Review: Westin Hamburg Elbphilharmonie

Westin Elbphilharmonie - Außenansicht

Das Hotel in der neuen Hamburger Sehenswürdigkeit wird von Westin betrieben. Das Hotel liegt in der Hamburger Speicherstadt, einem zentrumsnahen Stadtteil, der für gemischte Nutzung aufgehübscht wurde. Im Gegensatz zu manchen Hotels, die den Namen einer Sehenswürdigkeit tragen und nur in der Nähe liegen, befindet sich das Westin Hamburg Elbphilharmonie in dieser selbst. Daraus ergeben sich viele Vor- aber leider auch ein gravierender Nachteil.

Westin Hamburg Elbphilharmonie | Lage

Wie eingangs erwähnt, liegt das Westin Hamburg Elbphilharmonie in der Speicherstadt in der Elbphilharmonie selbst. Vom Hauptbahnhof sind es ca. 2,5km zu Fuß (gut machbar) oder 10 Minuten mit dem Taxi. Per U-Bahn kommt man mit der Station Baumwall dem Hotel am nächsten (ca. 600m).

Am Speicher (auf dem das Hotel steht) angekommen, sollte man sich nicht von Warteschlangen oder Kartenhäuschen irritieren lassen, sondern selbstbewusst den kleinen Eingang des Westins nutzen.

Dort geht es dann in einen der drei Aufzüge in den 8. Stock, in dem die Lobby angesiedelt ist.

 

Westin Hamburg Elbphilharmonie | Daten & Fakten

Das Westin Hamburg Elbphilharmonie bietet 244 Zimmer, die sich auf 20 Etagen verteilen, wobei man sagen muss, dass die Zimmer erst im 9. OG beginnen und das 19. OG das höchste mit Zimmern ist. Von den 244 Zimmern sind 39 Suiten.

Es gibt die Lobbybar Blick, die auch eine Kaffeebar bietet. Das Hotelrestaurant „Fang & Feld“ bietet norddeutsch angehauchte Speisen und dient zugleich als Frühstücksrestaurant. Für Sport und Entspannung hat das Hotel einen Fitnessraum mit Cardio- und weiteren Geräten, einen 20m Indoorpool und ein SPA mit zwei Saunen (90°C und 85°C), zwei Dampfbäder (55°C) und sechs Massageräume aufzuweisen.

Im 7. OG befindet sich die Veranstaltungsetage mit 10 Meetingräumen verschiedener Größe.

Das Parkhaus in der Elbphilharmonie kostet 35 EUR pro Tag.

Westin Hamburg Elbphilharmonie | Check-In

Der Check-in findet in der Lobby in der 8. Etage statt. Der Tresen wirkt recht klein und ist mit maximal vier Personen besetzt.

Hier begann der gute erste Eindruck ein wenig zu bröckeln. Wir hatten einen Early Check-in angefragt, allerdings stand das Zimmer um ca. 14 Uhr noch nicht zur Verfügung. Die Check-in Zeit des Hotels ist 16 Uhr. Nach einer Runde auf der Aussichtsplattform „Plaza“, zu der Hotelgäste jederzeit Zutritt haben, und einem späten Mittagessen in der Nähe des Hotels kehrten wir um kurz nach 15 Uhr zurück. Das Zimmer war immer noch nicht hergerichtet und auf die Frage, ob wir wenigstens in der Lounge warten dürften, bis das Zimmer fertig sei, ging man an der Rezeption gar nicht ein.

Um 15:50 Uhr erreichte mich die Nachricht in der Marriott Bonvoy App, dass das Zimmer bereit sei. Also hieß es noch einmal anstehen und die Schlüsselkarten abholen.

Den Weg zu den Aufzügen durften wir dann selbst herausfinden. Wenn es nur einen Bereich mit Aufzügen gibt, ist das kein Problem, in der Elbphilharmonie gibt es jedoch mehrere.

Die Zimmerkarten funktionierten dann auch nicht an der Loungetür, weswegen ich dann noch einmal zur Rezeption gehen durfte.

Westin Hamburg Elbphilharmonie | Zimmer

Laut Frontdesk Mitarbeiterin erhielten wir ein schönes Zimmer in der gebuchten Kategorie. Alle Upgrades waren am Vortag von der Website verschwunden, also gab es auch keines.

Das Zimmer selbst lag im 19. OG und bot einen schönen Ausblick über den Hafen hin zur Köhlbrandbrücke. Aufgrund der Bauweise der Elbphilharmonie gibt es viele Zimmer, die keinen klaren rechteckigen Grundriss aufweisen. Außerdem sind die Zimmer unterschiedlich geschnitten, so dass hier deutliche Abweichungen möglich sind.

