Lange Zeit wurde das Catering in der Lufthansa Business Class auf Kurzstrecke stiefmütterlich behandelt. Abwechslung war Fehlanzeige, die besten Kunden der Airline erhielten häufig die gleiche, meist wenig aufregende, kalte Platte.
Dies sollte sich nun ändern, mit Tasting Heimat will Lufthansa eine kleine Offensive in der Vielfalt der Mahlzeiten bieten. Mit typischen Gerichten aus deutschen Regionen will man den Ruf Bordverpflegung aufpolieren. Einige von uns waren in der ersten Woche nach der Einführung in der Business Class auf Europastrecken unterwegs.
Was ist typisch Deutsch?
Zunächst stellten wir uns die Frage: Was ist typisch Deutsch. Angekündigt wurden uns Leipziger Allerlei, Frankfurter Grüne Soße, Berliner Currywurst oder Bayerischer Obatztda. Doch für die Angebotspalette der Mahlzeiten bedarf es etwas mehr als das.
Einige Parameter die bei der Neuentwicklung berücksichtigt wurden sind Flugzeit, Kosten, Erwartungen der Passagiere, Angebot der Konkurrenz und Handling der Besatzung. Auf den meisten Routen bleibt es dadurch bei kalten Platten, die mit Brot und Dessert ergänzt werden.
Die Mahlzeiten kommen weiterhin auf einem Tablett, einige Geschirrteile sind neu. Auf dem Tray im neuen Design steht die Stadt, welche thematisiert wird – oder besser gesagt – werden soll. Zum Einen ist nicht immer gleich erkennbar was sich genau auf dem Teller befindet, zum Anderen ist der Bezug zur jeweiligen Stadt nicht wirklich klar.
So gab es auf einem innerdeutschen Flug eine kalte Platte mit Roastbeef, Grillgemüse und einem Mousse mit Obst. Auf einer Strecke mit einer Flugzeit von etwa zwei Stunden wurde zum Frühstück eine Platte des gleichen Umfangs aufgetischt. Schinken, Graupen, Fleischbällchen und ein Joghurt mit Obst & Müsli – typisch Berlin?
Ein Hinweis auf die Bestandteile wäre hilfreich gewesen. Genauso die Erklärung was die Verantwortlichen zum Zusammenhang der jeweiligen Stadt bringt. Verglichen mit dem vorherigen Angebot konnten wir insgesamt tatsächlich eine Aufwertung feststellen.
Zwei weitere Beispiele haben wir auf einem ähnlichen Routing gemacht. So wurden auf dem Flug von Deutschland nach Barcelona und wieder zurück die Städte Frankfurt und Düsseldorf thematisiert. Einziger Bezugspunkt war für mich der Klecks grüne Soße auf einem der Teller.
Bis auf eine Ausnahme war die Verpflegung sehr fleischlastig. Neben den Desserts wurde auch die Brotauswahl erweitert. Je nach Länge des Fluges gab es ein Brötchen oder eine kleine Auswahl verschiedener Brotsorten.
Weiterhin warme Speisen auf Mittelstrecken
Wir waren in der vergangenen Woche auch in Athen, auf diesem Flug gab es auch zuvor einen warmen Hauptgang. Dies hat sich nicht geändert, Lufthansa serviert auf einigen Mittelstrecken weiterhin eine größere Mahlzeitenfolge inklusive Vorspeise, ein warmes Hauptgericht plus Nachtisch.
Die Vorspeise kam uns auf dem Hinflug bekannt vor, den Teller kannten wir von einem innerdeutschen Flug. Als Hauptgänge standen zwei Gerichte zur Auswahl: Kohlrouladen und eine vegetarische Quiche. Die Rückreise fand am frühen Morgen statt, die Auswahl beim Frühstück: ein kalter Apfelkuchen oder pochiertes Ei mit Lachs.
Hier waren wir zu zweit unterwegs und haben uns jeweils für eine der Optionen aus der Menükarte entschieden. Vorspeise, Gebäck und Müsli waren genau identisch.
Insgesamt haben wir durchaus eine Aufwertung wahrgenommen, Highlights waren zum Beispiel der Apfelkuchen vom Frühstück, manche Brotsorten oder auch das ein oder andere Dessert. Vegetarier sollten ihre Essenswünsche im Miles&More Profil hinterlegen, das Angebot beinhaltet überwiegend Fleisch.
Ein Gastautor hat mir noch dieses Bild zugeschickt, er hatte ein vegetarisches Sonderessen vorbestellt:
Tasting Heimat | Eindrücke der ersten Woche | Frankfurtflyer Kommentar
Ich hatte gleich am ersten Tag nach der Umstellung des Bordservice einen Flug nach Griechenland. Der erste Eindruck hat sich auf anderen Flügen bestätigt: Das große Aha-Erlebnis ist ausgeblieben, eine Aufwertung ist aber insgesamt festzustellen.
Die Zeiten in denen man stets das Gleiche aufgetischt bekommt scheinen – fürs Erste – vorbei zu sein, auch wenn sich einige Gerichte durchaus in ihren Bestandteilen ähneln. Das neue Design der Tabletts in schwarz wirkt hochwertiger im Vergleich zum vorherigen Weiß. Bleibt abzuwarten ob sich die Menüs in Zukunft weiterhin voneinander unterscheiden werden und ob der wachsenden Anzahl an Vegetariern Rechnung getragen wird.
