Wie der Frankfurtflyer-Stammtisch beinahe ein böses Ende für einen Leser und mich nahm

Gute Miene zum bösen Spiel. Foto: Sebastian

Ein aufregender Frankfurtflyer-Stammtisch im Airbräu am Flughafen München liegt hinter uns. Nahezu rekordverdächtig war die Beteiligung unserer Leser und es wurden viele spannende Gespräche rund um unsere Leidenschaft das Fliegen geführt. Doch beinah hätte die Rückreise von München ein vorzeitiges Ende genommen. Und das nicht nur für mich, sondern auch für Frankfurtflyer-Leser Mathias.

Mathias und ich waren am Tag nach dem Stammtisch auf den frühen British Airways Flug nach London-Heathrow gebucht. Während Mathias mit seinem Kurztrip in der British Airways First Class nach Las Vegas noch einen guten Grund für den Zwischenstopp in LHR hatte, war ich ein wenig naiv unterwegs. Schon vor einiger Zeit hatte ich aus ökonomischen Gründen einen späten Direktflug mit Lufthansa von München nach Bremen gebucht. Damals war noch der Plan, die Familie mit nach München zu nehmen. Das hatte sich dann irgendwann zerschlagen und mir war danach, nicht erst Sonntagnacht wieder zurück zu meiner Familie zu kehren. Was lag also näher, als über London-Heathrow mit British Airways nach Hamburg zu fliegen und trotz Bahnfahrt zurück von dort nach Bremen noch jede Menge Zeit wieder rein zu holen.

Der aufmerksame Leser wird nun anmerken, dass es auch durchaus noch weitere Lufthansa Direktflüge nach Bremen und etwa im Stundentakt auch nach Hamburg gibt, um mich früher nach Hause zu bringen. Und das ist so auch richtig, wäre aber bedeutend teurer als mein British Airways Award gewesen. Abgesehen davon meide ich Lufthansa-Flüge wo immer ich es kann. Und als Oneworld Emerald ist ein Transit in LHR auch nicht ganz unerträglich. 🙂

Ein Transit in LHeathrow kann auch entspannt sein. Bei gutem Wetter. Foto: Sebastian

Wie der Frankfurtflyer-Stammtisch beinahe ein böses Ende für einen Leser und mich nahm| Raumtemperatur 7 Grad

Dass Mathias und ich nun auf dem gleichen Flug morgens um 7:25 Uhr gebucht waren, purer Zufall und schon während des Stammtisches ein echter Überraschungsmoment. Aber wenig überraschend war es, dass wir uns schon früh morgens im Modul A des Terminal 1 bei den Check-In-Schaltern wieder begegneten. Und so konnten wir zumindest den ersten Teil unserer Reise zusammen bestreiten.

Eine schnelle Sicherheitskontrolle und ein paar Getränke in der Airport World Lounge später, war es dann auch Zeit für das Boarding. Ganz zivilisiert reihten sich die Passagiere in einer Schlange auf, die sich weit durch das Terminal zog. Warteschlangen interessieren einen natürlich nicht, wenn man ein Business Class-Ticket und Vielfliegerstatus hat. Also fanden wir uns recht schnell kurz vor dem Gate wieder.

Verspätung schon ab München. Screenshot: Sebastian

Es war ein bitter kalter Sonntagmorgen, von dem wir im Terminal allerdings wenig merkten. Nun ja, bis das Boarding nicht begann und stattdessen der Kapitän eine Durchsage machte. Weder die externe Beheizung vom Flughafen aus, noch die interne Heizung des Flugzeugs taten Dienst. In der Kabine kuschelige 7 Grad. Die Crew wartete auf mobile Heizstrahler. Wovon dann einer wohl auch kam und den Airbus A320 auf 11 Grad Wohlfühltemperatur brachte. Das machte keinen Sinn und der Kapitän informierte erneut. Voraussichtliche Abflugzeit 11:00 Uhr statt 07:25 Uhr.

Wie der Frankfurtflyer-Stammtisch beinahe ein böses Ende für einen Leser und mich nahm | Überheblichkeit

Was macht man in solch einer Situation? Vom Gate weggehen ist immer mit etwas Risiko behaftet, falls es doch kurzfristiger weiter geht. Wir entschieden uns für die obere Etage der Lounge, von der wir sowohl unser Flugzeug als auch das neue Abfluggate sehen konnten. Dort stand zum Glück oder auch Leid noch eine Qatar Airways Maschine, die erst um 9:15 Uhr den Platz räumen sollte.

