United Airlines CEO fliegt im Privatjet und lässt gestrandete Passagiere und Crews zurück

In den USA ist gerade die Hauptreisezeit um den nationalen Feiertag des 4. Juli, allerdings läuft es hier in der Luftfahrt gerade alles andere als rund. Nachdem es in den USA aufgrund von Unwettern und fehlender Fluglotsen zu tausenden gestrichenen Flügen gekommen ist, ist United Airlines komplett zusammengebrochen und man hatte zig tausend gestrandete Passagiere und auch Crews, um die man sich noch nicht einmal mehr kümmern konnte.

Auch der CEO von United Airlines selbst war von diesem Meltdown bei United Airlines betroffen, denn er wollte von Newark nach Denver fliegen, allerdings war dies aufgrund des Chaos bei United nicht möglich. Daher hat er kurzerhand einen Privatjet gechartert, um von New York in seine Heimat Denver zu fliegen und kassiert hierfür nun einen massiven Shit Storm.

Dabei hat der United CEO grundsätzlich nichts Verbotenes gemacht, denn er hat wohl gehandelt wie jeder andere Passagier, der es sich leisten kann mehrere zehntausend Dollar in einen Privatjet Flug zu investieren, nachdem die Linienflüge gestrichen wurden. Allerdings ist die öffentliche Wahrnehmung natürlich eine andere.

Gerade da am United Hub in Newark mit das größte Chaos herrschte und weder Passagiere und Mitarbeiter noch betreut werden konnten, wirkt es so, als habe Scott Kirby seine Airline, Mitarbeiter und Kunden in Stich gelassen um seinen Urlaub zum Independence Day nicht verspätet beginnen zu müssen.

Der CEO hat inzwischen auch eine öffentliche Entschuldigung abgegeben:

Mit einem Privatjet zu fliegen war die falsche Entscheidung, da es unsensibel gegenüber unseren Kunden war, welche darauf warteten nach Hause zu kommen. Ich möchte mich aufrichtig bei unseren Kunden und unserem Team entschuldigen, welches rund um die Uhr gearbeitet hat – oft während katastrophalem Wetter –  um sich um unsere Kunden zu kümmern.

Ich habe an vier Airports in der letzten Woche, während unzähliger Meetings, unser Team live erleben dürfen und es wurde deutlich, dass sie das Beste an United Airlines repräsentierten. Ich bedauere, dass ich von ihrer Professionalität abgelenkt habe. Ich verspreche, ich werde Respekt für das Engagement und die Loyalität unserer Kunden zeigen. 

United Airlines CEO fliegt im Privatjet und lässt gestrandete Passagiere und Crews zurück | Frankfurtflyer Kommentar

Auch wenn ich den CEO von United Airlines durchaus verstehen kann, was für ein unglaublich dämlicher Move war das denn? Während eines riesigen Meltdown seiner Airline in das Wochenende zu starten zeugt nicht gerade von Feingefühl und Führungsstärke.

Dabei wirft dies durchaus die Frage auf, ob Kirby dachte, dass es niemand mitbekommen würde, wenn er in einem Privatjet reist, allerdings ist er in der Branche derartig prominent, dass sich dies kaum verheimlichen lässt und auch in Privatjet Terminals wird man gesehen.

Grundsätzlich hat er hier vermutlich auch eine Möglichkeit verschenkt sich medienwirksam zu präsentieren, denn wie toll hätte es denn gewirkt, wenn Kirby als CEO in Newark am Boden ausgeholfen hätte. Auch wenn es nichts an der Situation geändert hätte, das Zeichen wäre deutlich positiver gewesen.

Danke: OMAAT

9 Kommentare

  1. War es nicht auch United (anderer CEO) die von NYC aus extra Donnerstag Abend und Montag Morgen eine Strecke in irgendein Kaff geflogen sind, weil irgendein Komiteeleiter für Bauvorhaben im Staat New York das so wollte. Als Quasi legale Bestechung.

  2. das ist doch völlig normal bei dieser Ebene. Es macht auch keinerlei Unterschied zu beispielsweise den Typen, die zu den Treffen zur Bekämpfung des erklärten Klimawandels mit dem Privatjet anreisen und dem Rest das Fliegen verbieten wollen.

    • Normal ist es sicherlich, aber die Optik des ganzen ist halt problematisch, denn wenn man es nicht schafft seine Crews über Tage nach hause zu bekommen oder ihnen Hotels zu buchen, dann sieht es irgendwie blöd aus, wenn der CEO im Privatjet in den Urlaub fliegt.

    • In den USA sind die aktuellen Verspätungen und Flugausfälle ein riesiges Thema. Es werden wohl ein paar hunderttausend Reisende nicht zu den Feiertagen nach hause gekommen sein.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.