Das Getränkesortiment ist leider geblieben, hier hätte man in meinen Augen durchaus noch einige Anpassungen vornehmen können. Den Apfel gab es auf jedem Flug und wurde zum Teil gut angenommen und zum anderen Teil kaum beachtet.
Die vegetarische Sondermahlzeit hat mich auf meinen letzten Flügen eher enttäuscht, ich glaube ich hatte mehrfach exakt genau das abgebildete Essen von oben (was jetzt nicht super umwerfend ist).
Übrigens macht LH wohl keinen Unterschied zwischen vegetarisch und vegan. Das heißt, auch bei vegetarisch gibt’s keinen Käse, keinen Pudding oder keine Schokolade/Pralinen, was echt schade ist.
In der Hinsicht könnte LH wirklich noch nachbessern.
Robert, der Satz ist gut: Zum Einen ist nicht immer gleich erkennbar was sich genau auf dem Teller befindet !
Man sollte dazusagen, dass auf der Mittelstrecke offenbar der Käse und die Auswahl aus drei (jetzt zwei) Gerichten eingespohrt wurde
Flug von BER (ab 6:45) via FRA (ab 9:30) nach TFS letzten Mittwoch: 2x gleiche kalte Aufschnittplatte, auf dem langen Flug dann 2 warme Optionen dazu ( Lachs mit porchiertem Ei oder Hähnchen mit Senfsoße u Rösti; #Frankfurt Tasting Erschloss sich mir nicht). Es war lecker, ausreichend von der Menge. Speisekarten beide Male nicht erhalten, ebenso den Apfel nicht.
Die ersten Eindrücke sind nicht so der Burner. Geschirr neu, Portionen eher kleiner, also unterm Strich in Summe eine Verschlechterung. Den Apfel haben wir bisher noch nicht angeboten bekommen, bin gespannt auf Dienstag, da sind es direkt 3 Flüge mit dem Kranich, mal schauen wie viele Äpfel und welche Abwechslung es gibt…
Kleiner sind die Portionen wohl nicht, aber auch nicht größer.
Den Apfel habe ich immer bekommen, aber teils haben die Crews diesen auch mal gerne erst kurz vor der Landung „gefunden“.
Da Deutschland Fleisch- und Brotland ist passt es
Ich bin am Montag von Malaga nach Frankfurt in der Business Class geflogen. Bei dem 3 Stunden-Flug gab es weder Snacks oder Nüsse als Appetizer noch irgendein Getränk vorweg. Man bekam eine kalte Platte aus Roastbeef (wie Bild oben) und dieses weiße Mousse als Nachtisch wie ebenfalls auf dem Bild oben zu sehen ist. Nach dem Essen wurde nicht nach Kaffee oder Tee gefragt, die Äpfel waren den Passagieren der ersten beiden Reihen vorbehalten, dann kippte das Tablett und alle Äpfel fielen zu Boden. Die restlichen Passagiere bekamen gar nichts mehr. Wenn man nach dem Essen noch was trinken wollte musste man hartnäckig sein, die Crew hat von sich aus nichts angeboten. Kurz vor der Landung bekam jeder Passagier noch eine einfache Schokolade (nichts Besonderes)
Alles in Allem kann ich sagen, dass der preisliche Unterschied zwischen Economy und Business Class nicht gerechtfertigt ist.
Ist der Aperitivservice mit Nüssen nicht erstmal für die Dauer der Pandemie ausgesetzt?
Den gibt’s nur auf Strecken mit warmen Hauptgängen. Das sind Ziele wie Madrid, Lissabon, Athen… aber leider nicht Málaga, Faro, Kreta
Ich bin seit der Einführung des MyHeimat Catering 6x LH Eurooean Business geflogen, als Lacto-vegetarier bekam ich viermal diesselbe ungeniessbare vegane und glutenfreie Mahlzeit (bittere Aubergine, kein Salz oder Pfeffer), kalt, auch bei Flugdauer über 2 Stunden, unabhängig von der Tageszeit. Flugbegleiter, die Erbarmen hatten, reichten zum verpackten Brötchen noch ein warmes Brötchen, das einzige Highlight.
Zweimal bekam ich ohne Entschuldigung die normale Fleisch lastige Mahlzeit, wenigstens war dort die Nachspeise genieß- bzw. verzehrbar. Ausser dem neuen Geschirr sehe ich keinen Fortschritt beim my-Heimat Catering, es ist einfach ein schöner Name mit grässlichen Geschmack.
Wo genau das Heimatliche bei einem Apfel liegen solle, konnte nicht beantwortet werden. Ebenfalls wurde nur mitgeteilt, dass die Äpfel aus vier Regionen stammen würden, welche es sind, konnte man aber nicht sagen.
Allgemein fällt auf, dass Lufthansa auch bei längeren Flügen die 2. Getränkerunde „vergisst“. Bei KLM, Swiss, Finnair, etc erhält man vor dem Abflug eine Wasserflasche, nicht aber in der LH European Business Class, schade!
@Conny , wenn du gut essen willst, dann gehe lieber in ein 5 Sterne Restaurant und gib dort dein Geld aus, als hier über LH zu meckern!
Von FRA nach PMI gab es am 05.09. das Heimatmahl „Leipzig“ mit Lachs auf Kuskus und Blumenkohl. 🙄
Gibt es in Leipzig denn viele Lachse?
Es war aber trotzdem recht gut.