
Ein geplanter Ferienflug von Hurghada nach Köln/Bonn entwickelte sich am Sonntag, dem 13. April 2025, zur Geduldsprobe für 168 Passagiere. Der von Eurowings vermarktete Flug EW981 wurde durch die tschechische Smartwings im Wetlease durchgeführt und musste aufgrund eines medizinischen Notfalls sowie überschrittener Crew-Dienstzeiten gleich zwei außerplanmäßige Zwischenlandungen einlegen. Die eingesetzte Boeing 737 musste zunächst in Heraklion und später in Zagreb stoppen. Die Ankunft in Köln verzögerte sich dadurch um über sechs Stunden.
Große Verspätung: Zwei außerplanmäßige Landungen sorgen für über 6 Stunden Verspätung bei Eurowings-Flug EW981.
Notfall über dem Mittelmeer: Auslöser war ein medizinischer Notfall an Bord
Weitere Landung notwending: Crewtausch erfolgte wegen zu langer Dienstzeit in Zagreb.
Der ursprünglich für eine Landung um 18:00 Uhr in Köln/Bonn geplante Flug startete bereits mit über einer Stunde Verspätung in Hurghada. Etwa 90 Minuten nach dem Abflug wurde auf einer Reiseflughöhe von rund 36.000 Fuß der internationale Notfallcode 7700 durchgegeben. Die Crew erklärte eine Luftnotlage und leitete die Boeing 737-800 mit dem Kennzeichen OK-TSU zum nächstgelegenen geeigneten Flughafen um. Um 15:45 Uhr deutscher Zeit begann der Sinkflug, die Maschine landete gegen 16:15 Uhr im griechischen Heraklion.
Grund für die erste Unterbrechung war laut Eurowings ein medizinischer Notfall an Bord. Ein Passagier benötigte dringend ärztliche Hilfe und wurde nach der Landung von medizinischem Personal übernommen. Der Aufenthalt in Heraklion dauerte rund zwei Stunden, der Flug wurde anschließend fortgesetzt. Es ging jedoch nicht direkt nach Köln weiter.
Zu lange Dienstzeit für die Crew
Die Crew kam an diesem Tag bereits aus Deutschland nach Hurghada und hatte zu diesem Zeitpunkt einen Großteil ihrer maximal zulässigen Dienstzeit absolviert. Um deren Einhaltung zu gewährleisten, entschied sich Smartwings für eine planmäßige Zwischenlandung in Zagreb. Dort wurde die Besatzung ausgetauscht. Auch dieser Aufenthalt dauerte rund zwei Stunden. Erst um 22:44 Uhr Ortszeit hob das Flugzeug zum letzten Teilstück Richtung Köln ab. Die Landung am Adenauer-Airport erfolgte gegen 00:15 Uhr – rund 6:15 Stunden später als ursprünglich geplant.

Mehrere Medien (u.a. t-online und aeroTELEGRAPH) berichteten, dass die Passagiere jeweils im Flugzeug blieben. Demnach wurden sie mit Getränken und Sandwiches versorgt. Weitere Entschädigungen oder Unterstützungsleistungen wurden zunächst nicht kommuniziert. Ob die Passagiere einen Anspruch auf Ausgleichszahlungen nach EU-Verordnung 261/2004 haben, hängt maßgeblich davon ab, ob der medizinische Notfall als „außergewöhnlicher Umstand“ gewertet wird – was in der Regel zutrifft und die Airline von der Zahlungspflicht entbindet.
Die Verbindung zwischen Köln/Bonn und Hurghada wird nur noch wenige Wochen von Eurowings bedient. Die Lufthansa-Tochter setzt die Strecke im Sommerflugplan 2025 aus.

6 Stunden Verspätung: Eurowings-Flug aus Hurghada muss zwei Mal zwischenlanden | Frankfurtflyer Kommentar
Der Vorfall erinnert an den British-Airways-Flug der aus der Karibik nach London führte. Dieser musste ebenfalls zwei Mal ungeplant zwischenlanden. Auch hier war ein medizinischer Notfall die Ursache für den ersten Stopp, die zweite Landung erfolgte ebenfalls für einen Austausch der Besatzung.
Bei dem Eurowings bzw. Smartwings-Flug war es zwar „nur“ eine Mittelstrecke, hier werden die selben Crews aber in der Regel auf Hin- und Rückflug eingesetzt. Eine knappe Kiste mit wenig Puffer, bei solchen Zwischenfällen ist dann schnell Ende Gelände.
Jetzt bin ich bös- es klingt auch doof. ( der Notfall- ist wieder Wohlauf?) Aber bekommen die Passagiere dann eventuell auch eine Entschädigung? Wird auch jede Landung honoriert mit Punkten für Miles and More?
Natürlich wird man jede Entschädigunsforderung erst mal mit dem Verweis auf außergewöhnliche Umstände abbügeln, ABER
Das letzte Stück von ZAG nach CGN dauerte 1:20 (incl. Rollzeit, Start und Steigflug), die Abflugverspätung in HRG betrug 1:25. Der Crewwechsel wäre bei pünktlichem Abflug in HRG also wohl nicht erforderlich gewesen. Es gehen also über 3 der 6h Verspätung aufs Konto der Airline.
Und das beweist du wie? Hast du Informationen, wie es zur ursprünglichen Verspätung kam und ob die im Einflussbereich der Airline lag?
Ich hatte selber schon eine Zwischenlandung wegen Medical Emergency und da gab es nichts. Wer sollte daran auch Schuld sein? Solche Dinge passieren. Genauso wie beim Wetter auch.
Mike, da liegst du leicht daneben , Klar kann man bei Gewitter und Verspätung so argumentieren aber bei einem HRG Umlauf ist die Crew mit über 11 Std Arbeit schon knapp an der maximal erlaubten Flugdienstzeit dran . Wenn da wegen Medical eine Zwischenlandung erfolgen muss , ist das Limit auch bei pünktlichem Abflug überschritten . Somit fällt die Kompensation wg Verspätung durch höhere Gewalt definitiv aus !!!
Der Fluggast muss da zum Glück gar nichts beweisen. Der Flieger war püntlich in HRG angekommen. Es wäre Sache der Airline nachzuweisen, dass die Abflugverzögerung dort auf außergewöhnlichen Umständen beruht. Die „normalen“ Verzögerungen am Boden aufgrund verspäteter Beladung, Betankung etc. gehören bekanntlich nicht dazu.
Es gibt z.B. Fälle, da hat sich die Airline auf Gewitter berufen (was in der Tat wie auch ein medizinischer Notfall ein außergewöhnlicher Umstand ist). Das Gericht hat geurteilt, dass bei pünktlichem Abflug das Gewitter gar keine Rolle gespielt hätte, die Airline musste zahlen.
Für medizinische Notfälle kann keiner was. Mir geht es darum, dass man bei pünktlichem Abflug wohl nur mit rund 2,5h Verspätung angekommen wäre anstatt 6h. Und dass sich die Betroffenen nicht so einfach abschrecken lassen sollen, ihre Rechte einzufordern.