
Discover Airlines gilt als einer der Hoffnungsträger der Lufthansa Group. Der Ferienflieger ist erfolgreich und soll bis 2027 auf insgesamt 33 Flugzeuge anwachsen. Die aktuelle Langstreckenflotte besteht aus Airbus A330 Flugzeugen, deren Reichweite ist aber begrenzt und die Kabinen brauchen allmählich ein Update. Nun zeichnet sich eine Lösung ab, die die Konzernmutter Lufthansa vergleichsweise einfach umsetzen könnte. Es geht um die Übernahme mehrerer Airbus A350-900 aus den eigenen Beständen.
Airbus A330 stoßen an ihre Grenzen
Derzeit betreibt Discover Airlines drei Airbus A330-200 und elf A330-300, die zum Teil über 20 Jahre sind. Während die drei Airbus A330-200 ohnehin bald ausgemustert werden sollen, ist der A330-300 keine eierlegende Wollmilchsau. Reichweitenstarke Nonstop-Verbindungen nach Südamerika oder Asien sind mit diesem Muster nur eingeschränkt möglich. Genau hier liegt aber zusätzliches Potenzial für Discover, wenn man Condor und andere Ferienflieger langfristig attackieren will.

Im Konzern prüft man derzeit mehrere Kandidaten für die Zukunft der Discover Flotte. Darunter sind Boeing 787, Airbus A330neo und Airbus A350-900. Alle drei Modelle sind inzwischen in der Lufthansa Group vertreten und etabliert, die Modelle sind ziemlich effizient und haben eine hohe Reichweite.
Mittelfristig bleibt zwar der Airbus A330-300 das Rückgrat der Discover Langstreckenflotte. Demnächst wird die A330 Teilflotte bei Lufthansa aufgelöst und zu Brussels und Discover Airlines transferiert. Der Ferienflieger wird also weitere Maschinen bekommen, die Probleme bei Reichweite und Hardware bleiben aber. Das Thema Kabinenausstattung will man bis 2027 lösen, indem das Bordprodukt überarbeitet wird. In allen drei Reiseklassen soll es Neuerungen geben, dazu gehört auch eine deutlich verbesserte Business Class.
Discover wird zwar keine Allegris-Sitze erhalten, Lufthansa will den Ferienflieger dennoch spürbar attraktiver machen. Man könnte hier ähnlich wie bei Edelweiss vorgehen und gebrauchte aber deutlich jüngere Maschinen mit einem modernen Produkt übernehmen. Vier solcher Flugzeuge hat Lufthansa aktuell selbst im Betrieb, es handelt sich um geleaste Airbus A350, die zuvor bei Philippine Airlines unterwegs waren.

Lufthansa hat auch die Sitze im Großen und Ganzen übernommen und lediglich das Design sowie das Layout leicht verändert. Die Business Class ist mit der 1-2-1-Bestuhlung ein deutliches Upgrade im Vergleich zur alten Lufthansa Hardware und wäre auch ein spürbares Upgrade der Discover Sitze, die dem alten Lufthansa-Produkt gleichen.
Diese Flugzeuge könnten also demnächst zu Discover Airlines wechseln und dort auf längeren Flügen eingesetzt werden. Die Kabinen wären moderner und die Kapazität höher. Die Crews könnten beide Muster fliegen, man wäre also bei der Bereederung flexibel. Viele Vorteile also, sofern Lufthansa auf die vier Jets verzichten kann.
So leicht könnte Discover Airlines zu neueren Flugzeugen und einer besseren Business Class kommen | Frankfurtflyer Kommentar
Die Kombination aus einem neuen Flugzeugtyp und einer aufgefrischten Kabine könnte Discover Airlines in die Lage versetzen, in dem Premium-Feriensegment ernsthaft mit den Konkurrenten wie Condor zu konkurrieren. Die Übernahme von A350-900 aus bestehenden Lufthansa-Beständen wäre eine kosteneffiziente Möglichkeit, Discover Airlines auf ein besseres Level zu heben.
Der Ferienflieger würde Reichweitenbeschränkungen loswerden, könnte neue Fernziele bedienen und zugleich das Bordprodukt verbessern. Noch ist aber nichts entschieden, außerdem müsste man sich noch gedulden bis die Mainline ausreichend Ersatzflugzeuge hat.
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