Abschied vom Abschied: Lufthansa A340-600 fliegt doch noch im Sommer 2026, dank US Shutdown

Foto: Lufthansa

In den USA wird aktuell über die Verabschiedung des Haushalts gestritten, was ein großes politisches Schachspiel ist, welches nun zu einem langanhaltenden Shutdown vieler Regierungsorganisationen geführt hat, die nur noch im Notbetrieb arbeiten. So auch die FAA, und dies hat nun indirekt einen verlängerten Einsatz des Airbus A340-600 zur Folge, denn nicht wie bisher geplant zum Jahreswechsel 2025/2026, sondern erst im Sommer 2026 rechnet Lufthansa nun damit, den großen Vierstrahler in Rente schicken zu können.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Verlängerung: Der Airbus A340-600 bleibt bis Sommer 2026 bei Lufthansa im Einsatz.
🇺🇸 Grund: Der US-Shutdown legt FAA-Zertifizierungen lahm.
💺 Folgen: Verzögerung bei Boeing 787-9 und 777-9, Allegris-Sitze nicht zertifiziert.

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Eigentlich war der letzte Flug eines Lufthansa Airbus A340-600 bereits terminiert, und am 12. Januar sollten die letzten beiden Flugzeuge aus New York und Boston in Frankfurt landen und damit die Ära des Airbus A340-600 bei Lufthansa beenden. Dies scheint nun aber wieder vom Tisch zu sein, und Lufthansa hat bestätigt, dass der Airbus A340-600 auch im Sommer 2026 noch bei Lufthansa ab Frankfurt zum Einsatz kommen wird.

Als Grund gibt Lufthansa an, dass man die Kapazitäten des Airbus A340-600 brauchen wird, da weiterhin neue Langstreckenflugzeuge langsam und mit deutlicher Verspätung geliefert werden. Gemeint sind hiermit vor allem die Flugzeuge von Boeing. Hier sind die Boeing 787-9, von denen Lufthansa noch 27 Maschinen bekommen soll, sowie die 20 seit Jahren verspäteten Boeing 777-9 ein riesiges Problem für den Kranich.

Die Boeing 787-9 kann zwar inzwischen an Lufthansa ausgeliefert werden, allerdings laufen die Auslieferungen dieses Jahr wohl doch etwas langsamer als geplant, und man erhält nur acht anstelle von wie einmal vorgesehen zehn Boeing 787-9 von Boeing. Dies allein ist aber nicht das größte Problem, denn Lufthansa benötigt für 24 der 28 Business-Class-Sitze noch eine Zertifizierung, um diese einsetzen zu dürfen.

Boeing 787 Dreamliner von Lufthansa. Archivfoto

Für die Zertifizierung der Business-Class-Sitze braucht es aber die FAA, welche aktuell wohl genau diese Arbeiten aufgrund des Shutdowns in den USA nicht durchführt. Dies könnte nun zu weiteren Verzögerungen bei der Allegris Business Class in der Boeing 787-9 führen, und damit hat die Boeing 787-9 vermutlich auch Anfang 2026 bei Lufthansa nur vier verfügbare Business-Class-Sitze, was sie nur bedingt einsetzbar macht.

Während man die Boeing 787-9 allerdings wenigstens bekommt und nur um die Einsatzfähigkeit der Business Class bangen muss, sieht es bei der Boeing 777-9 deutlich dramatischer aus. Das Flugzeug benötigt überhaupt noch eine Zulassung durch die FAA und befindet sich aktuell auch in der finalen Phase der Zulassung. Allerdings müssen der Flugzeugbauer und die FAA in dieser Phase sehr eng zusammenarbeiten, und es muss Zwischenberichte und Abnahmen durch die FAA geben, die aktuell wohl nicht stattfinden. Dies sorgt für weitere Verzögerungen.

Man rechnet in Frankfurt schon länger nicht mehr damit, dass man die Boeing 777-9 im Sommer 2026 bekommen kann, aber hier könnte nun sogar eine Auslieferung Anfang des Sommers 2027 wackeln. Die Boeing 777-9, die man mit viel Hoffnung in Frankfurt erwartet hat, bleibt damit ein Trauerspiel.

Foto: Lufthansa

Abschied vom Abschied: Lufthansa A340-600 fliegt doch noch im Sommer 2026, dank US-Shutdown | Frankfurtflyer Kommentar

Der Airbus A340-600 hat unter Lufthansa-Vielfliegern durchaus einige Fans, sodass es hier sicherlich den ein oder anderen gibt, der sich über die Nachricht freut, dass man dieses Flugzeug noch länger sehen kann. Auch ich bin grundsätzlich nicht traurig darüber, dass der A340-600 bei Lufthansa noch einmal eine Gnadenfrist bekommen hat, denn dieses Flugzeug sieht man doch sehr selten, und Lufthansa ist der letzte westliche Betreiber dieses Typs.

Für Lufthansa selbst ist es allerdings einigermaßen katastrophal, denn der Kranich will den Airbus A340-600 vor allem deshalb loswerden, da er als sehr teuer im Betrieb gilt und neue Flugzeuge deutlich effizienter wären. Was man allerdings nicht hat, kann man auch nicht einsetzen.

Was mich am meisten interessieren würde, ist, ob der A340-600 möglicherweise nun doch noch länger fliegen muss, da man damit rechnet, dass die Zulassung der Boeing-787-9-Business-Class-Sitze deutlich später kommt. Hier würde man dann die Kapazitäten an Premium-Sitzen des A340-600 einfach brauchen.

6 Kommentare

  1. Im A340 bin ich immer sehr gerne unterwegs gewesen. Es gibt damit im Sommer mehr Kapazitäten in der First Class, da werden sich einige freuen.

    Statt „die 20 seit Jahren verspäteten Boeing 777-9“ habe ich eben „die seit 20 Jahren verspäteten Boeing 777-9“ gelesen und musste kurz schlucken. Gefühlt ist es ja fast so. 🙃

  2. Je länger mehr Kapazitäten in der „günstigen“ First Class available sind desto besser; die Allegris Mondpreise durch mangelnde Kapazität oder einfach auch nicht vorhandene Upgrade Optionen sind ein Witz.

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