Was ich beim Besuch eines Hotels hasse

Viele unserer Leser sind – genauso wie wir – gerne und viel auf Reisen, Hotelaufenthalte sind nichts außergewöhnliches. Idealerweise fühlt man sich bei einem Aufenthalt wohl und ganz wie zuhause, dafür müssen aber einige Parameter stimmen.

Jedem Gast ist etwas anderes wichtig, einen fairen Preis, Sauberkeit und die freundliche Behandlung durch das Personal setzen wohl die meisten voraus. Manchmal sind die Details entscheidend, Kleinigkeiten können einen Aufenthalt richtig gut machen – oder ziemlich verderben. Hier einige Dinge, die mich bei Hotelbesuchen wirklich sehr nerven:

Schön geredete Lage

Natürlich kann man sich im Vorfeld gut über die genaue Lage eines Hotels erkundigen, Beinamen wie „City“ oder „Airport“ entsprechen aber leider nicht immer der Wahrheit. Wer ein Freund von Marriott ist und am Flughafen München ein Hotel benötigt, ist wahrscheinlich vom Marriott Munich Airport angetan. Hier dürften viele erst bei der Ankunft erfahren haben, dass das Haus über 12 Kilometer vom Terminal entfernt ist und der Shuttleservice alles andere als geschenkt ist.

Review: Marriott Munich Airport

An größeren Airports sollte man ohnehin genauer aufpassen und darauf achten wo man eigentlich ankommt. Je nachdem kann es zum Hilton London Terminal 5 auch eine Weile dauern. Das Haus liegt selbst vom besagten T5 über eine Meile Luftlinie entfernt, auf der Straße sind es 5 Kilometer.

Keine Amenities

Viele Gäste bringen die eigenen Pflegeprodukte mit, einige Basics sollten aber trotzdem in einem Hotelzimmer vorhanden sein. In Nordamerika ist man hier eher sparsam unterwegs, Duschgel gibt es z.B. eher selten- Conditioner ist fast immer vorhanden.

Die kleinen Fläschchen kommen langsam aus der Mode.
Intercontinental Dubai, Foto: Sebastian

Im Nahen Osten oder Asien stehen darüber hinaus häufig zahlreiche weitere Dinge wie Kamm, Zahnbürste, Mundwasser, Schuhlöffel, Duschhauben, Einwegrasierer, Wattestäbchen, Slipper und mehr bereit. Man muss es ja nicht nutzen- im Fall der Fälle sind die Sachen aber griffbereit und sparen Anruf, Wartezeit bzw. Gang zur Rezeption.

Wo ist der Föhn?

Ich benutze selbst so gut wie nie einen Haartrockner, bekomme aber häufig mit, wie meine Angehörigen und Freunde diesen im Zimmer suchen müssen. Bleibt die Erkundung im Bad erfolglos, führt der nächste Schritt zum Kleiderschrank. Doch auch da wird man nicht immer fündig und muss alle anderen Schubladen durchforsten oder gar einen Mitarbeiter telefonisch um Hilfe bitten.

Im Marriott Malta ist der Föhn eher leicht zu finden. Foto: Robert

Wichtige Geräte fehlen

Während es eigentlich in jedem Hotel einen Föhn im Zimmer gibt, sind andere Gerätschaften nicht immer vorhanden. So muss man manchmal ein Bügeleisen beim Housekeeping bestellen oder in ein Bügelzimmer gehen, um zerknitterte Kleidung wieder in Form zu bringen. Auch Wasserkocher gehören nicht immer zum Standard, bei einigen Ketten wie z.B. Moxy fehlen sogar Kühlschrank und Telefon.

Review: Moxy Amsterdam Schiphol Airport

Geschlossene Fenster

Für mich als Frischluft-Fanatiker ein ziemlich wichtiger Punkt. Ich freue mich, wenn man das Fenster kippen oder zumindest einen Spalt öffnen kann. In manchen Regionen ist es zwar unerträglich heiß, kalt oder feucht- ich habe aber zumindest gerne die Möglichkeit ein wenig zu lüften.

Gute Aussichten im Hilton San Francisco- das Fenster ist aber dicht. Foto: Robert

Einen Balkon finde ich daher ideal, bin aber mit einer solchen Lösung wie in diesem Ibis-Zimmer auch fein:

Fehlende Steckdosen

In den meisten Fällen haben Hotelzimmer heutzutage ausreichend Steckdosen oder USB-Ladestellen. Manchmal sind diese aber unmöglich verteilt oder schon von Lampen oder dem Radiowecker belegt.

Wenige Steckdosen- gute Lösung im Sheraton Oman, Foto: Robert

USB-Steckdosen sind nicht selten defekt oder ausgeleiert, viele nutzen inzwischen das neuere USB-C Format und können mit den alten Schnittstellen nichts mehr anfangen. Eine unbefriedigende Erfahrung habe ich einmal in einem Courtyard am Flughafen Heathrow gemacht- es gab ausschließlich Steckdosen im UK-Format, Adapter musste man im Mini-Shop in der Lobby für 15 Euro kaufen.

Unnötiger Kladderadatsch

In der Regel verbringt man viel Zeit im Zimmer und hat entsprechende Erwartungen wie Privatsphäre, ausreichend Platz, Ruhe oder bestimmte Amenities. Wichtig sind auch Informationen zum Hotel, um in Erfahrung zu bringen wo das Gym ist oder wie lange Frühstück serviert wird.