Doch Plötzlich entfernte sich unser A320 vom Gate und unser Boarding-Gate wurde nochmals geändert. Auf ein Busgate. Ich hüpfte nochmals aus der Lounge, um mich zu vergewissern, dass man nicht ohne uns los ist. Aber die bekannten Gesichter verteilten sich weiterhin um die umliegenden Gates. Genug Zeit für zwei Gin Tonic, ehe gegen 9 Uhr auf der Fluginformationsanzeige „Boarding“ bei unserem Flug BA947 aufleuchtete.

Und kurz darauf wäre meine Heimreise auch fast schon wieder beendet gewesen. Denn beim Scannen der Boardkarte wurde ich abgewiesen, da ich nur mit einem Personalausweis reiste. Für die Einreise nach UK ist aber mittlerweile ein Reisepass notwendig. Aber das wollte ich ja gar nicht. Ich wollte nur nach Hamburg. Das erklärte ich dem „Gate-Drachen“ so auch, worauf eine Diskussion entbrannte, die in der Frage gipfelte, warum ich über London nach Hamburg fliege. Meine Antwort kurz und knapp „Meine Entscheidung“. Mathias ging an Bord des Busses, während die Mitarbeiterin am Gate sich bei ihrem Supervisor die Freigabe holte. Und bekam. Und sich mehrfach bei mir entschuldigte. Dabei lag sie richtig und ich falsch. Denn für einen Transit über LHR ist, wie ich später erfuhr, tatsächlich ein Reisepass notwendig. Und da die Geschichte an dieser Stelle noch weiter geht, könnt Ihr ahnen, dass ich besser nicht an Bord dieses Flugzeuges gegangen wäre.

Aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht und ich stieg erleichtert ebenfalls in den Bus, der uns zu dem Flugzeug brachte, das inklusive De-Icing noch eine Weile brauchte, bis es uns Richtung England bringen sollte. Während ich mit einem erheblichen Zeitpuffer entspannt den Flug genoss, wurde Mathias mittlerweile etwas  unruhig. Die Verspätung ließ die Chancen darauf steigen, dass er seinen Weiterflug nach San Francisco nicht mehr erreicht.

Champagner und traditionelles English Breakfast auf dem Flug von München. Foto: Sebastian

Aber es gab immerhin noch eine Chance und BA hatte von sich aus auch noch keine Umbuchung vorgenommen. Bei miserablen Sichtverhältnissen und Landung per Autopilot, wurde aber eins schnell klar. Der Weiterflug in die USA ist mehr als in Gefahr. Und spätestens als wir Bonusrunden auf dem Taxiway fuhren, auf unsere Parking-Position warten mussten und anschließend per Bus zum Terminal gebracht wurden, war es sicher, dass es so nichts mehr wird. Daher schauten wir parallel schon nach alternativen Flügen. Eine Alternative war ein Direktflug von LHR nach Las Vegas. In einem A350. Leider ohne First Class. Aber mit Abflug um 16 Uhr. Das musste Mathias nur noch umbuchen und wollte er am Liebsten im Concorde Room machen.

Wie der Frankfurtflyer-Stammtisch beinahe ein böses Ende für einen Leser und mich nahm| Du kommst hier nicht rein

Wenn da nicht der gnadenlose Scanner für die Boardkarten im Terminal 5 gewesen wäre. Der lehnte Mathias Bordkarte ab und schickte ihn zum Transferschalter. Der in allen Reiseklassen von Menschenmassen belagert war. In London waren auf Grund der schlechten Witterungsverhältnisse mittlerweile zahlreiche Flüge gestrichen worden. Primär auf der Kurzstrecke. Und diese Fluggäste brauchten jetzt Alternativen. Die sie nicht bekamen, denn British Airways stellte just in diesem Moment das Umbuchen von Kurzstreckenflügen ein und schickte die Menschen ins Hotel. Zum Glück war mein Flug gerade auf der Rückreise von Cairo und noch im grünen Bereich.

Der Nebel machte an British Airways besonders zu schaffen. Foto: Sebastian

Dass British Airways First Class Fluggäste am Transferschalter in der Schlange warten lässt, kam nicht nur mir abenteuerlich  vor. Auch Mathias war nicht bereit, sich irgendwo in einer Schlange von Menschen einzureihen, die vermutlich vielfach den falschen Schalter gewählt haben. Daher tat er das, was ich auch tun würde. Er drängelte sich vor. Was zu heftigen Protesten der anderen Wartenden führte. Irgendwann konnte er sich außerhalb der Queue einen Mitarbeiter schnappen, der ihn unbürokratisch auf den Direktflug nach Las Vegas umbuchte und uns bis zur Bordkartenkontrolle begleitete. Damit war der Tag für Mathias zunächst gerettet.

