Wenn die Crew streitet: United Airlines muss gesamte Besatzung austauschen | Passagiere warten stundenlang

Airbus A319 von United

Streitigkeiten an Bord eines Flugzeugs sind zwar selten, aber nicht ungewöhnlich. Meistens handelt es sich um gestresste Passagiere oder Konflikte aufgrund der beengten Platzverhältnisse. Doch letzte Woche kam es bereits vor dem Start zu einem ungewöhnlichen Vorfall: Zwei Flugbegleiter des United-Airlines-Fluges UA2138 von Des Moines nach Chicago O’Hare gerieten in einen Streit, der schließlich dazu führte, dass die gesamte Besatzung ausgetauscht werden musste. Für die Fluggesellschaft begann damit eine unerwartete logistische Herausforderung, die in einer Verspätung von vier Stunden resultierte.

Das Wichtigste auf einen Blick:

💥 Streit unter Crewmitgliedern: Zwei Flugbegleiterinnen von United gerieten aneinander
⏰ Vier Stunden Verspätung: Austausch der gesamten Besatzung nötig
✈️ Ersatzcrew musste aus Chicago eingeflogen werden

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Am 27. Oktober 2025 sollte der United-Airlines-Flug UA2138 planmäßig um 11:26 Uhr von Des Moines (DSM) nach Chicago (ORD) starten. Statt einer kurzen Flugzeit von 90 Minuten erlebten die Passagiere jedoch eine vierstündige Verzögerung. Der Grund war ein Streit zwischen zwei Flugbegleiterinnen, der so eskalierte, dass die gesamte Besatzung ausgetauscht werden musste.

Ersatzcrew muss eingeflogen werden

Laut internen Unterlagen von United war die offizielle Begründung für die Verzögerung ein „Streit zwischen zwei Flugbegleitern“. Der zuständige Purser an Bord entschied, dass die gesamte Besatzung nicht mehr zusammenarbeiten konnte, wodurch die Sicherheit und Teamfähigkeit gefährdet waren. Die Folge war, dass alle Passagiere das Flugzeug verlassen mussten, während die Fluggesellschaft nach einer Ersatzcrew suchte.

Da Des Moines kein Stützpunkt für United-Besatzungen ist, musste die Fluggesellschaft Ersatz aus Chicago einfliegen. Dies kostete nicht nur Zeit, sondern beeinträchtigte auch die Planung anderer Flüge. Die neue Besatzung traf erst gegen 15:00 Uhr ein, sodass der Flug erst um 15:56 Uhr starten konnte. Die betroffene Besatzung war ursprünglich für mehrere Flüge über mehrere Tage eingeplant, sodass durch den Austausch nicht nur der Flug UA2138, sondern auch nachfolgende Flüge umbesetzt werden mussten.

Bei der Präsentation der neuen Uniform wirken die Flugbegleiterinnen fröhlich. Foto: United

Gleichzeitig musste United die Passagiere betreuen, für Verpflegung sorgen und Anschlussflüge umbuchen. Dank der Größe des Drehkreuzes in Chicago war die Umbuchung zwar möglich, aber mit zusätzlichem Aufwand verbunden.

Solche Vorfälle sind zwar selten, aber nicht beispiellos. Ähnliche Konflikte gab laut „View from the Wing“ schon 2023 bei American Eagle, als ein Streit über Sitzplatzwechsel zu einer zweistündigen Verspätung führte, oder 2022 bei Alaska Airlines, als ein Streit zwischen Piloten sogar zu einem Flugausfall führte.

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Stewardessen und Stewards arbeiten ständig in neuen Teams zusammen, je nach Größe der Fluggesellschaft sind die Konstellationen einzigartig. Wir sind alle Menschen und da ist es vollkommen normal, dass mal die Chemie nicht stimmt. In dem Fall arbeitet man eben professionell zusammen und geht dann nach dem Flug getrennte Wege.

Ich frage mich schon was hier genau schief gelaufen ist und ob der verantwortliche Purser oder Kapitän die Situation nicht hätte abmildern können. In dem Airbus A320 arbeiten vier Flugbegleiter, wobei zwei vorne und zwei im hinteren Teil eingeteilt sind. Offensichtlich hat es aber nicht gereicht die beiden Streithähne zu trennen um den Konflikt aufzulösen.

Den Vorfall konnte United zunächst nicht wirklich einordnen geschweige denn betiteln. Die Airline gibt nämlich sonst immer für jede Verspätung einen genauen Grund an und kommuniziert diesen u.a. per App. Im Fall von UA2138 verschlug es dem Mitglied der Star Alliance aber die Stimme…

2 Kommentare

    • Unprofessionell, was die beiden Streithennen angeht: Ja, zweifellos.

      Der Purser macht sich – in dem Wissen, was dies bedeutet – eine solche Entscheidung sicher nicht leicht. Und offenbar gab es für eine solche Entscheidung für eine neue Besatzung triftige Gründe.

      Professionell also, einen sich abzeichnenden und potenziell in der Luft eskalierenden Konflikt bereits im Vorfeld zu vermeiden. Einen solchen hätte ich als Passagierin nicht erleben wollen. Und damit: Kein Kindergarten, sondern aus meiner Sicht mindestens ein wohl vernünftiger Akteur.

      Dass JB in dieser Situation alles und jeden verklagt (bzw. den Versuch unternommen) hätte und gerne bis hoch zu Captain Norad, Ruler of the Universe, gegangen wäre, ist mir klar.

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