Diese Infos kann man kompakt per QR-Code, auf dem Fernseher oder in eine Schublade packen- manche Hotels übertreiben aber und verteilen zahlreiche Flyer, Hinweisschilder, Warnungen, Informationen und Werbung im ganzen Raum.

Da blieb wenig Platz auf dem Schreibtisch- Sheraton Bukarest, Foto: Robert

Schlüsselkarte funktioniert nicht

Mein Endgegner. Ich will nach dem Frühstück wieder hoch ins Zimmer, der Aufzug ist stark frequentiert. Man stoppt gefühlt in jeder Etage und hat es irgendwann zum Zimmer geschafft. Die Zeit drängt langsam, man muss packen und weiter. Aber: Die Zimmertür geht nicht auf.

Schlüsselkarte in einem Delta Hotel by Marriott, Foto: Robert

Also wieder zurück zur Rezeption, der Aufzug ist voll und stoppt wieder in jedem Stockwerk, in der Lobby stehen Menschenmassen und wollen auschecken- es dauert. Einen Ausweis habe ich nicht dabei, es ist kompliziert. Wieder frage ich mich, ob das Handy wirklich daran Schuld haben kann und die Karte decodiert hat, obwohl ich sicher bin dass beide Gegenstände nicht in der gleichen Hosentasche waren…

Was ich beim Besuch eines Hotels hasse | Frankfurtflyer Kommentar

Ich fühle mich selten richtig unwohl in einem Hotel, aber manchmal springt der Funke einfach nicht über. Meist ist ein Aufenthalt kurz, zweckmäßig und einfach nichts Besonderes. Ein freundlicher Empfang, der effiziente Check-In Prozess sowie eine faire Rate und ruhige, saubere Zimmer machen mich schon ganz glücklich.

Ein paar Dinge sind aber einfach nervig, so wie die Kleiderbügel mit „Diebstahlschutz“ vom Titelbild. Zum Glück ein aussterbendes Modell und auch wirklich nur ein für mich nerviges Detail. Wenn sich diese häufen kann es aber unangenehm werden.

Man kann auch unmöglich alles haben- die Hotels können es auch wirklich nicht jedem Menschen recht machen. Den Müll vom Vorgänger, ein verrauchtes Nichtraucherzimmer oder Haare auf dem Kissen und im Handtuch braucht keiner- da sind wir uns wahrscheinlich alle einig.

Die Prioritäten sind bei den Gästen ganz unterschiedlich, daher würde uns interessieren was für Euch im Hotel unverzichtbar ist und was so richtig auf die Nerven geht. Hinterlasst uns gerne einen Kommentar!

 

7 Kommentare

  1. Ich buche immer ein Zimmer am Ende und weit weg vom Fahrstuhl.
    Wecker zeih ich immer sofort raus, hatte auch schon mal das Vergnügen um 4 Uhr geweckt zu werden.
    Schlechtes Locht ist auch so eine Sache, vor allem im Bad.
    Was mich auch total nervt, du gehst ins Zimmer und jede kleine Lampe geht an. Bist erst einmal Minuten damit beschäftigt herauszufinden wie jede aus geht. Oft machst eine aus, dann die nächste und eine andere geht wieder an. 😂 Völlig Banane.

  2. No go sind auch nach der Pandemie noch geltende strikte Frühstückszeitfenster, an die sich am Ende sowieso niemand hält, zentral gesteuerte Klimaanlagen und das evtl noch in Kombination mit Fenstern, die sich nicht öffnen lassen. Und ja, die absurden Ortsangaben, aber ich googlemappe immer, bevor ich buche. Es wird mir auch immer ein Rätsel bleiben, warum ein Check-in gerne mal gefühlt ewig dauert, obwohl alle Daten im Statusprofil hinterlegt sind und man bereits via App eingecheckt hat.

  3. Es ist nervig, wenn Lichtschalter nicht auffindbar sind oder deren Schaltung sich nicht selbstverständlich erschließt. Ŭbermüdet nach einem Langstrecken-Flug erlebt man eine halbe Disco, bevor es endlich dunkel ist. First World problems, ist schon klar, aber für einen bestimmten Preis sollte ein bestimmter Service erwartet werden. Ähnliches gilt für Wasserhähne und Duscharmaturwn. Welche Knallchargen da möglichst ausgeklügelte Systeme ersinnen, die sich „Otto Normalbediener“ allerdings auf Anhieb nicht erschließen, bleibt ein Geheimnis. Die Regel sollte lauten: Keep it simple.

  4. Mein persönlicher Endgegner sind Spinnweben!
    Als bekennende Arachnophobikerin weiß ich, dass man die feinen Fäden erst sieht, wenn sie eingestaubt sind.
    Mir ist schon klar, dass die Putztrupps ihre Augen hauptsächlich auf Betten, Waschbecken und Fußböden richten und eher selten nach oben schauen. Eine Spinnwebe hinterlässt also den Eindruck bei mir, dass da jemand seinen Reinigungsjob nicht richtig gemacht hat. Und ich muss außerdem davon ausgehen, dass es da, wo es Weben gibt, auch Krabbeltiere gibt. Angstvolle Nächten ohne Schlaf sind die Folge. Egal, in welcher Hotelkategorie!

  5. Ich hasse es wenn auf den Amenities im Bad zwar groß der Name des Produzenten steht aber der Inhalt klitzeklein sodass man nicht weiß was man sich gerade auf die Haare schmiert.
    Unter der Dusche trägt man ja keine Brille.

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