Wie der Frankfurtflyer-Stammtisch beinahe ein böses Ende für einen Leser und mich nahm| Cancelation

Der Weg war frei für den Concorde Room. Und trotz Umbuchung auf Business Class war auch der Zutritt zur echten First Class Lounge von British Airways kein Problem. Und auch ich wurde als Begleitung gern hinein gelassen. Zumindest ein Erfolg bei der ganzen Aufregung, die wir mit einem doppelten Wodka herunterspülten.

Ein Blick auf die Getränkeauswahl an der Bar im Concorde Room. Foto: Sebastian

Trotzdem konnte ich die gesamte Zeit kaum meinen Blick von der Fluggastinformationsanzeige abwenden. Zu viele Flüge waren mittlerweile gestrichen. Aber bei meinem Hamburg-Flug war immer noch alles gut. Wir entschieden uns nach einem Espresso Martini etwas Essen zu gehen. Und als wäre es an diesem Tag verflixt, ging diesmal meine Anspannungskurve plötzlich wieder hoch. Hinter meinen BA-Flug 966 nach Hamburg leuchtete rot das Wort „cancelled“ auf.

Für mich die absolute Katastrophe: Zum einen hatte ich keine Chance in London einzureisen und zum anderen hatte ich am Montag wichtige Termine. Und dazwischen musste ich noch die Kinder in die Eingewöhnung zur Kita zu bringen. Jetzt in London zu stranden, kaum vorstellbar. Ich warf Google Flights an und suchte nach Alternativflügen zu beliebigen Flughäfen in Deutschland.

Wie der Frankfurtflyer-Stammtisch beinah ein böses Ende für einen Leser und mich hatte | Umbuchung

Die Lage sah dramatisch aus. Es gab kaum noch Verfügbarkeiten und wenn, waren diese brutal teuer. Als Erstes machte ich einen Flug mit Eurowings nach Düsseldorf aus. Der kam spät Abends an, aber irgendwie wäre ich von dort sicher noch nach Bremen weiter gekommen. Für knapp 400 Euro buchte ich das flexible Eurowings-Ticket noch ein, während ich im Concorde Room auf den Mitarbeiter am Service-Desk wartete. Der mich direkt wieder wegschickte, weil es angeblich keine Alternativflüge gäbe.

Ich setzte zur Sicherheit meine Suche fort und fand noch einen weiteren Eurowings-Flug. Nach Hamburg. Nur zehn Minuten später als der nach Düsseldorf. Auch den buchte ich. Diesmal musste ich über 400 Euro tief in die Tasche greifen. Und später erkannte ich, warum ich den Flug nicht direkt gefunden hatte. Ich hatte unbewusst in Business Class gebucht. Das war der zu dem Zeitpunkt einzig freie Sitz.

Und während ich wieder auf der Flugübersicht von Eurowings landete, poppte da noch der 14:45 Uhr-Flug nach Hamburg auf. Für nur 180 Euro im Basic Economy-Tarif. Auch der war kurzer Hand gebucht und ich hatte ein Stück weit Sicherheit, heute noch nach Hause zu kommen. Eigentlich wollte ich einen guten Freund auf ein kurzen Plausch treffen, der nur wenige Meter entfernt in der First Class Lounge von British Airways saß. Das ging in dem Trubel komplett unter.

Aber zumindest konnte ich mich – zusammen mit Mathias – dann endlich einem 3-Gänge-Lunch mit Lachscreme, Concorde Room Burger und Käseplatte widmen. Doch auch das nicht in epischer Breite, denn nach all der Rennerei und Umbucherei war die Zeit schon weit fortgeschritten. Selbst mit der Verspätung, die der Eurowings-Flieger aus Hamburg kommend schon eingefahren hatte. Es war Zeit mich zu verabschieden und ins Terminal 2 zu wechseln.

Wie der Frankfurtflyer-Stammtisch beinah ein böses Ende für einen Leser und mich hatte | Terminalwechsel

Doch wie wechselt man von Terminal 5 zu Terminal 2. Von Terminal 3 zu Terminal 5 hatte ich das schon X-mal gemacht. Aber nicht aus Terminal 5 heraus. Ich fragte zunächst an der Sicherheitskontrolle, die mich an einen der Service-Schalter verwies. Das waren die Schalter, die heute belagert von Menschenmassen wurden. Angesichts der Zeit wurde mir etwas übel. Denn das hatte ich nun nicht eingeplant.

