Verkehrsminister will Nachtflugregelungen aufgrund des Streiks aufweichen

Am Montag, den 27. März stand Deutschland aufgrund eines Mega Streiks der Gewerkschaften Verdi und der EVG weitestgehend still. Aufgrund dieses Streiks mussten Hunderttausende von Reisenden, sei es auf der Straße, Schiene oder in der Luft die Reise auf andere Tage verschieben. Dies sorgt nun für massive Problemen in den kommenden Tagen.

Züge, Busse und Flugzeuge werden nun in dieser Woche besonders voll sein und Airlines warnen schon jetzt davor, dass der Streik spürbare Auswirkungen auch noch zu Beginn der Osterferien haben wird, weshalb Arbeitgebervertreter den Gewerkschaften unverantwortliches Handeln im Bezug auf den Warnstreik vorwerfen.

Um die Folgen des Streiks vor allem im Luftverkehr abzufedern, will der Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), die doch recht strikten Nachtflugregelungen an vielen deutschen Airports aufweichen und hier mehr Flüge auch in den Abend- und Nachtstunden zulassen.

Gegenüber „der Bild“ sagte der FDP Politiker, dass es nun unabdingbar sei, dass auch verspätete Landungen und Abflüge ermöglicht werden müssen um sicherzustellen, dass gestrandete Passagiere ihr Ziel nun erreichen.

Der Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) begrüßt diesen Vorstoß des Bundesverkehrsminister und man kritisiert vor allem den Streik von Verdi und der EVG als überzogen und unangemessnen.

Die andauernde Kette sogenannter Warnstreiks an immer neuen Stellen unserer Flughäfen trifft den gesamten Flugbetrieb auch da, wo gar keine Tarifverhandlungen geführt werden. Damit werden die intensiven Vorbereitungen auf den bevorstehenden Osterreiseverkehr massiv erschwert.

Alleine in Frankfurt werden für die Osterfeiertage 1100 Starts und 185.000 Passagiere erwartet und bei diesem Aufkommen hat man eigentlich keinen Spielraum mehr die Passagiere vom Streiktag noch vernünftig auf andere Tage und Flüge umzubuchen.

Verkehrsminister will Nachtflugregelungen aufgrund des Streiks aufweichen | Frankfurtflyer Kommentar

Das Streikrecht ist ein wichtiges Gut und auch ein Privileg der demokratischen Gesellschaft die wir in Deutschland haben, ABER man kommt doch nicht umher gelegentlich den Eindruck zu bekommen, dass dieses Recht teils leichtfertig, exzessiv und ohne Rücksicht auf verursachte Schäden genutzt wird.

Ob es Warnstreiks mit einem derartigen Ausmaß wirklich geben sollte, soll hier nicht das Thema sein, aber ich finde es tatsächlich richtig, dass man sich nun Gedanken darüber macht, wie man die Folgen für die Allgemeinheit abfedern kann und hier ist eine Aufweichung des Nachtflugverbotes sicher temporär eine sehr gute Idee, wobei man sich generell die Frage in Deutschland stellen sollte, warum wir unfassbar teure und moderne Infrastruktur wie einen Flughafen nur 18 Stunden am Tag nutzen wollen.

2 Kommentare

  1. Hr. Wissing ist aber nicht Manager sondern Minister und das ist das Problem. Wenn er sich in der Wirtschaft ausleben will, sollte er in die Wirtschaft wechseln statt Industriepolitik im Verkehrsministerium zu machen ohne nur einen Punkt zum Thema Nachhaltigkeit beizutragen.

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