Neben der Eingangstür befand sich der Kleiderschrank mit ausreichend Kleiderbügeln und einem Kofferständer sowie Bügeleisen mit Bügelbrett. Nach dem Durchgang kam der Hauptbereich des Zimmers mit einem Blick, der sofort fesselte. Bodentiefe, geschwungene Fenster gaben der Blick auf den Hafen frei. Bei einer geschätzten Deckenhöhe von bis zu 5m ist das schon etwas.

Rechter Hand an der Wand entlang folgten weitere Schränke: ein kleiner Wandschrank mit Safe, darunter ein kleiner Kühlschrank. Daneben schließlich eine Ecke zum Bereiten von Kaffee und Tee.

An beiden Seiten des Bettes gab es Nachttische, Nachtlampen sowie kleine Leseleuchten.

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Das Bad war länglich und geräumig. Hinten war die Toilette, davor eine sehr großzügige Dusche mit Regendusche und Handteil. Der Wasserdruck war übrigens bei beiden beeindruckend. Wer gerne „kärchert“ wird hier glücklich – natürlich nur als Option. Neben der Dusche befand sich der großzügig dimensionierte Waschtisch, daneben in Richtung Fenster dann die Badewanne. Die Badtür, die das Zimmer vom Bad trennt, hat übrigens eine Doppelfunktion. Die Tür kann 270 Grad bewegt werden und trennt dann den Dusch- und Toilettenbereich vom Rest vom Bad.

Was in dem Bad fehlt, sind Möglichkeiten, Handtücher aufzuhängen. So fehlt dem Waschtisch zum Beispiel ein Handtuchhalter oder eine Stange. Das ist natürlich etwas schade.

Neben der Tür zum Bad befindet sich noch ein kleiner Schreibtisch mit Stuhl. Auf diesem stand eine 0,5l Flasche Sprudel, was bei zwei Gästen im Zimmer irgendwie eigenwillig wirkt. Am nächsten Tag wurde die einsame leere Flasche dann durch zwei neue ersetzt.

 

Westin Hamburg Elbphilharmonie | SPA

Zu Coronazeiten muss man sich vorab für das Spa anmelden. Dafür meldet man sich bei der Rezeption des Spas und nennt dort die gewünschte Uhrzeit (jeweils in 60 Minuten Blöcken zu vollen Stunde). Die Methode fanden wir in Ordnung und sie sorgt dafür, dass das Spa sehr leer ist. Als wir es nutzten, waren noch zwei andere Personen da, die sich aber im anderen Trakt mit der zweiten Sauna und dem zweiten Dampfbad aufhielten.

Der Spabereich im 6. OG selbst ist in dunklen Tönen gehalten. Es gibt einen langen Gang, von dem es links ins Dampfbad, den Duschraum und in die Sauna geht (jeweils separate Eingänge). Auf der rechten Seite befinden sich gemauerte Bänke mit Fußbecken und das Regal mit den Handtüchern.

Durch eine Tür hinten im Gang gelangt man in den Ruheraum. Von dort geht es auch in den zweiten Spabereich mit der weiteren Sauna und dem zweiten Dampfbad, der analog aufgebaut ist.

Das Dampfbad war jedoch aufgrund der Coronamaßnahmen geschlossen.

Besucher bekommen vor Betreten des Spabereichs noch 0,5 Liter Biowasser in einem Tetrapack ausgehändigt.

Westin Hamburg Elbphilharmonie | Pool

Hinter der Rezeption des Spabereichs befindet sich der Pool. Er ist mit 20m angenehm lang. Dabei ist er jedoch nicht rechteckig, sondern weist eine amorphe Form auf und hat zudem zwei Säulen, die den Pool irgendwie verwinkelt erscheinen lassen. Die Tiefe ist mit ca. 1,40 in Ordnung. Wenn man sich mit den anderen Anwesenden abstimmt, kann man einigermaßen vernünftig Bahnen ziehen.

Es gibt (bei aktuell maximal zugelassenen sechs Personen) vier Liegen und zwei Plastikstühle im Poolbereich. Außerdem zwei Duschen, in denen es allerdings weder Seife noch Shampoo gibt. Das ist irgendwie eigenartig (Stichwort: Hygiene). Die Wassertemperatur ließ sich von warm bis heiß regulieren. Nicht die optimale Vorbereitung für das kühlere Schwimmbecken. Die Dusche, die zum Platz der Deutschen Einheit ausgerichtet ist, weist zudem ein etwas eigenwillig platziertes Fenster auf.

Handtücher kann man sich aus einem Regal im Poolbereich nehmen. Einen Wasserspender für Trinkwasser sucht man vergeblich.