Zumindest schön geschmückt ist Terminal 5. Foto: Sebastian

Ich ging zum ersten Transferdesk und schnappte mir einen Mitarbeiter, der mich zum Gate A15 verwies. Dort war ein anderer Transferschalter. Doch auch dort schickte man mich weiter direkt zu Gate A15. Dieses Gate war zum Glück mit Personal besetzt. Personal, welches meinte, dass ich erstmal raus müsse. Ich konnte jedoch nicht in UK einreisen, denn ich hatte ja nur den Personalausweis bei mir. Daraufhin drückte mir die Mitarbeiterin eine Broschüre in die Hand und schickte mich die Treppen an Gate A15 runter. Und schon war ich wieder im Transitbereich.

Wie der Frankfurtflyer-Stammtisch beinah ein böses Ende für einen Leser und mich hatte | Check-In aber wie?

Der Bus zum Terminal 2 fuhr sofort los, so dass ich keine Zeit verlor. Ich hatte allerdings eine Herausforderung: Der Online-Checkin für meine Buchung funktionierte nicht. Ich hatte theoretisch keine Chance ins Terminal 2 zu kommen, um die Sache am Gate oder Transferdesk zu regeln. In meiner Verzweiflung checkte ich daher für den späten Flug nach Hamburg ein, was auch reibungslos funktionierte und mir Zutritt zum Terminal erlaubte.

Im Terminal 2 wartete dann außerdem wieder eine Sicherheitskontrolle auf mich. Ich war mittlerweile spät dran, aber die Schlange auch nicht so lang. Bis ich in meiner Reiseroutine einen Fehler machte und die Flüssigkeiten nicht aus der Tasche nahm. Und daher wurde mein Gepäck mit vielen anderen aussortiert. Die Mitarbeiterin war – freundlich gesagt – nicht die Schnellste und musste sich von den vielen Passagieren vor mir auch einigen Frust anhören. Ich wurde nervös, denn der Abflug lag nahe.

Wo geht es bitte zum Eurowings Transferdesk? Foto: Sebastian

Meine Eile trieb mich schnellen Fußes zum Gate, als ich den Transferdesk von Eurowings erspähte. Auch hier sammelten sich wieder Menschen, doch ich versuchte mein Glück, hier meinen Flug einzuchecken. Doch hier offenbarte sich wieder, was die Lufthansa-Gruppe doch für ein Kundenverachtendes Unternehmen ist. Der gemeinsam Serviceschalter von Lufthansa, Austrian, Swiss, Eurowings und co. war nicht mit einer einzigen Person besetzt. Es gab massenhaft Bedarf nach Service, doch niemanden der sich kümmert.

Rudelbildung vor dem Transferschalter. Foto: Sebastian

Mir wurde bewusst, dass die letzte Chance das Gate war. Doch mit Blick auf die Fluggastinformation wurde klar: Der Eurowings-Airbus war noch nicht da und es wurde nicht einmal das Abfluggate angezeigt. Warum war die Maschine noch nicht da? Wird auch dieser Flug gecancelt, schoss es mir durch den Kopf? Ehe dann etwa 20 Minuten später doch endlich unser Abfluggate angezeigt wurde.

Nur das Personal fehlt. Foto: Sebastian

Wie der Frankfurtflyer-Stammtisch beinah ein böses Ende für einen Leser und mich hatte | Standby

Scheinbar hatten die anderen Fluggäste einen Wissensvorsprung, denn am Gate war schon viel los als ich eintraf. Ich mogelte mich an den wartenden Menschen vorbei und sprach den erstbesten Mitarbeiter an, der sich mir in den Weg stellte. Mit meinem Check-In möge ich bitte noch etwas warten. Super, ich war heute nun nicht unbedingt die Geduld in Person. Irgendwann kümmerte sich die Mitarbeitern dann um die ersten Fluggäste. Unter anderem um Mitarbeiter der Lufthansa-Gruppe in zivil, die sich selbst erstmal Jumpseatw zuwiesen. Danach versuchte ich mein Glück. Das Ergebnis ernüchternd: Die Maschine überbucht und auf meiner Bordkarte prangte ein „SBY“ für Standby dort, wo normalerweise der Sitz stehen sollte. Das kannte ich noch von früher, war aber alles andere als das, was ich heute wollte. Denn alle wollten raus und mit der Boarding-Nummer 188 konnte ich mir gut vorstellen, wie viele Leute da noch vor mir waren.

