächtniskirche zugewiesen. Der erste Eindruck war soweit gut.

Direkt nach dem Betreten war auf der rechten Seite ein großzügiger Einbauschrank eingebaut, in dem unter anderem der Safe und Bademäntel untergebracht waren. Auf der linken Seite des Zimmers stand ein kleiner Schreibtisch, an dem man arbeiten konnte. Im Sideboard daneben waren Steckdosen und USB-Anschlüsse untergebracht. Hier fiel uns das erste mal auf, dass das nicht jeder Einrichtungsgegenstand im Zimmer intakt war.

Oberhalb des Schreibtisches war ein Fernseher verbaut, welcher leider nicht funktionierte. Hierauf wurden wir bereits beim Check-In hingewiesen, mit dem Versprechen dass man daran intensiv arbeiten würde und es spätestens am Vormittag des Folgetages wieder funktionieren würde.

Vor der großen Fensterfront konnte man auf zwei Sesseln Platz nehmen, welche Christoph kurz umdrehte, um während dem Arbeiten dem Geschehen im Tiergarten zuzusehen. Gegenüber hiervon stand ein Schminktisch, welcher bereits ziemlich viele Schäden aufwies (und das bei einem Hotelalter von drei Jahren).

Das Zentrale Element des Zimmers war wir immer das großzügige Bett, welches mit einer durchgehenden Decke und mehreren Kissen. Geschlafen haben wir hier sehr gut und toll war auch, das auf beiden Seiten Steckdosen verbaut waren, um die elektronischen Geräte zu laden.

Das Badezimmer war neben einer Dusche mit Regenduschkopf auch mit einer separaten Toilette, einer Badewanne mit Ausblick und einem Waschbecken ausgestattet. Bei einem Hotel dieser Kategorie haben wir uns in einer Suite definitiv ein Doppelwaschbecken erhofft, sind aber auch gut mit dem vorhandenen klar gekommen. Auch der Schrank, welcher unter dem Waschtisch verbaut war, war schadhaft. Hier hat sich die Verkleidung abgelöst.

Waldorf Astoria Berlin | Frühstück

Am ersten Morgen waren wir im allgemeinen Frühstücksrestaurant frühstücken und sehr zufrieden. Die Auswahl war super, das Personal freundlich und das Buffet wurde gepflegt. Zusätzlich zum Angebot auf dem Buffet gab es noch eine kleine Karte, von der man verschiedene warme Gerichte bestellen konnte. Die angebotenen Speisen waren von guter Qualität, auch für unterschiedliche Nationalitäten gab es Angebote: z.B. Weißwurst und Hummus ;).

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Auch an den Folgetagen haben wir dort gefrühstückt. Nachdem das Buffet merklich ausgedünnt war, hatten wir trotz der überschaubaren Anzahl von Gästen den Eindruck, dass das Personal extrem überfordert war (es waren neben uns etwa 12 weitere Gäste und sechs Angestellte anwesend). Nachdem nach einer Wartezeit von etwa 15 Minuten und nur auf Nachfrage unsere Bestellung für Kaffee, Tee und Eierspeisen aufgenommen wurde, wurden Teile der Bestellung vergessen. Die Überforderung merkte man zudem auch an dem Umgang des Personals mit den Gästen. Nachdem die Bestellungen am Vortag noch mit einem Lächeln bestätigt wurden, passierte nun alles „im Vorbeigehen“. Bis auf den ersten Morgen auch hier eine eher enttäuschende Erfahrung.

Waldorf Astoria Berlin | Gym und Wellness

Das Waldorf Astoria Berlin verfügt über einen schönen Indoorpool, welcher im Spa Bereich zu finden ist. Der Bereich ist mit ausreichend Liegen ausgestattet und angenehm temperiert. Im hinteren Bereich gibt es zudem einen Whirlpool und eine Sauna / Dampfbad. Sehr schön fanden wir hier, dass Wasser und Obst zur Selbstbedienung bereit stand.

Ein Gym gab es auch, allerdings können wir hierüber keine Aussage machen. Christoph wurde der Zugang am ersten Tag nach der Anreise verwehrt, mit der Aussage, dass ein anderer Gast das Gym für sich brauche. Auf die Nachfrage wie lange dies dauern soll, wurde nur mit einem Schulterzucken reagiert. Leider wurde während des Aufenthaltes trotz Beschwerde nicht mitgeteilt, dass und ob das Gym wieder betreten werden kann.

Waldorf Astoria Berlin | Es wurde extrem viel falsch gemacht.

Christoph hat bereits einen ausführlichen Beitrag über die Situation im Hotel geschrieben, weswegen ich hier auf die Missstände nur sehr punktuell eingegangen bin. Sehr schade war auch, dass auf unsere Beschwerden kaum eingegangen wurde und uns lediglich Getränkevoucher, welche wir eigentlich als Status Benefit bereits beim Check-In erhalten sollten, ausgehändigt wurden. Hier könnt Ihr lesen, was alles schief gelaufen ist, wie wir reagiert haben und was uns daraufhin angeboten wurde:

Waldorf Astoria Berlin: Was man bei einem Hotelaufenthalt so alles falsch machen kann

Waldorf Astoria Berlin | Frankfurtflyer Kommentar

So groß die Vorfreude auf diesen Stay war, so sehr wurden wir davon enttäuscht. Bei der nachträglichen Internetrecherche und mit den Kommentaren unter den Beitrag, den Christoph geschrieben hat, fiel uns auf, dass es scheinbar kein einmaliges Ereignis war.

Hier sollte unbedingt nachgebessert werden. Die Leistung eines Hotels in dieser Preiskategorie würde man in der Schule vermutlich mit „mangelhaft“ bis „ungenügend“ bewerten.

3 Kommentare

  1. Das WA Berlin hat ganz offensichtlich ein Problem im Umgang mit den Diamond Members by HH.
    Mir hatten sie ein Zimmer, in Größe einer ausgeräumten Besenkammer, mit Blick zur Gedächtniskirche, als „Upgrade“ verkauft.
    Wollte eigentlich 5 Tage bleiben, werde das Hotel heute noch Richtung Hyatt verlassen.

  2. Update:
    Ich meine da wo ein vermeintlicher „Fauxpas“ geschieht, muss man demjenigen auch die Möglichkeit einräumen, diesen beheben zu können
    Noch vor der Veröffentlichung meiner o.g. Rezension, gab es mit dem Manager on Duty ein gutes Gespräch auf Augenhöhe.
    Nach diesem Gespräch und dem Angebot des Hotels nahm ich dieses gerne an.
    Ich meine, es gehört zum menschlichen Anstand dazu, wenn ein Fehler unterlief, der dann Einzug in die öffentliche Diskussion hatte, dass dessen Berichtigung dann ebenso „coram publico“ behandelt wird.
    Dem WA Berlin meinen Respekt, einen „Fehler“ auch kurzfristig, ohne großes lamentieren gastfreundlich zu erledigen.

    • Hey Jochen,

      schön dass es bei dir so gut geklappt hat. Ein Gespräch hatten wir auch, allerdings war dies nicht auf Augenhöhe. Und vor allem die Probleme mit TV und dem Gym wurden nicht behoben, obwohl wir dies an Tag 1 moniert haben und mehrere Nächte vor Ort waren. Ein Zimmerwechsel wurde uns auch nicht angeboten.

      Liebe Grüße

      Nicole

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