
KLM Royal Dutch Airlines steht vor einigen größeren Veränderungen, die niederländische Traditionsairline will das Servicekonzept auf Langstreckenflügen modernisieren und gleichzeitig die Kabinen ihrer Interkontinentalflotte umbauen. Die Fluggesellschaft will für frischen Wind sorgen, das Vorhaben wirkt aber zunächst konträr. Man will den persönlichen Kontakt zwischen Crews und Passagieren zwar erhöhen, aber auch zusätzliche Sitze in die Langstreckenflugzeuge einbauen.
🥂 Begrüßungsdrink & schnellere Mahlzeiten in der Economy
🍽️ Neues Geschirr in der Business Class von Designer Marcel Wanders
🛫 Weniger Trolleys = mehr Platz: zusätzliche Sitze in 787 & 777
Mehr persönlicher Service an Bord
Im Mittelpunkt der Änderungen steht ein neues Arbeits- und Servicekonzept. In der Economy Class soll ein Begrüßungsgetränk serviert werden, welches als erster Kontaktmoment zwischen Crew und Passagieren dienen soll. Auch die warmen Mahlzeiten sollen schneller ausgegeben werden, damit die Crew mehr Zeit für individuelle Betreuung hat.
Der für den Service verantwortliche Manager von KLM zeigt sich in einer Pressemitteilung überzeugt: „Menschen wollen reisen, und die Nachfrage nach einem persönlichen, hochwertigen Service steigt“. Die Airline will demnach bewusst auf kleine, aber symbolträchtige Details setzen, die an den Bordservice vergangener Jahrzehnte erinnern. Gleichzeitig will man moderne Abläufe etablieren und effizienter werden.
Auch in der Business Class stehen Veränderungen an, der Carrier arbeitet u.a. an neuem Geschirr. Dafür wurde die Partnerschaft mit dem niederländischen Designer Marcel Wanders verlängert. Die neuen Teller, Tassen, Gläser und Besteck solle ästhetisch überzeugen und die Speisen an Bord hochwertiger präsentieren.
Weniger Trolleys, mehr Raum für Sitze
Bei KLM arbeitet man aber nicht nur an der Serviceumstellung, man sei auch an der effizienteren Nutzung des vorhandenen Platzes an Bord dran. Durch das neue Servicekonzept kann auch die Beladung der Zukunft angepasst werden, in Folge werden weniger Trolleys benötigt. Dieser gewonnene Raum fließt in zusätzliche Sitzplätze, wovon auch die Premiumklassen profitieren werden.
In den Dreamliner soll die Business Class zwei zusätzliche Sitzplätze erhalten, in der Premium Comfort Class werden je nach Typ bis zu 40 Plätze eingebaut. KLM hat sich relativ spät für die Zwischenklasse entschieden und bezeichnet die Entscheidung als erfolgreich. Der Sitzabstand bleibt laut eigener Aussage unverändert. In der Economy Class will man ebenfalls zusätzliche Gäste befördern, hier nennt KLM jedoch keine genaue Zahlen.
Die Anpassungen sollen ab 2027 schrittweise umgesetzt werden. Betroffen sind insbesondere die Teilflotten von Boeing, KLM nutzt hier sowohl 787 als auch 777.
Weniger Trolleys, mehr Sitze: KLM will Langstreckenflugzeuge umbauen | Frankfurtflyer Kommentar
KLM hat sich einiges vorgenommen, die Pläne sind eine Reaktion auf die Entwicklungen im internationalen Luftverkehr. Die Nachfrage nach Premium-Produkten steigt, doch der wirtschaftliche Druck hält an. Auch die Niederländer kommen nicht drum herum, ihre Flugzeuge möglichst effizient auszulasten. Der Spagat von zusätzlichen Sitzplätzen und einem persönlicheren Service soll ab 2027 gelingen, bis dahin feilt man an den Details.
Die Umsetzung hat wohl schon begonnen, zumindest gibt es schon erste Bilder der Umbauarbeiten in der Premium Economy. Mit 40 Sitzen wird KLM zu einem der größeren Anbieter in dem Segment. Bei der Umrüstung sollen aber auch die Bordküchen „optimiert“ werden, wobei hier aber nicht mehr Platz für mehr Servicematerial entstehen wird. Im Gegenteil: Die Galleys werden kleiner, damit noch mehr Sitze reinpassen. Die armen Crews.
Als Pax würde ich eher auf Essen/Trinken zugunsten mehr Platz verzichten.
Im Rahmen zweier Fortbildungen war ich „an Bord“ alter Economy-Kabinen. Ich war beeindruckt vom großzügigen Plstzangebot von früher…
Wenn man sich mal die KLM 787-9 und die von UA ansieht, sieht man, dass hier bei KLM viel Raum NICHT fuer Sitze genutzt wird. UA hat hinten 2 weitere Reihen, vorne gibt es auch weniger Schraenke, etc. Aber spannend, fie 40 Sitze kann ich mir nur vorstellen, wenn man einen Sitz pro Reihe mehr einbaut und das wir in der 787 eher eng….
„Auch die warmen Mahlzeiten sollen schneller ausgegeben werden, damit die Crew mehr Zeit für individuelle Betreuung hat.“ 😆 Wer kennt das nicht…sobald die Mahlzeit durch ist wird jeder Kunde in Economy individuell betreut.
Diese Pressemitteilungen von Airlines wirken oft wie Satire.
„Individuelle Betreuung“ in der ECO ist doch nur ein Euphemismus dafür, dass [hinterm Vorhang Pause gemacht wird und] Service nur auf persönliche Anfrage in der Galley / oder bei Betätigen der Ruftaste stattfindet.