Als dann nach noch deutlicherer Verspätung endlich das Boarding dem Ende zuging, waren inklusive mir noch drei Fluggäste am Gate. Alle wollten einfach hier weg. Plötzlich die Durchsage mit dem Final Call für drei Passagiere. Gab es doch Hoffnung früh und günstig heim zu kommen? Die Hoffnung reduzierte sich, als kurz darauf eine Dame am Gate erschien und ins Flugzeug einstieg. Dann wurde jedoch der Standby-Fluggast mit dem Aufgabegepäck an Bord gelassen. Ein Blick auf die Seatmap auf dem Bildschirm am Gate zeigte auf 7D noch einen freien Platz. Die Dame fragte mich nochmals, ob ich denn nicht später fliegen wolle. Außerdem erklärte Sie mir, dass kein Business Class Sitz mehr frei wäre. Das wäre zwar der Jackpot gewesen, aber Business Class hatte ich nur auf dem späteren Flug. Mein Ticketportfolio hatte den Gate-Agent zusätzlich gestresst.

Wie der Frankfurtflyer-Stammtisch beinah ein böses Ende für einen Leser und mich hatte | Boarding nach Hamburg

Endlich traf sie die Entscheidung mich manuell zu boarden. Ich erhielt meine Bordkarte mit einem handschriftlichen „7D“ darauf. Tausend mal dankend ging ich an Bord, ohne dabei zu übersehen, wie die Freude im Gesicht desjenigen wich, der da schon auf meinem Sitz den Genuss eines freien Mittelsitzes eingeplant hatte.

Endlich auf der Maschine, die mich heim bringen sollte. Foto: Sebastian

Mit meinem Weekender und der Harrods-Tüte mit den Geschenken für die Kinder unter dem Sitz des Vordermannes kein entspannter Flug, aber darum ging es jetzt nicht mehr. Nach all den unvorhersehbaren Ereignissen kam ich noch am selben Tag in Bremen an. Und das im Endeffekt sogar eine Stunde früher als mit meinem ursprünglichen Direktflug. Nun ja, und Mathias sitzt in dem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, wahrscheinlich in einer Tiki-Bar in Las Vegas.

Wie der Frankfurtflyer-Stammtisch beinah ein böses Ende für einen Leser und mich hatte | Frankfurtflyer Kommentar

Was für ein Wetterchaos in London-Heathrow. Am Ende war entscheidend, dass ich den weg nach Hause noch am selben Tag geschafft habe. Diese Reise hat mir dann aber vor Augen geführt, dass zu viel Routine bei Flugreisen nicht gut tut. Hätte ich morgens zum Reisepass gegriffen, wäre mir etwas Aufregung erspart geblieben. Und ehrlichweise hätte ich allein mit dem Personalausweis nicht mal in Heathrow umsteigen dürfen.

Und das macht auch total Sinn. Denn wenn ich keinen Anschlussflug mehr bekommen hätte, wäre mein Bett eine Sitzbank im Terminal gewesen. Nimmt man die Umbuchung, die British Airways vorgenommen hat, sogar für zwei Nächte.

Außerdem ist mir klar geworden, dass solch eine Unregelmäßigkeit auch mich stresst. Ich weiß zwar, wie ich einen Flug umbuchen kann. Aber ich hab zu dem Zeitpunkt noch keinen Gedanken daran verschwendet, dass ich mir das Geld dafür auch von BA wieder holen kann. Auch habe ich nicht darüber nachgedacht, dass der Abflug der Eurowings so stark verzögert war, dass ich mich mit Essen und Getränken hätte eindecken können.

Wobei ich mir sicher war: Die Miles & More Meilen für den Eurowings-Flug wird es mit ziemlicher Sicherheit nicht geben. Und mit dem handschriftlichen 7D auf der Bordkarte würde ich da auch schlechte Karten haben. Aber tatsächlich wurde die Meilen für den Flug schon gutgeschrieben, während BA parallel alle Ansprüche abgelehnt hat. Aber da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.

1 Kommentar

  1. Das kommt davon, wenn man lieber Stundenlang über LHR fliegt. Mit dem Zug wäre man aus MUC dann auch schon in Bremen gewesen und die LH ist aus meiner Sicht um Klassen besser als die BA.
    Ich wähle natürlich immer die schnellste und günstigste Verbindung.

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