Auch beim Pool griff ein Corona-Hygienekonzept: Man musste auch hier die Nutzung vorher „beantragen“ und durfte dann für 60 Minuten den Pool nutzen sofern noch genügend Plätze frei waren.

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Westin Hamburg Elbphilharmonie | Fitness

Der Fitnessraum ist rund um die Uhr geöffnet, darf jedoch nur mit vorheriger Anmeldung genutzt werden. Ich könnte mir daher vorstellen, dass der Fitnessraum gesperrt wird, wenn die Rezeption des Spas nicht besetzt ist.

Im Raum gibt es mehrere Crosstrainer, Laufbänder und Ergometer. Für Pumper gibt es einen Turm mit Gewichten, der sehr individuell eingestellt werden kann. Außerdem gibt es eine große Auswahl an Kettlbells. Gymnastikaffine werden eher zu den Yogamatten oder den Balancegeräten greifen, die es dort ebenfalls zu finden gibt.

Im Gegensatz zum Schwimmbad gibt es im Gym einen Wasserspender. Handtücher sowie Utensilien zur Gerätedesinfektion stehen großzügig bereit.

Westin Hamburg Elbphilharmonie | Lounge

Die Lounge befindet sich im 19. OG mit Blick in den Innenhof/Lichthof/Atrium. Die Zugangskontrolle erfolgt über die Zimmerkarte. Direkt neben dem Eingang befinden sich auf der linken Seite die Toiletten. Die Lounge besteht im Wesentlichen aus zwei Räumen: einem vorderen Raum mit Sitzgelegenheiten mit Tischen und einem hinteren Raum, der etwas restaurantähnlicher wirkt. Im hinteren Raum befinden sich auch ein Buffet und eine Selbstbedienungstheke für Getränke.

Für ein Hotel mit 244 Zimmern im Premiumsegment erscheint die Lounge etwas klein. Gerade am Abend kann es dadurch in der Lounge sehr voll werden.

Coronabedingt waren die Öffnungszeiten auf 15:00 – 22:00 Uhr beschränkt. Ab 15:00 Uhr gab es Brownies, Kekse und Obst, ab 18:00 Uhr gab es warmes Abendessen mit Wein und Sekt als zusätzlichen Getränken.

Die Getränkeauswahl aus Cola, Fanta, Sprite, verschiedenen Bieren und zwei Säften ist in Ordnung. Ein Kaffeeautomat kann verschiedene Heißgetränke zubereiten. Mineralwasser gibt es mit und ohne Sprudel.

Zur Kaffeezeit gab es Brownies, Kekse und Obst (das Obst stand im Durchgang vom vorderen zum hinteren Raum). Abends wurde dann größer aufgefahren, es gab ein Salatbuffet, verschiedene Brotsorten dazu sowie Geschnetzeltes mit Nudeln als Hauptgericht. Zum Nachtisch standen Brownies und verschiedene Süßspeisen am Buffet zu Auswahl.

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Westin Hamburg Elbphilharmonie | Frühstück

Wir durften das Frühstück im Restaurant zu uns nehmen, da die Lounge morgens geschlossen ist. Für das Frühstück muss man sich übrigens im Voraus anmelden und erhält dann einen 60-Minuten Slot, um im Restaurant „Fang & Feld“ zu essen. Für ein Frühstücksrestaurant fand ich die Räumlichkeiten passend und angenehm.

Es gibt einen großen Bereich mit Tischen, in dem auch Wasser und Säfte (Apfel- und Orangensaft) bereitstehen. An einem Ende des Restaurants ist der große Buffetbereich eingerichtet. Dort kann man sich das Frühstück nach Belieben zusammenstellen. Heißgetränke kann man beim Personal bestellen und bekommt diese an den Tisch gebracht.

Was von dem Frühstück in Erinnerung geblieben ist, ist die Berücksichtigung von norddeutschen Spezialitäten. Es gibt zum Beispiel Hamburger Franzbrötchen oder Kieler Sprotten.

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Westin Hamburg Elbphilharmonie | Elite Benefits

Der Early Check-In wurde nicht gewährt, aber das hängt natürlich immer von der Auslastung ab. Ich hätte mich gefreut, wenn ich vor Zimmerbezug schon in die Lounge gekommen wäre, aber das sollte nicht sein. Das Willkommensgeschenk wurde beim Check-In angeboten, allerdings gab es keine Auswahl.

Beim Zimmerupgrade war ich ein klein wenig gemein und habe die höchste Zimmerkategorie unterhalb der Suiten gebucht. Prompt klappte es mit dem Upgrade nicht, aber es kann natürlich auch sein, dass alle 39 Suiten belegt oder teilweise coronabedingt gesperrt waren.

