United Airlines darf die First Class im Airbus A320 nicht vergrößern aufgrund von Druck der Flugbegleiter Gewerkschaft

So sieht eine Business Class in der Boeing 737 bei United Airlines aus.

United Airlines ist gerade dabei die Kabinenausstattung der Airbus A319 und A320 Flotte zu modernisieren. Hierbei wollte man eigentlich dem Trend folgen und aufgrund der Nachfrage die First Class vergrößern, im Airbus A319 von 8 auf 12 Sitze und im Airbus A320 von 12 auf 16 First Class Sitze.

Während man den Umbau der 81 Airbus A319 bereits abgeschlossen hat und hier die First Class planmäßig vergrößert wurde, ist nun der erste Airbus A320 aus der Werft mit neuer Kabine zurück gekommen und überraschenderweise hat das Flugzeug weiterhin nur 12 First Class Sitze. Der Grund liegt hier wohl in Druck der Flugbegleiter Gewerkschaft, welche eine First Class mit 16 Sitzen im Airbus A320 als zu arbeitsintensiv ansieht.

United Airlines hatte dabei noch im Februar 2019 erklärt, dass die Airbus A320 bei dem Umbau auf 16 First Class Sitze aufgestockt werden sollen und man würde zusätzlich 134 Economy Class Sitze verbauen, was genau 150 Sitzplätze bedeutet und durch die optimierte Anordnung der First Class auch sehr effizient sei.

In der „Effizienz“ dieses Konzeptes hat die Flugbegleiter Gewerkschaft in den USA, die AfA, wohl auch das Problem gesehen, denn bei 150 Sitzplätzen würde man den Airbus A320 nur mit drei Flugbegleitern betreiben, was bedeutet, dass ein Flugbegleiter alleine die 16 First Class Passagiere bedienen muss.

In den Augen von United Airlines sei dies kein Problem und man sehe hier keine Grund einen weiteren Flugbegleiter mit an Bord zu nehmen. Die AfA sieht hier eine zu hohe Belastung für die Flugbegleiter und man hat sich offensichtlich durchgesetzt, denn die United Airlines Airbus A320 bekommen nun im Retrofit doch 12 First Class Sitze und 138 Economy Class Sitze.

United Airlines darf die First Class im Airbus A320 nicht vergrößern aufgrund von Druck der Flugbegleiter Gewerkschaft | Frankfurtflyer Kommentar

Tatsächlich finde ich es immer wieder interessant, wie Gewerkschaften in die operativen Entscheidungen der Airlines eingreifen und im Grundsatz finde ich es nicht gut, denn es ist nicht ihre Aufgabe. In diesem konkreten Fall hat die Gewerkschaft wohl aber nicht nur den Flugbegleitern einen Gefallen getan, sondern wohl auch den Passagieren, denn eine First Class mit 16 Sitzen und nur einem Flugbegleiter ist wohl wirklich eine überschaubar gute Idee.

Wer den Service in den USA kennt, der kann sich bei dieser Konstellation ausmahlen wie lange der Service auf einem Flug dauern würde, wenn ein Flugbegleiter den gesamten Service alleine machen muss.

Was man vermutlich durch den Druck der Gewerkschaft verhindert hat ist, dass United Airlines nach einiger Zeit das Servicekonzept auf dem Airbus A320 kürzt, damit ein Flugbegleiter dies schneller abarbeiten kann. Hier könnte ich mir z.B. vorstellen, dass man den Aperitif Service auf dem Airbus A320 gestrichen hätte und die Getränke zusammen mit den Essen serviert. Dazu wird es nun aber nicht kommen.

Danke: liveandletsfly

9 Kommentare

  1. 1 FB für 16 Passagiere wäre schon übel, wobei…

    In Deutschland und Europa sind ja 2 FB für 40 Passagiere völlig normal, aber hier gibts ja den „Service“ auch nur im Schnelldurchgang. Tablett zuwerfen, Brötchen zuteilen und dann noch ein Getränk, fertig.

    • Wenn ich mir auf FRA-MUC bei einer voll ausgebuchten, 14 Reihen Business Class anschaue wie man da arbeitet, dann finde ich das durchaus beeindruckend effizient. Klar es ist Arbeiten am Fließband, aber man bekommt es wenigstens hin.

      In den USA würde man auf so einem Flug möglicherweise in der First noch nicht einmal ein Getränk bekommen und wenn ist dass das Maximum der Gefühle.

      Man könnte das schon schaffen bei dem Service Standard den die US Airlines in der First ansetzen, aber es würde halt etwas länger dauern.

    • Nun es ist ein schmaler Grat! Es gab auch schon Streiks die dann wegen „streikfremden Zielen“ von Gerichten untersagt wurden. Hier hat man nämlich genau versucht in das operative Geschäft einzugreifen, was Gewerkschaften genau NICHT zusteht.

  2. Tja, und Delta kommt ohne Gewerkschaft aus. Die Mitarbeiter wollen nicht mal eine, obwohl die Gewerkschaften sie umwerben.

    So viel dazu, dass man unbedingt Gewerkschaften braucht. 😉

    • Tja und die Mitarbeiter von Delta sind dabei auch noch die Zufriedensten in den USA….

      Auch in Europa kenne ich viele Flugbegleiter denen die Gewerkschaften mehr oder weniger auf den Geist gehen, wenn hier einzelne Handgriffe als Unzumutbar diskutiert werden.

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