Streikwelle im Sommer? – Gewerkschaft Ufo kündigt Tarifverträge bei Lufthansa

Gestern wurde bekannt, das die Flugbegleitergewerkschaft UFO zwei Tarifverträge bei Lufthansa zum 1.7. gekündigt hat. Ende März läuft ein weiterer aus. Die gekündigten Tarifverträge wurden nach den letzten Streiks durch eine Schlichtung besiegelt. Erwartet uns nun im kommenden Sommer eine neue Streikwelle?

Gewerkschaft Ufo kündigt Tarifverträge bei Lufthansa | Hintergründe

UFO, die unabhängige Flugbegleiter Organisation, vertritt Flugbegleiter in berufs- und tarifpolitischen Interessen.

Zum 1.7. wurde der Mantel- und Vergütungsvertrag gekündigt. Gepaart mit dem im März auslaufenden Saisonalitätsmodelle Kabine Tarifvertrag könnten eine schwierige Verhandlungen auf beide Parteien zukommen. Der Tarifvertrag, welcher im März ausläuft, sorgt dafür, dass das Kabinenpersonal auch in den schwächer ausgelasteten Monaten angestellt bleiben. Der einzige Lichtblick ist, dass der Arbeitgeberkonzern mitgeteilt hat, dass bereits für Ende des Monats Gespräche mit der Gewerkschaft UFO terminiert seien. Hier gilt zu hoffen, dass rechtzeitig eine Einigung gefunden wird.

Bereits in den letzten Jahren waren Lufthansa-Reisende vor allem durch Streiks der Angehörigen der Gewerkschaft UFO sehr geplagt. Und um ehrlich zu sein, haben wir diese Situationen in den letzten Monaten nicht vermisst. Natürlich verstehen wir, dass eine faire Bezahlung wichtig ist und auch dass andere Vertragsbedingungen wie Anstellungsverhältnisse klar geregelt sein müssen. Wir verstehen nur nicht, dass bei einer Uneinigkeit immer sehr schnell zum Streik als Druckmittel gegriffen wird und mehrere Tausend Flugreisende darunter leiden.

Gewerkschaft Ufo kündigt Tarifverträge bei Lufthansa | Frankfurtflyer Kommentar

Wir sind gespannt, ob sich die Parteien vor dem Auslaufen der Tarifverträge Ende Juni auf neue Modelle einigen können. Gerade ein Streik in den reisestärksten Monaten ist natürlich ein klasse Druckmittel bei solchen Verhandlungen, aber warum dies immer auf den Rücken der Passagiere ausgetragen werden muss, ist für uns mehr als unverständlich. Vor wenigen Tagen hatten wir Streiks an fast allen deutschen Flughäfen, die in der Passagierabfertigung entstanden sind. Auch hier lag der Flugverkehr im Prinzip lahm. Ähnlich wie in einer gut funktionierenden Beziehung ist es wichtig, dass Kompromisse getroffen werden, also beide Seiten einen oder mehrere Schritte aufeinander zugehen.

2 Kommentare

  1. Ich habe mich auch mal inhaltlich mit den Streiks und den ihnen zu Grunde liegenden Forderungen auseinandergesetzt, was in einem Bloq wie diesem – verständlicherweise – zu politisch ist.

    Zuletzt forderte VERDI für die „Luftsicherheitsassistenten“, was nur eine angelernte Tätigkeit ist, einen Bruttolohn von 20€. Das ist mehr als bei den meisten Berufen, die eine mehrjährige Ausbildung und einen Schulabschluss voraussetzen. Wie unverschämt und vor allem vermessen!

    Die Assistenten haben aber leider ein stärkeres Druckmittel in der Hand als andere Berufsgruppen, und das nutzen sie auch aus.

    Mit lahmgelegten Flughäfen
    wird nämlich der ganzen Infrastruktur und der Volkswirtschaft enorm geschadet, so dass den Forderungen irgendwann nachgegeben wird (z.B. Bahnpersonal).
    Streikt hingegen die Kindergärtnerin, passt Omi eben auf. Dadurch haben die Erzieher kaum ein wirkungsvolles Druckmittel in der Hand.

  2. Vor vielen Jahren musste man sich wegen der vielen Streiks bei Reisen nach Italien, Frankreich oder Spanien in acht nehmen.
    Das ist mittlerweile mehr oder weniger vorbei
    Dafür ist jetzt Deutschland ganz vorne mit dabei ( Bahn, Müllabfuhr, Piloten, Kabinencrew, Sicherheitspersonal,
    Feuerwehr)……und….und…und

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