Das Westin hat eine Lounge und die konnten wir auch am Nachmittag und abends nutzen.

Im Gegensatz zum Early Check-in wurde der Late Check-Out anstandslos gewährt.

Kurios war auch der Welcome Letter, der später noch auf das Zimmer gebracht wurde. Darin dankte jemand aus der Hotelhierarchie einer Familie mit indisch klingenden Namen für den wiederholten Aufenthalt im Hause. Beim Check-Out gab ich den offensichtlichen Irrläufer an der Rezeption ab.

Neben dem Brief wurden uns nach dem Check-In noch zwei Flaschen Lemonaid aufs Zimmer gebracht.

Westin Hamburg Elbphilharmonie | Dütt un dat

In unmittelbarer Nähe zum Hotel gibt es weitere Restaurants, so dass man hier schnell Abwechslung findet, sollte die Auswahl im Hotel nicht zusagen.

Außerdem befindet sich im 7. OG im öffentlichen Bereich der Plaza die Störtebecker Bar, die Biere der gleichnamigen Brauerei ausschenkt.

Die Standardzimmer des Hotels haben die gleiche Aussicht wie die Lounge. Man sieht also recht wenig und kann dafür aber feststellen, ob im Zimmer gegenüber das Licht an ist oder die Vorhänge geschlossen sind.

In der Nähe von unserem Zimmer befanden sich die Lasten- und Personalaufzüge. Der Krach, der von dort ins Zimmer drang, war teilweise sehr störend. Man hatte teils das Gefühl, in einem Bergwerk zu sein, in dem die Loren an einem vorbeigeschoben werden. Und das schon früh morgens. Einen Wecker brauchten wir nicht.

 

Westin Hamburg Elbphilharmonie | Frankfurtflyer Kommentar

Das Hotel ist grundsolide und die Lage toll. Allerdings schien mir das Personal das ein oder andere Mal etwas ungelenk im Umgang mit Gästen. Das ist schade, denn dadurch wirkt der Gesamteindruck einfach nicht stimmig. Da könnte man mit wenigen Änderungen einiges erreichen.

So wie es steht, hat das Hotel aus meiner Sicht zu viel Konkurrenz in Hamburg, als dass ich es zu meinem neuen Lieblingshotel in der Stadt erklären werde.

Aus meiner Sicht ist das Branding als Westin nicht optimal. Irgendwie schade, dass man hier nicht das erste JW Marriott in Deutschland eröffnet hat. Die Marke könnte den Anspruch und die Erfüllung des Anspruchs „Luxushotel“ wahrscheinlich besser erfüllen.

Ach ja, der große Nachteil der Lage des Hotels ist natürlich, dass man aus dem Hotel heraus die beeindruckende Architektur der Elbphilharmonie nicht sehen kann.

8 Kommentare

  1. Meine Erfahrungen aus Sommer 2020: Tolle Zimmer (würden auch gut zur Edition-Marke passen), Service sehr stark schwankend und abhängig davon wer vom Personal gerade verfügbar ist. Da und auch beim Frühstück – Teeauswahl, Müsliauswahl, Verfügbarkeit frischer Eierspeisen etc. – ist noch Luft nach oben.

  2. Mitte 2019 habe ich meine Erfahrung dort gemacht. Ich habe ein Upgrade auf eine Suite mit 2 Etagen bekommen (2. Höchste Kategorie)
    Mein Gesamteindruck ist nicht schlecht, jedoch hätte man in der Lage da deutlich mehr draus machen können. Die Lounge fand ich mittelmäßig und generell fehlte mir das “Wow” in der Ausstattung. Ein Westin eben.
    Schade, wenn man die Ultrapremium-Location bedenkt.

  3. Ja, so ganz super war es bei mir auch nicht. Ich habe zwar ein anständiges Upgrade bekommen, aber das Personal ist anscheinend immer noch mal gut, mal schlecht.

    In HH ziehe ich das Le Meridien vor (einfach grandios bei Upgrades und das Frühstück erst, absolut Klasse) oder das Renaissance. Beide sind sehr viel besser. Bloss nicht das Marriott, das ist einfach nur alt.

  4. Früher waren die Westin Hotels etwas Besonderes. Seit etwa 15 Jahren hat ein rigides Kostenmanagement die Macht ergriffen; ES WIRD GESPART; WO ES GEHT: Im Preis/Leistungsverhältnis unterste 20 Prozent aller Hotels. Die winzigen Zimmerchen in Hamburg sollen wohl ein Scherz sein? Ich rate generell von Kettenhotels ab. Die Wucherpreise müssen die Expansionspläne und den gigantischen Overhead finanzieren. Ohne mich.

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